Vladimir Jurowski: Die Nacht vor Weihnachten
Die Walpurgisnacht vor Weihnachten
Nikolai Rimski-Korsakow
„Die Nacht vor Weihnachten“ –
Oper in vier Akten (konzertante Aufführung)
Vladimir Jurowski
Dirigent
Vladimir Jurowski - Dirigent

Vladimir Jurowski ist seit 2017 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin (RSB). Der Dirigent, Pianist und Musikwissenschaftler stellt sich allen musikgeschichtlichen, stilistischen oder dirigiertechnischen Herausforderungen.
Ausgebildet zunächst an der Musikhochschule des Konservatoriums in Moskau, kam Vladimir Jurowski 1990 nach Deutschland, wo er sein Studium an den Musikhochschulen in Dresden und Berlin fortsetzte – Dirigieren bei Rolf Reuter, Korrepetition und Liedbegleitung bei Semion Skigin. 1995 debütierte er auf internationaler Ebene beim britischen Wexford Festival mit Rimski-Korsakows „Mainacht“ und im selben Jahr am Royal Opera House Covent Garden mit „Nabucco“. Anschließend war er u.a. Erster Kapellmeister der Komischen Oper Berlin (1997– 2001) und Musikdirektor der Glyndebourne Festival Opera (2001–2013). 2003 wurde Vladimir Jurowski zum Ersten Gastdirigenten des London Philharmonic Orchestra ernannt und war von 2007 bis Sommer 2021 dessen Principal Conductor. Ebenfalls bis Sommer 2021 war er Künstlerischer Leiter des Staatlichen Akademischen Sinfonieorchesters „Jewgeni Swetlanow“ der Russischen Föderation und Principal Artist des Orchestra of the Age of Enlightenment in Großbritannien und Künstlerischer Leiter des Internationalen George-Enescu-Festivals in Bukarest. Er arbeitet regelmäßig mit dem Chamber Orchestra of Europe und dem ensemble unitedberlin. Seit der Saison 2021/2022 ist Vladimir Jurowski – parallel zu seinem Engagement beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin – Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in München und bekleidet damit eine der renommiertesten Positionen im deutschen Musikleben.
Vladimir Jurowski ist rund um die Welt als Gastdirigent gefragt. Er hat Konzerte der bedeutendsten Orchester Europas und Nordamerikas geleitet, darunter die Berliner, Wiener und New Yorker Philharmoniker, das Königliche Concertgebouworchester Amsterdam, das Cleveland und das Philadelphia Orchestra, die Sinfonieorchester von Boston und Chicago, das Tonhalle-Orchester Zürich, die Sächsische Staatskapelle Dresden und das Gewandhausorchester Leipzig. Er gastiert zudem regelmäßig bei den BBC Proms, dem Musikfest Berlin sowie bei den Musikfestivals in Dresden, Luzern, Schleswig-Holstein und Grafenegg sowie beim Rostropowitsch-Festival. Mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin wird er 2021/2022 bei mehreren Konzerten in Bukarest, Spanien, Ungarn und Österreich.
Die erste gemeinsame CD von Vladimir Jurowski und dem RSB aus dem Jahre 2015 wurde sogleich zu einem Meilenstein. Alfred Schnittkes Sinfonie Nr. 3 folgten 2017 eine Strauss-Mahler-Aufnahme und Violinkonzerte von Britten und Hindemith mit Arabella Steinbacher und dem RSB. 2020 erschien eine von der Kritik hochgelobte Einspielung von Gustav Mahlers „Das Lied von der Erde“, im August 2021 erschien Richard Strauss‘ „Eine Alpensinfonie“.
Vladimir Jurowski wurde vielfach für seine Leistungen ausgezeichnet, darunter mit zahlreichen internationalen Schallplattenpreisen. 2018 kürte ihn die Jury der Royal Philharmonic Society Music Awards zum Dirigenten des Jahres. 2016 erhielt er aus den Händen von Prince Charles die Ehrendoktorwürde des Royal College of Music in London. Im Sommer 2020 wurde Jurowski in Anerkennung seiner Tätigkeit als Künstlerischer Leiter des George-Enescu-Festivals vom Rumänischen Präsidenten mit dem Kulturverdienstorden ausgezeichnet.
Stand: Juni 2021, gültig ab: August 2021
Mikhail Vekua
Tenor (Wakula)
Dmitry Ulyanov
Bass (Tschubb)
Sofia Fomina
Sopran (Oksana)
Sofia Fomina - Sopran (Oksana)

Sofia Fomina tauchte erstmals 2012 auf der internationalen Opernbühne auf, als sie ein sensationelles Debüt am Royal Opera House als Isabelle in Meyerbeers „Robert le Diable“ gab. Zuvor war sie als Mitglied des Saarländischen Staatstheaters und der Oper Frankfurt an der Pariser Oper, beim Glyndebourne Festival, der Bayerischen Staatsoper, der Ungarischen Nationaloper, dem Royal Opera House, dem Théâtre du Capitole de Toulouse, dem Festspielhaus Baden-Baden, der Seattle Opera, dem Theater an der Wien, dem Concertgebouw Amsterdam, der Wigmore Hall und den BBC Proms zu erleben.
Zu den jüngsten Höhepunkten zählen Zerbinetta („Ariadne auf Naxos“) an der Staatsoper Hamburg; Adele („Die Fledermaus“), Gilda („Rigoletto“), Fiakiermili („Arabella“) und Oscar („Un ballo in maschera“) an der Bayerischen Staatsoper sowie Pamina („Die Zauberflöte“) beim Glyndebourne Festival und bei den BBC Proms.
Auf dem Konzertpodium sang sie Mahlers Sinfonie Nr. 2 mit Vladimir Jurowski und dem London Philharmonic Orchestra sowie mit Hugh Wolff und dem Belgischen Nationalorchester; Haydns Harmoniemesse in Eisenstadt mit Fabio Biondi; ihr Wigmore Hall Debüt gab sie zusammen mit dem Pianisten Iain Burnside und trat in der Middle Temple Hall mit Julius Drake und Roderick Williams auf. Fomina führte auch La Comtesse („Le comte Ory“) am Teatro Nacional de São Carlos auf und gab ein Recital mit Roger Vignoles am deSingel International Arts Campus in Antwerpen.
Zu ihren jüngsten Opernerfolgen zählen Auftritte als Rosina („Il Barbiere di Siviglia“) an der Seattle Opera, Musetta („La bohème“) bei den Festspielen Baden-Baden mit Teodor Currentzis und Gilda Rigoletto, Olympia („Hoffmanns Erzählungen“) und Jemmy („Guillaume Tell“) am Royal Opera House; ihr Debüt an der Opéra de Paris als Blondchen („Die Entführung aus dem Serail“); Berthe („Le Prophète“) am Théâtre du Capitole de Toulouse; Oscar in einer Neuproduktion von „Un Ballo in Maschera“, Blondchen und Adele („Die Fledermaus“) an der Bayerischen Staatsoper; und Aquillo in einer konzertanten Aufführung von „Adriano in Siria“ am Theater an der Wien.
Weitere Engagements umfassen u.a. Konzerte mit dem Danish National Symphony, mit dem London Philharmonic Orchestra, mit der Tschechischen Philharmonie, mit dem Mahler Chamber Orchestra, mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra, mit dem Orchestra dell‘ Accademia Nazionale di Santa Cecilia; mit dem Orchester des Teatro Real.
Geboren in Russland, studierte Sofia Fomina am Orlovsky Music College und an der Gnesin Academy of Music, Moskau. Ihre Karriere begann am Nowosibirsker Operntheater. Später wurde sie Mitglied des Ensembles des Staatstheaters Saarbrücken. Von 2013 bis 2015 war sie Mitglied der Frankfurter Oper. Im Jahr 2010 erhielt sie ein Stipendium des Richard Wagner Verbandes Bayreuth.
Ksenia Dudnikova
Mezzosopran (Solocha)
Vasily Efimov
Tenor (Teufel)
Marina Prudenskaya
Mezzosopran (Die Zarin)
Sergei Leiferkus
Bariton (Golowa, der Bürgermeister)
Artyom Wasnetzov
Bassbariton (Pazjuk)
Milan Siljanov
Bassbariton (Panas)
Vsevolod Grivnov
Tenor (Küster Ossip)
Nadine Weissmann
Alt (Frau mit violetter Nase)
N.N.
Sopran (Frau mit gewöhnlicher Nase)
Philharmonischer Chor „George Enescu“ Bukarest
Chor
Philharmonischer Chor „George Enescu“ Bukarest - Chor

Der Philharmonische Chor „George Enescu“ wurde 1950 gegründet und hat seitdem die allgemeine Wahrnehmung der klassischen Musik in Rumänien nachhaltig verändert. Bis dahin waren große vokalsinfonische Werke nur sporadisch aufgeführt worden, zumeist von privaten und semiprofessionellen Chören.
Mittlerweile gehören alle vokalen Meisterwerke von Monteverdi über Bach, Haydn und Brahms bis hin zu den zeitgenössischen Werken der Avantgarde zum Repertoire des unermüdlichen Ensembles. Die sorgfältige Auswahl der Chormitglieder sowie die Zusammenarbeit mit hervorragenden Dirigenten tragen dazu bei, das professionelle Niveau auf jenem der Nationalen Philharmoniker von Bukarest zu halten. Der Dirigent und Pianist Iosif Ion Prunner übernahm 1997 die Leitung des Philharmonischen Chores „George Enescu“ und entwickelte sowohl die Klangqualität als auch die Bandbreite des Repertoires weiter. Außerdem unterstützt er Soloauftritte der Chormitglieder als Klavierbegleiter an Kammermusikabenden.
Seit 1990 nimmt der Philharmonische Chor „George Enescu“ über die Wahrnehmung in Rumänien hinaus am internationalen Musikleben teil. Er geht als veritables Mitglied der europäischen Musikszene regelmäßig auf internationale Tourneen, nachdem er bereits in Spanien, Frankreich, Italien, Bulgarien und Griechenland aufgetreten ist.
1995 hatte er Gelegenheit, mit dem polnischen Komponisten Krzysztof Penderecki zusammenzuarbeiten, 1998 wirkte er zusammen mit dem Orchestre National de France unter Leitung von Lawrence Foster in einer Konzertversion der Oper „Oedipe“ von George Enescu im Rahmen des Internationalen „George Enescu“-Festivals in Bukarest mit.
Zu den jüngsten Errungenschaften zählen die Zusammenarbeit mit weiteren Orchestern und Dirigenten von Weltrang beim „George Enescu“-Festival: Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlin (2013, Verdis „Quattro pezzi sacri“) sowie Vladimir Jurowski und The London Philharmonic Orchestra (2017, Enescus „Oedipe“, in Bukarest und London). Auch mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und Vladimir Jurowski ist der Chor im September 2019 bereits beim internationalen „George Enescu“-Festival in Bukarest in der Sinfonie Nr. 3 von George Enescu aufgetreten.
Ion Iosif Prunner
Choreinstudierung
Ion Iosif Prunner - Choreinstudierung

Der Dirigent Iosif Ion Prunner wurde in Bukarest als Sohn einer Musikerfamilie mit alter kultureller Tradition geboren.
Mit sechs Jahren debütierte er als Pianist und im Alter von 14 Jahren spielte er auf dem rumänischen Athenäum. Er besuchte die Musikhochschule „Dinu Lipatti“ und die Nationale Musikuniversität Bukarest, wo er Klavier und Dirigieren bei Zoe Popescu, Ana Pitiş, Maria Fotino, Constantin Bugeanu und Sergiu Comissiona studierte. Nach dem Abschluss arbeitete er an der „George Enescu“-Philharmonie und gründete 1991 die Stiftung und das Kammerorchester „Constantin Silvestri“. 1996 war er Direktor des gleichnamigen Internationalen Dirigentenwettbewerbes. In Rumänien arbeitet er mit den wichtigen Orchestern des Landes, dem Nationalen Rundfunkorchester Rumänien und dem Kammerorchester des Rundfunks zusammen. Zudem leitet er Auftritte der Rumänischen Nationaloper.
1997 wurde Iosif Ion Prunner von Cristian Mandeal in Bukarest für die Leitung des Philharmonischen Chores „George Enescu“ vorgeschlagen und mit der Leitung von Konzerten des Sinfonieorchesters und des Philharmonischen Kammerorchesters beauftragt. Ebenfalls ab 1997 leitete er in Bukarest das semiprofessionelle Ärzteorchester, das eine Tradition der „George Enescu“-Philharmonie fortsetzt. Im Dezember 2007 wurde er zusammen mit dem Orchestre National du Capitole de Toulouse vom „Orpheus“-Chor San Sebastian eingeladen, eine Produktion von Verdis Requiem in San Sebastian, Toulouse und Paris zu leiten.
Er trat in wichtigen Musikzentren und bei Festivals in Europa und Asien auf und dirigierte u.a. das Orchestre National de France, die Münchner Philharmoniker, das London Philharmonic Orchestra sowie Orchester in Turin, Warschau, Toulouse, Barcelona und Ostrava, wobei er mit führenden Dirigenten und Solisten unserer Zeit zusammentraf. Daniel Barenboim beglückwünschte ihn und den Philharmonischen Chor „George Enescu“ nach der gelungenen Zusammenarbeit beim „George Enescu“-Festival Bukarest. 2003 wurde Iosif Ion Prunner in Rumänien mit dem „Orden für kulturelle Verdienste im Rang eines Ritters“ ausgezeichnet.
Anisha Bondy
Szenische Einrichtung
Anisha Bondy - Szenische Einrichtung

Anisha Bondy, geboren 1981 in London, lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in Berlin. Sie studierte Musiktheaterregie an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien, an der sie 2005 mit „Die Kluge“ von Carl Orff ihr Diplom abschloss. Ihr Weg führte sie über das Theater Basel und die Oper Köln an die Komische Oper Berlin. Seit 2007 ist sie dort Spielleiterin. Sie arbeitete u. a. mit den Regisseur:innen Katharina Thalbach, Michael Thalheimer, Claus Guth, Andreas Homoki, Hans Neuenfels, Peter Konwitschny, Sebastian Baumgaren, Benedict Andrews und Barrie Kosky zusammen.
Von 2009 bis 2011 war Anisha Bondy Stipendiatin der „Akademie Musiktheater heute“ der Deutschen Bank Stiftung in der Sparte Regie. Seitdem leitet sie als Alumna an der Komischen Oper Berlin Workshops mit Schüler:innen mit Migrationshintergrund, um Jugendlichen eine erste Begegnung mit Oper zu ermöglichen. 2010 inszenierte sie die Uraufführung der „Schneekönigin“ von Pierangelo Valtinoni an der Komischen Oper Berlin. 2011 bis 2014 assistierte sie den „Tannhäuser“ bei den Bayreuther Festspielen. Seit 2015 intensivierte sie die Arbeit im Outreach-Bereich: Sie übernahm die Szenische Leitung von „Selam Opera!“, dem interkulturellen Projekt der Komischen Oper Berlin. Sie entwickelte mit ihrem Team eigene Formate wie die Pop-Up-Opera oder den Opernbus „Operndolmus“. 2016 reisten sie damit „Auf den Spuren der Gastarbeiterroute“ entlang bis nach Istanbul und erarbeiteten dafür eine 45-minütige Musiktheaterrevue, die mit dem BKM-Preis für Kulturelle Bildung ausgezeichnet wurde. Mit Vladimir Jurowski realisierte Anisha Bondy bereits die Projekte „Claude Vivier – 70/35 – a sacred act“ (2018) und „Les espaces acoustiques“ (2019) von Gérard Grisey im Konzerthaus Berlin.
Diego Leetz
Lichtregie
N.N.
Video
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
So verführerisch romantisch der Titel klingt, so heidnisch archaisch geht es zu in der klangüppigen Oper von Rimski-Korsakow, die eben nicht in der Weihnachtsnacht spielt, sondern in der Nacht davor. Ein Teufel, der sich nicht mehr ernst genommen fühlt, eine Hexe, die einen wackeren, rechtschaffenen Schmied zum Sohn hat, eine Zarin, die ihre goldenen Schuhe verschenkt. Rimski-Korsakow nimmt russische, melodisch einfache „Koljadki“-Gesänge, schichtet sie zu harmonisch verknäulten Chorpassagen auf oder lässt sie als rasante Dialoge gegeneinander singen. So kann er gleichzeitig und in musikalisch schönstem Einvernehmen völlig gegensätzliche Dinge behaupten, ange“feuert“ im Wortsinn vom Orchester, das seinerseits ein höchst verführerisches Klang-Eigenleben führt. Großes Hörtheater. Frohe Weihnachten!
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Moderierte Probe – Vladimir Jurowski
Mahler