Die Orchesterakademie

Berufsmusiker:in in einem Spitzenorchester zu sein – diesen Wunsch hegen viele Studierende. Während im Studium die persönliche Spielfertigkeit und solistische Interpretation geübt wird, fehlt es meist an Praxis in großen Ensembles oder Orchestern.
Beim RSB wurde 2002 auf Initiative der „Freunde und Förderer“ die Orchesterakademie für Streicher ins Leben gerufen. Mittlerweile werden 13 Stipendien für jeweils zwei Jahre an junge Musikerinnen und Musiker unter 26 Jahren vergeben. Studierende aus der ganzen Welt bewerben sich auf diese Stipendien.

Die Mitglieder der Akademie spielen Seite an Seite mit ihren festangestellten Kolleg:innen in Proben, Konzerten und Tourneen sowie bei CD-Aufnahmen. Dabei haben sie in ihrer Stimmgruppe jeweils eine feste Bezugsperson. Diese Mentor:innen stehen den Mitgliedern der Akademie mit Rat und Tat und konstruktiver Kritik zur Seite, erteilen Unterricht und geben ihre eigenen Erfahrungen weiter. Regelmäßige Workshops abseits des eigentlichen musikalischen Repertoires vervollständigen diese Ausbildung: Probespielvorbereitung, Dramaturgie von Konzertprogrammen, Musikvermittlung oder Musikergesundheit.
Einmal im Jahr geben die Mitglieder der Orchesterakademie ein Kammerkonzert.
Für viele Mitglieder der Akademie stellt die Zeit beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin ein echtes Karrieresprungbrett dar, sie erspielen sich – teils noch während ihrer Akademiezeit – eine Stelle in namhaften nationalen und internationalen Ensembles und können bestens vorbereitet in ihr weiteres Berufsleben starten, zum Teil
auch im RSB selbst.


Mitglieder Saison 2023/2024
Mentor:innen der RSB-Orchesterakademie

Anna Morgunowa
Violinistin
Anna Morgunowa - Violinistin

Anna Morgunowa wurde 1968 in Kaliningrad (Königsberg) geboren.
Mit fünf Jahren erhielt sie ihren ersten Geigen und Klavier-Unterricht, später setzte sie ihre Ausbildung an der Spezialmusikschule in Sankt-Petersburg fort. 1982 begann sie ihr Studium am Rimsky-Korsakov-Konservatorium bei den Professoren Komarova und Aranovskaja. Bereits während des Studiums erhielt sie feste Anstellungen, u.a. im renommierten Mariinski Theater als 1. Violine, später als Konzertmeisterin in selbigem Kammeroperntheater, sowie als Vorspielerin der 1. Violinen in der Sankt-Petersburg Camerata unter Saulus Sandezkis.
Seit 1992 lebt und wirkt Anna Morgunowa in Deutschland. Zunächst erhielt sie die Stelle der Stimmführerin der 2. Violinen im Opernhaus Halle,in 1995 wechselte sie in das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin als 1. Violine. 2006-2012 hatte sie dort die Rolle der Vorspielerin inne. Seit 2009 ist sie Mentorin der Orchesterakademie des RSB.
Neben dieser Arbeit wirkt Anna Morgunowa außerdem regelmäßig in verschiedenen Kammer-, Oper- und Sinfonieorchestern in ganz Deutschland mit.
Anna Morgunowa engagiert sich als Mentorin in der Orchesterakademie des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin.

Maximilian Simon
stellv. Stimmführer2. Violine
Maximilian Simon - stellv. Stimmführer2. Violine

Ob als Solist, Kammermusiker oder als stellvertretender Stimmführer der 2. Violinen des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin, Maximilian Simon begeistert auf der Bühne durch selbstbewusste Souveränität, technische Brillanz, ausdrucksstarkes Spiel und seine spürbar ansteckende Begeisterung für die Musik. Von Natur aus neugierig und offen für Herausforderungen, gelingt es dem charismatischen Musiker und GEWA Music Brand Ambassador, seine Hörer offline wie online nicht nur mit den Standardwerken des Repertoires, sondern auch mit zeitgenössischer und unbekannter Musik zu überzeugen.
Höhepunkte seiner vergangenen Auftritte als Solist waren Konzerte mit Yuri Bashmet in Rostov am Dom und im Moskauer Konservatorium mit dem Violinkonzert von Beethoven und dem Concerto funèbre von Karl Amadeus Hartmann. In der Berliner Philharmonie hörte ihm das Publikum sichtbar gebannt zu, als er mit den Berliner Symphonikern unter Lior Shambadal das spätromantische Violinkonzert von Erich J. Wolff interpretierte – ebenso „berührend gesungen, wie virtuos brilliert“, wie die Presse urteilte und der Jubel im Saal bestätigte.
1988 in Koblenz geboren, begann Maximilian als Sechsjähriger mit dem Geigenspiel und gewann nur ein Jahr später seinen ersten Wettbewerb. Zahlreiche weitere Auszeichnungen folgten, bevor er an der Berliner Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ (Prof. Wallin) sowie an der Hochschule für Musik und Theater Hannover (Prof. Wegrzyn) studierte und sein Konzertexamen absolvierte. Wertvolle künstlerische Impulse erhielt er in Meisterkursen u.a. bei Pierre Amoyal, Vadim Gluzman und Christian Tetzlaff.
Sein Solo-Debut gab Maximilian Simon 2009 mit dem Folkwang-Kammerorchester Essen. Anschließend führten ihn Engagements zur Rheinischen Philharmonie Koblenz, zur Jenaer Philharmonie, zum Symphony Orchestra of the Far East und zu den Moscow Soloists sowie zu renommierten Festivals wie den Schwetzinger Festspielen, den Festspielen Mecklenburg- Vorpommern, den Salzburger Sommerfestspielen, Young Euro Classics Berlin, Dialog der 4 Kulturen in Lodz und zum Gezeitenfestival. Zu seinen Kammermusikpartnern zählen Künstler wie Yuri Bashmet, Jens-Peter Maintz, Patrick Demenga und Michail Lifits. Mehrere Rundfunk- Aufnahmen für SWR2, HR2 und Deutschlandradio dokumentierten sein künstlerisches Schaffen.
Maximilian Simon war Stipendiat der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP), der Orchesterakademie der Staatskappelle Berlin und der Villa Musica Rheinland-Pfalz, die ihm zweimal Violinen (Sanctus Seraphin und Vincenzo Panormo) für je zwei Jahre leihweise zur Verfügung stellte.
Im Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin spielt Maximilian Simon auf einer Violine von Nicolo Amati aus dem Jahr 1623, die ihm großzügig aus einem Privatbesitz zur Verfügung gestellt wird.

Anne-Kathrin Seidel
Violinistin
Anne-Kathrin Seidel - Violinistin

Die gebürtige Berlinerin studierte an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“.
Beim Schleswig-Holstein Musik Festival musizierte sie unter Sir Georg Solti und Jiří Bělohlávek. Unmittelbar im Anschluss an ihr Studium erspielte sie sich ihre Stelle in der Gruppe der zweiten Violinen.
Seither engagiert sie sich zudem kammermusikalisch in verschiedenen Ensembles des RSB sowie musikpädagogisch. Seit 2021 ist Anne-Kathrin Seidel Mentorin der Deutschen Streicherphilharmonie.

Gernot Adrion
stellv. Solobratschist
Gernot Adrion - stellv. Solobratschist

Gernot Adrion ist seit 1996 stellvertretender Solobratscher im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin.
Er studierte bis 1995 am Meistersinger-Konservatorium Nürnberg bei Hans Kohlhase und war Preisträger verschiedener Wettbewerbe, so des Bundeswettbewerbes „Jugend musiziert“, des IHK-Wettbewerbes, des Dr.-Drexel-Wettbewerbes in Nürnberg und des Deutschen Konservatoriumswettbewerbes in Darmstadt.
Neben seiner pädagogischen Tätigkeit als Mentor der Orchesterakademie des RSB gilt der Kammermusik seine besondere Liebe. Dabei verbindet ihn seit 2006 eine regelmäßige Zusammenarbeit mit Susanne Herzog und Hans-Jakob Eschenburg im Gideon-Klein-Trio sowie seit 2012 im Duo mit der Pianistin Yuki Inagawa.
Gernot Adrion spielt eine Bratsche von Petrus Gaggini.

Elizaveta Zolotova
Vorspielerin Bratsche

Ringela Riemke
stellv. Solocellistin
Ringela Riemke - stellv. Solocellistin

Ringela Riemke, seit 1990 stellvertretende Solocellistin des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin, studierte an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig bei Wolfgang Weber. Sie war von 1991 bis 2017 Mitglied des KNM Berlin (Kammerensemble Neue Musik Berlin) und spielte mit diesem zahlreiche Konzerte im In- und Ausland (u.a. Cité de la Musique, Wiener Konzerthaus, Berliner Philharmonie, Gewandhaus, Carnegie Hall, Papstpalast Avignon). Die letzte Konzertreise ging nach Asien, in die Taipei Concert Hall.
Zwei der CDs mit Kammermusikwerken von Beat Furrer, die sie mit dem KNM Berlin aufgenommen hat, wurden mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.
Ringela Riemke ist Mentorin der Orchesterakademie des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin.

Hans-Jakob Eschenburg
Solocellist
Hans-Jakob Eschenburg - Solocellist

Hans-Jakob Eschenburg erhielt ersten Violoncellounterricht am Konservatorium Rostock. Nach dem Studium bei Josef Schwab an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin war er von 1984 bis 1988 Erster Solocellist des Rundfunk-Sinfonieorchesters Leipzig.
Mit dem renommierten Petersen-Quartett, dessen Gründungsmitglied er war und dem er bis zum Jahr 2000 angehörte, gewann er mehrere internationale Wettbewerbe (Prag, Evian, Florenz, München) und gastierte auf den großen Konzertpodien und bei zahlreichen Festivals in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Australien. Mehrere der zahlreichen CD-Aufnahmen des Petersen-Quartetts wurden mit internationalen Preisen ausgezeichnet.
Seit 1999 ist Hans-Jakob Eschenburg Erster Solocellist des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. Die gleiche Position hatte er im Kammerorchester „Carl Philipp Emanuel Bach“ inne. Er tritt immer wieder als Solist und Kammermusiker in Erscheinung, u.a. als Mitglied verschiedener Kammermusikensembles, wie dem Gideon-Klein-Trio. Hans-Jakob Eschenburg lehrt im Rahmen einer Honorar-Professur an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Auch engagiert er sich als Mentor der Orchesterakademie des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin.

Hermann Wömmel-Stützer
Solokontrabassist
Hermann Wömmel-Stützer - Solokontrabassist

Hermann Wömmel-Stützer wurde 1987 in Österreich geboren und begann seine musikalische Ausbildung schon in früher Kindheit.
Nach der musikalischen Früherziehung bekam er 1993 seinen ersten Klavierunterricht. 1995 erhielt er an der Musikschule Bad Reichenhall Unterricht am Kontrabass von Erich Hehenberger. 2002 wechselte er als Jungstudent an die Universität Mozarteum Salzburg, wo er 2005 das Studium im Konzertfach Kontrabass bei Christine Hoock aufnahm. Von 2008 bis 2010 war Hermann Wömmel-Stützer Stipendiat der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker und erhielt dort Unterricht von Esko Laine, bei dem er 2010 sein Studium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin fortsetzte.
2011 trat Hermann Wömmel-Stützer seine erste Stelle als Tuttist beim Rundfunk Sinfonieorchester Berlin an, wo er seit 2012 Solokontrabassist ist. 2015 spielte er dort unter der Leitung von Marek Janowski das Konzert für Kontrabass und Orchester von Hans Werner Henze. 2016 begann Hermann Wömmel-Stützer seine Lehrtätigkeit als Mentor der Orchesterakademie des Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Im Sommersemester 2020 war er Vertretungsprofessor an der Hochschule für Musik Theater und Medien in Hannover und ist regelmäßig Coach der Bassgruppe beim Schleswig-Holstein Musik Festival.

Konstanze von Gutzeit
Solocellistin
Konstanze von Gutzeit - Solocellistin

Geboren in eine Musikerfamilie, begann Konstanze von Gutzeit mit dem Cellospiel im Alter von drei Jahren. Ihre Studien absolvierte sie ab dem dreizehnten Lebensjahr bei Heinrich Schiff in Wien, später bei Jens Peter Maintz in Berlin und Wolfgang Emanuel Schmidt in Weimar.
Seit 2012 hat Konstanze von Gutzeit die Position als Solocellistin des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin inne. Darüber hinaus ist sie international als Solistin und Kammermusikerin aktiv. Sie konzertierte mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, den Bochumer Sinfonikern, dem Wiener, Münchner und Stuttgarter Kammerorchester, der Kammerakademie Potsdam, dem Bruckner-Orchester Linz und vielen anderen. Dabei arbeitete sie mit Dirigenten wie Kurt Masur, Vladimir Jurowski, Michael Sanderling, Marek Janowski, Alexander Shelley und Yuri Bashmet zusammen. Auf Festivals wie dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Lucerne Festival, dem Verbier Festival und den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern war sie im Rahmen zahlreicher Rezitale und Kammermusikkonzerte zu Gast.
Von Beginn ihrer musikalischen Laufbahn an machte Konstanze von Gutzeit durch zahlreiche internationale Wettbewerbserfolge auf sich aufmerksam. Sie ist Preisträgerin des Grand Prix Emanuel Feuermann 2010 und der International Prague Spring Competition 2012. 2013 wurde sie beim „Felix Mendelssohn Bartholdy“-Hochschulwettbewerb in Berlin mit dem 1. Preis sowie dem spartenübergreifenden „Mendelssohn-Preis“ ausgezeichnet. Ebenso war sie Gewinnerin des Domenico-Gabrielli-Wettbewerbes in Berlin, des Wettbewerbes „Gradus ad Parnassum“ in Österreich, des „International Gianni Bergamo Classic Music Award“ in der Schweiz und des „International Suggia Prize“ in Portugal. Beim Deutschen Musikwettbewerb 2010 wurde sie mit einem Stipendium des Deutschen Musikrates ausgezeichnet und in die Bundesauswahl „Konzerte Junger Künstler“ aufgenommen.
Konstanze von Gutzeit spielt ein Violoncello von Gioffredo Cappa aus dem Jahre 1677 sowie einen Neubau des Berliner Instrumentenbauers Ragnar Hayn aus dem Jahr 2017.
Kontakt und Bewerbung
Die Akademie sieht momentan 13 Plätze für Streicher vor (Höchstalter: 26 Jahre).
Freie Stellen veröffentlichen wir hier.
Orchesterakademie
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Masurenallee 8-14
14057 Berlin
E-Mail orchesterakademie@rsb-online.de
Für allgemeine Informationen
Christian Schwärsky | Orchesterbüro
Dorothea Groß | Orchesterbüro
Tel. +49 (0) 30 202 987 520/521