Jonathan Stockhammer
Dirigent
Jonathan Stockhammer - Dirigent

Sowohl in der Welt der Oper als auch der klassischen Sinfonik und der zeitgenössischen Musik hat sich Jonathan Stockhammer auf beiden Seiten des Atlantiks einen Namen gemacht. Als ein hervorragender Kommunikator bringt er ein besonderes Talent für die Moderation von Konzerten mit und stellt mit den verschiedensten Mitwirkenden eine Arbeitsbeziehung auf Augenhöhe her – ob in großen Opernproduktionsteams, mit jugendlichen Musikern, jungen Rappern oder Stars wie Bully Herbig und den Pet Shop Boys.
Die Liste seiner Operndirigate, darunter Zemlinskys Eine florentinische Tragödie, Sciarrinos Luci mie traditrici und Monkey: Journey to the West von Damon Albarn, weist ihn als Dirigenten aus, der komplexe Partituren und spartenübergreifende Produktionen als willkommene Herausforderung begreift und meistert. Regelmäßig zu Gast war er seit 1998 an der Opéra de Lyon, wo er jüngst Ravels L’heure espagnole leitete. 2009 führte er mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart zwei Werke Wolfgang Rihms auf, Proserpina und Deus Passus. 2013 gab er sein Debüt an der New York City Opera in Thomas Adès‘ Powder her Face. 2016 war er erstmalig für eine Neuproduktion von Peter Eötvös‘ Tri Sestri (Drei Schwestern) an der Wiener Staatsoper zu Gast, an die er im Frühjahr 2020 zurückkehrte. 2019 gab er mit der Uraufführung von Michael Pelzels Last Call sein Debüt am Opernhaus Zürich und war erneut in der Saison 2021/22 zu Gast. Nach der Neuproduktion von Philip Glass’ Satyagraha, inszeniert von Sidi Larbi Cherkaoui, an der Komischen Oper Berlin und am Theater Basel eröffnete er die Basler Saison 2019/2020 mit Luigi Nonos Al gran sole carico d’amore. In der Saison 2022/23 wird er seine Debüts an der Opera Vlaanderen (Satyagraha), der Oper Frankfurt (Das schlaue Füchslein) sowie beim Staatsballett Berlin (Onegin)
geben.
Im symphonischen Bereich hat Jonathan Stockhammer zahlreiche renommierte Klangkörper geleitet, darunter das Oslo Philharmonic Orchestra, das NDR Sinfonieorchester Hamburg, das hr-Sinfonieorchester, das Sydney Symphony Orchestra, das Seoul Philharmonic Orchestra, das Philharmonia Orchestra und die Tschechische Philharmonie. Er war auf Festivals wie den Salzburger Festspielen, dem Lucerne Festival, den Schwetzinger Festspielen, den Donaueschinger Musiktagen, der Biennale von Venedig, den Wiener Festwochen und Wien Modern zu Gast.
Für Produktionen, die sich den gängigen Kategorisierungen entziehen, hat er eine besondere Vorliebe. Dazu gehören Greggery Peccary & Other Persuasions, eine CD mit Werken von Frank Zappa mit dem Ensemble Modern (RCA, 2003), die mit einem ECHO Klassik ausgezeichnet wurde, sowie Konzerte und eine Einspielung des neuen Soundtracks zu Sergei Eisensteins Film Panzerkreuzer Potemkin von und mit den Pet Shop Boys. Die von ihm dirigierte Liveaufnahme The New Crystal Silence mit Chick Corea, Gary Burton und dem Sydney Symphony Orchestra erhielt 2009 einen Grammy. Sehr erfolgreich war auch seine Zusammenarbeit mit dem Rapper Saul Williams für Said the Shotgun to the Head, eine Komposition von Thomas Kessler, die Jonathan Stockhammer mit dem WDR Sinfonieorchester Köln, dem RSO Stuttgart und Oslo Philharmonic zur Aufführung brachte. In der Saison 2020/2021 hob er ein neues Oratorium von Thomas Kessler aus der Taufe und führte es beim Musikfest Bern, bei den ZeitRäumen Basel und bei Wien Modern auf. Im Rahmen von „CONNECT – The Audience as artist“ leitet er Night Shift von Cathy Milliken mit Ensemble Modern, London Sinfonietta, Asko/Schönberg und dem Remix Ensemble Casa da Música. Jonathan Stockhammer studierte zunächst Chinesisch und Politologie, später Komposition und Dirigieren in seiner Heimatstadt Los Angeles. Noch während des Studiums sprang er für mehrere Konzerten beim Los Angeles Philharmonic ein und assistierte in der Folge dem Chefdirigenten Esa-Pekka Salonen. Mit Abschluss seiner Studien zog er nach Deutschland um und entwickelte enge künstlerische Beziehungen zu bekannten europäischen Ensembles wie dem Ensemble Modern, dem Collegium Novum Zürich und dem Ensemble Resonanz.
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
tauchgold
Text, Konzept, Realisation
tauchgold - Text, Konzept, Realisation

Seit 2007 realisieren tauchgold (Heike Tauch und Florian Goldberg) Stücke auf der Schnittstelle von Hörfunk und Bühne. Zu ihren Werken zählen Gesellschaftssatiren, Geschichtsdramen und philosophische Stoffe. Immer jedoch spielt eigens komponierte Musik eine zentrale Rolle. 2019 hatte in München ihr Bühnenwerk „Das Gläserne Meer – Ein Narratorium für Streicher und Stimmen“ Premiere, das mit einer Komposition von Cathy Milliken auf Grundlage des Hörstücks „Metamorphosen“ entstand. Für „Geborgte Landschaft – Ein Narratorium für Klaviertrio und Stimmen“ schrieb der Komponist Dai Fujikura die Musik (2022). Im Juni 2022 realisierte tauchgold bereits das „Mensch, Musik!“#4-Projekt des RSB unter dem Titel „Wanderungen“. Auch die beiden im Frühjahr 2023 folgenden „Mensch, Musik!“-Projekte entstehen gemeinsam mit tauchgold.
„Zufällig FREI“
Zufällig am richtigen Ort geboren?
Zufällig das Glück gehabt, sich von klein auf ungestört der Liebe zur Musik widmen zu können?
Wie frei sind Kunst und Musik?
Wann bin ich, wann sind wir frei?
Was darf, was muss, was wird die Freiheit kosten – mich, dich, uns?
Um die Magie sinfonischer Musik auch für jene erlebbar zu machen, die bisher nur wenig Berührungspunkte mit ihr hatten, geht das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin seit 2021 mit der Reihe „Mensch, Musik!“ neue, überraschende Wege. Verantwortlich für Text, Konzept und Realisation, verbindet das Künstlerduo tauchgold die Arbeit von Künstler:innen verschiedener Genres zu einem neuen, aufregenden Ganzen.
Drei Dirigent:innen führen dabei das RSB aus dem bekannten Konzertbetrieb heraus und hinein in die interdisziplinäre Performance. Das RSB beschreitet als erstes großes Orchester diesen experimentellen Weg.
Das Programm zu dieser Performance wird noch bekannt gegeben.
Weitere Konzerte
Funkkonzert mit Vladimir Jurowski
Gnessin, Schebalin, Schostakowitsch
„Don Quixote“ – Eine abenteuerliche Heldengeschichte
Richard Strauss
Moderierte Probe mit Vladimir Jurowski
In Kooperation mit der Süddeutschen Zeitung
Vladimir Jurowski & Paul Gay
Telemann, Boismortier, Ravel, Ibert, Strauss