Felix Mendelssohn Bartholdy
„Heimkehr aus der Fremde“ – Ouvertüre op. 89
Bohuslav Martinu
Toccata e Due Canzoni für Kammerorchester H 311
Ursula Mamlok
Concertino für Holzbläserquintett, Schlagzeug und Streichorchester
3. Satz: Elegie
George Walker
Konzert für Posaune und Orchester
1. Satz: Allegro
Dai Fujikura
„Entwine“ für Orchester
Felix Mendelssohn Bartholdy
Ausschnitte aus „Oder soll es Tod bedeuten“ – Acht Lieder und ein Fragment nach Gedichten von Heinrich Heine,
bearbeitet und verbunden mit sechs Intermezzi für Sopran und Streichquartett von Aribert Reimann
Richard Scott
Elektronische Klänge
Ruth Reinhardt
Dirigent
Ruth Reinhardt - Dirigent

In der Saison 2024/25 wird Ruth Reinhardt Orchester auf vier Kontinenten dirigieren und ihr Debüt in Asien mit dem Seoul Philharmonic und dem Hong Philharmonic sowie in Südamerika mit dem Orquesta Sinfonica Estado Sao Paulo (OSESP) geben. Zu Beginn der Saison dirigiert sie beim Lucerne Festival ein Programm zum hundertjährigen Bestehen von Pierre Boulez mit dem Lucerne Festival Contemporary Orchestra. Ruth gibt ihr Debüt bei den Sinfonieorchestern in Bamberg, Nürnberg, der Beethovenhalle Bonn, dem Netherlands Radio Philharmonic und dem Residentie Orchestra in Den Haag und kehrt zum Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, den Stockholmer Philharmonikern und dem Malmö Symphony Orchestra zurück. In den USA dirigiert Ruth als designierte Musikdirektorin das Rhode Island Philharmonic und gibt ihr Debüt beim St. Louis Symphony und Charlotte Symphony. Außerdem kehrt sie zu den Sinfonieorchestern von Milwaukee und San Diego zurück.
In programmatischer Hinsicht haben Ruths Interessen sie zu einer eingehenden Erkundung des zeitgenössischen Repertoires geführt, mit dem sie die Welt der Sinfonie- und Orchestermusik ins 21. Sie konzentriert sich stark auf europäische Komponisten, wobei sie den Schwerpunkt auf Komponistinnen aus der zweiten Hälfte des 20. und dem frühen 21. Zu denjenigen, deren Werke häufig in ihren Programmen erscheinen, gehören Grażyna Bacewicz, Kaija Saariaho, Lotta Wennäkoski, Daniel Bjarnason, Dai Fujikura und Thomas Adès. Die parallele Programmgestaltung kann komplementär oder kontrastierend sein, von der klassischen Moderne wie Lutosławski, Bartok, Strawinsky und Hindemith bis hin zu Kernkomponisten des symphonischen Kanons – z. B. Brahms, Rachmaninow, Dvořák.
In den letzten Spielzeiten gab Ruth eine Reihe von Symphoniedebüts in Nordamerika mit dem New York Philharmonic, dem Cleveland Orchestra und den Symphonieorchestern von San Francisco, Detroit, Houston, Baltimore, Milwaukee und Seattle. In Europa waren ihre Auftritte mit dem Orchestre National de France, dem hr-Sinfonieorchester, dem Tonkünstler Orchester, dem Royal Stockholm Philharmonic und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin nicht weniger beeindruckend.
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
tauchgold
Text, Konzept, Realisation
tauchgold - Text, Konzept, Realisation

Seit 2007 realisiert tauchgold (Heike Tauch und Florian Goldberg) Stücke auf der Schnittstelle von Hörfunk und Bühne. Zu ihren Werken zählen Gesellschaftssatiren, Geschichtsdramen und philosophische Stoffe. Immer jedoch spielt eigens komponierte Musik eine zentrale Rolle. 2019 hatte in München ihr Bühnenwerk „Das Gläserne Meer. Ein Narratorium für Streicher und Stimmen“ Premiere, das mit einer Komposition von Cathy Milliken auf Grundlage des Hörstücks „Metamorphosen“ entstand. Für „Geborgte Landschaft. Ein Narratorium für Klaviertrio und Stimmen“ schrieb der Komponist Dai Fujikura die Musik (2022). Die englische Bühnenfassung „BORROWED LANDSCAPE“ erlebte 2023 seine Premiere in New York. Seit 2022 realisiert tauchgold als Autoren-Regieteam die RSB-Reihe „Mensch, Musik!“
Philipp Mathmann
Countertenor
Philipp Mathmann - Countertenor

Seine Stimme überrascht mit ihrer hellen Klarheit und fasziniert mit ihrer Intensität: In der Badischen Zeitung bejubelt Georg Rudiger ihre „Strahlkraft, über die man nur staunen kann…“ und im WDR3 Opernblog feiert Richard Lorber die „irritierend schöne, glockenreine Naivität“. Der Sopranist Philipp Mathmann ist heute einer der international gefragtesten Countertenöre.
Im Laufe seiner noch jungen Karriere übernahm er zahlreiche Hauptrollen in viel gelobten Produktionen wie etwa den Anastasio in „Giustino“ (Händel), Abel in „Kain und Abel“ (Scarlatti), Mirtillo in „Il pastor fido“ oder La Bellezza in „Il Trionfo del Tempo e del Disinganno” (Händel). Diese Produktionen sorgten für überregionale Aufmerksamkeit und wurden für wichtige Preise, wie etwa den Faustpreis und den Golden Mask Award nominiert. Seine Opern-Engagements führten Mathmann unter anderem ans Teatro Real Madrid, das Aalto-Theater Essen, das Theater an der Wien, das Stanislawski Theater Moskau sowie zu zahlreichen bedeutenden Musikfestivals.
Mathmann beschränkt sich nicht auf das barocke Repertoire, so sang er etwa 2021/22 an der Semperoper Dresden bei der Uraufführung von Thorsten Raschs „Die andere Frau“ die Partie des Engels sowie in Jörg Widmanns Oper „Babylon“ am Staatstheater Wiesbaden die Partie des Skorpionmensch. Im Konzertfach arbeitet Mathmann zusammen mit einigen der renommiertesten Alte-Musik-Ensembles wie dem Freiburger Barockorchester, der Akademie für Alte Musik Berlin, Concerto Köln und Dirigent*innen wie Christophe Rousset, Gianluca Capuano oder Diego Fasolis. Nach seiner ersten CD („La deposizione dalla croce di Gesu Cristo“ von F. X. Richter) 2017 folgte 2020 seine erste Solo-CD („Tormenti d’Amore“) mit 3 Weltersteinspielungen.
David Nebel
Violine
David Nebel - Violine

In Zürich geboren, begann David Nebel im Alter von fünf Jahren mit dem Geigenspiel. Er besuchte zunächst das Konservatorium in Zürich und studierte später bei Boris Kuschnir in Wien und Yair Kless in Graz. Anschliessend führte David sein Studium am Royal College of Music in London bei Professor Alexander Gilman als Leverhulme Arts Scholar fort. Im Jahr 2021 gewann er den renommierten Emily Anderson Prize der Royal Philharmonic Society in London. David Nebel war Mitglied der von Alexander Gilman geleiteten LGT Young Soloists, einem Streicherensemble aus hochbegabten jungen Musikern.
Nebel war zudem Gastsolist bei renommierten Festivals, u.a. beim Khachaturian Festival in Armenien, beim Kissinger Sommer in Deutschland, wo er die Uraufführung des Violinkonzertes von Gediminas Gelgotas darbot; ferner beim Pärnu Music Festival in Estland im Rahmen der Järvi Academy. Ausserdem konzertierte er bei Konzerten der Orpheum Stiftung in der Schweiz. Zu den Höhepunkten der vergangenen Spielzeiten zählen Auftritte und Aufnahmen mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester, dem Orchestre Philharmonique Royal de Liège und dem Lithuanian National Symphony Orchestra.
Im Jahr 2020 veröffentlichte David Nebel sein erstes Solo CD-Album mit dem Dirigenten Kristjan Järvi unter dem Label Sony Classical. Zusammen mit dem London Symphony Orchestra und dem Baltic Sea Philharmonic spielte er das Violinkonzert Nr. 1 von Philip Glass und das Violinkonzert von Igor Strawinksy ein. Das Album erhielt exzellente Kritiken von der internationalen Presse, u.a. vom Strad Magazine und vom Bayerischer Rundfunk.
Seit Januar 2023 ist David Nebel als Konzertmeister beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin tätig.
Nebel spielt auf einer Violine von Antonio Stradivari, die von einem privaten Sponsor zur Verfügung gestellt wurde.
Nadine Contini
Violine
Nadine Contini - Violine

Nadine Contini, Stimmführerin der 2. Violinen, ist seit März 2005 Mitglied des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin.
Sie wurde 1979 in Saarbrücken geboren und ihren ersten Violinunterricht erhielt sie im Alter von 5 Jahren bei Christa Schmitt-Rink. Danach war sie Schülerin von Ulrieke Dierick. 1996 wurde sie in die Pflüger-Stiftung Freiburg und die Spohr-Akademie zur Förderung hochbegabter junger Geiger aufgenommen, wo sie von Wolfgang Marschner und Ariane Mathäus ausgebildet wurde. Im Jahr 2000 begann sie ihr Studium an der Musikhochschule „Hanns Eisler“ in Berlin bei Antje Weithaas, welches sie 2008 mit dem Konzertexamen abschloss. Sie besuchte Meisterkurse bei Antje Weithaas, Wolfgang Marschner, Christian Tetzlaff, Guy Braunstein und Boris Pergamenschikov.
Nadine Contini ist Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe: 1998 wurde sie mit einem 1. Bundespreis „Jugend musiziert“ ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielt sie u.a. einen 2. Preis beim Internationalen Max Reger Wettbewerb sowie einen Sonderpreis für die beste Interpretation eines Solowerkes von Max Reger. 2004 gewann sie den Wettbewerb der Ibolyka-Gyarfas-Stiftung. Kulturförderpreise wurden ihr durch die Casino Gesellschaft Saarbrücken und den Saarländischen Rundfunk verliehen. Außerdem war sie Preisträgerin und Stipendiatin der Deutschen Stiftung Musikleben.
Als Solistin spielte sie u.a. mit dem Landesjugendorchester des Saarlandes, dem Cairo Chamber Orchestra, dem Cairo Opera Orchestra, der Deutschen Spohr Philharmonie, dem Symphonieorchester des Saarländischen Rundfunks im Rahmen der Konzerte Junger Künstler, der Max Bruch Philharmonie und den Brandenburger Symphonikern.
Nadine Contini spielt eine Violine des Geigenbaumeisters Stefan-Peter Greiner aus Bonn und engagiert sich als Mentorin in der Orchesterakademie des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin.
Alejandro Regueira Caumel
Viola
Alejandro Regueira Caumel - Viola

Alejandro Regueira Caumel, geboren 1991 in Málaga (Spanien), begann als Sechsjähriger mit dem Geigen- und Klavierspiel. In Madrid studierte er bei Anna Baget und wechselte 2008 als Bratschist zu Dionisio Rodríguez. 2009 kam er nach Deutschland und studierte an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ bei Pauline Sachse und Tabea Zimmermann. Meisterklassen bei Wilfried Strehle, Andreas Willwohl, Roberto Díaz, Felix Schwartz und Jean Sulem ergänzten seine Ausbildung.
Einen besonderen Schwerpunkt in seiner bisherigen Laufbahn stellt die Kammermusik dar. So nahm er am Kammermusik-Festival der „Kronberg Academy“ und an der „Seiji Ozawa International Academy Switzerland“ teil, trat wiederholt mit dem Frielinghaus Ensemble auf und ist regelmäßig bei Kammermusik Festivals wie dem „Festival Ribeira Sacra“ oder im Nikolaisaal Potsdam zu hören. Außerdem gewann er erste Preise bei verschiedenen Wettbewerben, darunter beim „Concurso Ibérico de Música de Cámara con Arpa“ (im Duo mit der Harfenistin Maud Edenwald), beim XII. Internationalen Wettbewerb für Viola und Cello „Villa de Llanes“, beim „Concurso María Cristina“ für junge Solisten und beim Wettbewerb von „Jeunesses Musicales“ in Spanien.
Alejandro Regueira Caumel sammelte Orchestererfahrung als Mitglied des Gustav Mahler Jugendorchesters und des Spanischen Nationalen Jugendorchesters, sowie durch Aushilfetätigkeiten bei den Berliner Philharmonikern und als Solobratscher bei den Bamberger Symphonikern, bei der NDR Radiophilharmonie Hannover, im NDR Elbphilharmonie Orchester, im Philharmonia Orchestra London, im Orquestra de la Comunitat Valenciana und im Orquesta Nacional de España.
Von 2010 bis 2012 war er Akademist beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und ist seit 2015 dessen Solobratscher.
Hans-Jakob Eschenburg
Violoncello
Hans-Jakob Eschenburg - Violoncello

Hans-Jakob Eschenburg erhielt ersten Violoncellounterricht am Konservatorium Rostock. Nach dem Studium bei Josef Schwab an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin war er von 1984 bis 1988 Erster Solocellist des Rundfunk-Sinfonieorchesters Leipzig.
Mit dem renommierten Petersen-Quartett, dessen Gründungsmitglied er war und dem er bis zum Jahr 2000 angehörte, gewann er mehrere internationale Wettbewerbe (Prag, Evian, Florenz, München) und gastierte auf den großen Konzertpodien und bei zahlreichen Festivals in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Australien. Mehrere der zahlreichen CD-Aufnahmen des Petersen-Quartetts wurden mit internationalen Preisen ausgezeichnet.
Seit 1999 ist Hans-Jakob Eschenburg Erster Solocellist des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. Die gleiche Position hatte er im Kammerorchester „Carl Philipp Emanuel Bach“ inne. Er tritt immer wieder als Solist und Kammermusiker in Erscheinung, u.a. als Mitglied verschiedener Kammermusikensembles wie dem Gideon-Klein-Trio. Hans-Jakob Eschenburg lehrt im Rahmen einer Honorar-Professur an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Auch engagiert er sich als Mentor der Orchesterakademie des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin.
Mohamed Gamal
Posaune
Mohamed Gamal - Posaune

Mohamed Gamal ist ein ägyptischer Posaunist. Er ist Absolvent des Kairoer Konservatoriums in Ägypten und der Barenboim-Said Akademie in Berlin. Bereits im Alter von 17 Jahren, während er sein Studium abschloss, wurde er Mitglied des Kairoer Symphonieorchesters als stellvertretender Soloposaunist. Im Jahr 2010 gewann er den ersten Preis beim 9. Internationalen Sommerfestival in Ägypten. Er unternahm ausgedehnte Tourneen durch den Nahen Osten, Südamerika, Europa, Afrika und Asien. Von 2011 bis 2015 spielte er mehrere Solokonzerte mit dem Kairoer Symphonieorchester. 2013 wurde ihm die Ehre zuteil, Mitglied des West-Eastern Divan Orchestra unter der Leitung von Daniel Barenboim zu werden, und seitdem spielt er mit dem West-Eastern Divan Orchestra auf der ganzen Welt. Seit 2015 ist er Mitglied der Barenboim-Said Academy in Berlin, wo er bei Prof. Stefan Schulz und Filipe Alves studierte und 2019 seinen Abschluss machte.
Richard Scott
Modular Synthesizer
Richard Scott - Modular Synthesizer

Richard Scott ist ein in Berlin lebender Komponist und Improvisator, der sich seit etwa vier Jahrzehnten in den Grenzbereichen von freier Improvisation, Jazz und Avantgarde-Komposition bewegt. In den letzten Jahren hat er sich vor allem darauf konzentriert, einen persönlichen und sehr intuitiven Zugang zu den kompositorischen und improvisatorischen Möglichkeiten der modularen Synthese zu entwickeln. Dabei arbeitete er mit Künstlern wie Audrey Chen, Kazuhisa Uchihashi, Phil Minton, Axel Dörner, Jon Rose, Shelley Hirsch, Thomas Lehn, Michael Vorfeld, Ute Wassermann, Jan Croonenbroeck und dem Chor Seicento Vocale, Trio Abstrakt, Pitchshifting Group, Richard Barrett, Evan Parker und Frank Gratkowski zusammen. Er schafft elektronische Solokompositionen und tritt in vielen Ensembles auf, darunter zahlreiche Auftritte bei internationalen Festivals und Konferenzen wie Moers Music, Wels Music Unlimited, Festival International de Musique Actuelle de Victoriaville, Bratislava Next Festival of Advanced Music, London Jazz Festival, Nickelsdorf Konfrontationen, ICMC (International Computer Music Conference), Impakt Berlin, SMC (Sound Music Computing), Berliner Festspiele Immersion, Ulrichsberger Kaleidophon, Ars Electronica Forum Wallis und dem Tokyo Electroacoustic Music Festival.
Er ist Autor mehrerer Artikel zu den Themen freie Improvisation, modulare Synthese und post-akusmatische Musik und hat kürzlich eine Ausgabe der Zeitschrift eContact! herausgegeben, die sich mit analoger und modularer Synthese befasst. Derzeit leitet er den Masterstudiengang Creative Production am Catalyst Institute for Creative Arts and Technology in Berlin.
Gustavo Llano
Choreographie und Tanz
Gustavo Llano - Choreographie und Tanz

Gustavo Llano wurde in Medellín, Kolumbien, geboren. Er studierte Theater an der EPA (Escuela Popular de Arte de Medellín, heute ITM) und Bildende Kunst an der Universität von Antioquia, bevor er sich endgültig dem Tanz zuwendete. Zu seinen Tanzlehrern zählten Jorge Holguín, Álvaro Restrepo, Beatriz Gutiérrez, Peter Palacio, Silvia Rolz.
Seit 1998 lebt Gustavo Llano in Berlin im Selbstexil, wie er es nennt. Wie viele andere Tänzer seiner Generation verließ er das Land aufgrund der Gewalt. Den letzten Ausschlag gab die Ermordung seines Freundes und Lehrers José Manuel Freidel, eines Visionärs des sozialkritischen, kolumbianischen Theaters.
In Deutschland tanzte Gustavo Llano zunächst in der Kompanie von Ismael Ivo. Durch ihn lernte er Johann Kresnik kennen, mit dem er mehrere Jahre erst als Tänzer und später als künstlerischer Assistent zusammenarbeitete. Mit Kresnik inszenierte er u.a. in Bogotá Plan Vía, eine choreografische Reflexion über die Gegenwart Kolumbiens und Die Fledermaus für die Wuppertaler Oper. Zur seinen eigenen choreographischen Arbeiten gehören Tschaikowskys Pique Dame für die Los Angeles Opera sowie die Stücke Agua, Zeitlos, Cinco Danzas Cotidianas , Nadie en el Mundo es Eterno, La Fiesta und viele andere, die er in Europa, den USA und Lateinamerika auf die Bühne brachte.
Gustavo Llanos Arbeit orientiert sich an der Idee des choreografischen Theaters, das sich vom Tanztheater durch seine politischen Motive sowie den sozialkritischen Inhalt unterscheidet und mit den einfachsten, alltäglichsten Mitteln nach größtmöglichem Ausdruck sucht.
Inka Löwendorf
Stimme
Inka Löwendorf - Stimme

Inka Löwendorf wuchs in Berlin auf, lernte früh die Bühne kennen und zwar an der Deutschen Oper Berlin, an der sie Ballett lernte. Nach dem Abitur studierte sie Schauspiel am Max Reinhardt Seminar in Wien. Es folgten Engagements am Staatstheater Mainz, dem Berliner Ensemble, sowie der Volksbühne Berlin. 2009 gründete Sie mit Komplizinnen den Heimathafen Neukölln, ein spartenübergreifendes Theater im gleichnamigen Berliner Bezirk. Dort spielt und inszeniert sie.
Inka Löwendorf spricht fließend Holländisch, Englisch und Spanisch, dafür leidlich Französisch und Italienisch. Sie nimmt regelmäßig Feature und Hörspiele für Deutschland Radio, den RBB sowie den MDR auf, oder liest Hörbücher ein. Regelmäßig steht sie als Schauspielerin vor der Kamera der öffentlich-rechtlichen Sender. Nebenbei ist sie Dozentin für Stimme und Atem an der Macromedia Hochschule für angewandte Wissenschaften.
Heimkehr in die Fremde – Wer bin ich, wo komme ich her, wo gehöre ich hin?
Fragen nach Herkunft, Heimat und Identität verbinden die Komponist:innen des Abends, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden (Bohuslav Martinů, Ursula Mamlok), nicht mehr in ihrem Herkunftsland leben (Dai Fujikura) oder sich künstlerisch mit der Versklavung ihrer Vorfahren beschäftigen (George Walker). Deren sinfonische und kammermusikalische Werke begegnen im Haus des Rundfunks elektronischen Kompositionen des Briten Richard Scott.
Mit einer interdisziplinären Performance aus Gesang, Tanz, Sprache, sinfonischer und elektronischer Musik setzt das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter der Leitung von Ruth Reinhardt seine Reihe „Mensch, Musik!“ fort.
Doch nicht nur Musikstile, sondern auch Tanz, Gesang und Sprechtheater werden miteinander verwoben: Der Oberarzt und Countertenor Philipp Mathmann, gleichzeitig in der Medizin und der Musik beheimatet, interpretiert Mendelssohns Heine-Liedvertonungen in einem verstörenden Arrangement von Aribert Reimann. Der Tänzer und Choreograph Gustavo Ilano musste Ende der 90er Jahre seine kolumbianische Heimat verlassen und stellt mit „Heimkehr in die Fremde“ auch seine eigene Lebensgeschichte expressiv dar.
Und die Schauspielerin und Sprecherin Inka Löwendorf leiht Texten zu Heimat und Fremde ihre Stimme.
Übertragung am 7. Februar 2023, 20.03 Uhr auf Deutschlandfunk Kultur