Musikfest Berlin
Verstörung und Faszination
Iannis Xenakis
„Aïs“ für Orchester, Bariton und Schlagzeug
Béla Bartók
Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 op. post. Sz 36
Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 5 cis-Moll
Vladimir Jurowski
Dirigent
Vladimir Jurowski - Dirigent

Vladimir Jurowski ist seit 2017 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin (RSB). Der Dirigent, Pianist und Musikwissenschaftler stellt sich allen musikgeschichtlichen, stilistischen oder dirigiertechnischen Herausforderungen.
Ausgebildet zunächst an der Musikhochschule des Konservatoriums in Moskau, kam Vladimir Jurowski 1990 nach Deutschland, wo er sein Studium an den Musikhochschulen in Dresden und Berlin fortsetzte – Dirigieren bei Rolf Reuter, Korrepetition und Liedbegleitung bei Semion Skigin. 1995 debütierte er auf internationaler Ebene beim britischen Wexford Festival mit Rimski-Korsakows „Mainacht“ und im selben Jahr am Royal Opera House Covent Garden mit „Nabucco“. Anschließend war er u.a. Erster Kapellmeister der Komischen Oper Berlin (1997– 2001) und Musikdirektor der Glyndebourne Festival Opera (2001–2013). 2003 wurde Vladimir Jurowski zum Ersten Gastdirigenten des London Philharmonic Orchestra ernannt und war von 2007 bis Sommer 2021 dessen Principal Conductor. Ebenfalls bis Sommer 2021 war er Künstlerischer Leiter des Staatlichen Akademischen Sinfonieorchesters „Jewgeni Swetlanow“ der Russischen Föderation und Principal Artist des Orchestra of the Age of Enlightenment in Großbritannien und Künstlerischer Leiter des Internationalen George-Enescu-Festivals in Bukarest. Er arbeitet regelmäßig mit dem Chamber Orchestra of Europe und dem ensemble unitedberlin. Seit der Saison 2021/2022 ist Vladimir Jurowski – parallel zu seinem Engagement beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin – Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in München und bekleidet damit eine der renommiertesten Positionen im deutschen Musikleben.
Vladimir Jurowski ist rund um die Welt als Gastdirigent gefragt. Er hat Konzerte der bedeutendsten Orchester Europas und Nordamerikas geleitet, darunter die Berliner, Wiener und New Yorker Philharmoniker, das Königliche Concertgebouworchester Amsterdam, das Cleveland und das Philadelphia Orchestra, die Sinfonieorchester von Boston und Chicago, das Tonhalle-Orchester Zürich, die Sächsische Staatskapelle Dresden und das Gewandhausorchester Leipzig. Er gastiert zudem regelmäßig bei den BBC Proms, dem Musikfest Berlin sowie bei den Musikfestivals in Dresden, Luzern, Schleswig-Holstein und Grafenegg sowie beim Rostropowitsch-Festival. Mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin wird er 2021/2022 bei mehreren Konzerten in Bukarest, Spanien, Ungarn und Österreich.
Die erste gemeinsame CD von Vladimir Jurowski und dem RSB aus dem Jahre 2015 wurde sogleich zu einem Meilenstein. Alfred Schnittkes Sinfonie Nr. 3 folgten 2017 eine Strauss-Mahler-Aufnahme und Violinkonzerte von Britten und Hindemith mit Arabella Steinbacher und dem RSB. 2020 erschien eine von der Kritik hochgelobte Einspielung von Gustav Mahlers „Das Lied von der Erde“, im August 2021 erschien Richard Strauss‘ „Eine Alpensinfonie“.
Vladimir Jurowski wurde vielfach für seine Leistungen ausgezeichnet, darunter mit zahlreichen internationalen Schallplattenpreisen. 2018 kürte ihn die Jury der Royal Philharmonic Society Music Awards zum Dirigenten des Jahres. 2016 erhielt er aus den Händen von Prince Charles die Ehrendoktorwürde des Royal College of Music in London. Im Sommer 2020 wurde Jurowski in Anerkennung seiner Tätigkeit als Künstlerischer Leiter des George-Enescu-Festivals vom Rumänischen Präsidenten mit dem Kulturverdienstorden ausgezeichnet.
Stand: Juni 2021, gültig ab: August 2021
Georg Nigl
Bariton
Georg Nigl - Bariton

Georg Nigl gehört zu einem der am meisten gefeierten Baritone weltweit. Sein unverwechselbares Timbre führt ihn auf alle wichtigen Opernbühnen sowie zu den renommiertesten Festivals.
Er arbeitete mit Dirigenten wie Daniel Barenboim, Teodor Currentzis, Valery Gergiev, Daniel Harding, Nikolaus Harnoncourt, René Jacobs, Kent Nagano und Kirill Petrenko sowie mit den Regisseuren Andrea Breth, Romeo Castellucci, Frank Castorf, Hans Neuenfels, Johan Simons, Dmitri Tcherniakov und Sasha Waltz zusammen.
Besondere Anerkennung verschaffte sich Georg Nigl nicht nur als Solist zahlreicher Uraufführungen, sondern auch als Impulsgeber für Kompositionen und Publikationen, u.a. von Friedrich Cerha, Pascal Dusapin, Georg Friedrich Haas, Wolfgang Mitterer, Olga Neuwirth und Wolfgang Rihm. Georg Nigls kammermusikalisches Repertoire reicht vom Barock über die Wiener Klassik bis zu Neuester Musik. Seine Aufnahme „Bach privat“ mit Anna Lucia Richter wurde 2017 mit dem Diapason d’or ausgezeichnet.
Höhepunkte der vergangenen Spielzeiten waren u.a. Papageno, die Titelpartie in der Uraufführung von Pascal Dusapins neuer Oper „Macbeth Underworld“ (Théâtre Royal de la Monnaie), die Titelpartie in „L‘Orfeo“ und die Uraufführung von Beat Furrers „Violetter Schnee“ (Staatsoper Unter den Linden), die Titelpartie in Trojahns „Orest“ (Wiener Staatsoper) sowie in Mozarts „Le nozze di Figaro“ (Staatsoper Hamburg), sein Lenz in „Così fan tutte“ (Festival d‘Aix-en-Provence), seine hochgelobte Interpretation des Pilatus in der Johannespassion (Rattle / Sellars) mit der Philharmonie Berlin sowie seine Tournee mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment.
2020/2021 war Georg Nigl in „molto agitato“ (Nagano / Castorf) an der Staatsoper Hamburg, in „Die Fledermaus“ an der Wiener Staatsoper und in Dusapins „Penthesilea“ mit dem Orchestre de Paris auf der Bühne zu erleben. Konzerte führen und führten ihn u.a. zum Amsterdamer Concertgebouw, zu der Elbphilharmonie, sowie nach Paris, München, Wien und Köln. Die Spielzeit endet mit einer Neuproduktion von Reimanns „Lear“ an der Bayerischen Staatsoper.
In der Kritikerumfrage 2015 der Zeitschrift Opernwelt wurde Georg Nigl für seine Interpretation von Rihms Lenz zum „Sänger des Jahres“ gekürt.
Dirk Rothbrust
Schlagzeug
Vilde Frang
Violine
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
100 Jahre Xenakis. Architekt und Musiker, ein archaischer Geist, radikaler noch als die Avantgarde, mit herkömmlichen Maßstäben kaum zu (be)greifen. „Aïs“ verweist ins Totenreich der griechischen Antike. Ein Bariton und ein Schlagzeuger zelebrieren Texte aus drei Quellen: Homer, Sappho, Ilias – flüsternde Poesie, verzweifelte Schreie. Und Energieausbrüche von 96 Orchestermusiker:innen, stählerne Tontürme apokalyptischen Ausmaßes, Glissandowasserfälle wie Naturereignisse. Die Antwort Vladimir Jurowskis auf Xenakis heißt: Mahler 5. Nicht minder existentiell, grundfestenerschütternd, kennt die Mahler-Sinfonie zusätzlich die Dimension der Liebe. Dazwischen macht sich Vilde Frang – erstmals beim RSB – Bartóks bezauberndes, imaginäres Brautgeschenk an die Geigerin Stefi Geyer zu eigen, von ihr damals, 1907, freilich unerhört.
Weitere Konzerte
Mitsingkonzert in der Philharmonie
Messiaen, Brahms, Fauré
Sommereinklang im Kühlhaus
Sibelius, Kodály, Dohnányi, Dubois, Danielsson, Hill, Schuller, Bruckner
Mensch, Musik! #4 Wanderer oder: Mein Herz brennt. Eine sinfonisch-literarische Collage
Vogt, Sylwestrow, Berg, Huchel, Brasch, Kirsch, Mahler, Zhadij, Rasch, RAMMSTEIN, Brecht, Bachmann, Coleman, Schreker, Benn
RSB on Tour: Benefizkonzert in Linum
Beethoven, Sibelius, Dohnányi
„Björk Orchestral“-Tour
Rapauke-Finale im Sendesaal
Mendelssohn Bartholdy, Núñez Hierro
Karina Canellakis & Nicola Benedetti
Strawinsky, Szymanowski, Boulanger, Skrjabin
Abschlusskonzert des Choriner Musiksommers
Mozart, Haydn, Schubert
Moderierte Probe – Vladimir Jurowski
Mahler