Carl Philipp Emanuel Bach
Sinfonie G-Dur Wq 183/4
Carl Philipp Emanuel Bach
Konzert für Violoncello, Streichorchester und Basso continuo A-Dur Wq 172
Carl Philipp Emanuel Bach
Sinfonie D-Dur Wq 183/1
Jean-Féry Rebel
„Das Chaos“ aus „Die Elemente. Symphonie nouvelle“
Joseph Haydn
Sinfonie Nr. 98 B-Dur Hob I:98
Ton Koopman
Dirigent
Ton Koopman - Dirigent

Geboren in Zwolle (Niederlande), hat Ton Koopman zuerst eine klassische Ausbildung erhalten; dann studierte er Orgel, Cembalo und Musikwissenschaft in Amsterdam und wurde in beiden Instrumenten mit dem Prix d’Excellence ausgezeichnet. Von Anfang an faszinierten ihn das Barock-Zeitalter, authentische Musikinstrumente und die historische Aufführungspraxis. Somit konzentrierte der junge Koopman sein Studium bereits sehr früh auf die Barockmusik, und im Besonderen auf JS Bach, und wurde schnell eine Leitfigur in der Bewegung der historischen Aufführungspraxis.
Bereits im Alter von 25 Jahren gründete der junge Koopman sein erstes Barock-Orchester, 1979 dann das Amsterdam Baroque Orchestra, und 1992 den Amsterdam Baroque Choir. Gemeinsam machte sich das ABO&C als eines der führenden Alte-Musik-Ensembles weltweit einen Namen. Mit einem Repertoire, das vom frühen Barock bis zur späten Klassik reicht, waren Ton Koopman und sein ABO&C u.a. zu Gast am Concertgebouw in Amsterdam, Théatre des Champs-Elysées und Salle Pleyel in Paris, Barbican and Royal Albert Hall in London, Musikverein und Konzerthaus in Wien, Philharmonie in Berlin, Lincoln Center und Carnegie Hall in New York, Suntory Hall in Tokyo sowie in Brüssels, Mailand, Madrid, Rom, Salzburg, Utrecht, Kopenhagen, Lissabon, München, Athen, etc.
Zahlreiche CD/DVD-Aufnahmen dokumentieren Ton Koopman’s umfangreiche Tätigkeit als Solist und Dirigent. Sein wohl umfassendstes Projekt war die Gesamtaufnahme aller Kantaten von Johann Sebastian Bach, ausgezeichnet mit dem Deutschen Schallplattenpreis Echo Klassik, dem Prix Hector Berlioz und dem BBC-Award, nominiert für den Grammy Award (USA) sowie den Gramophone Award (UK). Ton Koopman setzt sich seit Jahren für die Verbreitung des Werkes Dietrich Buxtehudes ein, und schloss 2014 die Aufnahme der Buxtehude-Opera-Omnia mit insgesamt 30
CDs ab.
Koopman ist Präsident der “International D. Buxtehude Society”. Im Jahr 2006 erhielt er die Bachmedaille der Stadt Leipzig, 2012 den Buxtehude-Preis der Stadt Lübeck und 2014 den Bach-Preis der Royal Academy of Music in London. Seit 2016 ist Ton Koopman Ehrenprofessor an der Musikhochschule Lübeck sowie in Linz. Im November 2017 erhielt Ton Koopman den Edison Classical Award. Seit 2019 ist er Präsident des Bach Archiv Leipzig.
In den letzten Jahren hat Koopman viele der bedeutendsten Orchester weltweit dirigiert, darunter: Berliner Philharmoniker, Concertgebouw Orchestra, New York Philharmonic, Münchner Philharmoniker, Chicago Symphony, Boston Symphony, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Wiener Symphoniker, Philadelphia, San Francisco und Cleveland Orchestra, Orchestre Philharmonique de Radio France, Orchestre National de Lyon und NHK in Tokyo.
Ton Koopman blickt auf ein umfangreiches Werk von Einspielungen zurück, darunter für Erato, Teldec, Sony, Deutsche Grammophon und Philips; 2003 hat er sein eigenes Label “Antoine Marchand” gegründet, ein Sub-Label von Challenge Classics. Koopman ist Autor vieler Fachartikel und Bücher, so war er mit der Edition der gesamten Orgelkonzerte Händels für Breitkopf & Härtel betraut; kürzlich hat er Händels Messias sowie Buxtehudes Das Jüngste Gericht im Carus Verlag neu herausgebracht.
Emeritierter Professor an der Universität von Leiden, ist Ton Koopman auch Ehren-Mitglied an der Royal Academy of Music in London und künstlerischer Leiter des französischen Festivals Itinéraire Baroque.
Mario Brunello
Violoncello piccolo
Mario Brunello - Violoncello piccolo

Mario Brunello ist ein Musiker, der über eine ungewöhnliche Ausdrucksfreiheit verfügt. Als erster Italiener überhaupt erhielt er 1986 den Tschaikowsky-Preis in Moskau. Im Laufe der Jahre hat er mit den größten Dirigenten wie Abbado, Gergiev, Ozawa, Pappano und Koopman zusammengearbeitet und seine Auftritte als Solist mit einer intensiven Tätigkeit als Kammermusiker kombiniert.
Als Eklektiker und Innovator hat er sich in den letzten Jahren für die Wiederentdeckung des Violoncello piccolo eingesetzt – ein Instrument, das heute nicht mehr verwendet wird, aber bei den Komponisten des 17. und 18. Jahrhunderts sehr beliebt war -, was sich in der „Brunello Bach Series“ niederschlug, einem Projekt, das aus drei Aufnahmen besteht, in denen wichtige Meisterwerke für Violine auf dem viersaitigen Violoncello piccolo eine neue Dimension erhalten.
Nach der Veröffentlichung der Sonaten und Partiten (2019) und der Sei Suonate à cembalo certato è violoncello piccolo solo (2021) wird die Trilogie 2022 mit den „Bach-Transkriptionen“ abgeschlossen, einem raffinierten Programm mit Konzerten, die mit der Accademia dell’Annunciata aufgenommen wurden.
In der Zwischenzeit hat die Zusammenarbeit zwischen Brunello und Arcana zwei bemerkenswerte Alben mit demselben Instrument hervorgebracht: eine Tartini gewidmete CD (Diapason d’Or) und „Sonar in Ottava“ in Zusammenarbeit mit Giuliano Carmignola (die vom BBC Music Magazine als eine der „Best Concerto Recordings“ des Jahres 2020 bewertet wurde).
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Rebellen unter sich
Ton Koopman, zum ersten Mal beim RSB, kommt gleich mit Rebel. Und als Rebell. Der weltweit geschätzte Experte für historisch informierte Aufführungspraxis des 18. Jahrhunderts stellt die spektakuläre Dissonanz vom musikalischen Anfang des französischen Schöpfungsmythos in den Kontext eines anderen, nicht minder widerborstigen „Schöpfungs“-Komponisten: Haydn. Dazwischen aber tummeln sich Meistercellist Mario Brunello und das empfindsam entfesselte RSB im rebellischen Chaos des Bach-Sohnes Carl Philipp Emanuel. Dessen Crescendi und Raketen, entworfen innerhalb der seinerzeit die Musikwelt gehörig aufwirbelnden Mannheimer Schule, bürsten die aufkommende Musikepoche erheblich gegen den Strich, bevor die Klassik sich ordnend und glättend durchsetzen kann.
Konzerteinführung: 15.10 Uhr, Südfoyer, Konzerteinführung von Steffen Georgi
Weitere Konzerte
Funkkonzert mit Vladimir Jurowski
Gnessin, Schebalin, Schostakowitsch
„Don Quixote“ – Eine abenteuerliche Heldengeschichte
Richard Strauss
Moderierte Probe mit Vladimir Jurowski
In Kooperation mit der Süddeutschen Zeitung
Vladimir Jurowski & Paul Gay
Telemann, Boismortier, Ravel, Ibert, Strauss