20:00 Konzerthaus Berlin

Sebastian Weigle & Tine Thing Helseth

Karl Goldmark

„Im Frühling“ – Konzertouvertüre op. 36

Britta Byström

„täckminnen“ (Screen memories) – Konzert für Trompete und Orchester Nr. 2

Ludwig van Beethoven

Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36

Sebastian Weigle

Dirigent

Tine Thing Helseth

Trompete

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Mit den Klassikern unter einer Decke
Wenn in seinem Falle doch der Name Programm gewesen wäre! Karl Goldmark, 1830 geboren als eines von 20 Kindern eines jüdisch-ungarischen Kantors, hatte sein Leben lang um das tägliche Brot zu kämpfen. Seine Kompositionen nennen die Fachleute ebenso gelehrt wie jene von Brahms. Und sie sind zusätzlich musikantisch und klingen frisch und spontan. Der Beginn der rasch vorwärtsdrängenden „Frühlings“-Ouvertüre erinnert an Mendelssohn Bartholdys Sinfonie Nr. 4, die „Italienische“. Goldmark gießt ein Füllhorn von Themen und Motiven über dem Orchester aus, das man schier den Überblick verlieren könnte. Doch wie von Zauberhand fügt sich „am Ende alles logisch und sogar eher unausweichlich als verwirrend.“ (Sunny Zank)

Nicht minder temperamentvoll gebärdet sich Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 2, die hörbar anknüpft bei Wolfgang Amadeus Mozart, dem Idol des jungen Komponisten. Heute, da wir kaum genug bekommen können von dieser herrlichen Musik, mögen wir schmunzeln über jenen griesgrämigen Leipziger Kritiker, der anno 1804 sich unwohl fühlte angesichts der „Sinfonie als Lindwurm“, der nicht sterben könne und „im Finale mit aufgerecktem Schweif“ um sich haue.

1977 in Mittelschweden geboren, begann Britta Byström zunächst mit dem Trompetenspiel, bevor sie Komponistin wurde. „Screen Memories“ ist die englische Übersetzung eines Freudschen Begriffs (Deckerinnerung ist der ursprüngliche deutsche Begriff). Auf Schwedisch heißt er „täckminnen“. Der Begriff bezeichnet starke, aber scheinbar bedeutungslose Kindheitserinnerungen als „Deckmantel“ für wesentliche Erinnerungen. Um welche Erinnerungen es sich handelt? Erfahren Sie im Konzert! „Es ist für die Solistin Tine Thing Helseth geschrieben und ihr gewidmet, deren sanftes und virtuoses Spiel den Solopart inspirierte.“ (Britta Byström)

Konzerteinführung: 19.10 Uhr, Ludwig-van-Beethoven-Saal, Steffen Georgi