Claude Debussy
„La Mer“ – Drei sinfonische Skizzen für großes Orchester
Krzysztof Penderecki
„Threnos“ – Den Opfern von Hiroshima“ für 52 Streichinstrumente
Dai Fujikura
„Akikos Tagebuch“ für Klavier solo (Kadenz von „Akiko’s Piano“ aus dem Klavierkonzert Nr. 4)
Christopher Cerrone
„The Insects Became Magnetic“ for orchestra and electronics
Sarah Nemtsov
„Tikkun“ für Streichorchester mit Perkussion und Zuspiel
Natalie Katharina Ilona Szende
„Oceanic Oscillations“ for synthesized seascape, symphonic orchestra and human voice
(Uraufführung)
Roderick Cox
Dirigent
Roderick Cox - Dirigent

Der junge, in Berlin lebende amerikanische Dirigent Roderick Cox, Gewinner des Sir Georg Solti Conducting Award 2018, debütierte in den letzten Jahren bei einer Reihe von renommierten Orchestern, darunter das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Seattle und das New World Symphony Orchestra, das Cincinnati Symphony Orchestra, das BBC Philharmonic. Als Gastdirigent leitete er wiederholt Orchester in Malmö, Kristiansand, Lahti, Washington, Bremen, Dresden, London, Paris, Cleveland, Dallas, Los Angeles, Detroit, Minnesota und beim Aspen Music Festival.
Als Operndirigent leitete Roderick Cox Produktionen an der Houston Grand Opera („Pêcheurs de Perles“) und an der San Francisco Opera („Il barbiere di Siviglia“) und nahm Jeanine Tesoris „Blue“ an der Washington National Opera auf. 2022/2023 kehrt er für „Rigoletto“ an die Opéra national de Montpellier zurück, nachdem er dort zuvor mit einem Sinfoniekonzert beeindruckt hatte.
Roderick Cox setzt sich nachhaltig für Bildung, Vielfalt und Inklusion in der Kunst ein. 2018 hat er die Roderick Cox Music Initiative (RCMI) ins Leben gerufen – ein Projekt, das Stipendien für junge farbige Musiker aus unterrepräsentierten Gesellschaftsschichten bereitstellt und es ihnen die Teilhabe an Instrumenten, Musikunterricht und Sommercamps zu ermöglichen. Roderick und seine neue Initiative sind Gegenstand der Dokumentation „Conducting Life“.
Geboren in Macon, Georgia, besuchte Roderick Cox die Schwob School of Music an der Columbus State University und studierte später an der Northwestern University, wo er 2011 einen Master-Abschluss erwarb. Er wurde 2013 mit dem Robert J. Harth Conducting Prize des Aspen Music Festival ausgezeichnet und war Stipendiat der Chicago Sinfonietta sowie des Chautauqua Music Festivals. Im Jahr 2016 wurde Roderick Cox von Osmo Vänskä für drei Spielzeiten zum stellvertretenden Dirigenten des Minnesota Orchestra ernannt, nachdem er zuvor ein Jahr lang als Assistenzdirigent tätig gewesen war.
Yu Kosuge
Klavier
Yu Kosuge - Klavier

Mit ihrer herausragenden Technik, ihrem feinsinnigen Anschlag und einem durchdringenden Verständnis für Musik, gehört Yu Kosuge zu den weltweit meistgeschätzten Pianistinnen ihrer Generation. Seit ihrer Kindheit gibt Yu Konzerte und tritt mit Orchestern auf; im Alter von neun Jahren debütierte sie mit dem Tokyo New City Orchestra. 1993 übersiedelte sie nach Europa, um ihr Studium in Hannover und Salzburg fortzusetzen, und erhielt große Unterstützung und Inspiration von András Schiff.
Yu Kosuge trat an führenden Veranstaltungsorten in Berlin, Hamburg, Köln, München, Wien, Salzburg, London, Paris, Brüssel, Amsterdam, Zürich, Moskau, St. Petersburg, Tokio, Washington und New York auf. Ihr Debütrecital in der Carnegie Hall fand großen Anklang bei Kritikern, die ihre „akut poetische Sensibilität…. Witz, Dramatik und strahlende Lyrik“ lobten. Sie wurde zu Festivals in ganz Europa eingeladen, darunter die Salzburger Festspiele, Rheingau, Schleswig-Holstein, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Passau, Braunschweig, Mozartwoche Salzburg, Holland Music Festival, Piano Festival Lille, La Roque d’Anthéron Piano Festival und La Folle Journée de Nantes. Sie liebt auch Kammermusik und ist mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker aufgetreten.
Neben regelmäßigen Auftritten mit allen großen japanischen Orchestern arbeitete Yu Kosuge mit vielen der führenden europäischen Orchester zusammen, darunter das NDR Elbphilharmonie Orchester, das Konzerthausorchester Berlin, das hr-Sinfonieorchester, die Camerata Salzburg, das St. Petersburger Symphonieorchester, das Orchestre Philharmonique de Radio France und das BBC Symphony Orchestra und spielte unter Dirigenten wie Seiji Ozawa, Jun Märkl, Philippe Herreweghe, Gerd Albrecht, Lawrence Foster, Sakari Oramo, Christian Arming, Yutaka Sado, Mark Wigglesworth, Kazuki Yamada, Osmo Vänskä, Vasili Petrenko und Dennis Russell Davies.
Zu ihren zahlreichen CDs für Sony gehören Mendelssohns Klavierkonzert Nr. 1 mit dem Mito Chamber Orchestra unter der Leitung von Seiji Ozawa, Liszts 12 Études d‘exécution transcendante, Chopins Préludes und Nocturne sowie Beethovens 32 Klaviersonaten. Seit Herbst 2018 erschien bei Orchid Classics Einspielung ihres Zyklus ‚Four Elements‘ auf vier CDs: ‚Water‘, ‚Fire‘, ‚Wind‘ und „Earth“. Im Mai 2022 veroeffentlichte Sony Dai Fujikuras Klavierkonzert Nr. 3 „Impulse“ und Ravels Klavierkonzert mit BBC Symphony Orchestra unter der Leitung von Ryan Wigglesworth.
Im März 2017 erhielt Yu Kosuge den Suntory Music Award, der an Personen oder Organisationen verliehen wird, die einen herausragenden Beitrag zur Entwicklung der westlichen Musik in Japan geleistet haben.
Yu Kosuge lebt in Berlin.
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Natalie Katharina Ilona Szende
Komposition & Synthesizer
tauchgold
Text, Konzept, Realisation
tauchgold - Text, Konzept, Realisation

Seit 2007 realisieren tauchgold (Heike Tauch und Florian Goldberg) Stücke auf der Schnittstelle von Hörfunk und Bühne. Zu ihren Werken zählen Gesellschaftssatiren, Geschichtsdramen und philosophische Stoffe. Immer jedoch spielt eigens komponierte Musik eine zentrale Rolle. 2019 hatte in München ihr Bühnenwerk „Das Gläserne Meer – Ein Narratorium für Streicher und Stimmen“ Premiere, das mit einer Komposition von Cathy Milliken auf Grundlage des Hörstücks „Metamorphosen“ entstand. Für „Geborgte Landschaft – Ein Narratorium für Klaviertrio und Stimmen“ schrieb der Komponist Dai Fujikura die Musik (2022). Im Juni 2022 realisierte tauchgold bereits das „Mensch, Musik!“#4-Projekt des RSB unter dem Titel „Wanderungen“. Auch die beiden im Frühjahr 2023 folgenden „Mensch, Musik!“-Projekte entstehen gemeinsam mit tauchgold.
Eliad Wagner
Komposition & Synthesizer
Eliad Wagner - Komposition & Synthesizer

Eliad Wagner (geb. 1979) ist Komponist, Performer, Klangkünstler und Dozent, ein klassisch ausgebildeter Musiker mit akademischen Abschlüssen in Physik und Musik. Seine musikalischen Aktivitäten erforschen den Treffpunkt von Komposition und Performance und befassen sich mit Gedanken zum Vokabular elektronischer Musik, autonomen Prozessen, Absicht und Aufmerksamkeit in der Audiokultur und der natürlichen Beziehung des Menschen zur Technologie.
Im Jahr 2012 zog Wagner nach Berlin, wo er schnell ein aktives M itglied der experimentellen Musikszene der Stadt wurde, sowohl als Performer von elektronischer Live-Musik (mit dem modularen Synthesizer) als auch als Komponist für kleine Ensembles und Installationen. Er ist Mitbegründer und regelmäßiger Komponist des elektroakustischen Ensembles „Circuit Training“. Als Performer arbeitete er mit Künstlern wie Ignaz Schick, Marta Zapparoli, Wolfgang Seidel, Alexi Borisov, Tristan Honsinger, Olaf Rupp, Els Vandeweyer, Emilio Gordoa, Andre Vida, Richard Scott, Alexandre Babel, Tomomi Adachi, Dean Roberts, Andrea Parkins und Robyn Schulkowsky zusammen.
Seit 2015 leitet er den Studiengang „Electronic Music Production and Performance“ am Catalyst Institute for Creative Arts and Technology in Berlin – ein internationales, diverses, genreunabhängiges akademisches Programm, das er entwickelt hat, um Studenten in Komposition und Performance elektronischer Musik auszubilden.
Ausgebeutet, vergiftet und mit Bomben überzogen. In der interdisziplinären Performance „Mensch, Musik! #7 Statt Land Meer“ geht das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin der menschlichen Zerstörungswut, aber auch der Hoffnung auf Heilung nach. Im Vordergrund steht die Geschichte der jungen japanischen Pianistin Akiko, die den Atombombenabwurf in Hiroshima nicht überlebt. Ihr Klavier wird jedoch bis heute gespielt – noch mit Glassplittern durch die atomare Druckwelle im Korpus. Mit sechs sinfonischen und elektronischen Werken spürt das RSB der Zerstörung von Natur und Lebewesen nach, aber macht auch Hoffnung auf eine bessere, heilsame Zukunft.
Das RSB bekennt sich dazu, Musik nicht nur um ihrer selbst willen, sondern explizit für Menschen zu machen, auch für jene, die bisher kaum ein Ohr für Klassik und Sinfonieorchester hatten. Dazu lädt sich das Orchester Künstler:innen ein, die mit Bildern, Texten und optischen Visionen über das Hören hinaus unsere Sinne zu erreichen vermögen. Das Regieteam „tauchgold“ vereint gemeinsam mit Studenten, Dozenten und Alumni von Catalyst, einem Hochschulinstitut für Creative Arts und Technologie mit Sitz im Berliner Funkhaus, kreative Praktiken, Disziplinen, Genres und Visionen aus unterschiedlichen künstlerischen und kulturellen Hintergründen.
Unter der Leitung von drei jungen Dirigent:innen wird das RSB aus dem „normalen“ Konzertbetrieb bewusst heraustreten, um brennende Fragen musikalisch aufzuwerfen.
Weitere Konzerte
Vladimir Jurowski dirigiert „Die sieben letzten Worte“
Haydn, Shchetinsky, Copytsko, Abazari, Poleva, Safronov, Filanovsky
Vladimir Jurowski & Yefim Bronfman
Beethoven, Firssowa, Schostakowitsch
Mensch, Musik! #7 – Statt Land Meer
Debussy, Penderecki, Fujikura, Cerrone, Nemtsov, Szende