19:30 Ballhaus Wedding

Kammerkonzert im Ballhaus Wedding

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Lili Boulanger

„D’un soir triste“ und „D’un matin de printemps“ für Violine, Violoncello und Klavier

Cécile Chaminade

Klaviertrio Nr. 2 a-Moll op. 34

Maurice Ravel

Streichquartett F-Dur

Nikolaus Resa

Klavier

Richard Polle

Violine

Christa-Maria Stangorra

Violine

Yugo Inoue

Viola

Hans-Jakob Eschenburg

Violoncello

Frankreichs verborgene Schätze

Das Streichquartett von Maurice Ravel gehört zu den Juwelen der Kammermusikliteratur vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Uraufgeführt am 5. März 1904, wird es heute wegen des Leuchtens seiner musikalischen Geistesblitze den genialen Werken des jungen Mendelssohn zur Seite gestellt.
Weit weniger bekannt war bis vor kurzem, dass es nahezu zeitgleich mindestens zwei Komponistinnen aus dem nämlichen Frankreich gegeben hat, deren Musik an Esprit und Faszination jener von Ravel oder Debussy absolut ebenbürtig ist. Cécile Chaminade, eine weitgereiste Komponistin und Pianistin um die vorletzte Jahrhundertwende, avancierte zu einer Art Pop-Star der Klassik. Bereits als sehr junge Dame forderte sie selbstbewusst Respekt für ihre Kunst ein: „Es gibt kein Geschlecht in der Kunst. Genialität ist eine selbstständige Eigenschaft.“ Im Laufe ihres 87-jährigen Lebens komponierte Cécile Chaminade rund vierhundert Werke: Orchestermusik, eine komische Oper, Klavierstücke, Kammermusik und Lieder auf Texte fast ausschließlich von Frauen.
Die 24-jährige Lilli Boulanger hat mit den beiden Kompositionen „D’un soir triste“ und „D’un matin de printemps“ nicht einfach nur zwei Stimmungen geschildert, sondern zwei gegensätzlichen Lebensgefühlen Ausdruck verliehen. Sie hatte allen Grund dafür. Nach dem „Frühlingsmorgen“ hatte sie nur noch wenige Tage zu leben. Lili Boulanger starb nach schwerer Krankheit am 15. März 1918 im Alter von 24 Jahren.