Kammerkonzert im Ballhaus Wedding
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Lili Boulanger
„D’un soir triste“ und „D’un matin de printemps“ für Violine, Violoncello und Klavier
Cécile Chaminade
Klaviertrio Nr. 2 a-Moll op. 34
Maurice Ravel
Streichquartett F-Dur
Nikolaus Resa
Klavier
Richard Polle
Violine
Richard Polle - Violine
Richard Polle wurde als Sohn einer Musikerfamilie geboren. Als Sechsjähriger erhielt er seinen ersten Geigenunterricht bei seiner Mutter. Mit 12 Jahren begann Richard seine Ausbildung als Jungstudent an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar bei Jost Witter und setzte diese zwei Jahre später am Musikgymnasium Schloss Belvedere Weimar fort. Er absolvierte sein Bachelorstudium bei Josef Rissin an der Hochschule für Musik Karlsruhe mit Auszeichnung und seinen Master bei Antje Weithaas an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin.
Er gewann zahlreiche nationale und internationale Wettbewerbe. So errang er erste Preise und Sonderpreise in der Solowertung und im Duo beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“, beim internationalen Violinwettbewerb „Postacchini“ in Fermo (Italien), „Villa de Llanes“ in Llanes (Spanien), war Preisträger beim internationalen Violinwettbewerb „Kocian“ in Ústí nad Orlicí (Tschechische Republik), beim internationalen Bodensee-Violinwettbewerb und beim Wettbewerb des Kulturfonds Baden e.V.
Er konzertierte mit dem Kammerorchester der Rheinischen Philharmonie Koblenz, der Thüringen Philharmonie Gotha-Suhl, dem Philharmonischen Orchester Erfurt, der Philharmonie der Stadt Kirow (Russland), dem Jungen Sinfonieorchester Berlin, dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim sowie dem Kurpfälzischen Kammerorchester Mannheim und nahm an mehreren Meisterkursen, u.a. bei Thomas Christian, Olga Parkhomenko, Roman Nodel, Ana Chumachenko, Boris Garlitsky und Jörg Widmann teil.
Richard Polle war Stipendiat des Kultusministeriums Thüringen, der Sparkassenstiftung Erfurt, des Freundeskreises der Hochschule für Musik Karlsruhe, des Musikinstrumentenfonds der Deutschen Stiftung Musikleben und erhielt das Gerd Bucerius Förderstipendium der ZEIT-Stiftung in der Deutschen Stiftung Musikleben.
Von 2014 bis 2016 war er Stipendiat in der Orchesterakademie des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin und seit 2016 ist er festes Mitglied der Ersten Violinen.
Christa-Maria Stangorra
Violine
Yugo Inoue
Viola
Yugo Inoue - Viola
Yugo Inoue wurde 1995 in Tokio geboren. Im Alter von fünf Jahren begann er mit dem Geigenspiel und wechselte mit 16 Jahren zur Bratsche. Er studierte an der Tokyo University of the Arts bei Toshihiko Ichitsubo und seit 2020 bei Veit Hertenstein an der Hochschule für Musik Detmold.
Orchestererfahrung sammelte er 2021 bis 2023 als Akademist beim WDR Sinfonieorchester, sowie bei Aushilfstätigkeiten im hr-Sinfonieorchester. Weitere Impulse bekam er durch Meisterkurse bei Hariolf Schlichtig, Tabea Zimmermann und Nobuko Imai. Seit 2023 spielt er in der Bratschengruppe des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin.
Hans-Jakob Eschenburg
Violoncello
Hans-Jakob Eschenburg - Violoncello
Hans-Jakob Eschenburg erhielt ersten Violoncellounterricht am Konservatorium Rostock. Nach dem Studium bei Josef Schwab an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin war er von 1984 bis 1988 Erster Solocellist des Rundfunk-Sinfonieorchesters Leipzig.
Mit dem renommierten Petersen-Quartett, dessen Gründungsmitglied er war und dem er bis zum Jahr 2000 angehörte, gewann er mehrere internationale Wettbewerbe (Prag, Evian, Florenz, München) und gastierte auf den großen Konzertpodien und bei zahlreichen Festivals in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Australien. Mehrere der zahlreichen CD-Aufnahmen des Petersen-Quartetts wurden mit internationalen Preisen ausgezeichnet.
Seit 1999 ist Hans-Jakob Eschenburg Erster Solocellist des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. Die gleiche Position hatte er im Kammerorchester „Carl Philipp Emanuel Bach“ inne. Er tritt immer wieder als Solist und Kammermusiker in Erscheinung, u.a. als Mitglied verschiedener Kammermusikensembles wie dem Gideon-Klein-Trio. Hans-Jakob Eschenburg lehrt im Rahmen einer Honorar-Professur an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Auch engagiert er sich als Mentor der Orchesterakademie des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin.
Frankreichs verborgene Schätze
Das Streichquartett von Maurice Ravel gehört zu den Juwelen der Kammermusikliteratur vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Uraufgeführt am 5. März 1904, wird es heute wegen des Leuchtens seiner musikalischen Geistesblitze den genialen Werken des jungen Mendelssohn zur Seite gestellt.
Weit weniger bekannt war bis vor kurzem, dass es nahezu zeitgleich mindestens zwei Komponistinnen aus dem nämlichen Frankreich gegeben hat, deren Musik an Esprit und Faszination jener von Ravel oder Debussy absolut ebenbürtig ist. Cécile Chaminade, eine weitgereiste Komponistin und Pianistin um die vorletzte Jahrhundertwende, avancierte zu einer Art Pop-Star der Klassik. Bereits als sehr junge Dame forderte sie selbstbewusst Respekt für ihre Kunst ein: „Es gibt kein Geschlecht in der Kunst. Genialität ist eine selbstständige Eigenschaft.“ Im Laufe ihres 87-jährigen Lebens komponierte Cécile Chaminade rund vierhundert Werke: Orchestermusik, eine komische Oper, Klavierstücke, Kammermusik und Lieder auf Texte fast ausschließlich von Frauen.
Die 24-jährige Lilli Boulanger hat mit den beiden Kompositionen „D’un soir triste“ und „D’un matin de printemps“ nicht einfach nur zwei Stimmungen geschildert, sondern zwei gegensätzlichen Lebensgefühlen Ausdruck verliehen. Sie hatte allen Grund dafür. Nach dem „Frühlingsmorgen“ hatte sie nur noch wenige Tage zu leben. Lili Boulanger starb nach schwerer Krankheit am 15. März 1918 im Alter von 24 Jahren.