Frank Strobel dirigiert Musik von Ennio Morricone
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Ennio Morricone
Sinfonische Filmmusik aus „Once upon a time in America“, „The Mission“, „The Hateful 8“, „L’eredità Ferramonti“, „Camera obscura“ u.a.
Ennio Morricone
„Vuoto d’anima piena“ (Meine Seele ist voll der Leere) – Cantata mistica für Chor und Orchester, Libretto von Francesco de Melis, inspiriert von Texten von Rumi, Teresa de Ávila, Meister Eckhart, Juan de la Cruz u.a.
Frank Strobel
Dirigent
Frank Strobel - Dirigent
Frank Strobel gehört zu den international versierten Dirigenten mit einem stilistisch ungemein vielfältigen Repertoire. Er ist seit Jahren einer der wichtigsten Protagonisten im interdisziplinären Bereich von Film und Musik – durch sein Engagement hat der Film mit Live-Orchester Einzug in führende Opern- und Konzerthäuser gehalten.
Höhepunkte der 2024/25 Saison sind die Uraufführung von Gances Filmklassiker Napóleon in Paris, Konzerte mit filmsinfonischen und sinfonischen Werken von Ennio Morricone sowie die deutsche Erstaufführung von Bram Stokers Dracula mit Musik von Wojciech Kilar beim Internationalen Filmfest Braunschweig.
Zu seinen wichtigsten Filmprojekten gehören Nosferatu (2023), Ivan The Terrible (2016), J’accuse (2014), Metropolis (2010), Nibelungen (2010), Battleship Potemkin (2009), Rosenkavalier 2006), Romeo & Juliet (2006) and Alexander Nevsky (2003). Außerdem hat er internationale Anerkennung für Erst- und Wiederaufführungen von Werken der Komponisten Franz Schreker, Alexander von Zemlinsky, Siegfried Wagner und Alfred Schnittke erlangt. Gemeinsam mit Beate Warkentien gründete er in 2000 die Europäische FilmPhilharmonie, die das Genre Musik und Film im Konzertsaal künstlerisch weiterentwickelte und arbeitet seit vielen Jahren mit dem TV-Sender ZDF/ARTE für dessen Stummfilmprogramm zusammen.
Frank Strobel dirigiert regelmäßig das Tonhalle-Orchester Zürich, das London Symphony Orchestra, die Rundfunkorchester in Berlin, Frankfurt, Hannover und Leipzig, sowie in der Alten Oper Frankfurt, im Palais des Beaux Arts in Brüssel, in der Kölner und der Pariser Philharmonie sowie im Konzerthaus Wien. Er war zuletzt Chefdirigent des WDR Funkhausorchesters.
Rundfunkchor Berlin
Alexander Lüken
Choreinstudierung
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Ein Leben für die Film-Musik
Freilich, Ennio Morricone hat natürlich recht, wenn er sagt, „Filmkomponisten müssen im Dienste des Films stehen. Man kann nicht gegen den Film arbeiten.“ Aber der Grad an künstlerischer Freiheit, das Maß an kreativer Unabhängigkeit unterscheidet einen guten Filmscore von einem weniger guten. Der 1928 in Rom geborene italienische Meister hat binnen 60 Berufsjahren in seinen mehr als 500 Filmpartituren absolute Maßstäbe gesetzt, auch wenn ihm seine beiden Oscars (einer 2007 für das Lebenswerk, einer 2016 für „The Hateful 8“) erst spät zuerkannt worden sind. Zu Lebzeiten stets darauf bedacht zu sein, dass Musik unter seinem Namen nicht nur von ihm selbst komponiert und arrangiert ist, sondern regelmäßig auch von ihm dirigiert wird, sicherte ihm jederzeit den Kontakt mit dem Publikum, womöglich auch dem kritischen. Diese Authentizität erlaubte es ihm, sich musikalisch bisweilen weit vorzuwagen – bis hinein in die Avantgarde der sogenannten Ernsten Musik oder zum Psychedelic Rock. Ennio Morricone komponierte keine Filmmusik – er komponierte Musik im Zeitalter des Films. Und wenn er dabei zum Beispiel eine Schreibmaschine als Geräuschquelle einsetzte, war er mitnichten der Erste, „das hatte schon jemand zuvor getan. Die eigentliche Neuheit bestand darin, meine Musik mit Geräuschen aus dem realen Leben zu vermischen. Das war eine Neuheit, die mir viel Freude bereitete.“ (Ennio Morricone) „Mehrere Orgeln hämmern und stechen, wortlose Chöre singen, gedämpfte Trompeten kreischen. Im Hintergrund sind einige der Experimente zu hören, die Morricone in den 1960er-Jahren als Mitglied der Gruppo Di Improvvisazione Nuova Consonanza durchführte. Ihre subtile Schichtung von freiem Noise, Perkussion und Elektronik, wie sie auf dem Album ‚The Feedback‘ der Gruppe von 1970 zu finden ist, findet oft ihr Echo in Morricones Soundtracks.“ (Ken Hollings)
Keinen Film, sondern allein Musik für einen großen gemischten Chor und Sinfonieorchester verkörpert die Kantate „Vuoto d’anima piena“ aus dem Jahre 2008. Sie gehört zu den ambitioniertesten Werken des italienischen Komponisten und erlebt in unserem Konzert ihre Deutsche Erstaufführung.
Das Konzert endet mit der bewegenden Musik zum epischen Film „Die Mission“ (Roland Joffé, 1987). Ennio Morricone spiegelt darin im Vollbesitz seiner künstlerischen Möglichkeiten die finstersten Nachtseiten der menschlichen Psyche ebenso wie ihre Fähigkeit zum Verzeihen, zur Güte und Großmut.
Die Veranstaltung ist ein Konzertabend des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. Eine Filmvorführung findet nicht statt.
In Kooperation mit der Europäischen FilmPhilharmonie – EFPI.
Ennio-Morricone-Titel in Kooperation mit Musica e Oltre Srl – The Official Ennio Morricone Legacy Company und dem Ennio Morricone Estate
Konzertübertragung: Das Konzert wird live auf radio3 übertragen.
Konzerteinführung: 19.10 Uhr, Südfoyer, Steffen Georgi im Gespräch mit Frank Strobel