Adam Fischer & Dorottya Láng & Miklós Sebestyén
Joseph Haydn
„La fedeltà premiata“ (Die belohnte Treue) – Ouvertüre Hob. XXVIII:10
Joseph Haydn
Sinfonie Nr. 97 C-Dur Hob I:97
Béla Bartók
„A kékszakallú herceg vara“ (Herzog Blaubarts Burg) – Oper in einem Akt für Mezzosopran, Bariton und Orchester op. 11 Sz 48
(Konzertante Aufführung in Originalsprache mit deutschen Übertiteln)
Adam Fischer
Dirigent
Adam Fischer - Dirigent

Adam Fischer gehört gemeinsam mit seinem Bruder Ivan Fischer zu den renommierten Dirigenten seiner Generation. Der gebürtige Budapester gründete 1987 die Österreich-Ungarische Haydn-Philharmonie, der Musiker aus seinen beiden Heimatländern Österreich und Ungarn angehören. Gleichzeitig rief er die Haydn-Festspiele Eisenstadt ins Leben, wo seitdem ein internationales Zentrum der Haydn-Pflege besteht.
Ob in Bayreuth, an der Metropolitan Opera oder der Mailänder Scala, ob bei den Wiener oder den Berliner Philharmonikern, beim Orchestra of the Age of Enlightenment oder den Salzburger Festspielen: Adam Fischer wird von Publikum und Musikern gleichermaßen geschätzt als ein Brückenbauer zwischen der Welt der Musik und der Gesellschaft, in der wir leben. Sein profundes Verständnis für den Opernbetrieb und sein ungewöhnlich breit gefächertes Repertoire erwarb er sich in den klassischen Karriereschritten vom Korrepetitor (Graz) bis hin zum Generalmusikdirektor (Freiburg, Kassel, Mannheim und Budapest). 1978 übernahm er an der Bayerischen Staatsoper das „Fidelio“-Dirigat für Karl Böhm und feierte damit den internationalen Durchbruch. Seit dieser Zeit ist er ein Garant für packende Opernabende an allen großen Häusern der Welt. Am engsten verbunden ist er der Wiener Staatsoper, von der er 2017 zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Darüber hinaus sorgt er bis heute in Budapest regelmäßig für beeindruckende Opernabende und Konzerte, vor allem während der dortigen Internationalen Festspiele. Beim RSB ist Adam Fischer 2022 erstmals zu erleben.
Dorottya Láng
Mezzosopran
Dorottya Láng - Mezzosopran

Dorottya Láng wurde in Budapest geboren und studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. 2011 gewann sie den 3. Preis beim Internationalen Gesangswettbewerb Wigmore Hall/ Kohn Foundation in London, 2013 den Förderpreis beim Emmerich-Smola-Wettbewerb in Landau. Von 2012 bis 2014 war die Mezzosopranistin Ensemblemitglied der Wiener Volksoper, 2014/2015 wechselte sie ans Nationaltheater Mannheim, von 2015 bis 2018 war die Hamburgische Staatsoper ihre künstlerische Heimat. Zu ihrem Repertoire gehören Partien wie Cherubino (Mozart, „Le nozze di Figaro“), Dorabella („Così fan tutte“), Octavian (Strauss, „Der Rosenkavalier“), Angelina (Rossini, „La Cenerentola“), Marguerite (Berlioz, „La damnation de Faust“), Orlofsky (Strauß, „Die Fledermaus“), Hänsel (Humperdinck, „Hänsel und Gretel“), Varvara (Janáček, „Káťa Kabanová“), Hermia (Britten, „A Midsummer Night’s Dream“). An der Ungarischen Staatsoper wird 2022/2023 als Rosina (Rossini, „Barbiere di Siviglia“), Idamante (Mozart, „Idomeneo“) und als Komponist (Strauss, „Ariadne auf Naxos“) debütieren.
Dorottya Láng gastierte u.a. an der Deutschen Oper am Rhein, an der Lettischen Nationaloper, an der Oper Malmö und bei der RuhrTriennale. Konzerte führten sie zum Beispiel in den Wiener Musikverein, das Wiener Konzerthaus, die Londoner Wigmore Hall und die Elbphilharmonie Hamburg.
Sie ist in der Liedszene auch regelmäßig tätig und hat eng zusammengearbeitet mit Pianisten wie Helmut Deutsch und Julius Drake. Mit der Partie der Judith in Béla Bartóks „Herzog Blaubarts Burg“ gab sie in der Saison 2021/2022 ihr szenisches Debüt an der Deutschen Oper am Rhein und am Theater Hagen. Außerdem debütierte sie als Cenerentola an der Lettischen Nationaloper. Sie war im Juni 2022 als Adriano (Wagner, „Rienzi“) zu erleben im Rahmen der renommierten Budapester Wagner-Tage mit Marc Albrecht am Pult. In der Saison 2022/2023 kehrt sie mit den Wiener Symphonikern in den Wiener Musikverein zurück. Zum ersten Mal tritt sie im Herbst 2022 mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) als Judith auf.
Miklós Sebestyén
Bariton
Miklós Sebestyén - Bariton

Miklós Sebestyén wurde in Budapest geboren. In den ersten Jahren an verschiedenen Instrumenten, wie Flöte, Gitarre und Klavier ausgebildet, beschloss er letztendlich Gesang zu seinem Beruf zu machen. Er studierte bei Prof. László Polgár in Zürich und Prof. Josef Loibl in München. Nach seinem Erfolg beim Belvedere Wettbewerb in Wien 2010 sang er an Opernhäusern, wie der Metropolitan Opera in New York, der Mailänder Scala, dem Teatro Real in Madrid, der Bayerische Staatsoper, Covent Garden London, dem Opernhaus Zürich, den Bregenzer Festspielen, der Königlichen Oper Kopenhagen und Oslo, dem Bolshoi Theater Moskau, der Welsh National Opera, dem Theater an der Wien u.a.
Zu seinen bedeutendsten Rollen gehören Mozarts Figaro, Leporello, Osmin, Sarastro, Don Alfonso; Rossinis Mustafa („L’Italiana in Algeri“), Don Magnifico („La Cenerentola“), Mosé („Mosé in Egitto“), Bartóks Herzog Blaubart, Dosifei (Mussorgsky, „Chowanschtschina“) Seneca (Monteverdi, „L’Incoronazione di Poppea“), Pizarro (Beethoven, „Fidelio“) Vodnik (Dvorák, „Rusalka“), Prince Gremin (Tschaikowsky, „Eugen Onegin“), Verdis Sparafucile („Rigoletto“), Banco („Macbeth“) Padre Guardiano („La Forza del Destino“), Kothner (Wagner, „Meistersinger“), Celio (Prokofjew, „Die Liebe zu drei Orangen“), u.a.
Mit zahlreichen Oratorien von J. S. Bach, Mozart, Händel, Haydn, Beethoven, Paul Ben Haim, Strawinsky; und Lieder von Schubert, Schumann, Brahms, Wolf und Mussorgsky machte er sich international einen Namen.
Er arbeitete mit den Dirigenten und Regisseuren Riccardo Chailly, Ádám Fischer, Fabio Luisi, Lorin Maazel, Carlo Rizzi, Ulf Schirmer, Robert Carsen, Kasper Holten, David Pountney, Philippe Arlaud, Giancarlo del Monaco, Peter Konwitschny u.a.
Im Oktober 2022 debutiert er beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) mit Béla Bartóks „Herzog Blaubarts Burg”.
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Das Herz ist eine Mördergrube
Adam Fischer kommt zum ersten Mal zum RSB und hat Ungarisches im Gepäck. Ja, auch Haydn gehört unbedingt dazu! Sodann Bartók, das Mann-Frau-Seelendrama „Blaubarts Burg“. Blaubarts Burg – so der Textdichter Balázs – ist keine reale Festung aus Stein: Sie ist Blaubarts Seele. Folglich braucht sie die „mächtige gotische Halle“ nicht, die sich Balázs dennoch vorgestellt hat, überall Blut: auf Henkersbeilen, güldenem Geschmeide und Rosenstielen. Das mutet heute wie Kitsch am Rande des Lächerlichen an. Was liegt also näher, als Bartóks großartige Musik zu dem psychoanalytischen Kammerspiel im Konzertsaal aufzuführen? „Dieses Werk ist ein Meisterstück, eine komprimierte Tragödie, ein musikalischer Vulkan, der sechzig Minuten lang ausbricht und uns mit nur einem Wunsch zurücklässt: das Ganze noch einmal zu hören.“ (Zoltán Kodály)
Konzerteinführung: 19.10 Uhr, Südfoyer, Konzerteinführung von Steffen Georgi