Mikrokonzert #13 im Humboldt Forum
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Einojuhani Rautavaara
Streichquartett Nr. 1 („Quartettino“)
Edvard Grieg
Streichquartett F-Dur EG 117
Maria Pflüger
Violine
Maria Pflüger - Violine
Maria Pflüger ist seit 1996 Mitglied in der Gruppe der 1. Violinen des RSB.
Ihr Diplomstudium absolvierte sie in London an der „Guildhall School of Music & Drama“ bei Yfrah Neaman und belegte Meisterkurse bei Henry Szering und Tatjana Grindenko. Außerdem absolvierte sie ein zweijähriges Studium am Staatlichen Moskauer P.-I.-Tschaikowski-Konservatorium bei Maja Glesarowa. Für beide Studienaufenthalte erhielt sie jeweils ein Stipendium des DAAD.
Maria Pflüger erhielt Preise bei Wettbewerben in Vichy (Frankreich), in Finale di Ligure (Italien), in Caltanisetta (Sizilien) und in London an der „Guildhall School of Music & Drama“.
Außerdem spielt sie auf der mit dem Echo-Preis ausgezeichneten und 2003 bei WERGO erschienenen CD-Produktion „Pollicino“ (Hans Werner Henze) die Solovioline.
Brigitte Draganov
Violine
Brigitte Draganov - Violine
Brigitte Draganov stammt aus Potsdam und spielt seit 1994 im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. 1995 wurde sie festes Mitglied in der Gruppe der zweiten Violinen.
Sie besuchte von 1982 bis 1989 die Spezialschule für Musik und studierte an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. Zu ihren Professoren zählten U. Scholz, G. Schmahl und W.-K. Zeller.
Seit 1995 spielte Brigitte Draganov als Substitutin und später als Aushilfe an der Staatsoper Unter den Linden Berlin sowie im Kammerorchester Berlin und seit vielen Jahren in der Kammersymphonie Berlin. 2001 wurde Brigitte Draganov in das Orchester der Bayreuther Festspiele berufen.
Gernot Adrion
Viola
Gernot Adrion - Viola
Gernot Adrion ist seit 1996 stellvertretender Solobratscher im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin.
Er studierte bis 1995 am Meistersinger-Konservatorium Nürnberg bei Hans Kohlhase und war Preisträger verschiedener Wettbewerbe, so des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“, des IHK-Wettbewerbs, des Dr.-Drexel-Wettbewerbs in Nürnberg und des Deutschen Konservatoriumswettbewerbs in Darmstadt.
Neben seiner pädagogischen Tätigkeit als Mentor der Orchesterakademie des RSB gilt der Kammermusik seine besondere Liebe. Dabei verbindet ihn seit 2006 eine regelmäßige Zusammenarbeit mit Susanne Herzog und Hans-Jakob Eschenburg im Gideon-Klein-Trio sowie seit 2012 im Duo mit der Pianistin Yuki Inagawa.
Gernot Adrion spielt eine Bratsche von Petrus Gaggini.
Jörg Breuninger
Violoncello
Jörg Breuninger - Violoncello
Jörg Breuninger ist seit 1996 Mitglied im RSB.
Sein Studium mit Diplom absolvierte er an der Musikhochschule Karlsruhe (bei Annemarie Dengler-Speermann) und in Köln (bei Claus Kanngiesser). Er erweiterte seine Ausbildung durch Meisterkurse bei Boris Pergamenschikoff, Wolfgang Boettcher und Valentin Berlinski („Borodin-Quartett“).
Der Cellist gewann Preise beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“, dem BDI-Wettbewerb, beim Internationalen Kammermusikwettbewerb in Illzach im Streichtrio mit seinen Brüdern und er erreichte das Finale bei der „Melbourne International Chamber Music Competition“. Er konzertierte in vielen Kammermusik-Formationen, wie z.B. dem „Epos-Streichquartett“ und arrangiert außerdem Stücke für vier Celli, die er gemeinsam mit dem Ensemble „Just four Cellos“ aufführt.
Als Kammermusiker ist er regelmäßig in RSB-Konzerten dabei.
Einladung nach Skandinavien
Der finnische Komponist Einojuani Rautavaara (1928-2016) wurde in jener Zeit geboren, als sein Landsmann und Vorbild Jean Sibelius endgültig aufhörte zu komponieren. Rautavaaras erstes Streichquartett (1953) verrät sein Interesse am Neoklassizismus. Ein an Strawinsky erinnerndes Idiom und die finnische Volksmusik gehen eine spannende Verbindung ein. Doch auch slawische Romantik war dem Finnen nicht fremd, ebensowenig eine pfeffrige italienische Gigue am Ende.
Mit ähnlich heiterem Gestus hatte um 1890 der Norweger Edvard Grieg seinem eher grüblerischen Streichquartett g-Moll eine „leichte und frohe Schwester“ in F-Dur an die Seite gestellt. Doch das helle, serenadenartige Werk sollte nur zweisätzig bleiben. Trotz mehrerer Anläufe kam Edvard Grieg nicht dazu, das lohnende Fragment zu beenden.
Aulis Sallinen, sieben Jahre jünger als Einojuhani Rautavaara und gleichaltrig wie Arvo Pärt, komponierte das Klaviertrio im Jahre 2010, es erklingt jetzt zum ersten Mal in Deutschland. Es ist das Werk eines lebenserfahrenen Komponisten. Unter Verwendung eines von Prokofjew entlehnten Titels, „Visions fugitives“, überträgt Sallinen die im Alter allmählich nachlassenden Kräfte auf ein Gleichnis aus der Malerei: „Die sinnliche Welt eines Malers, der allmählich erblindet, ist letztlich dazu verurteilt, nur noch mit Hilfe der Erinnerung zu funktionieren. Mit ihrer Hilfe weiß er, wie Gelb und Blau zusammen klingen, doch er hört und sieht sie nicht mehr. Aus dieser Vorstellung entstanden die ‚flüchtigen Visionen‘. Alle drei Sätze des Klaviertrios … teilen dasselbe Schicksal: Die musikalische Textur ist entschlossen zu fliehen, zu verschwinden.“ (Aulis Sallinen)
Falls er je eine fünfte Sinfonie komponieren sollte, so würde er, Edvard Grieg, gerne die Uraufführung in Norwegen dirigieren wollen, bekam der davon sichtlich berührte deutsche Kollege Johannes Brahms von dem jungen Norweger zu hören. Auch wenn es dazu bekanntlich nicht kam, bildet das „über alle Maaßen schöne“ (Hermann Levi) Klavierquintett von Brahms einen prächtigen Abschluss für das Programm. Die Klangentfaltung der vier Streichinstrumente korrespondiert mit dem Figurenwerk und der Akkordkraft des Klaviers.
Mikrokonzerte im Humboldt Forum
Hinter der teilrekonstruierten Fassade des Berliner Schlosses öffnet sich das Humboldt Forum mit Sammlungen aus vielen Kulturen der Welt.
Die Musiker:innen kehren an den geschichtsträchtigen Ort zurück, an dem das RSB in seiner Vergangenheit mehrfach im Palast der Republik aufgetreten ist. Inspiriert von den Sammlungen und Ausstellungen spielen sie Mikrokonzerte von November 2025 bis April 2026 jeweils um 14 und 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.