Kammerkonzert im Kühlhaus
Alexander Zemlinsky
„Humoreske“ für Bläserquintett
Darius Milhaud
„La cheminée du roi René“ – Suite für Bläserquintett op. 205
Jonas Kern
Linear Cycles 01
Meditational Improvisation for 2-21 Musicians
Fassung für Bläserquintett und Live-Elektronik
Paul Hindemith
Kleine Kammermusik für fünf Bläser op. 24 Nr. 2
Paul Hindemith
„Des kleinen Elektromusikers Lieblinge“ – Sieben Stücke für drei Trautonien, bearbeitet für Oboe, Klarinette und Fagott
Benjamin Bacon
Gesture Contours I-III, Modulare Partitur (graphisch) für akustische und elektronische Instrumente
Grgur Savic
„ETERNAL FORCES OF SAVIGNY’S PRIME“, Digital-animierte grafische Komposition
Kurt Weill
Lieder aus „Die Dreigroschenoper“ – bearbeitet für Bläserquintett von Alan R. Kay
Jonas Kern
Live-Elektronik
Rudolf Döbler
Flöte
Rudolf Döbler - Flöte
Spielen – Vermitteln – Begeistern. Diese Anliegen verfolgt Rudolf Döbler als Musiker, Dozent, Moderator und Musikvermittler.
Rudolf Döbler wurde 1966 in Achern (Ortenau) geboren. Er studierte bei William Bennett und John Wright an den Musikhochschulen Freiburg und Karlsruhe. Ergänzend besuchte er Meisterkurse bei Alain Marion, Michel Debost, James Galway, André Jaunet, Geoffrey Gilbert und Robert Dick. Erste Engagements führten ihn als Soloflötist zu den philharmonischen Orchestern in Dessau und Hagen.
Seit 1993 ist er stellvertretender Soloflötist beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB). Parallel zu seiner Orchestertätigkeit war er von 1995 bis 1997 Mitglied des Ensembles musikFabrik NRW, einem der führenden deutschen Ensembles zeitgenössischer Musik. Er ist Mitglied der „14 Berliner Flötisten“ und des Ensembles 7211.
Zusammen mit dem holländischen Flötisten Robert Pot unterrichtet Rudolf Döbler seit 2002 in Meisterkursen fortgeschrittene Amateure und Profis. Seit 2009 ist er künstlerischer Leiter der QUERWIND Flötentage Staufen.
Rudolf Döbler ist es ein Bedürfnis, Menschen für Musik zu begeistern, seit er auf der Bühne steht. Seine mit Bedacht gewählten Moderationen eigener Kammerkonzerte, seine Erfahrung als Kinderkonzert-Moderator sowie sein Engagement als Schulbeauftragter des RSB zeugen davon. Seit 2005 koordiniert, organisiert und konzipiert er Workshops und Probenbesuche für Berliner Schulen und Kindergärten.
Gudrun Vogler
Oboe
Gudrun Vogler - Oboe
Gudrun Vogler ist seit 2002 Oboistin und Englischhornistin im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin.
Von 1988 bis 1992 war sie Solooboistin am Nationaltheater Weimar.
Als zweifache Preisträgerin des ARD-Wettbewerbs im Fach Kammermusik mit dem Bläserquintett „Kammervereinigung Berlin“ spielte sie mit diesem bei namhaften Labels CDs ein, konzertierte erst intensiv deutschlandweit und später umfassend international.
Im Spezialensemble für Neue Musik „KNM Berlin“, in dem sie von 1992 bis 2019 Mitglied war und mit dem sie u.a. in Buenos Aires, Tokio und Taipeh auftrat, führte sie mit viel Neugier und Freude ihre Rolle als Instrumentalistin, Performerin sowie als kreative und lebendige Interpretin aus.
Seit 2015 engagiert sie sich zusätzlich im Musikvermittlungs-Bereich des RSB. Als Musikbotschafterin im Klassenraum teilt sie ihre Begeisterung für klassische Musik an Schulen mit jungen Menschen. In verschiedenen Teams entwickelte sie Konzepte für Kinder- und Jugendkonzerte mit.
Neben konzertanten kammermusikalischen Aktivitäten in verschiedenen Besetzungen und in verschiedenen Genres spielt sie seit 2016 erfolgreich und regelmäßig als Mitglied in der solistischen Formation „Date for three“.
Miriam Kofler
Fagott
Miriam Kofler - Fagott
Seit der Spielzeit 2018/19 ist Miriam Kofler Solofagottistin im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin.
2017 hatte sie einen Zeitvertrag für dieselbe Position beim Mozarteumorchester Salzburg. Sie konzertiert u.a. mit Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Mahler Chamber Orchestra, dem Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks, den Bamberger Symphonikern, dem Konzerthausorchester Berlin, dem Gürzenich Orchester Köln, dem Scottish Chamber Orchestra und dem Ensemble Spira Mirabilis.
Sie ist auch eine äußerst aktive Kammermusikerin und Teil verschiedener Gruppen. Zudem ist sie Gründungsmitglied des 2017 entstandenen „Ensemble Desiderio“, einer internationalen Formation, welche durch ihre Flexibilität besticht. Das Ensemble organisiert jedes Jahr mehrere Projekte, wobei dem Repertoire keine Grenzen gesetzt sind – sowohl die Besetzung als auch den Stil betreffend, denn das Ensemble formt sich je nach Konzept neu um die Kernmitglieder.
Miriam Kofler erhielt zunächst Privatunterricht im Fach Fagott, wechselte aber bereits nach einem Jahr ans Konservatorium „C. Monteverdi“ in Bozen zu Prof. Claudio Alberti, wo sie ihr Studium 2011 mit Auszeichnung abschloss. 2015 absolvierte sie ihr Studium an der Universität Mozarteum Salzburg bei Prof. Marco Postinghel mit Auszeichnung. Von 2015 bis 2017 studierte die Südtirolerin bei Sergio Azzolini an der Musik Akademie Basel. Miriam Kofler war mehrmals Mitglied des Gustav Mahler Jugendorchesters, außerdem war sie Stipendiatin der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker.
Anne Mentzen
Horn
Anne Mentzen - Horn
Anne Mentzen wurde 1981 in Braunschweig geboren, wo sie mit fünf Jahren ihren ersten Klavierunterricht erhielt. Im Alter von neun Jahren begann sie mit Hornunterricht und wurde ab 1998 von Theodor Wiemes, dem Solohornisten der Radiophilharmonie Hannover, ausgebildet.
Nach dem Abitur nahm sie im Herbst 2000 ein Studium im Hauptfach Horn in der Klasse von Marie-Luise Neunecker an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main auf. Ab 2003 studierte sie bei Thomas Hauschild an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig, wo sie ihre Ausbildung mit Auszeichnung abschloss.
Anne Mentzen gewann sowohl mit dem Horn als auch auf dem Klavier mehrfach Bundespreise bei „Jugend musiziert“ und Preise anderer Wettbewerbe. 1999 wurde sie neben dem ersten Bundespreis mit einem Sonderpreis des Hannoverschen Künstlerbundes ausgezeichnet und 2000 zusätzlich mit dem Niedersachsenpreis für „herausragende Leistungen auf kulturellem Gebiet“. Außerdem erhielt sie Stipendien der Volkswagen Bank (1999), des Richard-Wagner-Verbandes (2000) und der Gustav Mahler Academy (2002, 2005).
Die Hornistin sammelte Orchestererfahrung im Landes- und im Bundesjugendorchester, im Gustav Mahler Jugendorchester und wurde mehrfach zur Internationalen Orchesterakademie des Schleswig-Holstein Musik Festivals eingeladen. Nach einem Praktikum im Israel Philharmonic Orchestra und einer befristeten Stelle im Staatsorchester Kassel ging sie 2005 als Praktikantin an die Deutsche Oper Berlin.
Seit 2006 ist Anne Mentzen Hornistin des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. Hier spielt sie auch in verschiedenen Kammermusikformationen, wie z.B. dem Ensemble „Samtblech“.
Christoph Korn
Klarinette
Christoph Korn - Klarinette
Mit vier Jahren begann Christoph Korn, Blockflöte zu spielen, zehnjährig wechselte er dann zur Klarinette und bekam an der Chemnitzer Musikschule seinen Unterricht. Mit 13 Jahren ging er an das Robert-Schumann-Konservatorium Zwickau und danach zum Studium an die Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ nach Dresden.
Christoph Korn spielte ab 1999 in verschiedenen Orchestern, u.a. als Substitut in der Dresdner Philharmonie. Neben der Klarinette konzentrierte er sich zunehmend auch auf die Bassklarinette und trat mit diesem Instrument sein Engagement als Berufsmusiker an. Auf Anhieb bestand er das Probespiel beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und wurde im Jahre 2002 dessen neuer Solo-Bassklarinettist.
Christoph Korn engagiert sich als Kammermusiker in verschiedenen Formationen, tritt regelmäßig als Solist auf und spielt häufig als Aushilfe bei Orchestern wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, der Staatskapelle Dresden, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, der Komischen Oper Berlin, den Berliner Philharmonikern oder im Konzerthausorchester Berlin. Als Orchester- und Kammermusiker reiste Christoph Korn ins europäische und internationale Ausland.
In der Spielzeit 2018/2019 war Christoph Korn Solo-Bassklarinettist der Sächsischen Staatskapelle und kehrte zur Spielzeit 2019/2020 in derselben Funktion zum RSB zurück.
Seit dem Wintersemester 2020/2021 hat er einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin für Bassklarinette.
Heitere Spiele um die Grundfesten
Wie bewahrt man sich Gelassenheit und Humor angesichts unübersehbar heraufziehender Katastrophen? Die Frage zielt auf eine Überlebensstrategie nicht nur der Menschheit, sondern der Natur schlechthin. Sie ist jederzeit aktuell, und wie es scheint: heute besonders. Anno 1939 war sie nicht minder brandaktuell. Eine der menschengemachten Katastrophen, der Zweite Weltkrieg, stand unmittelbar bevor.
Vier kompositorische Schwergewichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geben im heutigen Konzert ihre Visitenkarten ab, zwei davon unmittelbar aus dem Jahr 1939. Zwei andere „spielen“ in den 1920er-Jahren – und erneut in den 2020ern – mit Hörerwartungen. Die „roaring twenties“ waren die Geburtsstunde des Rundfunks in Deutschland und damit auch des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. Das Orchester hat in der Saison 2023/2024 sein einhundertjähriges Bestehen feiern können. Das heutige Kammerkonzert u.a. mit Werken von Zemlinsky, Milhaud, Weill und Hindemith präsentiert sozusagen zusammenfassend noch einmal vier Komponisten, die mit der Geschichte des Orchesters in unmittelbarem Zusammenhang stehen – seinerzeit als Interpreten ihrer eigenen Werke.
Darüber hinaus vermittelt das Konzert einmal mehr in der Jubiläumssaison einen Denkanstoß für die Zukunft der Rundfunk- und Konzertmusik: Analoge, buchstäblich von lebendigem Atem erzeugte Musik trifft auf digital-synthetische, mit Hilfe von Computertechnik und elektrischem Strom erzeugte Musik, eingebracht vom RSB-Kooperationspartner Catalyst – Institute for Creative Arts and Technology. Vermögen die beiden Welten miteinander zu interagieren? Welche Rolle spielt der kreative Mensch dabei? Finden Sie es gerne heraus!