Seth Carico

Seth Carico stammt aus Chattanooga, Tennessee und studierte Gesang zunächst an der Middle Tennessee State University, dann an der University of Michigan. Der junge Bassbariton ist Preisträger der Shreveport Opera Singer of the Year Competition und gewann den großen Preis beim Orpheus National Voice Competition und den Encouragement Award der Chautauqua Opera Guild. 2007 wurde ihm ein Sonderpreis beim International Czech and Slovak Song Competition in Montreal zuerkannt.

Erste Opernengagements führten Seth Carico zunächst an die Opernhäuser in den USA. Er sang Partien wie Zuniga in Carmen und George Benton in Dead Man Walking an der Fort Worth Opera, kaiserlicher Kommissar in Madama Butterfly an der Lake George Opera oder Harasta in Janáceks Das schlaue Füchslein an der Chatauqua Opera. Er verkörperte die Hauptpartie in The King and I von Rodgers und Hammerstein an der Ash Lawn Opera und war Monterone in Rigoletto an der Nashville Opera. An der Opera Idaho debütierte er als Alidoro in La Cenerentola und mit der Partie des Leporello in Don Giovanni an der Ash Lawn Opera.

2009 war er in der Uraufführung von Jorge Martíns Before Night Falls erneut an der Fort Worth Opera zu erleben.

Seth Carico war in der Spielzeit 2010/2011 Stipendiat des Förderkreises der Deutschen Oper Berlin, wo er unter anderem Partien wie Antonio in Le nozze di Figaro, Zuniga in Carmen, Schließer in Tosca oder alter Diener in Elektra übernahm. Am Teatro Regio in Turin debütierte er als Roberto in Verdis I vespri siciliani und als Marquis d’Obigny in La Traviata. Zurück in den USA war Seth Carico Mitglied im renommierten Merola Program der Oper in San Francisco und gastierte als René in Tschaikowskis Iolanta in New York und als Leonidas in Mark Adamos Lysistrata an der Fort Worth Opera.

Von der Spielzeit 2012/2013 bis zur Spielzeit 2018/2019 gehörte Seth Carico zum Ensemble der Deutschen Oper Berlin. Zu seinen Partien gehörten unter anderem Leporello in Don Giovanni, Sancho Pansa in Don Quichotte, Der Reisende in Brittens Death in Venice, Gunther in Götterdämmerung, Biterolf in Tannhäuser, Panthée in Les Troyens von Berlioz und Sprecher in Die Zauberflöte. In der Spielzeit 2014/2015 debütierte er mit großem Erfolg als Kassandra in der Neuinszenierung von Iannis Xenakis‘ Oresteia und wurde für diese Verkörperung für den renommierten FAUST-Preis des Deutschen Bühnenvereins nominiert. Darüber hinaus sang er die Titelpartie in Le nozze di Figaro, Junius in Brittens The Rape of Lucretia, Dulcamara in L’elisir d’amore, Dr. Kolenaty in Die Sache Makropulos, den Polizeikommissar in Schostakowitschs Lady Macbeth von Mzesk, Abimélech in Samson et Dalia sowie Farfarello in Die Liebe zu den drei Orangen.

In der Spielzeit 2017/2018 war er in der Uraufführung von Reimanns L’Invisible zu erleben; zu seinen weiteren Partien an der Deutschen Oper gehörten Sonora in La Fanciulla del West, Oberthal in Der Prophet und Saint-Bris in Die Hugenotten.

Gastspiele führten Seth Carico u. a. als Scarpia in Tosca an die Staatsoper Hannover, als Nick Shadow in The Rake’s Progress an das Theater Basel, als Joseph De Rocher in Dead Man Walking an die Minnesota Opera, als Fortnum Roscoe/Johnson Evesham in der Weltpremiere von Dai Fujikuras A Dream of Armageddon an das New National Theatere Tokyo, als Orest in Elektra an das Stadttheater Klagenfurt, als Figaro in Le nozze di Figaro an die Utah Opera und Tulsa Opera, als Leporello in Don Giovanni an das Aalto-Musiktheater Essen, und wieder an das Theater Basel, wo er bei der Uraufführung von Michael Wertmüllers Diodati.Unendlich mitwirkte. 2020/2021 sang er am Aalto-Theater Essen Tonio in einer Neuinszenierung von I pagliacci.

In der Spielzeit 2021/2022 wird er in Neuinszenierungen an der Deutschen Oper Berlin den Junker in Korngolds Die Schatzgräber, Hass in Rued Langgards Antikrist und Dad, Police Chief und Cafe Manager in Mark-Anthony Turnages Greek verkörpern. Sein Konzertrepertoire enthält u.a. Bachs Kaffeekantate, Dvoráks Stabat Mater, Händels Messias, Mendelssohns Elias, Rossinis Petite messe solennelle und Verdis Messa da Requiem.

Seth Carico musizierte an der Deutschen Oper Berlin mit renommierten Dirigenten, darunter Paolo Carignani, Titus Engel, Matthias Foremny, Pablo Heras-Casado, Axel Kober, Jacques Lacombe, Friedemann Layer, Gianandrea Noseda, Carlo Rizzi, Donald Runnicles, Ulf Schirmer und Steven Sloane und in den USA mit Orchestern wie dem Nashville Symphony, dem Chautauqua Symphony,  dem Richmond Symphony, der Michigan Sinfonietta und dem Atlanta Ballet.