Peter Lodahl

Der dänische Tenor Peter Lodahl studierte an der Königlichen Musikhochschule in Aarhus und an der Königlichen Opernakademie in Kopenhagen. Nach Abschluss seiner Gesangsausbildung nahm er sein erstes Engagement an der Kieler Oper an, wo er unter anderem Decio in Vivaldis Ottone in villa, Don Ottavio in Don Giovanni, Lord Percy in Anna Bolena, Rinuccio in Dianni Schicchi, Cassio in Otello und Don Alfredo in Eduard Künnekes Lady Hamilton sang.
Danach wechselte er an die Komische Oper in Berlin, wo er sein Repertoire mit Rollen wie Tamino in Die Zauberflöte, Belmonte in Die Entführung aus dem Serail, Ferrando in Così fan tutte, Alfredo in La Traviata, Lenski in Eugen Onegin und Rodolfo in La Bohème weiter ausbaute.
Er wurde vom Opernmagazin Opernwelt für den Preis „Junger Künstler des Jahres“ nominiert und weniger als zwei Jahre später wurde er Mitglied des Ensembles der Königlich Dänischen Oper seines Heimatlandes, wo er als Don Ottavio (Don Giovanni) Publikum und Kritiker gleichermaßen überzeugte, Ferrando (Così fan tutte), Tamino (Die Zauberflöte), Edgardo (Lucia di Lammermoor), Alfredo (La Traviata), Duke (Rigoletto), Romeo (Roméo et Juliette), Alfred (Die Fledermaus), Fenton (Falstaff), Rodolfo (La Bohème) und An Artist / A Negro in Lulu.
Zu seinen weiteren Erfolgen zählen Nerone in Monteverdis L’incoronazione di Poppeawit der Königlichen Schwedischen Oper Stockholm, Tamino an der Berliner Staatsoper, Don Ottavio an der Hamburgischen Staatsoper, Ein Jüngling in Richard Strauss‘ Die Frau ohne Schatten mit der Den Norske Opera in Oslo, Fenton in Verdis Falstaff an der Göteborger Oper sowie die Titelrolle in Mozarts Mitridate am Drottningholms Slottsteater.
Auf dem Konzertpodium trat er in der Stuttgarter Liederhalle mit der Sopranistin Diana Damrau auf und genießt eine häufige Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Giancarlo Andretta, Michael Boder, Anthony Bramall, Frans Brüggen, Dan Ettinger, Simon Gaudenz, Paul Goodwin, Michael Hofstetter, Manfred Honeck, Konrad Junghänel, Patrick Lange, Shao-Chia Lü, Kazushi Ono, Pier Giorgio Morandi, Günter Neuhold, Marc Piollet, Christoph Poppen, Markus Poschner, Carlo Rizzi, Henrik Schäfer, Michael Schønwandt, Peter Schreier, Andreas Spering, Carl St. Clair, Andreas Stoehr und Arnold Östman.
Als vielseitiger Konzertsolist umfasst Peter Lodahls Konzertrepertoire Bachs Weihnachtsoratorium, Johannes- und Matthäuspassion, eine große Auswahl an Kantaten, Mozarts Reuqiem, Missa Brevis und c-Moll-Messe, Händels Messias, Jephta und Joshua, Haydns Schöpfung und Die Jahreszeiten sowie seine Missa in tempore belli und Stabat Mater, Mendelssohns Die erste Walpurgisnacht, Beethovens Symphonie Nr. 9, Mahlers Das Lied von der Erde und Bartoks Cantata Profana.
Außerdem trat er in der New Yorker Alice Tully Hall in Strawinskys Pulcinella, in Mozarts Requiem mit dem Stavanger Symphony Orchestra, in Bachs Johannespassion mit dem Aalborg Symphony Orchestra und in Konzerten mit der Deutschen Radiophilharmonie in Frankfurt und Kaiserslautern auf.

Peter Lodahl gab sein Debüt am Théâtre de la Monnaie in Brüssel als Leukippos in Strauss‘ Daphne und wirkte in Produktionen von Der Rosenkavalier und Les vêpres siciliennes in Kopenhagen mit, gefolgt von einem Neujahrskonzert mit dem Danish National Symphony Orchestra und einem weiteren Konzert mit Donizettis selten gespieltem Requiem mit den Kopenhagener Philharmonikern.
Nach seinem Auftritt als Lenski in Tschaikowskis Eugen Onegin beim Kopenhagener Opernfestival waren Peter Lodahls Engagements in der Spielzeit 2015/2016 unter anderem eine Neuproduktion von Wagners Das Liebesverbot am Madrider Teatro Real, seine hochgelobte Darstellung der Rolle des Jay Gatsby in der europäischen Erstaufführung von Harbisons „The Great Gatsby“ an der Dresdner Semperoper sowie eine Neuproduktion von Strauss‘ Daphne an der Hamburgischen Staatsoper. In Hamburg trat Peter außerdem als Artist/Negro in Bergs Lulu auf und sang anschließend Das Liebesverbot am Teatro Colón in Buenos Aires. Besonders erwähnenswert ist seine Darstellung der Titelrolle in Enjott Schneiders Marco Polo, einer neu komponierten und auf Chinesisch gesungenen Oper, die speziell für die beiden Opernhäuser in Guangzhou und Peking geschrieben wurde.
Diese Auftritte wurden durch mehrere Konzertprojekte ergänzt, darunter die Weltpremiere von Thomas Agerfeldt Olesens Juleoratorium mit der Århus Sinfonietta und Verdis Messa da Requiem mit dem Noord Nederlands Orkest. Im Rahmen der Grafenegg Academy 2018 sang Peter die Rolle „Der Offizier“ in einer halbszenischen Version von Ernst Kreneks Einakter Der Diktator gegenüber Christopher Maltman in der Titelrolle.
Eines der anspruchsvollsten und aufregendsten Projekte ist zweifellos die Uraufführung von Christian Josts Dichterliebe, die im Konzerthaus Berlin auf der Grundlage von Schumanns berühmtem Liederzyklus neu komponiert wurde, wobei der Komponist selbst das Berliner Horenstein Ensemble dirigierte. Ein Mitschnitt des Konzerts ist kürzlich bei der Deutschen Grammophon erschienen.