Omer Meir Wellber - Dirigent

Omer Meir Wellber © Peter Meisel

Omer Meir Wellber gehört zu den führenden Dirigenten für Opern- und Orchesterrepertoire. Seit Beginn der Saison 2018/19 ist er Erster Gastdirigent der Semperoper Dresden, seit Juli 2019 Chefdirigent des BBC Philharmonic und seit Januar 2020 Music Director des Teatro Massimo in Palermo. Er stand am Pult zahlreicher erstklassiger Ensembles weltweit, so etwa beim London Philharmonic Orchestra, dem Gewandhausorchester zu Leipzig, dem Pittsburgh Symphony Orchestra, dem Swedish Radio Symphony Orchestra, dem Orchestre National de Lyon, dem City of Birmingham Symphony Orchestra, der Staatskapelle Dresden, dem NDR Elbphilharmonie Orchester, dem Orchester RAI Torino, SWR Symphonieorchester, dem WDR Sinfonieorchester, dem und dem Tonhalle-Orchester Zürich. Neben seinen weltweiten Engagements als Dirigent, ist Omer Meir Wellber zudem publizierter Autor und pflegt eine enge Verbindung zu Ensembles in seiner Heimat Israel.

Für Gastspiele ist Omer Meir Wellber in der Saison 2019/2020 u.a. für Konzerte mit dem Netherlands Radio Philharmonic in Utrecht, Amsterdam und Anwerpen, bei dem Swedish Radio Symphony Orchestra und den Münchner Philharmonikern sowie den Dresdner Musikfestspielen auf Tournee mit dem BBC Philharmonic. Als Ersten Gastdirgenten hält die Saison in Dresden für Omer Meir Wellber die Premiere von Ligetis „Le Grand Macabre“ in einer Inszenierung von Calixto Bieto bereit. Am 1. Januar 2020 dirigierte Omer Meir Wellber mit dem Neujahrskonzert sein Debüt als Music Director im Teatro Massimo in Palermo. Ende Januar 2020 feierte die Neuinszenierung von Wagners „Parsifal“ im Teatro Massimo di Palermo seine Premiere.

Im Juli 2019 gab er mit zwei Konzerten und Werken von u.a. Mozart, Haydn und Ben-Haim bei den BBC Proms sein Debüt mit dem BBC Philharmonic Orchestra. Als Erster Gastdirigent der Semperoper Dresden übernahm er dort im Mai 2019 das Dirigat der Neuinszenierung von Verdis „Nabucco“. Außerdem dirigierte er die Wiederaufnahmen von „Don Giovanni“, „Tannhäuser“ und Der „Rosenkavalier“ sowie Sinfoniekonzerte mit der Staatskapelle Dresden.

Im Oktober 2018 debütierte Omer Meir Wellber an der Metropolitan Opera in New York mit Vorstellungen von Bizets „Carmen“. Im Sommer 2018 leitete er beim Glyndebourne Festival, wo er 2014 mit dem London Philharmonic Orchestra in der Produktion von „Eugen Onegin“ debütierte, die Festivalpremiere von Puccinis „Madama Butterfly“, welche als BlueRay bei Opus Arte veröffentlicht wurde.

Seine Engagements an der Semperoper im Jahr 2017 umfassten u.a. die Dirigate des Mozart-Da Ponte-Zyklus‘ „Così fan tutte“, „Le nozze di Figaro“ und „Don Giovanni“ im Rahmen der einmalig stattfindenden Mozart-Tage. Im Januar desselben Jahres dirigierte er am Teatro La Fenice Wagners „Tannhäuser“. 2016 stand er dort zudem für ein Konzert mit der Geigerin Midori am Pult des Orchestra del Teatro della Fenice, das Teil einer Europa-Tournee mit dem Orchester war. Im März 2017 leitete er die Premiere von Giordanos „Andrea Chenier“ an der Bayerischen Staatsoper, wo er schon 2015 die Neuproduktion von „Mefistofele“ dirigiert hatte. Dieser Mozart-/Da Ponte-Zyklus entstand zwischen 2014 und 2016 als drei Neuproduktionen (Regie: Andreas Kriegenburg und Johannes Erath), jeweils unter der Leitung von Omer Meir Wellber. Im November 2016 dirigierte er die Sächsische Staatskapelle Dresden bei der Uraufführung von Sofia Gubaidulinas Oratorium „Über Liebe und Hass“.

Von 2010 bis 2014 war Omer Meir Wellber Music Director am Palau de les Arts Reina Sofia in Valencia. Während der Intendanz von Luc Bondy wurde er von den Wiener Festwochen im Rahmen eines dreijährigen Projekts mit der Leitung von Verdis „trilogia popolare“ betraut: „Rigoletto „(2011), „La Traviata“ (2012) und „Il Trovatore“ (2013). 2011 debütierte er an der Bayerischen Staatsoper mit La Traviata und im Jahr 2010 begann seine Zusammenarbeit mit der Semperoper Dresden, wo er seitdem u.a. Strauss’ „Daphne“, „Ariadne auf Naxos“ und eine konzertante Aufführung von „Guntram“ dirigierte. Sein hochgelobtes Dirigat von „Aida“ in der Arena di Verona erschien 2014 bei BelAir classique auf DVD.

Zwischen 2008 und 2010 assistierte Omer Meir Wellber Daniel Barenboim an der Berliner Staatsoper Unter den Linden sowie an der Mailänder Scala. Er dirigierte mit großem Erfolg bei Publikum und Presse Verdis „Aida“ beim Gastspiel der Scala an der Israeli Opera. 2010 dirigierte er Strauss’ „Salome“ als Einspringer für Seiji Ozawa beim Saito Kinen Festival in Matsumoto.

Omer Meir Wellber hat am 14. Oktober 2019 seinen ersten Roman “Die vier Ohnmachten des Chaim Birkner” im BerlinVerlag veröffentlicht. Es ist das literarische Debüt des Dirigenten. Das Buch erzählt die Geschichte von Chaim Birkner, einem müden und zerstörten Mann, der von seiner Tochter gezwungen wird, dem Leben ein letztes Mal kurz in die Augen zu blicken.

Im Frühjahr 2017 erschien „Die Angst, das Risiko und die Liebe – Momente mit Mozart“. Gemeinsam mit der Publizistin Inge Kloepfer verfasst, präsentiert er in diesem seinen persönlichen Zugang zu den universellen Emotionen, die in den drei Mozart/Da Ponte-Opern „Così fan tutte“, „Le nozze di Figaro“ und „Don Giovanni“ verhandelt werden.

Trotz seiner weltweiten Engagements pflegt Omer Meir Wellber eine enge Verbindung zu Ensembles in seiner Heimat Israel und sieht Musik in Israel stets als ein Mittel für sozialen Wandel. Seit 2009 ist er Music Director des Raanana Symphonette Orchesters, das sich besonders für Musikvermittlung und -erziehung einsetzt und jährlich mehr als 70.000 Kinder erreicht. Seit mehr als zehn Jahren ist er regelmäßiger Gastdirigent an der Israeli Opera in Tel Aviv, wo er u.a. Aufführungen von Verdis „La Forza del Destino“, Puccinis „Turandot“ und „Madama Butterfly“, Donizettis „L’Elisir d’Amore“, Mozarts „Die Zauberflöte“, Gounods „Faust“ und Janaceks „Schlaues Füchslein“ leitete. 2007 debütierte er beim Israel Philharmonic Orchestra und leitete 2016 dessen Residency bei den Dresdner Musikfestspielen.

Er ist zudem Botschafter der Non-Profit-Organisation „Save a Child’s Heart“, einer in Israel ansässigen Organisation, die sich um die Behandlung herzkranker Kinder aus Entwicklungsländern sowie um die Ausbildung von Ärzten vor Ort kümmert. Außerdem arbeitet er regelmäßig mit verschiedenen Institutionen in Outreach-Programmen zusammen und fördert die nächste Dirigenten-Generation durch Workshops, Kurse und Besuche an Hochschulen.

1981 in Be’er Sheva geboren, begann Omer Meir Wellber seine musikalische Ausbildung im Alter von fünf Jahren mit Akkordeon und Klavier. Er erhielt ab seinem zehnten Lebensjahr Kompositionsunterricht bei Tania Taler. Anschließend wurde Michael Wolpe bis 2004 sein Lehrer. 1999 machte er am Be’er Sheva Konservatorium seinen Abschluss. Anschließend studierte Omer Meir Wellber Dirigieren und Komposition mit einem Stipendium der American-Israel Cultural Foundation von 2000 bis 2008 an der Jerusalem Music Academy bei Eugene Zirlin und Mendi Rodan. Seine Werke werden sowohl in Israel als auch international von Orchestern und Ensembles aufgeführt.