Mirjam Mesak

Die estnische Sopranistin Mirjam Mesak ist derzeit Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper, wo sie in Rollen von Iolanta bis Musetta einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen hat. Sie verkörperte die Hauptrolle in Axel Ranischs Film „Orphea in Love“, der an der Bayerischen Staatsoper im September 2022 uraufgeführt wurde, und bewies damit, dass sie nicht nur über eine „herausragende Stimme“ (Crescendo) verfügt, sondern auch eine wunderbare Schauspielerin ist. Der Film kam anschließend deutschlandweit in die Kinos.

In der Saison 2023/24 standen für Mirjam Mesak mehrere spannende Debüts an. Sie machte ihr Hausdebüt an der Opéra de Monte-Carlo, wo sie Tebaldo in einer Neuproduktion von Verdis Don Carlo sang, inszeniert von Davide Livermore. Sie erweiterte ihr Repertoire um die Rolle der Xenia in Boris Godunow an der Bayerischen Staatsoper und war erstmals an der Königlichen Oper in Kopenhagen als Michal in Barrie Koskys Inszenierung von Saul zu sehen. In München übernahm sie außerdem die Rollen der Musetta in La bohème und der Dama di Lady Macbeth in Macbeth und war außerdem in Schostakowitschs Die Nase, inszeniert von Kirill Serebrennikow, dirigiert von Vladimir Jurowksi, in Verdis Il trovatore unter Antonino Fogliani und in Wagners Parsifal unter der musikalischen Leitung von Adam Fischer zu sehen.

In Estland tritt Mirjam regelmäßig mit dem Estnischen Nationalen Symphonieorchester und dem Symphonieorchester Vanemuine auf und ist ein gern gesehener Gast an der Estnischen Nationaloper. In der Saison 2023/24 tritt sie als Solistin in der 2. Sinfonie (Mahler) mit dem Estnischen Nationalen Sinfonieorchester unter der Leitung von Neeme Järvi auf. Später kehrt sie nach Tallinn für zwei Neujahrskonzerte mit dem Estnischen Nationalen Sinfonieorchester unter Kaspar Mänd zurück. Anlässlich des 150. Geburtstags von Rudolf Tobias, dem ersten professionellen estnischen Komponisten und Organisten, interpretiert sie sein Oratorium „Joonas“ mit dem Estnischen Philharmonischen Kammerchor und dem Kammerorchester Tallinn unter der Leitung von Tõnu Kaljuste. Nach einer CD-Aufnahme findet ein Konzert an der Tallinner Methodistische Kirche statt.

In der Saison 2022/23 debütierte Mirjam Mesak in München als Oscar in Johannes Eraths Inszenierung von Un ballo in maschera unter Ivan Repušic und sang Ännchen in Der Freischütz unter der musikalischen Leitung von Lothar Koenigs. Außerdem war Mirjam als Tebaldo (Don Carlo) unter Andrea Battistoni, Anna (Nabucco) unter Daniele Rustioni, 1. Sprite (Rusalka) unter Henrik Nánási zu hören und kehrte zu ihren Rollen in Das schlaue Füchslein unter Mirga Gražinytė-Tyla und als Musetta in La bohème unter Juraj Valcuha zurück. Sie schließ sich kurzfristig den letzten Konzerten von Maestro Marek Janowski als Chefdirigent der Dresdner Philharmonie an und interpretierte erfolgreich „Les illuminations“ von Benjamin Britten.

2021/22 war Mirjam in einer Starbesetzung von La bohème unter der Leitung von Asher Fisch zu hören, die von der Bayerischen Staatsoper international ausgestrahlt wurde. Ihre Darstellung der Musetta wurde dabei für ihre „Schönheit und Eleganz“ (Opera Wire) gelobt. Außerdem war sie als Juliette in Simon Stones bahnbrechender Produktion von Die tote Stadt unter Kirill Petrenko zu hören, die inzwischen auf DVD erschienen ist. Außerdem erntete Mirjam viel Lob für ihre Interpretation von Tschaikowskis Iolanta am Cuvilliés-Theater (ebenfalls auf DVD zu sehen) unter der musikalischen Leitung von Alevtina Ioffe, weil sie der Rolle eine „unglaubliche Tiefe“ (Bachtrack) verleihen konnte. In ihrer Heimatstadt Tallinn gab Mirjam Mesak ein von der Kritik gefeiertes Debüt als Norina in Don Pasquale an der Estnischen Nationaloper unter der Leitung von Arvo Volmer.

Während ihrer Zeit im Münchner Opernstudio hinterließ Mirjam Mesak nicht nur als Iolanta, sondern auch als Freia (Das Rheingold), Nella (Gianni Schicchi) unter der Leitung von Daniele Rustioni und als Taumännchen in Richard Jones‘ Hänsel und Gretel unter Patrick Lange einen hervorragenden Eindruck.

Mirjam Mesak ist Absolventin der Guildhall School of Music & Drama (First Class Honours), wo sie unter der Leitung von Prof. Rudolf Piernay studierte. Sie ist als Solistin in mehreren renommierten Konzertsälen Londons aufgetreten, darunter die Barbican Hall, die Milton Court Concert Hall (u. a. im Rahmen des London Symphony Orchestra-Festivals „This is Rattle“) und die Wigmore Hall.

Im Jahr 2019 wurde sie mit dem Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Darstellende Kunst ausgezeichnet.