Mensch, Musik! #4 Wanderer oder: Mein Herz brennt. Eine sinfonisch-literarische Collage
Kalima Vogt
„Wessen“
Walentyn Sylwestrow
Zwei Stücke aus „Kitsch-Musik“ für Klavier
Alban Berg
Drei Lieder (Nr. 1, 4, 7) aus Sieben frühe Lieder für hohe Stimme und Orchester
Peter Huchel
„Exil“
Thomas Brasch
„Der Papiertiger“
Sarah Kirsch
„Reisezehrung“
Gustav Mahler
Zwei Lieder aus „Lieder eines fahrenden Gesellen“ für Bariton und Orchester
Serhij Zhadan
„Der Cellist“
Torsten Rasch
„Seemann“ aus dem Orchesterliederzyklus „Mein Herz brennt“ nach dem gleichnamigen Lied von Rammstein
RAMMSTEIN
„Seemann“
Walentyn Sylwestrow
Zwei Walzer für Klavier op. 153
Bertolt Brecht
„Gedanken über die Dauer des Exils“
Walentyn Sylwestrow
„Postludium“ aus „Zwei Dialoge mit Nachwort“ für Streichorchester und Klavier
Ingeborg Bachmann
„Exil“
David Robert Coleman
„Nachtstück“ für Harfe
Franz Schreker
„Nachtstück“ – Orchesterzwischenspiel aus der Oper „Der ferne Klang“
Gottfried Benn
„Menschen getroffen“
David Robert Coleman
Dirigent
David Robert Coleman - Dirigent
Der Komponist und Dirigent David Robert Coleman wurde in einer deutsch-englischen Familie in London geboren. Er studierte Klavier, Dirigieren und Komposition (bei George Benjamin) am Royal College of Music London sowie Musikwissenschaft am King’s College Cambridge (Dissertation über Bergs “Altenberg-Lieder”).
Kompositionen von David Robert Coleman wurden in Auftrag gegeben und gespielt von internationalen Orchestern und Ensembles wie dem Orchestre Smphonique de Montreal, dem Ensemble Intercontemporain, dem Ensemble Modern, dem HR Sinfonieorchester, Mitglieder der Berliner Staatskapelle und der Berliner Philharmoniker. Für die Berliner Staatsoper hat David Coleman 2012 eine neue Fassung des dritten Akts von Bergs ‘Lulu’ geschrieben. Seine Kammeroper ‘Hans im Glück’ wurde über fünfzig Mal an der Staatsoper im Schillertheater gespielt. In 2018 wurde sein Stück ‘Looking for Palestine’ für Sopran und Orchester von Elsa Dreisig, Daniel Barenboim und dem Diwanorchester bei den Salzburger Festspielen und den Londoner Proms uraufgeführt. Seine Oper ‘The House of Dr Hoffmann’ zu einem Text von Irene Dische wurde 2019 im Theater Brandenburg uraufgeführt. In 2021 schrieb er ein neues Klavierkonzert für Saleem Ashkar, das mehrfach mit der Kammerakademie Potsdam unter seiner Leitung auf einer Tournee gespielt wurde.
Seine Musik wird von Editions Leduc Paris und Ries und Erler Berlin verlegt.
Als Gastdirigent erhielt Coleman Einladungen von Orchestern wie dem London Philharmonic Orchestra, dem Orchestre Symphonique de Montreal, dem Saarländischen Staatsorchester (UA Pendereckis Trompetenkonzert), dem Tokyo Symphony Orchestra, dem Moravian Philharmonic Orchestra (UA ‘Nein’ von Uri Caine), dem HR Sinfonieorchester Frankfurt und der Jungen Deutschen Philharmonie.
An der Berliner Staatsoper im Schillertheater leitete Coleman zwei Premieren von Opern von Sciarrino (‘Macbeth’ und ‘Luci mie traditrici’) in der Regie von Jürgen Flimm. Er dirigierte dort auch Vorstellungen von Opern wie ‘Rake’s Progress’, ’Neither’ von Morton Feldman und Bernsteins ‘Candide. Coleman dirigierte die Oper ’Matsukaze’ von Toshio Hosokawa in der Regie von Sasha Waltz an der Opera de Lille, Arts’ Centre Hong Kong und für japanisches Fernsehen im New National Theatre Tokyo.
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
tauchgold
Textkonzept und szenische Einrichtung
tauchgold - Textkonzept und szenische Einrichtung
Seit 2007 realisiert tauchgold (Heike Tauch und Florian Goldberg) Stücke auf der Schnittstelle von Hörfunk und Bühne. Zu ihren Werken zählen Gesellschaftssatiren, Geschichtsdramen und philosophische Stoffe. Immer jedoch spielt eigens komponierte Musik eine zentrale Rolle. 2019 hatte in München ihr Bühnenwerk „Das Gläserne Meer. Ein Narratorium für Streicher und Stimmen“ Premiere, das mit einer Komposition von Cathy Milliken auf Grundlage des Hörstücks „Metamorphosen“ entstand. Für „Geborgte Landschaft. Ein Narratorium für Klaviertrio und Stimmen“ schrieb der Komponist Dai Fujikura die Musik (2022). Die englische Bühnenfassung „BORROWED LANDSCAPE“ erlebte 2023 seine Premiere in New York. Seit 2022 realisiert tauchgold als Autoren-Regieteam die RSB-Reihe „Mensch, Musik!“
Katrien Baerts
Sopran
Katrien Baerts - Sopran
Die belgische Sopranistin Katrien Baerts studierte an der Dutch National Opera Academy in Amsterdam und nahm an den Internationalen Lied-Meisterklassen von Udo Reinemann und anderen Gastprofessoren teil. Sie war Semifinalistin des renommierten belgischen Königin-Elisabeth-Wettbewerbs und erwarb einen Masterabschluss am Conservatoire royal de Bruxelles.
Zu den Höhepunkten zählten ihre Mitwirkung in Pergolesis Stabat Mater mit dem Nederlands Kamerorkest, Bachs Johannes-Passion mit dem Toonkunstkoor Amsterdam und Brittens Les Illuminations in der Schweiz sowie Auftritte mit der Royal Northern Sinfonia, dem Asko| Schönberg und dem Residentie Orkest. Darüber hinaus war sie in der Produktion Die Fremden in Gent und bei der Ruhrtriennale sowie in Kris Defoorts House of the Sleeping Beauties in Japan zu erleben. Auch in 2021 sang Katrien Baerts in Bahlamms Fest ( Theodora) bei der Ruhrtriennale.
Wichtige Stationen ihrer Laufbahn waren u. a. ihr Debüt an der Dutch National Opera in einer Neuproduktion von Alban Bergs Lulu sowie einige Uraufführungen, wie etwa die Titelrolle in Robert Zuidams Suster Bertken, die Partie der Clara in Theo Loevendies The Rise of Spinoza am Concertgebouw Amsterdam und die Titelrolle in Tony Prabowos Gandari in Jakarta. Ihr Rollenrepertoire umfasst außerdem Micaëla (Carmen), Amina (La sonnambula), Despina (Così fan tutte), Miss Wordsworth (Albert Herring), die Stimme des Falken und Hüter der Schwelle des Tempels (Die Frau ohne Schatten) sowie Amore und Valletto (L’incoronazione di Poppea).
Neben dem Opernrepertoire widmet sich Katrien Baerts auch den Konzertpartien ihres Faches. Ihr Konzertrepertoire umfasst u. a. Mozarts c-Moll-Messe, Haydns Jahreszeiten, Mahlers 4. Symphonie und Mendelssohn Bartholdys Lobgesang; sie konzertiert mit Orchestern wie dem Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam, dem niederländischen Radio Filharmonisch Orkest, dem BBC Philharmonic Orchestra, dem Chamber Orchestra of Europe und dem Klangforum Wien.
Vor Kurzem debütierte sie am Barbican Centre in London und war mit einem Berg- und Zemlinsky-Liedprogramm zusammen mit Het Collectief und Reinbert de Leeuw auf Tournee. Zudem gibt Katrien Baerts regelmäßig Rezitale mit dem Pianisten Bart Verheyen, die auch im Rundfunk und im niederländischen Fernsehen übertragen werden.
Dietrich Henschel
Bassbariton
Dietrich Henschel - Bassbariton
Der Bariton Dietrich Henschel ist bekannt als regelmäßiger Gast an großen Opernhäusern, als geschätzter Lied- und Oratorieninterpret, als Urheber und Protagonist verschiedenster Multimedia-Projekte. Sein Repertoire reicht von Monteverdi bis zur Avantgarde.
Henschel begann seine internationale Karriere mit einer Koproduktion zwischen der Opéra de Lyon und dem Théâtre du Châtelet in Paris in der Titelrolle von Busonis Oper Doktor Faust, für die er einen Grammy Award erhielt.
Zu den Hauptrollen des Sängers gehören Rossinis Figaro, Wolfram in Wagners Tannhäuser, Monteverdis Ulisse und Orfeo, Mozarts Don Giovanni, Alban Bergs Wozzeck und Dr. Schön in Lulu, Golaud in Debussys Pelléas et Mélisande und Nick Shadow in Strawinskys The Rake’s Progress. Auch die zeitgenössische Oper nimmt einen wichtigen Platz in Henschels Repertoire ein; viele große Komponisten wie Pèter Éötvös, Detlev Glanert, Manfred Trojahn, Peter Ruzicka oder Chaja Czernowin vertrauten ihm wichtige Rollen in den Uraufführungen ihrer Werke an.
In Orchesterkonzerten arbeitet Henschel regelmäßig mit Dirigenten wie Sylvain Cambreling, Kent Nagano, Riccardo Chailly und Vladimir Jurowski zusammen. Aufnahmen mit John Eliot Gardiner, Philippe Herreweghe, Nikolaus Harnoncourt und Sir Colin Davis dokumentieren seine Oratorienarbeit. Szenische Fassungen von Schubert-Liederzyklen hat er u.a. in La Monnaie, Theater an der Wien, Norske Opera Oslo und der Komischen Oper Berlin aufgeführt. In dem gemeinsam mit der Regisseurin Clara Pons konzipierten Projekt IRRSAL – Triptychon der verbotenen Liebe wurden Orchesterlieder von Hugo Wolf mit einem eigens für die Live-Aufführung gedrehten Spielfilm kombiniert; der große Erfolg dieses Projekts führte zu dem Folgeprojekt Wunderhorn, einer internationalen Koproduktion mit acht Partnerinstitutionen, darunter La Monnaie, Brüssel, BBC Symphony Orchestra London und De Doelen, Rotterdam.
In der Saison 2021/22 stehen die Uraufführung von Francesco Filideis The Red Death anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Donaueschinger Musiktage, Bachs Matthäuspassion mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra und Brittens War Requiem mit dem Royal Philharmonic Orchestra auf dem Programm. Beim Festival in Montepulciano wird Henschel die Oper Rita von Gaetano Donizetti an der Seite der gefeierten Sopranistin Patrizia Ciofi aufführen. Im Herbst 2022 wird er sein Rollendebüt als Faninal in einer Produktion von Der Rosenkavalier am Théâtre La Monnaie geben.
Valery Tscheplanowa
Rezitation
Valery Tscheplanowa - Rezitation
Valery Tscheplanowa, 1980 im russischen Kasan geboren, verbrachte ihre frühe Kindheit in Russland. Mit acht Jahren kam sie nach Deutschland und lebte vorwiegend in Kiel. Mit 17 Jahren ging sie nach Dresden, um dort Tanz an der Palucca-Schule zu studieren. An der Berliner Ernst-Busch-Hochschule für Schauspielkunst belegte sie 1999 das Fach Puppenspiel und wechselte nach drei Semestern zur Schauspielausbildung, die sie im Jahr 2005 abschloss.
Bereits als Studentin stand sie auf der Bühne des Deutschen Theaters in Berlin, wo sie bis Sommer 2009 festes Ensemblemitglied war. Als Theaterdarstellerin war die zu erleben beim Schauspiel Frankfurt, Residenztheater München, Berliner Ensemble und an der Volksbühne Berlin. Dort arbeitete sie u. a. mit Dimiter Gotschew, Jürgen Gosch, Frank Castorf, Michael Thalheimer, René Pollesch, Andreas Kriegenburg und Ulrich Rasche.
Der Filmzuschauer kennt sie aus den Produktionen von Dominik Graf, Andreas Dresen, Christian Schwochow u. a.
Zur Zeit lebt und arbeitet Valery Tscheplanowa in Berlin.
Elisaveta Blumina
Klavier
Elisaveta Blumina - Klavier
Die künstlerische Leiterin des Hamburger Kammermusikfestes und des Vereins „Berliner Entdeckungen“ gilt nicht erst seit der Verleihung des Echo-Preises als herausragende Vertreterin einer ganzen Pianistengeneration.
Die Pianistin Elisaveta Blumina ist ein Multitalent. Als Kind eine Karriere als Primaballerina anstrebend, erlernte sie Klavierspielen ganz in der Tradition des grossen Heinrich Neuhaus und gleichsam nebenher auch noch die Malerei. Im Alter von 12 Jahren wurde sie an der Kunstschule des Museums „Eremitage“ angenommen und studierte dort fünf Jahre lang Kunstgeschichte. Seit ihrer Kindheit assoziiert Elisaveta Blumina Töne und Klänge mit Farben. Beim Musizieren hat sie daher immer auch Farben vor Augen, und klangliche Harmonien oder Dissonanzen erlebt sie (wie Skrjabin und Messiaen…) als Farben..
In der Musikwelt wird die höchst ungewöhnliche Künstlerin auch als begnadete Vermittlerin geschätzt. So unterrichtete sie an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater, in der Villa Musica, der Kronberg Academy oder dem Orchesterzentrum NRW und gibt regelmässig Meisterkurse, wie z.B. in der Weikersheim Akademie, Tel Aviv Univercity, Jerusalem Academy, dem St.Petersburger Konservatorium, in Zypern, der School of Music in Cork oder beim Tzfat Musikfestival in Israel.
Mittlerweile 35 CDs festigen ihren Ruf als außergewöhnliche Interpretin der Musik auch des 20. und 21. Jahrhunderts. Hierfür zeugen unter anderem die international viel beachteten Aufnahmen der Werke von Komponisten wie Nikolaj Kapustin, Fazil Say, Sergej Prokofjew, Dmitri Schostakowitch, Sofia Gubaidulina, Galina Ustwolskaja, Eric Sweeney, Giya Kancheli, Valentin Silvestrov, Grigori Frid oder des polnisch-jüdischen Komponisten Mieczyslaw Weinberg, für dessen Wiederentdeckung sich Elisaveta Blumina unermüdlich einsetzt. Bei den Labels „cpo“ und „Capriccio“ entsteht zur Zeit eine Serie von CDs mit allen Klavier- und auch einigen Kammermusikwerken Weinbergs.
Elisaveta Blumina ist gern gesehener Gast in der Carnegie Hall in New York, der Elbphilharmonie und der Hamburger Laeiszhalle, der Berliner Philharmonie, Auditorio Nacional in Madrid, St.Petersburger Philharmonie, Gasteig in München, Konzerthaus Berlin, der Beethovenhalle Bonn, der National Concert Hall Dublin sowie bei Festivals wie Verbier, Colmar, Lockenhaus oder dem Schleswig-Holstein Festival.
Sie spielt regelmässig mit vielen bekannten Orchestern, darunter die Dresdner Philharmoniker, das Philharmonische Staatsorchester Hamburg, St.Petersburg Philharmonie Orchester, das Malaysian Philharmonic Orchestra, Aalborg Symphony Orchestra, Stuttgarter Kammerorchester, die Sinfonia Varsovia, die Staatskapelle Halle, RTE Orchestra in Dublin sowie die Moskauer Virtuosen, unter Dirigenten wie Vladimir Jurowski, Yuri Temirkanov, Oliver Weder, Gabriel Bebeselea, Vladimir Spivakov oder Thomas Sanderling. 2022 bekam sie eine Einladung aus Chemnitz und leitete als Dirigentin ein Projekt mit der Robert Schumann Philharmonie, welches demnächst auf CD erscheinen wird.
Als Elisaveta Blumina vor einigen Jahren mit dem Malen begann war dies für sie zunächst eine andere Form des Musizierens. Galten Bluminas Bilder anfangs noch als Geheimtipp, so fanden sie inzwischen ihren Weg nach Nizza, Boston, Hamburg, Sankt Petersburg, Köln, Tel Aviv und Berlin. Es finden regelmässig Solo-Ausstellungen statt. Musik-Labels, die (wie z.B Naxos) auch von Elisaveta Bluminas Malerei fasziniert sind, verwenden gerne ihre Bilder als Cover für CD Produktionen.
Maud Edenwald
Harfe
Maud Edenwald - Harfe
Maud Edenwald ist seit November 2015 Solo-Harfenistin des RSB. 1991 in Versailles, Frankreich geboren, fing ihre Harfenausbildung mit sechs Jahren in Bonn bei Frau Straub-Acoulon an. Sie studierte zunächst in Versailles am Conservatoire de Région bei Annie Challan. 2004 kam sie nach Berlin und studierte vier Jahre lang bei Ronith Mues, bevor sie 2008 ein Studium als Jungstudentin in der Klasse von Maria Graf und Gesine Dreyer an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ begann. Anschließend folgten von 2009 bis 2015 ein Bachelor- sowie ein Masterstudium. Zusätzlich nahm sie an Meisterkursen teil, u.a. mit Jana Bouskova, Isabelle Moretti, Marie-Pierre Langlamet und Christine Icart.
Orchestererfahrung sammelte sie als Mitglied des Bundesjugendorchesters sowie der Jungen Deutschen Philharmonie. Von 2012 bis 2013 war sie Solo-Harfenistin bei der Neubrandenburger Philharmonie, danach Akademistin an der Deutschen Oper Berlin. Anschließend spielte sie als Solo-Harfenistin beim Beethoven Orchester Bonn.
2011 wurde ihr und dem RSB-Solobratscher Alejandro Regueira Caumel von der Jury einstimmig der 1. Preis beim Wettbewerb für Kammermusik mit Harfe in Madrid in der Kategorie Jugend verliehen. 2014 gewannen sie dort den 1. Preis in der Kategorie Erwachsene.
— Aufgrund einer Indisposition von Seth Carico wird dankenswerterweise Dietrich Henschel den Bariton-Part des Abends übernehmen —
Wandern, Wanderer, Wanderung – gerade im Deutschen Worte mit einem romantisch-innerlichen Klang, die seit dem 19. Jahrhundert ihren Weg in die sinfonische Musik gefunden haben.
David Robert Colemann dirigiert an diesem Abend Werke von Gustav Mahler, Alban Berg, Franz Schreker, Torsten Rasch. Auf dem Programm steht auch die Uraufführung seiner Komposition „Nachtstück“ – ein Stück für Soloharfe.
Von dem ukrainischen Komponisten Walentyn Sylwestrow (geb. 1937) erklingen an diesem Abend u.a. seine Bagatellen und Zwei Walzer für Klavier op. 153, die er der Pianistin Elisaveta Blumina widmete. Sie wird diese Werke an dem Abend spielen. 2022 flüchtete Walentyn Sylwestrow vor Putins Krieg nach Berlin – eine erzwungene Wanderung. Diese gänzlich unromantische, politische Konnotation des Wortes nimmt das Künstlerduo tauchgold auf, um das Musikkonzept literarisch zu erweitern. Das Deutschland der ausgewählten Gedichte ist das der gezwungenermaßen Aus- oder Einwandernden. Es geht um Flucht aus Deutschland heraus oder nach Deutschland hinein, es geht um äußeres oder inneres Exil.