Pjotr Tschaikowsky
„Der Sturm“ – Fantasie für Orchester nach Shakespeare op. 18
Benjamin Britten
„Nocturne“ für Tenor, sieben obligate Instrumente und Streichorchester op. 60
Giuseppe Verdi
„Otello“ – „Ballàbili“ (Ballettmusik) aus dem 3. Akt der Oper
Edward Elgar
„Falstaff“ – Sinfonische Studie c-Moll op. 68
Vladimir Jurowski
Dirigent
Vladimir Jurowski - Dirigent
Vladimir Jurowski ist seit 2017 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des RundfunkSinfonieorchesters Berlin (RSB). 2023/2024 setzten seine Konzerte, Tourneen und Aufnahmen die Glanzpunkte der Jubiläumssaison „RSB100“. Sein aktueller Vertrag in Berlin läuft bis 2027. Parallel dazu ist er seit 2021 Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in München.
Vladimir Jurowski, einer der gefragtesten Dirigenten unserer Zeit, der weltweit für seine innovativen musikalischen Interpretationen und ebenso für sein mutiges künstlerisches Engagement gefeiert wird, wurde 1972 in Moskau geboren und absolvierte den ersten Teil seines Musikstudiums am Music College des Moskauer Konservatoriums. 1990 siedelte er mit seiner Familie nach Deutschland über und setzte seine Studien an den Musikhochschulen in Dresden und Berlin fort. 1995 debütierte er beim irischen Wexford Festival mit Rimski-Korsakows „Mainacht“ und 1996 am Royal Opera House Covent Garden mit „Nabucco“. Anschließend war er Erster Kapellmeister der Komischen Oper Berlin (1997-2001).
Bis 2021 arbeitete Vladimir Jurowski fünfzehn Jahre lang als Chefdirigent des London Philharmonic Orchestra (LPO) und wurde inzwischen zu dessen „Conductor Emeritus“ ernannt. In Großbritannien leitete er von 2001 bis 2013 als Musikdirektor der Glyndebourne Festival Opera eine breite Palette von hochgelobten Produktionen. Seine enge Verbindung zum britische Musikleben wurde im Frühjahr 2024 von König Charles III. dadurch gewürdigt, dass er Vladimir Jurowski zum Honorary Knight Commander of the Most Excellent Order of the British Empire (KBE) ernannte. Im April 2024 kehrte Vladimir Jurowski als Gast nach London zurück, um mit dem LPO in der Royal Festival Hall den konzertanten Aufführungszyklus von Wagners „Ring“ mit der „Götterdämmerung“ zu vollenden.
Ebenfalls bis 2021 war er Künstlerischer Leiter des Staatlichen Akademischen Sinfonieorchesters „Jewgeni Swetlanow“ der Russischen Föderation und Principal Artist des Orchestra of the Age of Enlightenment in Großbritannien, außerdem Künstlerischer Leiter des Internationalen GeorgeEnescu-Festivals in Bukarest. Darüber hinaus arbeitet er seit vielen Jahren mit dem Ensemble unitedberlin zusammen. Die Auftritte in Russland hat Vladimir Jurowski seit Februar 2022 ausgesetzt. Ukrainische Werke sind und bleiben Bestandteil seines Repertoires ebenso wie die Werke russischer Komponisten.
Vladimir Jurowski hat Konzerte der bedeutendsten Orchester Europas und Nordamerikas geleitet, darunter die Berliner, Wiener und New Yorker Philharmoniker, das königliche Concertgebouworchester Amsterdam, das Cleveland und das Philadelphia Orchestra, die Sinfonieorchester Boston und Chicago, das Tonhalle-Orchester Zürich, die Sächsische Staatskapelle Dresden und das Gewandhausorchester Leipzig. Er gastiert regelmäßig bei den Musikfestivals in London, Berlin, Dresden, Luzern, Schleswig-Holstein und Grafenegg. Obwohl Vladimir Jurowski von Spitzenorchestern aus der ganzen Welt als Gastdirigent eingeladen wird, konzentriert er seine Aktivitäten inzwischen auf jenen geographischen Raum, den er unter ökologischem Aspekt mit vertretbarem Aufwand gut erreichen kann.
Die gemeinsamen CD-Aufnahmen von Vladimir Jurowski und dem RSB begannen 2015 mit Alfred Schnittkes Sinfonie Nr. 3. Es folgten Werke von Britten, Hindemith, Strauss, Mahler und erneut Schnittke. Vladimir Jurowski wurde vielfach für seine Leistungen ausgezeichnet, darunter mit zahlreichen internationalen Schallplattenpreisen. 2016 erhielt er aus den Händen des heutigen Königs Charles III. die Ehrendoktorwürde der Royal Philharmonic Society. 2020 wurde Vladimir Jurowskis Tätigkeit als Künstlerischer Leiter des George-Enescu-Festivals vom Rumänischen Präsidenten mit dem Kulturverdienstorden gewürdigt.
Ian Bostridge
Tenor
Ian Bostridge - Tenor
Ian Bostridges internationale Lied-Karriere führte ihn in die weltweit bedeutendsten Konzertsäle und Festivals wie nach Salzburg, Edinburgh, München, Wien, Aldeburgh sowie zu verschiedenen Schubertiade Festivals. In der Saison 2003/2004 war er „Artist in Residence“ im Wiener Konzerthaus und bei der Schubertiade Schwarzenberg, 2004/2005 teilte er diese Auszeichnung mit Thomas Quasthoff am Amsterdamer Concertgebouw, in der Saison 2005/2006 gestaltete er seine eigene „Perspectives series“ an der Carnegie Hall, 2008 am Barbican Center in London, 2010/2011 in der Philharmonie Luxembourg, 2011/2012 in der Wigmore Hall sowie 2012/2013 in der Laeiszhalle in Hamburg. 2018 begann Ian Bostridge beim Seoul Philharmonic Orchestra eine viel versprechende künstlerische Residenz, die erste ihrer Art für das Ensemble.
Seine Aufnahmen haben alle wichtigen internationalen Schallplattenpreise gewonnen und wurden für 15 Grammys nominiert. Dazu sind unter anderem eine Aufnahme von Schuberts „Die schöne Müllerin“ mit Graham Johnson (Gramophone Award 1996) sowie als Tom Rakewell unter Sir John Eliot Gardiner (Grammy Award 1999) und Belmonte/„Die Entführung aus dem Serail“ unter William Christie zu nennen. Im Rahmen seines Exklusivvertrags mit Warner Classics hat er Lieder von Schubert und Schumann (Gramophone Award 1998), englische Lieder und ein Henze gewidmetes Recital mit Julius Drake, Brittens „Our Hunting Fathers“ mit Daniel Harding aufgenommen. Außerdem sind bei demselben Label „Idomeneo“ mit Sir Charles Mackerras, Lieder von Janáček mit Thomas Adès, Lieder von Schubert mit Leif Ove Andsnes, Mitsuko Uchida und Antonio Pappano, Lieder von Noel Coward mit Jeffrey Tate, Orchesterzyklen von Benjamin Britten mit den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle, Hugo Wolf mit Antonio Pappano, Bach-Kantaten mit Fabio Biondi, Händel-Arien mit Harry Bicket, Brittens „Lobgesänge“ und „The Turn of the Screw“ (Gramophone Award 2003) sowie „Billy Budd“ (Grammy Award 2010), Adès‘ „The Tempest“ (Gramophone Award 2010) und Monteverdis „Orfeo“ erschienen. Zu den jüngsten Aufnahmen gehören Schubert-Lieder mit Julius Drake für Wigmore Hall Live; Shakespeare-Lieder (Grammy Award, 2017), „Requiem: The Pity of War“ mit Antonio Pappano für Warner Classics und Berlioz „Les nuits d’été“, Ravels „Shéhérazade“ und Debussys „Le Livre de Baudelaire“ (in einer Fassung von John Adams) mit Ludovic Morlot und dem Seattle Symphony Orchestra.
Er hat mit den Berliner Philharmonikern, Wiener Philharmonikern, Chicago, Boston, London und BBC Symphony Orchestras, den London, New York, Los Angeles Philharmonic Orchestras und dem Rotterdams Philharmonisch Orkest und Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam unter Sir Simon Rattle und Sir Colin Davis gearbeitet, Sir Andrew Davis, Seiji Ozawa, Antonio Pappano, Riccardo Muti, Mstislav Rostropovich, Daniel Barenboim, Daniel Harding und Donald Runnicles. Er sang die Uraufführung von Henzes „Opfergang“ mit der Accademia Santa Cecilia in Rom unter Antonio Pappano.
Zu seinen Opernengagements gehören Lysander in Brittens „A Midsummer Night’s Dream“ mit der Australian Opera und beim Edinburgh Festival; Nerone in „L’Incoronazione di Poppea“, Tom Rakewell und Erzähler in „The Rape of Lucretia“ an der Bayerischen Staatsoper; Don Ottavio an der Wiener Staatsoper; Tamino („Die Zauberflöte“), Aschenbach („Death in Venice“) und Jupiter („Semele“) an der English National Opera; Peter Quintin („The Turn of the Screw“), Don Ottavio („Don Giovanni“) und Caliban in Adès‘ „The Tempest“ für das Royal Opera House Covent Garden; Madwoman („Curlew River“) in der Netia Jones-Inszenierung für den Londoner Barbican, die auch in New York und an der Westküste Amerikas zu sehen war; Peter Quint am Teatro alla Scala und Händels „Jephtha“ an der Opéra National de Paris.
Konzertauftritte und andere herausragende Vorstellungen umfassten das „War Requiem“ mit dem London Philharmonic Orchestra unter Vladimir Jurowski; „Les Illuminations“ mit dem Royal Concertgebouw Orchestra unter Andris Nelsons; Konzertreisen von Schuberts „Winterreise“ mit Thomas Adès in Europa, Amerika und Asien; Brittens „War Requiem“ mit der Staatskapelle Berlin und Antonio Pappano und Berlioz‘ „Les nuits d’été“ mit dem Seattle Symphony und Ludovic Morlot. Sein Buch „Schuberts Winterreise: Anatomie einer Obsession“ (The Pol Roger Duff Cooper Prize, 2016) wurde 2014 von Faber und Faber in Großbritannien und Knopf in den USA veröffentlicht. In der Saison 2018/2019 übernahm er eine Residenz beim Seoul Philharmonic Orchestra.
Engagements in jüngster Zeit umfassen eine europäische Konzerttournee mit einem neuen Werk des Jazzpianisten Brad Mehldau, die Uraufführung eines neuen Auftragswerkes von James MacMillan mit dem London Symphony Orchestra zum 100. Gedenkjahr nach Ende des Ersten Weltkriegs, szenische Aufführungen der Zender „Winterreise“ unter der Regie von Netia Jones in Shanghai, eine Einspielung der drei großen Schubert-Liederzyklen live mit Lars Vogt und Thomas Adès sowie Konzertreisen nach Japan, Hongkong, Korea und eine europäische Tournee mit Europa Galante.
Höhepunkte der Saison 2019/2020 umfassten seine Rückkehr auf die Opernbühne der Deutschen Oper als Aschenbach in „Death in Venice“, eine USA-Tournee mit Brad Mehldau, Auftritte von Schuberts „Winterreise“ beim Cartagena Music Festival in Kolumbien und eine Konzerttournee mit Lucerne Festival Strings durch Slowenien und Italien. Zudem tritt er im April als Evangelist in der Matthäus-Passion in Turin und im Juli als Bajazet in Händels „Tamerlan“ mit dem Moscow State Philharmonic auf.
2001 wurde Ian Bostridge zum Honorary Fellow seiner Mutteruniversität Corpus Christi College in Oxford, 2003 von der St. Andrew’s Universität zum Ehrendoktor für Musik, 2004 zum Companion of the Order of the British Empire und 2010 zum Honorary Fellow des St. John’s College Oxford ernannt. 2014 war er Humanitas-Professor für Klassische Musik an der Universität Oxford.
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
ACHTUNG: Abgesagt aus gegebenem Anlass
Werke des englischen Nationaldichters in englischen, russischen und italienischen Vertonungen
Konzerteinführung: Einführung von Steffen Georgi: 19.00 Uhr, Ludwig-van-Beethoven-Saal (kostenfrei, begrenzte Platzanzahl)