Fabio Biondi
Fabio Biondis Repertoire umfasst Werke aus drei Jahrhunderten. Auf der Suche nach einer „originalen Sprache“ durch historische Aufführungspraxis widmet er sich sowohl berühmten Werken als auch der Erforschung und Beleuchtung weniger bekannter Meisterwerke.
1990 gründete Biondi nach intensiver Zusammenarbeit mit verschiedenen spezialisierten Ensembles wie Les Musiciens du Louvre und The English Concert „Europa Galante“, das sich schnell zum führenden italienischen Ensemble für historisch informierte Aufführungspraxis entwickelte. Mit barockem, klassischem und frühromantischem Repertoire traten sie auf den international führenden Festivals und Bühnen wie dem Berliner Pierre Boulez Saal, der Elbphilharmonie Hamburg, dem Wiener Konzerthaus, dem George Enescu Festival und dem Edinburgh International Festival auf.
Biondi dirigiert und leitet moderne Sinfonie- und Kammerorchester von der Violine aus. Zu den aktuellen und zukünftigen Höhepunkten zählen die New York Philharmonic, die Chicago Symphony, die Hong Kong Philharmonic, das Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, RAI Torino, die NDR Radiophilharmonie, das hr-Sinfonieorchester, das Finnish Radio Symphony Orchestra, das Mahler Chamber Orchester und das Mozarteumorchester Salzburg. Bis 2016 war er elf Jahre lang Künstlerischer Leiter für Barockmusik beim Stavanger Symphony Orchestra. Im November 2021 debütiert er beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB).
Biondis Opernleidenschaft führte ihn u. a. an das Opernhaus Zürich, die Staatsoper Unter den Linden und 2020 an das Grand Théâtre de Genève für Luk Percevals Neuproduktion von Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“. Er war Musikdirektor des Palau de les Arts Reina Sofía in Valencia (2015-2018). Als Geiger trat er weltweit bei Konzerten in der Carnegie Hall, der Wigmore Hall, dem Auditorio Nacional de Música Madrid und der Cité de la Musique auf.
Für seine umfassende Diskographie bei Warner Classics, Virgin and Glossa erhielt Biondi zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Diapason d’Or de l’Année und den Choc de Musique; seine vielbeachtete Aufnahme von Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ mit Europa Galante wurde von Organisationen in mehr als fünf Ländern zur Aufnahme des Jahres gewählt. Seine jüngste Aufnahme von Paganini Sonaten für Violine und Gitarre wurde von Gramophone und dem BBC Music Magazine mit dem Editor’s Choice ausgezeichnet.
Biondi ist seit 2011 Mitglied der Accademia Nazionale di Santa Cecilia, 2015 wurde ihm vom französischen Kultusministerium das Offizierskreuz des Ordre des Arts et des Lettres verliehen und 2019 wurde er von der polnischen Regierung mit der Medaille „Odwaga i Wiarygodność” für seine herausragenden kulturelle Leistungen ausgezeichnet. Er spielt eine Andrea Guarneri und eine Carlo Ferdinando Gagliano aus dem Jahr 1766, die im Besitz seines Lehrers Salvatore Cicero ist und ihm von der Salvatore Cicero Foundation in Palermo, wo er geboren wurde, zur Verfügung gestellt wird.