Deniz Uzun

Die türkisch-deutsche Mezzosopranistin Deniz Uzun ist Absolventin der Jacobs School of Music/Indiana University in Bloomington und wurde kürzlich mit dem Elizabeth Connel Prize 2022 und dem Eva Marton Prize 2021 ausgezeichnet. Sie war Mitglied des Young Artist Program der Bayerischen Staatsoper, wo sie von der Süddeutschen Zeitung für ihre „…bereits offensichtliche Präsenz gelobt wurde. Man achtet immer auf sie. Wenn man sie hört, ist ihre Altstimme geradezu ein Phänomen, prägnant, klar und von einem Volumen, das man mit einem so schlanken Körper nicht verbindet.“

In der Saison 23/24 kehrt sie als Fricka und Waltraute im Ring-Zyklus zum Dallas Symphony Orchestra zurück – die erste halbszenische Konzertversion in der Geschichte der USA – und kehrt als Olga in Eugen Onegin in die gefeierte Barrie Kosky-Produktion an der Komischen Oper Berlin zurück, wo sie in der Saison 21/22 in mehreren Vorstellungen auftrat. Deniz ist stolz darauf, ihre Rolle und ihr Hausdebüt bei der Saisoneröffnung des Teatro Lirico di Cagliari zu geben, wo sie die Rubria in Boitos selten gespieltem Nerone singt. Im Konzert wird sie mit dem Gewandhausorchester Leipzig in Verdis Messa di Requiem unter der Leitung von Franz Welser-Möst und mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin in Mendelssohns Drei geistliche Gesänge unter der Leitung von Sir Andrew Davis sowie in der Cemal Resit Rey Concert Hall Istanbul in Brahms Liebeslieder-Walzer op.52 zu hören sein.

Zu den Höhepunkten in Deniz‘ Spielzeit 22/23 zählen ihr Debüt an der Müpa Budapest als Waltraute in Götterdämmerung unter der Leitung von Ádám Fischer, ihre Rückkehr an das Opernhaus Zürich, wo sie als Luigia in Viva La Mamma an der Seite von Ambrogio Maestri debütierte, ihr Rollen- und Hausdebüt als Orlofsky in Die Fledermaus am Teatro Carlo Felice in Genua unter der Leitung von Fabio Luisi und ihr Rollendebüt als Una Donna in Intolleranza 1960 als Saisoneröffnung an der Komischen Oper Berlin.

Als leidenschaftliche Lied- und Konzertinterpretin trat Deniz kürzlich beim wiederbelebten Festival Capuchos 2023 in Portugal an der Seite des Pianisten David Santos mit Liedern von Berlioz, Brahms, Korngold, Berg, Marx, A. Mahler, Montsalvage und Gershwin auf, wo sie vom Scherzo Magazine große Anerkennung für ihr „tadelloses Französisch, ohne den geringsten Hauch eines deutschen Akzents, diese Sängerin, die wir nicht kannten, wirkt wie eine Offenbarung: mit Leichtigkeit in allen Registern, weiß sie ihre sehr homogene Stimme, mit einem schönen runden und dunklen Timbre, in den Dienst des Ausdrucks zu stellen, fein und sensibel…daher träumen wir davon, sie jetzt auf einer Opernbühne zu hören.“

In der Saison 2020/21 gab sie in Begleitung der Pianistin Yulia Levin drei Liederabende unter dem Titel „Opera goes Folk“ mit Liedern von Ravel, Schostakovic, Rodrigo und Kodaly im Rahmen des Alternativprogramms des Opernhauses Zürich. Zu den Höhepunkten der vergangenen Spielzeiten gehörten Titelrollen wie Dido in Dido and Aeneas am Teatro Massimo Palermo, Carmen am Landestheater Salzburg, Zanetto in einer halbszenischen Konzertreihe in der Schweiz, Hänsel in Hänsel und Gretel, L’Enfant in L’Enfant et les Sortilèges, Ronja in Ronja die Räubertochter, Jacob in Gold! sowie Zelim in La Verità in Cimento am Opernhaus Zürich.

Deniz ist ehemaliges Ensemblemitglied des Opernhauses Zürich (2016-21) und der Komischen Oper Berlin (2022/23), wo sie u.a. Sonyetka in Lady Macbeth from Mzensk, Krista in Sec Makropulos, Bradamante in Alcina, Emilia in Otello, Olga in Eugen Onegin, Ino in Semele, Page in Salome, Lucilla in Scala di Seta, Meg Page in Falstaff und Dritte Dame in Zauberflöte sang.

In der Vergangenheit hat Deniz ein breites Spektrum an Repertoire für Mezzosopran und Alt gesungen, wie Florence Pike in Albert Herring an der Bayerischen Staatsoper, einen Liederabend mit Tobias Truniger an der Stiftung Mozarteum Salzburg mit Srnka- und Mozart-Liedern, Rachmaninov-Lieder als Teil des Balletts Anna Karenina an der Tel Aviv Opera, Lola in Cavalleria Rusticana beim Jurmala Music Festival in Lettland, Isabella in L’Italiana in Algeri, Ruggiero in Alcina und Gertrude in Hänsel und Gretel mit dem Indiana University Opera and Ballet, Annina in La Traviata und Isabella in L’Italiana in Algeri für Kinder im Festspielhaus Baden Baden, Beethoven 9 mit dem Danish Radio Symphony, dem Cyprus Symphony Orchestra und dem Irish National Symphony Orchestra, Page in Salome mit dem Dallas Symphony, Dritte Magd in Elektra bei den Salzburger Festspielen und Isaura in Tancredi beim Festival de Beaune.

Im Laufe ihrer Karriere hat Deniz mit Dirigenten wie Fabio Luisi, Ádám Fischer, Franz Welser-Möst, Nello Santi, Simone Young, Oksana Lyniv, Kirill Petrenko, Vladimir Jurowski, Jakup Hrůša, Jérémie Rhorer, Vasily Petrenko, Markus Poschner, Gianandrea Noseda und William Christie, sowie mit den Regisseuren Barrie Kosky, Calixto Bieito, Robert Carsen, Andreas Homoki, Dmitri Tcherniakov, Krzysztof Warlikowski, Nina Russi und Marie-Ève Signeyrole.