Ultraschall Berlin
Michael Wendeberg | mit Uraufführung
Claus-Steffen Mahnkopf
„Dov’è?“ für fünf Stimmen und Orchester, Text von Francesca Albertini
(Uraufführung)
Tona Scherchen-Hsiao
„L’Illégitime“ für Orchester und Zuspiel
Malte Giesen
Konzert für hyperreales Klavier und Orchester
(Deutsche Erstaufführung)
Michael Wendeberg
Dirigent
Michael Wendeberg - Dirigent
Für den Dirigenten und Pianisten Michael Wendeberg ist der Umgang mit klassischem Repertoire von Bach bis Schönberg ebenso selbstverständlich wie die intensive Beschäftigung mit neuer und neuester Musik. Seit 2016 wirkt er als erster Kapellmeister an der Oper Halle, wo er in der Saison 2018/19 unter anderem Beethovens 9. Sinfonie, Verdis Requiem sowie als Opernpremieren Meyerbeers L‘Africaine und Strauss’ Ariadne auf Naxos dirigiert.
Gleichzeitig ist er als Gastdirigent bei renommierten Orchestern und Ensembles gefragt und leitete unter anderem die Staatskapelle Berlin, die Junge Deutsche Philharmonie, das Orchester der Slowenischen Philharmonie, das Klangforum Wien, das Remix Ensemble Porto, das Ensemble Musikfabrik und die Sinfonietta Basel. Beim Lucerne Festival, der Münchner Biennale, den Bregenzer Festspielen, der Biennale in Venedig, dem Eclat Festival Stuttgart, den Klangspuren Schwaz und bei Wien Modern war er mit verschiedenen Programmen zu Gast. Zuletzt debütierte er beim WDR-Sinfonieorchester, beim Ensemble Modern, mit dem Mahler Chamber Orchestra beim Beethovenfest Bonn sowie mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin beim Festival Acht Brücken in Köln. Seit April 2018 ist er, nach sieben Jahren als Musikalischer Leiter, erster Gastdirigent des Ensemble Contrechamps in Genf.
Michael Wendeberg studierte Klavier bei Markus Stange, Bernd Glemser und Benedetto Lupo sowie Dirigieren in der Meisterklasse von Toshiyuki Kamioka in Saarbrücken. Schon während seiner Studienzeit arbeitete er als Assistent von Toshiyuki Kamioka an den Wuppertaler Büh-nen. Es folgten Stationen am Nationaltheater Mannheim, am Luzerner Theater als Erster Kapellmeister sowie an der Staatsoper Berlin, wo er Daniel Barenboim und Gastdirigenten wie Pierre Boulez und Sir Simon Rattle assistierte.
Sein Opernrepertoire umfasst unter anderem Bizets Carmen, Brittens A Midsummer Night’s Dream, Händels Orlando, Mozarts Zaide, La Clemenza di Tito und Die Zauberflöte, Verdis La Traviata, Un Ballo in Maschera und Il Trovatore, Donizettis Lucia di Lammermoor und Don Pasquale, Rossinis La Scala di Seta und La Cenerentola, Humperdincks Hänsel und Gretel, Ponchiellis La Gioconda, Bernsteins West Side Story und Puccinis La Bohème und Tosca. Überregionale Aufmerksamkeit erregte er früh mit The man who mistook his wife for a hat von Michael Nyman 2006 in Wuppertal, mit der Uraufführung von ArbeitNahrungWohnung von Enno Poppe in einer Inszenierung von Anna Viebrock auf der Münchner Biennale 2008 und mit Karl Amadeus Hartmanns Des Simplicius Simplicissimus Jugend (Regie: Thomas Fiedler) 2010 in Zürich. 2016 leitete er die Uraufführung der Oper Die Andere von Sidney Corbett in Magde-burg; zudem kehrte er 2017 für Vorstellungen der Zauberflöte und für eine Neuproduktion von Aribert Reimanns Gespenstersonate an die Staatsoper Berlin zurück. In Halle dirigierte er in der vergangenen Spielzeit Beethovens Fidelio, Verdis Aida sowie eine Ballettpremiere mit Strawinskys Sacre du Printemps.
Als Pianist war Michael Wendeberg Preisträger mehrerer nationaler und internationaler Wettbewerbe und trat mit namhaften Orchestern unter Dirigenten wie Jonathan Nott, Marek Janowski und Daniel Barenboim als Solist auf. Von 2000 bis 2005 gehörte er als Pianist dem Ensemble Intercontemporain an und arbeitete intensiv mit Pierre Boulez zusammen. Wie schon bei den Festtagen der Staatsoper 2015 führte er 2018 Boulez‘ komplettes Klavierwerk auf, dieses Mal im Berliner Pierre Boulez Saal, und nahm es für eine CD-Produktion auf.
Am Dirigentenpult statt an der Klaviatur ist Michael Wendeberg beim Ensemble Intercontem-porain in der Saison 2018/19 zu erleben. Daneben leitet er Konzerte mit der Birmingham Contemporary Music Group in Birmingham und Trier und er kehrt zum Slovenian Philharmonic Orchestra, zum Estonian Symphony Orchestra Tallinn und zum Ensemble Modern zurück. Mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin ist er beim Ultraschall Festival und in Witten mit dem WDR Sinfonieorchester zu Gast.
Sebastian Berweck
Klavier
Sebastian Berweck - Klavier
Mit über 220 Ur- und Erstaufführungen ist Sebastian Berweck einer der gefragtesten Interpreten für experimentelle zeitgenössische Musik.
Neben erweiterten Spieltechniken und szenischer Arbeit liegt ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit in der (Wieder-)Aufführung von elektronischen Stücken, die teilweise seit Jahrzehnten nicht mehr aufgeführt wurden. Als Solist und Ensemblemitglied hat er in den letzten Jahren bei fast allen großen Festivals für Neue Musik gespielt. Zu nennen wäre hier zum Beispiel Ultraschall Berlin, Maerzmusik Berlin, Huddersfield Contemporary Music Festival, Wien Modern, Steirischer Herbst, Salzburger Festspiele, Schleswig-
Holstein Musik Festival, Impulse Theater Festival Mülheim, ISCM World New Music Days, pgnm festival Bremen, Inventionen Berlin, piano+ festival ZKM Karlsruhe, Klangwerkstatt Berlin, Klangwerktage Hamburg, Heidelberger Frühling, Nous Sons Festival Barcelona oder die Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik, bei denen er seit 2014 auch unterrichtet. Aufnahmen davon sind bei Radio France, HR, RB, DeutschlandRadio, Deutschlandfunk, WDR, SWR, Wergo, Mode, durian, cri, World Edition, nochords, naivsuper und HCR erschienen.
Von 2008-2012 forschte er mit Unterstützung des DAAD am Centre for Research in New Music (CeReNeM) der University of Huddersfield über Problematiken bei der Produktion von Musik mit Live-Elektronik. Seine Doktorarbeit mit dem Titel „It worked yesterday – On (re-)performing electroacoustic music“ erschien 2013.
Neben seiner Konzerttätigkeit schreibt er immer noch wissenschaftliche Artikel für die positionen und eContact! sowie populärwissenschaftliche Artikel und Tests elektronischer Musikinstrumente und Controller für die Neue Zeitschrift für Musik und Bonedo.de. Ausserdem gibt er Master Classes und hält Vorträge wie zum Beispiel in den USA in Harvard, Stanford, Berkeley, SUNY Buffalo, und der SU San Francisco.
Sebastian Berweck lebt in Berlin und ist Mitgründer von stock11.de.
Neue Vocalsolisten
Neue Vocalsolisten
Die sieben Konzert- und Opernsolisten, vom Koloratursopran über den Countertenor bis zum schwarzen Bass, verstehen sich vor allem als Forscher und Entdecker. Um dem Neuen den Weg zu bereiten, arbeiten die Neuen Vocalsolisten regelmäßig mit arrivierten und jungen KomponistInnen zusammen in der Recherche nach neuen Klängen, Stimmtechniken und vokalen Ausdrucksformen. So entstand im Laufe der letzten 20 Jahre ein reiches, hochvirtuoses und weltweit einzigartiges Repertoire vokaler Kammermusik. Dabei bewegen sich die Neuen Vocalsolisten insbesondere auf dem Terrain des gegenwärtigen Musiktheaters, das mehr denn je durch elektronische Medien, Video- und Konzeptkunst geprägt ist. Interdisziplinäre Diskurse gehören daher selbstverständlich zur Arbeit desEnsembles.
Bildende Kunst, Literatur, Film und performative Formate sind darin ebenso einbezogen wie Bezüge zu traditioneller Musik. Vor diesem Hintergrund haben die Neuen Vocalsolisten das Genre des vokalen Kammer-Musik‐Theaters geprägt, unter anderem mit Werken von Georges Aperghis, Carola Bauckholt, Luciano Berio, Luca Francesconi, Lucia Ronchetti, Oscar Strasnoy und Claude Vivier. Partner des Ensembles sind dabei stets hochkarätige Spezialistenensembles und Orchester, internationale Opernhäuser, die freie Theaterszene, elektronische Studios sowie zahlreiche Veranstalter von Festivals und Konzertreihen neuer Musik in aller Welt.
Internationale Beachtung fanden in den vergangenen Jahren Musiktheaterproduktionen wie Freizeitspektakel von Hannes Seidl und Daniel Kötter, Aura von José‐María Sánchez-Verdú, die Video‐Konzert-Architektur Mediterranean Voices von zwölf KomponistInnen und dem Videokünstler Daniel Kötter über zwölf künstlerische Identitäten aus zwölf Ländern des Mittelmeerraums. Auch Dieter Schnebels Musiktheater Utopien, Nikolaus Brass‘ Sommertag und Simon Steen‐Andersens Buenos Aires wurden den Neuen Vocalsolisten auf den Leib geschrieben und gehören seit ihren Uraufführungen 2014 zum Repertoire des Ensembles, ebenso wie Musiktheaterproduktionen von Annelies Van Parys (Private View), François Sarhan (La philosophie dans le boudoir), Katharina Rosenberger (tempi agitati) und Christoph Ogiermann (Inner Empire).
Im Jahr 2018 gibt es neben Wiederaufnahmen von Utopien und Buenos Aires eine neue Produktion für die Operadagen Rotterdam (Annelies Van Parys: An Archive of Love). Und bei der Münchener Biennale 2018 bringen die SängerInnen fünf kammermusikalische Musiktheaterwerke von Clara Iannotta, Kaj Duncan David, Frederik Neyrinck, Lam Lai und Wilmer Chan sowie Saskia Bladt zur Uraufführung. Insgesamt werden die Neuen Vocalsolisten 2018 über 30 Werke uraufführen. Konzertreisen führen die Sänger wieder in zahlreiche Länder Europas, nach New York und nach Tel Aviv.
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Neues und Neuestes im Rahmen des traditionsreichen Berliner Festivals für Neue Musik