Digitales Programm
Do 12.10. Vladimir Jurowski
20:00 Konzerthaus
Georg Philipp Telemann
„Don Quichotte“ – Burleske für Streichorchester
Joseph Bodin de Boismortier
Ouvertüre und Chaconne aus der Ballettmusik „Don Quichotte chez la duchesse“
Maurice Ravel
„Don Quichotte à Dulcinée“ – Drei Lieder für Bariton und Orchester
Jacques Ibert
„Chansons de Don Quichotte“
Pause
Richard Strauss
„Don Quixote“ – Fantastische Variationen über ein Thema ritterlichen Charakters op. 35
Besetzung
Vladimir Jurowski, Dirigent
Alejandro Regueira Caumel, Viola
Konstanze von Gutzeit, Violoncello
Paul Gay, Bariton
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Das Konzert wird live aus dem Konzerthaus von rbbKultur übertragen.
Konzerteinführung: 19.10 Uhr, Ludwig-van-Beethoven-Saal, Konzerteinführung von Steffen Georgi.
Wie klingt „Don Quijote“?
Wer kennt ihn nicht, den wenig ruhmreichen Ritter Don Quixote auf seiner Rosinante und den treuen Knappen Sancho Pansa auf der Suche nach Abenteuern. Die Geschichte des Miguel de Cervantes hat zahlreiche Künstler:innen und Komponist:innen inspiriert, fünf Ergebnisse dieser fruchtbaren Inspiration sind in diesem Konzert zu hören.
Georg Philipp Telemann
„Don Quichotte“ – Burleske für Streichorchester
Fleiß mit Witz
Joseph Bodin de Boismortier
Ouvertüre und Chaconne aus der Ballettmusik „Don Quichotte chez la duchesse“
Der Poulenc des 18. Jahrhunderts
Telemann – und nicht nur er – hätte ihn sicher beneidet um das bereits in den 1720er-Jahren in Frankreich mögliche Leben eines liberalen, von allen offiziellen Funktionen unabhängigen Komponisten, der das bürgerliche Künstlerdasein im Europa des 19. Jahrhundert um einige Generationen vorweggenommen hat.
„Don Quichotte chez la Duchesse“ des 53-jahrigen Boismortier verkörpert eine Musik voller überraschender Wendungen und kühner Brüche, die sowohl der deftigen Theatralik der Handlung als auch dem galanten Geschmack genüge tut.
Der altfranzösische Stil kreuzt die Klinge mit dem neuen italienischen Geigenklang, frönt der Luftigkeit des italienischen Satzes, greift bereitwillig die gesanglichen und harmonischen Qualitäten der Italiener auf. Und zwingt Musikerinnen wie Zuhörer aller Provenienz in den Tanzsätzen mit flüssigen bis rasanten Tempi auf die vordere Stuhlkante.
Maurice Ravel
„Don Quichotte à Dulcinée“ – Drei Lieder für Bariton und Orchester
Das Weltall umarmen
Als der Streifen 1934 mit Iberts Musik in die Kinos kam, verklagte Ravel die Produzenten, ohne ein Gerichtsverfahren damit auszulösen. Ravel vollendete drei der vier geforderten Lieder, wobei er zumindest bei der Notation der Orchestrierung von Lucien Garban und Manuel Rosenthal unterstützt wurde. Noch zu Lebzeiten Ravels, im Dezember 1934, fand die erste öffentliche Aufführung der drei Lieder mit dem Bariton Martial Singher und einem kleinen Orchester unter der Leitung von Paul Paray im Pariser Théâtre du Châtelet statt.
O Dulcinée
Ravels drei Lieder, seine letzte Komposition, stellen Dulcinea ins Zentrum. Als fantasiertes Liebesobjekt macht die Dame in des Ritters Träumen verschiedene Metamorphosen durch.
Im eröffnenden „Romantischen Lied“ kokettiert Ravel mit Rhythmuswechseln von 6/8- und 3/4-Takt. Hintergrund des exotisch anmutenden Liedes ist das Tanzmuster der Quajira, eines einst von Andalusien über die Kanarischen Inseln nach Kuba exportierten Liedtypus, der im 19. Jahrhundert als Guajira zurück nach Europa gekommen und dort im Flamenco aufgegangen ist. An Kulminationspunkten tauchen zarte Dissonanzen auf. Der gehauchte Anruf „O Dulcinée“ am Schluss ist Sinnlichkeit pur. Das zweite Lied wendet sich gleichsam nach innen zum Gebet. Archaische Harmonien beschwören die Atmosphäre einer mittelalterlichen christlichen Liturgie herauf, huldigen der Madonna im blauen Mantel. So verleiht das „Epische Lied“ dem asymmetrischen baskischen Tanzrhythmus des Zortzico eine ungewöhnliche Intensität, indem es ihn in langsamem Tempo zelebriert. Im dritten Chanson, einem „Trinklied“, zieht der Rhythmus einer schier manischen Jota dem beschwipsten Don Quijote den Boden unter den Füßen weg. Mit kichernden Kapriolen ergeht er sich als berauschter Flamenco-Sänger, während das Orchester mit übermütigen Schnörkeln und Ornamenten den Wein im Glase perlen lässt.
Jacques Ibert
„Chansons de Don Quichotte“
Lang wie ein Jahr scheint mir jeder Tag, an dem ich meine Dulcinea nicht sehe
Zwar sind alle Bücher verbrannt, die Don Quijote so geliebt hat. Aber ein einziges Buch, aus der Asche erstanden, hat Don Quijote unsterblich gemacht.
Wer ist Jacques Ibert?
Jacques Ibert wurde durch seine Mutter, eine versierte Pianistin, zur Musik hingelenkt. Als junger Mann verdiente er parallel zum Studium am Pariser Conservatoire (1910-1914) seinen Lebensunterhalt mit der Begleitung von Sängern und mit Klavierspielen in Stummfilmen. Während des Ersten Weltkrieges wurde er zum Militär eingezogen. Das unterbrach seine beginnende Karriere, doch 1919 war er gleich beim ersten Versuch erfolgreich, den begehrten Prix de Rome zu gewinnen. In den 1920er-Jahren konnte er sich gleichermaßen in Oper, Ballett, Liedern und Orchestermusik etablieren. Seit 1931 wandte er sich verstärkt der Filmmusik zu und komponierte binnen zehn Jahren elf Filmpartituren. Von 1937 bis 1960 war er Direktor der Académie de France in der Villa Medici in Rom. Nach dem Zweiten Weltkrieg schrieb er die Musik für Orson Welles‘ „Macbeth“ (1948) und das Ballett „Circus“ für Gene Kellys „Invitation to the Dance“ (1952). Hierzulande ist zumindest sein Flötenkonzert im Konzertrepertoire zu hören.
Richard Strauss
„Don Quixote“ – Fantastische Variationen über ein Thema ritterlichen Charakters op. 35
Du sollst beim Dirigieren nicht schwitzen, nur dem Publikum soll warm werden.
Richard Strauss, 1927
Heute beschießen und beschmieren Menschen aus unserer Nachbarschaft harmlose S-Bahnzüge, werfen Steine auf Autobahnen und Schienen. Und ja, sie kämpfen auch gegen Windmühlenflügel, sollten diese zu einem Windrad gehören, das in der Nähe doch nur den Kohlenstoffdioxidausstoß auch ihres immensen Energiehungers reduzieren helfen soll. Die Quixotes von heute sind zahlreich – und weitaus aggressiver und gemeingefährlicher in ihrem Wahn als das historische Vorbild.
Miguel de Cervantes Saavedra (1547 – 1616) stammte selbst aus verarmtem spanischem Kleinadel (Hidalgo) und führte ein turbulentes Leben als Seefahrer, geriet in algerische Gefangenschaft, lebte fünf Jahre lang als Sklave und konnte erst 1580 mit dem gesamten Vermögen seiner Familie freigekauft werden. Später des Steuerbetruges bezichtigt und in einen Mordfall verwickelt, retteten ihn nur einflussreiche Gönner vor größerer Unbill. Seine literarischen Werke, Romane und Novellen, gehören zu den herausragenden Renaissance-Dichtungen und wurden in viele Sprachen übersetzt. So lernte man Don Quichote bereits 1621 in Deutschland kennen: als „Don Kichote de la Mantzscha. Das ist: Junker Harnisch aus Fleckenland.“
Phantastischer Phantasierer Strauss
Ursprünglich als bloße Satire gedacht, geriet der „scharfsinnige Edle“ zum ersten literarischen Exempel eines Menschen, der in einer Welt der Imagination die Wirklichkeit nicht mehr erkennen kann. Generationen von Philosophen, Science-Fiction-Autoren und Filmregisseuren sollte das Thema in den folgenden 400 Jahren beschäftigen.
Als sich Richard Strauss, etablierter Kapellmeister in München und Herr über außergewöhnliche kreative Kräfte, 1897 (nach „Don Juan“, 1888; „Till Eulenspiegels lustige Streiche“, 1895 und „Also sprach Zarathustra“, 1896) von Cervantes’ satirischem Roman „El ingenioso Hidalgo Don Quichote de la Mancha“ (1605/1615) zu seiner vierten großen Tondichtung anregen ließ, befand er sich in opulenter Gesellschaft. Seit Purcell, Caldara und Telemann hatten sich über 50 Komponisten dem „Ritter von der Traurigen Gestalt“ musikalisch genähert, unter ihnen Dittersdorf, Salieri, Donizetti, Moniuszko und Rubinstein. Abendfüllende Opern verfassten Jules Massenet und Wilhelm Kienzl.
Richard Strauss dürfte außer den bizarren Figuren des Ritters und seines Knappen Sancho Panza vor allem „der sprechende Kontrast von heroischer Traumwelt und kläglicher Wirklichkeit, von genialer Phantasiekraft und realer Welterfahrung“ (Ernst Krause) gereizt haben. Geistsprühend verschwendet Strauss sein Talent an augenzwinkernde Episodenmalerei. „Er ist sehr originell“, lobt er die eigene Erfindung 1898 gegenüber seiner Mutter, „durchaus neu in den Farben und eine recht lustige Vorführung aller Schafsköpfe, die’s aber nicht gemerkt haben“.
Spott lässt sich fabelhaft komponieren
Zwei Themen konstituieren den Ablauf. Das des Ritters gehört dem Solo-Violoncello; Sancho Pansa wird vorgestellt von Bassklarinette und Tenortuba, spielt dann auf der Solo-Bratsche weiter.
Der ausführlichen Einleitung folgen die einzelnen Abenteuer. Nach dem Fiasko mit der Windmühle wogt schon der nächste Gegner heran – leise blökend. Tremolo vielfach geteilter Bratschen, Einwürfe gedämpfter Bläser: Eine Hammelherde naht in voller Wolle! Tollkühn zersprengt unser Held die gefährliche Kampfformation.
Einem spitzfindigen Dialog zwischen dem verwirrten Edlen und seinem sehenden Begleiter (Variation III) folgt der Angriff Don Quichotes auf eine Prozession.
Die gefangene Prinzessin (das Marienbild) gilt es loszuschlagen – die frommen Pilger verprügeln ihn dafür. Von Sancho Pansa aus höchster Not befreit, hört man den Erschöpften rechtschaffen schnarchen: Glissando von Basstuba und Kontrafagott. Dann zeigt ein verliebt jauchzendes Violoncello unseren Ritter inbrünstig Liebe schwörend unterm Fenster seiner angebeteten Dulcinea (Variation V).
Des Knappen gutgemeinter Trost, nämlich eine derbe Bäuerin zu beschaffen für den Ritter, lehrt selbigen das Fürchten (Variation VI). Nun ist Zeit für den berühmten Ritt durch die Lüfte. Flöten flattern, Sturm heult (Windmaschine!), das Blech schmettert das Quixote-Thema – Wagners „Walkürenritt“ und Berlioz’ „Hexensabbat“ lassen gleichermaßen eifrig grüßen.
In Variation VIII erfahren der Draufgänger und sein Schutzengel, dass Wasser keine Balken hat, um gleich darauf zwei böse Zauberer in die Flucht zu schlagen – mit quäkendem Fagottgedudel illustriert Strauss die zwei verschreckten Mönche, denen der Angriff galt.
Erst in Variation X trifft Quixote auf seinen Meister, der dem Besiegten das Versprechen abnimmt, weitere Heldentaten andere begehen zu lassen.
Verklärend verabschiedet sich Strauss von seinem Verirrten. Das Publikum hielt den Komponisten 1898 nach der Uraufführung durch Franz Wüllner und das Kölner Gürzenich-Orchester selbst für einen solchen.
Kurzbiographien
Vladimir Jurowski
Vladimir Jurowski ist seit 2017 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. Seinen Vertrag hat er mittlerweile bis 2027 verlängert. Parallel dazu ist er seit 2021 Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in München.
Der Dirigent, Pianist und Musikwissenschaftler Vladimir Jurowski wurde zunächst an der Musikhochschule des Konservatoriums in Moskau ausgebildet. 1990 kam er nach Deutschland, wo er sein Studium an den Musikhochschulen in Dresden und Berlin fortsetzte. 1995 debütierte er beim britischen Wexford Festival mit Rimski-Korsakows „Mainacht“ und im selben Jahr am Royal Opera House Covent Garden mit „Nabucco“. Anschließend war er u.a. Erster Kapellmeister der Komischen Oper Berlin (1997– 2001) und Musikdirektor der Glyndebourne Festival Opera (2001–2013). 2003 wurde Vladimir Jurowski zum Ersten Gastdirigenten des London Philharmonic Orchestra ernannt und war von 2007 bis 2021 dessen Principal Conductor.
Mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin war er 2022/2023 bei Konzerten in verschiedenen Städten Deutschlands, Italiens und in Antwerpen in den Niederlanden zu erleben. Die gemeinsamen CD-Aufnahmen von Vladimir Jurowski und dem RSB begannen 2015 mit Alfred Schnittkes Sinfonie Nr. 3. Es folgten Werke von Britten, Hindemith, Strauss, Mahler und demnächst erneut Schnittke. Vladimir Jurowski wurde vielfach für seine Leistungen ausgezeichnet, darunter mit zahlreichen internationalen Schallplattenpreisen. 2016 erhielt er aus den Händen von Prince Charles die Ehrendoktorwürde des Royal College of Music in London. 2018 kürte ihn die Jury der Royal Philharmonic Society Music Awards zum Dirigenten des Jahres. 2020 wurde Vladimir Jurowskis Tätigkeit als Künstlerischer Leiter des George-Enescu-Festivals vom Rumänischen Präsidenten mit dem Kulturverdienstorden gewürdigt.
Alejandro Regueira Caumel
Alejandro Regueira Caumel, geboren 1991 in Málaga/Spanien, begann als Sechsjähriger mit dem Geigen- und Klavierspiel. In Madrid studierte er bei Anna Baget und wechselte 2008 als Bratschist zu Dionisio Rodríguez. 2009 kam er nach Deutschland und studierte an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ bei Pauline Sachse und Tabea Zimmermann. Meisterklassen bei Wilfried Strehle, Andreas Willwohl, Roberto Díaz, Felix Schwartz und Jean Sulem ergänzten seine Ausbildung.
Einen besonderen Schwerpunkt in seiner bisherigen Laufbahn stellt die Kammermusik dar. So nahm er am Kammermusik-Festival der „Kronberg Academy“ und an der „Seiji Ozawa International Academy Switzerland“ teil, trat wiederholt mit dem Frielinghaus Ensemble auf und ist regelmäßig bei Kammermusik Festivals wie dem „Festival Ribeira Sacra“ oder im Nikolaisaal Potsdam zu hören. Außerdem gewann er erste Preise bei verschiedenen Wettbewerben, darunter beim „Concurso Ibérico de Música de Cámara con Arpa“ (im Duo mit der Harfenistin Maud Edenwald), beim XII. Internationalen Wettbewerb für Viola und Cello „Villa de Llanes“, beim „Concurso María Cristina“ für junge Solisten und beim Wettbewerb von „Jeunesses Musicales“ in Spanien.
Alejandro Regueira Caumel sammelte Orchestererfahrung als Mitglied des Gustav-Mahler-Jugendorchesters und des Spanischen Nationalen Jugendorchesters, sowie durch Aushilfetätigkeiten bei den Berliner Philharmonikern und als Solobratscher bei den Bamberger Symphonikern, bei der NDR Radiophilharmonie Hannover, im NDR Elbphilharmonie Orchester, im Philharmonia Orchestra London, im Orquestra de la Comunitat Valenciana und im Orquesta Nacional de España.
Von 2010 bis 2012 war er Akademist beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und ist seit 2015 dessen Solobratscher.
Konstanze von Gutzeit
Geboren in eine Musikerfamilie, begann Konstanze von Gutzeit mit dem Cellospiel im Alter von drei Jahren. Ihre Studien absolvierte sie ab dem dreizehnten Lebensjahr bei Heinrich Schiff in Wien, später bei Jens Peter Maintz in Berlin und Wolfgang Emanuel Schmidt in Weimar.
Seit 2012 hat Konstanze von Gutzeit die Position als Solocellistin des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin inne. Darüber hinaus ist sie international als Solistin und Kammermusikerin aktiv. Sie konzertierte mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, den Bochumer Sinfonikern, dem Wiener, Münchner und Stuttgarter Kammerorchester, der Kammerakademie Potsdam, dem Bruckner-Orchester Linz und vielen anderen.
Dabei arbeitete sie mit Dirigenten wie Kurt Masur, Vladimir Jurowski, Michael Sanderling, Marek Janowski, Alexander Shelley und Yuri Bashmet zusammen. Auf Festivals wie dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Lucerne Festival, dem Verbier Festival und den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern war sie im Rahmen zahlreicher Rezitale und Kammermusikkonzerte zu Gast.
Von Beginn ihrer musikalischen Laufbahn an machte Konstanze von Gutzeit durch zahlreiche internationale Wettbewerbserfolge auf sich aufmerksam. Sie ist Preisträgerin des Grand Prix Emanuel Feuermann 2010 und der International Prague Spring Competition 2012. 2013 wurde sie beim „Felix Mendelssohn Bartholdy“-Hochschulwettbewerb in Berlin mit dem 1. Preis sowie dem spartenübergreifenden „Mendelssohn-Preis“ ausgezeichnet. Ebenso war sie Gewinnerin des Domenico-Gabrielli-Wettbewerbes in Berlin, des Wettbewerbes „Gradus ad Parnassum“ in Österreich, des „International Gianni Bergamo Classic Music Award“ in der Schweiz und des „International Suggia Prize“ in Portugal. Beim Deutschen Musikwettbewerb 2010 wurde sie mit einem Stipendium des Deutschen Musikrates ausgezeichnet und in die Bundesauswahl „Konzerte Junger Künstler“ aufgenommen.
Konstanze von Gutzeit spielt ein Violoncello von Gioffredo Cappa aus dem Jahre 1677 sowie einen Neubau des Berliner Instrumentenbauers Ragnar Hayn aus dem Jahr 2017.
Paul Gay
Der französische Bassbariton Paul Gay ist international für seine Darstellungen von Hauptrollen im fanzösichen Repetoire bekannt. Sein Hauptrepetoire umfasst Golaud/Pelléas et Melisande (Debussy), eine Rolle, die er an den Opernhäusern von Paris, Brüssel, Oslo, Frankfurt, Turin, und in Lyon gesungen hat, und Mephisto/Faust (Gounod), den er in Paris, beim Maggio Musicale in Florenz und in Bordeaux interpretiert hat. Andere charaketeristische Rollen sind die Titelrolle Saint François d´Assise (Olivier Messiaen), mit der er in einer Neuproduktion an der Bayerischen Staatsoper debütierte, wo er auch den Der Zwerg/Don Estoban (Alexander von Zemlinsky), I Capuletti e i Montecchi/Lorenzo (Vincenzo Bellini) und L’Enfant et les Sortilèges/der Sessel (Maurice Ravel) gesungen hat.
Paul kehrt regelmäßig an die Pariser Oper zurück, wo er schon Rollen wie Don Fernando/Fidelio (Beethoven), Harasta/The Cunning Little Vixen (Leos Janacek), Achilla/Giulio Cesare (Handel), Le Comte des Grieux/Manon, Don Diègue/Le Cid (Jules Massenet) und Flint/Billy Budd (Benjamin Britten) interpretiert hat. Er singt ebenfalls regelmäßig in Brüssel, Frankfurt und Lyon, und gab 2010 sein nordamerikanisches Debüt als Escamillo/Carmen (Bizet) bei der Canadian Opera Company. 2016 sang er auch den Frère Laurent in Roméo et Juliette von Berlioz an der Oper in Amsterdam.
Er hat an mehreren zeitgenössischen Uraufführungen teilgenommen, darunter L’Ecole des Femmes von Rolf Liebermann an der Oper in Bordeaux und Yvonne Princesse de Bourgogne von Philippe Boesmans, eine Inszenierung, die in Paris, Brüssel und Wien gespielt wurde.
Nach dem Studiumabschluss und dem Gewinn eines ‚Premier Prix‘ (Ersten Preises) am Pariser Konservatorium machte Paul seine erste Opernerfahrung als Mitglied des Ensembles in Osnabrück in Rollen wie Colline/La Bohème (Giacomo Puccini), eine Rolle, die er auch 2016 in Barcelona sang, Walter/Luisa Miller (Verdi) und die Titelrolle Don Quichotte von Jules Massenet. Er ist Preisträger von einigen internationalen Gesangswettbewerben, die die allgemeine Aufmerksamkeit auf ihn gelenkt haben und er hat bei dem renommierten Bass Kurt Moll studiert, um an seiner stimmlichen Entwicklung zu feilen.
RSB-Abendbesetzung
Violine 1
Ofer, Erez
Wolters, Rainer
Nebel, David
Herzog, Susanne
Yoshikawa, Kosuke
Neufeld, Andreas
Beckert, Philipp
Drechsel, Franziska
Kynast, Karin
Tast, Steffen
Pflüger, Maria
Morgunowa, Anna
Feltz, Anne
Polle, Richard
Oleseiuk, Oleksandr
Scilla, Giulia
Violine 2
Contini, Nadine
Simon, Maximilian
Drop, David
Petzold, Sylvia
Seidel, Anne-Kathrin
Draganov, Brigitte
Eßmann, Martin
Buczkowski, Maciej
Manyak, Juliane
Hetzel de Fonseka, Neela
Bauza, Rodrigo
Färber, Juliane
Bara, Anna
Palascino, Enrico
Guillier, Antoine
Wenzel, Izabela
Viola
Regueira-Caumel, Alejandro
Adrion, Gernot
Silber, Christiane
Zolotova, Elizaveta
Markowski, Emilia
Drop, Jana
Doubovikov, Alexey
Montes, Carolina
Nell, Lucia
Inoue, Yugo
Yoo, Hyelim
Roske, Martha
Violoncello
Eschenburg, Hans-Jakob
Riemke, Ringela
Breuninger, Jörg
Albrecht, Peter
Boge, Georg
Weigle, Andreas
Bard, Christian
Kipp, Andreas
Kleimberg, Elise
Kontrabass
Wömmel-Stützer, Hermann
Figueiredo, Pedro
Rau, Stefanie
Buschmann, Axel
Ahrens, Iris
Gazale, Nhassim
Zón, Jakub
Thüer, Milan
Flöte
Schaaff, Ulf-Dieter
Schreiter, Markus
Kronbügel, Annelie
Oboe
Bastian, Gabriele
Grube, Florian
Vogler, Gudrun
Herzog, Thomas
Klarinette
Link, Oliver
Pfeifer, Peter
Korn, Christoph
Saxophon
Enzel, Christoph
Fagott
Kofler, Miriam
Voigt, Alexander
Königstedt, Clemens
Gkesios, Thomas
Horn
Kühner, Martin
Holjewilken, Uwe
Klinkhammer, Ingo
Mentzen, Anne
Stephan, Frank
Hetzel de Fonseka, Felix
Trompete
Dörpholz, Florian
Niemand, Jörg
Gruppe, Simone
Posaune
Manyak, Edgar
Vörös, József
Lehmann, Jörg
Tenortuba
Hölzl, Hannes
Tuba
Neckermann, Fabian
Harfe
Edenwald, Maud
Schlagzeug
Tackmann, Frank
Thiersch, Konstantin
Pauke
Eschenburg, Jakob
Cembalo
Schneider, Arno
Laute
Arend, Andreas
Gitarre
Tsiachris, Nikolaos
Kooperation
Das Konzert wird live aus dem Konzerthaus von rbbKultur übertragen.
Bildquellen
Portrait Vladimir Jurowski © Peter Meisel
Portrait Konstanze von Gutzeit © Bettina Stöß
Portrait Paul Gay © Marianne Rosenstiehl
Portrait Alejandro Regueira Caumel © Bettina Stöß
Bilder Orchester © Robert Niemeyer