Digitales Programm

Fr 15.11. JAZZIK #1

19:30 Haus des Rundfunks

Makoto Ozone

„Mogami“ – Konzert für Klavier und Orchester

Leonard Bernstein

„West Side Story“ – Symphonic Dances

Besetzung

Duncan Ward, Dirigent
Makoto Ozone, Klavier
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Das Konzert wird am 04.12. um 20.03 Uhr bei Deutschlandfunk Kultur übertragen.

„Ozone meets Bernstein“

Heute Abend erleben Sie den Auftakt der neuen Konzertreihe „Jazzik“ des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin (RSB). „Jazzik“ verschmilzt Jazz, Klassik und Minimal Music. Das Programm bietet eine Gegenüberstellung zweier Musikwelten: Der japanische Jazzpianist Makoto Ozone spielt sein Klavierkonzert „Mogami“, begleitet vom RSB unter Leitung von Duncan Ward. Den zweiten Teil des Abends nehmen Leonard Bernsteins „Symphonic Dances“ aus „West Side Story“ ein.

Das Konzert findet ohne Pause statt.

Im Anschluss an das Konzert lässt das Jazz-Duo von Markus Ehrlich (Saxophone) und Attila Muehl  (Guitarre) den Abend im Foyer stimmungsvoll ausklingen.

Makoto Ozone

„Mogami“ – Konzert für Klavier und Orchester

Eine Jazzbrücke über den Pazifik

Makoto Ozone wurde 1961 in Kōbe in Japan geboren. Bereits im Alter von zwei Jahren versuchte er sich auf der Hammond-Orgel. Sein Vater, der Jazzpianist Minoru Ozone, förderte die frühe Begabung des Sohnes, so dass Makoto Ozone bereits im Alter von sieben Jahren auf der Hammond-Orgel improvisieren konnte und im japanischen Fernsehen auftrat. Als der Zwölfjährige erstmals Alben des legendären Jazzpianisten Oscar Peterson hörte, wechselte er von der E-Orgel zum Klavier. Ab 1980 studierte Makoto Ozone am Berklee College of Music in Boston Jazzkomposition und Arrangement. Mit dem Abschluss 1983 und einem Solokonzert in der New Yorker Carnegie Hall begann seine internationale Laufbahn. Er unterzeichnete als erster japanischer Künstler einen Exklusivvertrag mit CBS, stieg 1983 in das Quartett des Vibraphonisten Gary Burton ein und tourte seitdem intensiv mit ihm um die Welt. 1989 kehrte er nach Japan zurück, nahm weitere Alben auf und trat regelmäßig in einer eigenen Radiosendung auf. 1999 zog er wieder nach New York City. Die Diskographie von Makoto Ozone umfasst mittlerweile mehr als 30 Alben unter seinem Namen und als Komponist in Solo-, Duo- und Trio-Besetzung. 2024 erschien sein jüngstes Album „Trinfinity“ mit Shimpei Ogawa am Bass und Kunito Kitai am Schlagzeug. Makoto Ozone wurde mit zahlreichen japanischen und internationalen Auszeichnungen bedacht.

Die Jazzkarriere, die ihm 2003 eine Grammy-Nominierung bescherte, brachte Makoto Ozone mit internationalen Top-Jazzmusikern wie Gary Burton, Chick Corea, Paquito D’Rivera, Anna Maria Jopek, Branford und Ellis Marsalis, Arturo Sandoval, Jeff „Tain“ Watts, Christian McBride, Dave Weckl, Mike Stern und vielen anderen zusammen. 2004 gründete er in Japan die Big Band „No Name Horses“, die seit ihrer Gründung erfolgreich in Europa, Nordamerika und Asien auf Tournee geht. 2016 absolvierte er gemeinsam mit Chick Korea eine Japantournee mit elf Konzerten: „Piano duo plays Acoustic“ – darunter zwei Aufführungen von Mozarts Konzert für zwei Klaviere KV 365 mit dem NHK Symphony Orchestra unter der Leitung von Tadaaki Otaka.

Noch eine Brücke: Jazz und Klassik

Eine Einladung von Alan Gilbert und den New Yorker Philharmonikern gab Makoto Ozone 2014 die Gelegenheit, als Solopianist George Gershwins „Rhapsody in Blue“ und Leonard Bernsteins „The Age of Anxiety“ mit ihnen zu spielen. So hat sich der japanische Jazzpianist mittlerweile auch dem klassischen Repertoire zugewandt und spielt heute mit großen Orchestern wie dem San Francisco Symphony Orchestra, dem Oregon Symphony Orchestra, dem Sao Paulo Symphony Orchestra, dem Rotterdam Philharmonic Orchestra, der NDR Radiophilharmonie, den Stuttgarter Philharmonikern, dem NHK Symphony Orchestra, dem Tokyo Metropolitan Orchestra und dem Sapporo Symphony Orchestra unter der Leitung von renommierten Dirigenten, etwa Marin Alsop, Alan Gilbert, Carlos Miguel Prieto, Lahav Shani, Thomas Zehetmair, Charles Dutoit, Kevin John Edusei, Kazuki Yamada oder François-Xavier Roth, Klavierkonzerte u.a. von Mozart, Bernstein, Prokofjew, Schostakowitsch und Rachmaninow.

Neben dem Bühnen- und Studiomusiker macht auch der Komponist Makoto Ozone von sich reden. Über 300 Werke, viele davon für „No Name Horses“, aber auch eine Sinfonie und ein Klavierkonzert, künden von seinem musikalischen Erfindungsgeist. 2014 hat Makoto Ozone ein Jazz-Arrangement von Mozarts Klavierkonzert KV 271 („Jenamy“, früher „Jeunehomme“ genannt) für das Scottish National Jazz Orchestra vorgelegt. Bei seinem heutigen Debüt mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin realisiert Makoto Ozone zugleich die europäische Erstaufführung seines eigenen Klavierkonzertes „Mogami“.

Mogami – ein Fluss verbindet

Im Jahre 2003 trug der berühmte japanische Dramatiker Inoue Hisashi (1934-2010) die Bitte an Makoto Ozone heran, ein Werk zu komponieren, welches seine genuinen Wurzeln in Japan haben sollte. So entstand das Klavierkonzert mit dem Titel „Mogami“.

Mogami ist ein 229 km langer Fluss, der westlich von Fukushima entspringt, die gesamte Präfektur Yamagata nach Norden durchfließt und bei Sakata ins Japanische Meer mündet. Der Fluss Mogami war seit dem 12. Jahrhundert die wirtschaftliche Lebensader der Region, über die das Grundnahrungsmittel Reis, aber auch die kostbaren Blüten der Färberdistel Saflor von Tohoku nach Kyoto transportiert wurden. Heute erfreut er die Menschen durch seine malerische Landschaft, die bei touristischen Bootstouren mit singenden Bootsleuten genossen werden kann. Der Fluss hat einige der größten Stromschnellen Japans aufzuweisen, außerdem Wasserfälle an seinen Steilufern und eine traditionelle Kultur in seinen weiten Auen.

Durch Japans Hain und Flur

Makoto Ozones „Mogami“-Konzert macht keinen Hehl daraus, dass sich die erhabene Natur entlang des Flusses vorzüglich mit epischer sinfonischer Musik beschreiben lässt. Ebenso wird er nicht müde, die bewegte Geschichte und das Leben der Menschen an seinen Ufern mit manchmal temperamentvollen, bisweilen spritzigen Porträts vom Klavier aus zu erzählen. Lange Improvisationen des Soloinstrumentes verraten das Können von Makoto Ozone im Jazz und reichern den opulenten Klang des Orchesters mit individueller Schönheit an. Auf diese Weise ist ihm ein eindringliches Plädoyer für das achtsame Bewahren der Natur im Einklang mit den Menschen gelungen.

Die ersten Minuten des Klavierkonzertes gehören dem japanischen Volkslied „Mogami Gawa Funa Uta“. Es ist dies just das Lied der Schiffer des Mogami-Flusses, wo sie die Vorzüge und die Gefahren ihres Arbeitsplatzes besingen, aber auch die geringe Bezahlung und die Einsamkeit während der Reise beklagen.

Immer wieder verwendet Makoto Ozone Fragmente sowie rhythmische und melodische Spezifika dieses Liedes für seine Komposition. Dennoch gehorcht das Klavierkonzert dem traditionellen klassisch-romantischen Aufbau europäischer Machart, es ist dreisätzig mit einem lyrischen langsamen Satz in der Mitte. Das Finale zieht alle Register: Zum Soloklavier tritt an vielen Stellen verdoppelnd (und den Klang versilbernd) die Harfe. Kuhglocken erweisen dem japanischen Landleben ihre Referenz. Kurz vor Schluss baut der Komponist gar einen Frauenchor ein, der Vokalisen zu singen hat. Doch Makoto Ozone schlägt in der Partitur eine mindesten ebenso geeignete Alternative gleich mit vor: Eine Hammond-Orgel möge den Chorpart übernehmen, allerdings unbedingt ausgestattet mit einem „Leslie Speaker“. Die ist eine Erfindung aus den 1940er-Jahren, die den elektrischen Orgelklang mittels technischer Raffinesse zum Schweben bringen kann – dem Vibrato der menschlichen Stimme ähnlich. So entsteht ein ätherisches Klangbild aus dem alten Japan, präsentiert von der elektrischen Orgel, Harfe, Vibraphon und Sinfonieorchester. Und natürlich unablässig verflochten mit Hilfe zahlreicher Soloabschnitte und mehrerer Kadenzen des Soloinstrumentes, des Klaviers und dargeboten vom Komponisten persönlich: Makoto Ozone.

Leonard Bernstein

Sinfonische Tänze für Orchester aus dem Musical „West Side Story“

Sinfonische Liebeserklärung

Bernstein rangiert in der West Side Story auf Augenhöhe mit Kurt Weill und George Gershwin. Wenn Gershwin vom Song gekommen war und daraus die große Form entwickelt hatte (später sogar von Arnold Schönberg bewundert), so ging Leonard Bernstein den umgekehrten Weg: „Ich hatte schon eine Sinfonie geschrieben, ehe ich je an Schlager dachte. Wie können Sie von mir erwarten, dass ich jene leichte Hand habe?“ Tiefstapler!

Leonard Bernstein hat immer die Auflösung von Spannungen zwischen den östlichen und westlichen Kulturen, zwischen U- und E-Musik im Sinn gehabt, wenn er als Dirigent und Pädagoge mit der Faszination seiner Persönlichkeit Zehntausende von Menschen für die Musik begeisterte. Als Komponist verschmolz er wie selbstverständlich jüdische, afrikanische und christliche Traditionen. Die Botschaft ist im Grunde ganz einfach: Voraussetzung für Menschlichkeit ist der Glaube des Menschen an sich selbst. Dieses Credo durchzieht wie ein roter Faden Bernsteins Werke, beeinflusst deren bezwingende Emotionalität und unmittelbare kommunikative Ansprache. Musik um ihrer selbst willen wäre für Bernstein unvorstellbar gewesen. Sie hat bei ihm immer etwas mitzuteilen, sucht den Dialog mit den Menschen. Mit einer solchen Haltung stand Bernstein in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts weit außerhalb der vorherrschenden Ästhetik in der zeitgenössischen Musik, namentlich der europäischen Avantgarde. Und als er gar die Tonalität als probates Mittel neben nichttonaler, serieller Musik gelten ließ, lachte man hohnvoll auf in Paris, Warschau, Darmstadt und Donaueschingen.

West Side Story – never died glory

Unkaputtbar. Dieses Prädikat kann ein Kunstwerk des 20. Jahrhunderts wohl für sich beanspruchen, wenn es neunhundertdreiundsiebzig mal erfolgreich am Broadway über die Bühne gegangen ist, wenn es in der Filmversion zehn „Oscars“ abräumte und wenn es als Konzertsuite so recht geeignet ist, das Publikum in den siebenten Musikhimmel zu entführen.

Zwei Banden, die weißen Jets und die puertoricanischen Sharks, bekämpfen einander. Die Romeo-und Julia-Geschichte der 1950er-Jahre, angesiedelt in New York City, war als unterhaltsames Musical konzipiert worden. Aber die „West Side Story“ schaffte den Sprung in die hohe Kunst und hat ihre Autoren Jerome Robbins (Idee), Arthur Laurents (Buch), Stephen Sondheim (Song-Texte) und Leonard Bernstein (Musik) reich und berühmt gemacht. 1957 erdacht, 1961 verfilmt, so fegte das Triumvirat aus Leidenschaft, Tragik und Sozialkritik durch Amerika. Weltgeltung erlangte es allein wegen der unwiderstehlichen Musik von Lennie Bernstein. Da ist alles drin: mitreißender Drive in den Rhythmen, großer romantischer Sound in den Balladen, Tempo und Witz in den Songs, erotischer Blues. Und in der Konzertsaalversion von 1960 als „Symphonic Dances of West Side Story“ zusätzlich eine raffiniert-effektvolle Instrumentation, bei der die Hollywood-Orchesterprofis Sid Ramin und Irwin Kostal dem Meister beratend zur Seite gestanden haben. Allein die Aufzählung der Schlag- und Geräuschinstrumente illustriert die ungeheure Vitalität der Partitur: Pauken, Handtrommeln, Bongos, Tomtom, kleine Trommel, Tenortrommel, große Trommel, Tambourin, Becken, Kürbisrassel, Maracas, Kuhglocken, Holzblock, Triangel, Tamtam, Polizeipfeife, Xylophon, Vibraphon, Glockenspiel und Turmglockenspiel.

Vom Traum zur Trauer

Für die Sinfonischen Tänze stellte Bernstein die Musik des Musicals neu zusammen, folgte jedoch nicht dem Handlungsablauf, sondern speziellen musikdramaturgischen Regeln. Von einer Aneinanderreihung der Highlights sah er ab (Hits wie „Maria“, „America“ oder „Tonight“ fehlen beispielsweise ganz). Mit Hilfe durchkomponierter Übergänge und zahlreicher Motivzusammenhänge entstand ein kompaktes Werk eigener Intensität, das gleichwohl konkrete Beziehungen zum Musical aufwies.

„Prolog“– Die wachsende Rivalität zwischen den beiden Teenager-Banden, den Jets und den Sharks. „Somewhere“ – In einer visionären Traumsequenz sind die beiden Gangs in Freundschaft vereint. „Scherzo“ – Im gleichen Traum brechen sie die Mauern der Stadt nieder und finden sich plötzlich wieder in einer Welt von Freiheit, Luft und Sonne. Zurück zur Realität; die Auseinandersetzung, der „Mambo“ zwischen den beiden Gangs. „Cha-Cha“ – Maria und Tony, die „verboten Liebenden“, sehen einander zum ersten Mal und tanzen miteinander. „Meeting Scene“ – Die Musik begleitet ihre ersten gesprochenen Worte. „Cool“ Fugue– Der Titel sagt alles: Eine kunstvolle Tanzsequenz, in der die Jets ihre Feindseligkeit vorerst unter Kontrolle halten. „Rumble“– Die Bandenschlacht spitzt sich zu, auf dem Höhepunkt werden die beiden Bandenchefs getötet, einer davon, Marias Bruder, stirbt durch Tonys Hand. „   Finale“– Die Musik der Liebe verwandelt sich in eine Trauerprozession, die ursprüngliche Vision von „Somewhere“ scheint nochmals auf im Licht der tragischen Realität.

Direkt am Anfang erklingt das Hauptmotiv des Musicals, das gepfiffene Erkennungssignal der Jets, welches um das Intervall des Tritonus herum gebildet ist. Dieser in der gesamten abendländischen Musikgeschichte vor dem 20. Jahrhundert als „Intervall des Teufels“ berühmte Tonsprung einer übermäßigen Quarte kehrt wieder in Tonys Song „Maria“ und wird zu einem Kern des Werkes. Es ist jenes Intervall, das die Oktave schmerzhaft in zwar zwei gleich große, dafür aber dissonante Hälften teilt – was wäre besser geeignet, einen Konflikt zu charakterisieren, dessen zwei Seiten einander viel mehr ähnlich sind, als dass sie sich unterscheiden? Was wäre ein besseres Symbol für den Widerstreit zwischen Freundschaft und Aggression, zwischen Gewalt und Liebe, der den Stoff dieses Dramas und unzähliger anderer Dramen davor und danach ausmacht?

Texte © Steffen Georgi

Harmonielehre – Eine Berliner Umbruchsgeschichte 30 Jahre Rundfunk Orchester und Chöre gGmbH Berlin. Eine inspirierende Unternehmensgeschichte, die zeigt, wie aus der Zusammenarbeit verschiedener Akteur*innen aus Politik, Kultur und Gesellschaft etwas Besonderes entstehen kann.

Duncan Ward

Der britische Dirigent Duncan Ward hat sich als einer der spannendsten und vielseitigsten Dirigenten seiner Generation etabliert. Er ist Chefdirigent von Philzuid (South Netherlands Philharmonic). In der Saison 2024/25 dirigiert Duncan neue Produktionen an der English National Opera (The Turn of the Screw), der Oper Zuid (Bluebeard’s Castle) und der Opera de Lyon (Cosi Fan Tutte). Außerdem gibt er sein Debüt an der Staatsoper Stuttgart mit Brittens Tod in Venedig. Zu den sinfonischen Höhepunkten zählen unter anderem das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, das Orchestre Symphonique du Quebec und sein Debüt beim Orchester der Oper Frankfurt.

Duncan gab 2022 sein Nordamerika-Debüt an der Metropolitan Opera mit Die Zauberflöte. Außerdem dirigierte er die Eröffnungszeremonie der Salzburger Festspiele mit dem Mozarteum Orchester, die live im Fernsehen übertragen wurde, sowie denkwürdige Konzerte mit dem Radio-Sinfonieorchester Frankfurt, Les Siècles, dem Radio-Sinfonieorchester Wien, Balthasar Neumann und dem Orchester der NDR Elbphilharmonie. Duncan ist ein leidenschaftlicher Liebhaber eines breit gefächerten Repertoires und arbeitet sowohl mit Ensembles für historische Instrumente wie Les Siècles oder Balthasar Neumann als auch mit Spezialisten für zeitgenössische Musik wie dem Ensemble Modern oder dem Ensemble Intercontemporain zusammen. Neben seinen konventionelleren Konzerten leitete er gefeierte Produktionen mit den obdachlosen Darstellern der Streetwise Opera, u. a. bei den Olympischen Spielen 2012 in London, dirigierte 500 Amateurmusiker in einem überdimensionalen Riley „In C“ in der Elbphilharmonie und arbeitete mit der mehrfach für einen Grammy nominierten Anoushka Shankar und der gefeierten nordischen Folkband Dreamers‘ Circus zusammen.

In seinen späten Teenagerjahren war Duncan Mitbegründer der WAM Foundation, die es jungen britischen Musikern ermöglicht, in Schulen in ganz Indien zu unterrichten, und engagierte sich darüber hinaus in mehreren Wohltätigkeitsprojekten. Er arbeitete auch regelmäßig mit der südafrikanischen Non-Profit-Organisation MIAGI zusammen, für die er 2018 eine große Tournee zur Feier des hundertsten Geburtstags von Nelson Mandela leitete. Durch seine Arbeit in Indien hatte Duncan das seltene Privileg, persönlich zum Studium der klassischen indischen Musik bei dem verstorbenen großen Sitaristen Ravi Shankar eingeladen zu werden.

Makoto Ozone

Makoto Ozone ist sowohl im Jazz als auch in der klassischen Musik eine einzigartige Kraft, die in seinen Darbietungen Klangwelten und eine Vielzahl von Einflüssen vermischt. Er wurde in Kobe, Japan, geboren und erlernte den Jazz unter der Anleitung seines Vaters zunächst an der Orgel, dann am Klavier. Die Öffentlichkeit wurde erstmals auf ihn aufmerksam, als er 1983 nach seinem Abschluss am Berklee College of Music ein Solokonzert in der Carnegie Hall gab. Makoto war der erste japanische Künstler, der einen Exklusivvertrag mit CBS unterzeichnete und ein Jahr nach seinem Debüt in der Carnegie Hall sein erstes Album, Ozone, veröffentlichte.

Seine steile Jazzkarriere, die ihm 2003 eine Grammy-Nominierung bescherte, brachte ihn regelmäßig in die vorderste Reihe der internationalen Jazzszene, wo er mit Musikern wie Gary Burton, Chick Corea, Paquito D’Rivera, Anna Maria Jopek, Branford Marsalis und anderen aufnahm und tourte. Im Jahr 2004 gründete er in Japan seine eigene Big Band „No Name Horses“, die seit ihrer Gründung regelmäßig in Europa, Nordamerika und Asien auf Tournee geht. In den letzten Jahren hat sich Makoto neben seinen Jazz-Engagements auch dem klassischen Repertoire zugewandt. Nachdem er 1996 zum ersten Mal Gershwins Rhapsody in Blue aufgeführt hat, spielt er heute mit großen Orchestern Konzerte von Mozart, Bernstein, Prokofiev, Schostakowitsch und Rachmaninov. Neben seiner Konzerttätigkeit komponierte Makoto über 300 Stücke, viele davon für „No Name Horses“, sowie eine Sinfonie und ein Klavierkonzert.

In der Saison 2024/25 wird Ozone sein Debüt mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin geben und die europäische Erstaufführung seines eigenen Klavierkonzerts Mogami spielen. Außerdem wird er mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra und Lahav Shani sowohl in Rotterdam als auch im Konzerthaus Dortmund auftreten, mit dem Oregon Symphony Orchestra und Kevin John Edusei konzertieren und beim Neujahrskonzert der Philharmonie Essen als Solist auftreten, ebenso beim Chopin and His Europe Festival in Warschau und beim Melbourne International Jazz Festival.

RSB-Abendbesetzung

Violine 1

Wolters, Rainer
Herzog, Susanne
Yoshikawa, Kosuke
Bondas, Marina
Kynast, Karin
Tast, Steffen
Pflüger, Maria
Morgunowa, Anna
Feltz, Anne
Polle, Richard
Yamada, Misa
Behrens, Susanne
Stangorra, Christa-Maria
Stoyanovich, Sophia

Violine 2

Contini, Nadine
Drop, David
Seidel, Anne-Kathrin
Draganov, Brigitte
Eßmann, Martin
Buczkowski, Maciej
Manyak, Juliane
Hetzel de Fonseka, Neela
Bauza, Rodrigo
Bara-Rast, Ania
Shalyha, Bohdan
Palascino, Enrico

Viola

Rinecker, Lydia
Adrion, Gernot
Silber, Christiane
Drop, Jana
Doubovikov, Alexey
Inoue, Yugo
Yoo, Hyelim
Kantas, Dilhan
Maschkowski, Anastasia
Yu, Yue

Violoncello

Eschenburg, Hans-Jakob
Weiche, Volkmar
Albrecht, Peter
Boge, Georg
Weigle, Andreas
Bard, Christian
Kipp, Andreas
Meiser, Oliwia

Kontrabass

Wagner, Marvin
Schwärsky, Georg
Buschmann, Axel
Ahrens, Iris
Gazale, Nhassim
Moon, Junha

Flöte

Schaaff, Ulf-Dieter
Döbler, Rudolf
Dallmann, Franziska

Oboe

Grube, Florian
Vogler, Gudrun
Herzog, Thomas

Klarinette

Link, Oliver
Peifer, Peter
Korn, Christoph
Simpfendörfer, Florentine

Saxophon

Enzel, Christoph

Fagott

You, Sung Kwon
Voigt, Alexander
Königstedt, Clemens

Horn

Kühner, Martin
Klinkhammer, Ingo
Mentzen, Anne
Hetzel de Fonseka, Felix

Trompete

Dörpholz, Florian
Ranch, Lars
Gruppe, Simone

Posaune

Manyak, Edgar
Lehmann, Jörg
Hauptmann, Nicolai

Tuba

Neckermann, Fabian

Harfe

Edenwald, Maud

Schlagzeug

Tackmann, Frank
Thiersch, Konstantin
Azers, Juris
Senfter, Leonard
Schmid, Adrian

Pauke

Wahlich, Arndt

Celesta/Hammondorgel

Von Radowitz, Florian

Klavier

Inagawa, Yuki

Kooperation

Bild- und Videorechte

Portrait Makoto Ozone © Nakamura Kazashito
Portrait Duncan Ward © Simon van Boxtel
Bilder RSB © Peter Meisel
https://www.youtube.com/watch?v=ML5R7H9yhHI