Johann Sebastian Bach
Weihnachtsoratorium BWV 248
(Kantaten 1-6)
Vladimir Jurowski
Dirigent
Vladimir Jurowski - Dirigent
Vladimir Jurowski ist seit 2017 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. Seinen Vertrag hat er mittlerweile bis 2027 verlängert. Parallel dazu ist er seit 2021 Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in München.
Der Dirigent, Pianist und Musikwissenschaftler Vladimir Jurowski wurde zunächst an der Musikhochschule des Konservatoriums in Moskau ausgebildet. 1990 kam er nach Deutschland, wo er sein Studium an den Musikhochschulen in Dresden und Berlin fortsetzte. 1995 debütierte er beim britischen Wexford Festival mit Rimski-Korsakows „Mainacht“ und im selben Jahr am Royal Opera House Covent Garden mit „Nabucco“. Anschließend war er u.a. Erster Kapellmeister der Komischen Oper Berlin (1997– 2001) und Musikdirektor der Glyndebourne Festival Opera (2001–2013). 2003 wurde Vladimir Jurowski zum Ersten Gastdirigenten des London Philharmonic Orchestra ernannt und war von 2007 bis 2021 dessen Principal Conductor. Ebenfalls bis 2021 war er Künstlerischer Leiter des Staatlichen Akademischen Sinfonieorchesters „Jewgeni Swetlanow“ der Russischen Föderation und Principal Artist des Orchestra of the Age of Enlightenment in Großbritannien, außerdem Künstlerischer Leiter des Internationalen George-EnescuFestivals in Bukarest. Er arbeitet regelmäßig mit dem Chamber Orchestra of Europe und dem ensemble unitedberlin.
Vladimir Jurowski hat Konzerte der bedeutendsten Orchester Europas und Nordamerikas geleitet, darunter die Berliner, Wiener und New Yorker Philharmoniker, das Königliche Concertgebouworchester Amsterdam, das Cleveland und das Philadelphia Orchestra, die Sinfonieorchester von Boston und Chicago, das Tonhalle-Orchester Zürich, die Sächsische Staatskapelle Dresden und das Gewandhausorchester Leipzig. Er gastiert regelmäßig bei den Musikfestivals in London, Berlin, Dresden, Luzern, Schleswig-Holstein und Grafenegg sowie beim Rostropowitsch-Festival. Obwohl Vladimir Jurowski von Spitzenorchestern aus der ganzen Welt als Gastdirigent eingeladen wird, möchte er seine Aktivitäten zukünftig auf jenen geographischen Raum konzentrieren, der unter ökologischem Aspekt für ihn vertretbar ist.
Die gemeinsamen CD-Aufnahmen von Vladimir Jurowski und dem RSB begannen 2015 mit Alfred Schnittkes Sinfonie Nr. 3. Es folgten Werke von Britten, Hindemith, Strauss, Mahler und erneut Schnittke. Vladimir Jurowski wurde vielfach für seine Leistungen ausgezeichnet, darunter mit zahlreichen internationalen Schallplattenpreisen. 2016 erhielt er aus den Händen des heutigen Königs Charles III. die Ehrendoktorwürde der Royal Philharmonic Society. 2020 wurde Vladimir Jurowskis Tätigkeit als Künstlerischer Leiter des George-Enescu-Festivals vom Rumänischen Präsidenten mit dem Kulturverdienstorden gewürdigt.
Dorothee Mields
Sopran
Dorothee Mields - Sopran
Glockenhell und engelsgleich: das sind Attribute, die einem beim Hören der Stimme von Dorothee Mields in den Sinn kommen. Ohne viel Brimborium hat sie sich damit in die erste Reihe der europäischen Barock- Sopranistinnen gesungen. Dabei wirkt diese Stimme in ihrer Klar- und Reinheit nie asketisch-knabenhaft (auch solche Engel gibt es!), sondern immer von sinnlicher Wärme erfüllt. (Quelle: jpc.de)
Bachs Kantaten, das Weihnachtsoratorium und die beiden großen Passionen hat sie mit Alte-Musik- Spezialisten wie Philippe Herreweghe und dem Collegium Vocale Gent oder den Ensembles der J. S. Bach-Stiftung unter Rudolf Lutz aufgeführt und eingespielt. Neben Bach begeistert sich Dorothee Mields auch für andere Komponisten des Barock wie Graupner, Telemann, Purcell, Händel, Schütz und Monteverdi und auch für die Musik der Renaissance wie im Projekt »Basevi Codex« mit dem Boreas Quartett Bremen.
Eine intensive Zusammenarbeit verbindet sie mit der lautten compagney Berlin, mit der sie thematische Programme zur englischen Barockmusik, zu Monteverdi und mit Musik, die Kriegsereignisse von 1618 bis 1918 reflektiert, vorgelegt hat. Dorothee Mields engagiert sich auch in der zeitgenössischen Musik etwa bei der Münchner Biennale oder mit dem Klangforum Wien. Sie schätzt die kammermusikalische Arbeit mit Instrumentalisten wie Stefan Temmingh, Hille Perl, Tobias Koch oder dem Salagon Quartett.
Ulrike Malotta
Alt
Ulrike Malotta - Alt
Ulrike Malottas einzigartig warmer Stimmklang und ihr einfühlsames Musizieren machten sie in kurzer Zeit zu einer international gefragten Mezzosopranistin. Die Vielseitigkeit der jungen Sängerin ermöglicht ihr ein breites Repertoire, welches von der Renaissance, über Händel und Bach, sowie die romantischen Oratorien bis hin zu Mahler, Wagner und zur zeitgenössischen Musik reicht.
In der Saison 2024/25 freut sie sich unter anderem auf eine Tournee mit Bachkantaten unter Justin Doyle und seinem RIAS Kammerchor, eine Matthäuspassion-Tournee durch die Niederlande unter der Leitung von Peter Dijkstra sowie eine Konzerttournee mit Mendelssohns Elias und Paulus, u.a. in Kanada. Sie singt Beethovens Missa Solemnis im Münchner Herkulessaal, Paul Jenkins‘ The Armed Man in der Tonhalle Zürich sowie Stanfords Requiem in der Kölner Philharmonie. Außerdem widmet sie sich in den kommenden Monaten verstärkt dem romantischen Liedrepertoire und tritt mit ihrem Klavierpartner Hedayet Djeddikar deutschlandweit auf Liedpodien mit diversen Programmen auf, u.a. beim Festival für Alte Musik Knechtsteden und bei klangwerk Lied Freiburg.
Ulrike Malotta ist auf den großen internationalen Konzertbühnen zu Hause, so zum Beispiel der Elbphilharmonie Hamburg, dem Concertgebouw Amsterdam, der Luxemburger Philharmonie, der Zürcher Tonhalle, dem Bozar Brüssel, De Singel Antwerpen, dem Rudolfinum Prag, dem Palau de la Música Catalana Barcelona und der Maison Symphonique Montréal.
Highlights der vergangenen Saison waren eine Europatournee mit Wagners Die Walküre unter Kent Nagano, bei der sie die Rolle der Waltraute übernahm. Sie sang das Weihnachtsoratorium unter Christoph Poppen in Hongkong sowie Mendelssohns Elias beim Rheingau Musikfestival. Des Weiteren debütierte sie beim Internationalen Musikfest Hamburg, den Dresdner Musikfestspielen, dem Lucerne Festival, dem Gstaad Menuhin Festival, uvm.
Einladungen führen Sie zu Klangkörpern wie der Nederlandse Bachvereniging, der Akademie für Alte Musik, dem Kammerorchester Basel, Concerto Köln, dem Dresdner Festspielorchster, dem Gürzenichorchester, den Dresdner Philharmonikern, den Bochumer Symphonikern, dem Münchner Rundfunkorchester, den Münchner Symphonikern, den Bamberger Symphonikern sowie dem Chor des Bayerischen Rundfunks, dem Chor des WDR und des NDR. Dabei arbeitet sie mit Dirigenten wie Kent Nagano, Vladimir Jurowski, Peter Dijkstra, Václav Luks, Thomas Hengelbrock, Philippe Herreweghe, Ulf Schirmer, Christoph Poppen, Lars Ulrik Mortensen, Ainars Rubikis, Alexander Liebreich und Klaas Stok zusammen.
Auch auf der Musiktheaterbühne weiß sie zu überzeugen. So gastierte sie u.a. am Staatstheater Darmstadt (Endimione in La Calisto), am Staatstheater Wiesbaden (Floßhilde und 2. Norn in Wagners Ring) und war in Pendereckis Die Teufel von Loudun als Ursuline an der Bayerischen Staatsoper zu erleben.
Das künstlerische Schaffen Ulrike Malottas wurde auf zahlreichen Einspielungen festgehalten, darunter J.S. Bachs Johannespassion mit Concerto Köln und dem Chor des Bayerischen Rundfunks unter Peter Dijkstra (BR Klassik) oder C. Loewes Jan Hus (Oehms).
Ulrike Malotta studierte Gesang an der Hochschule für Musik und Theater München sowie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt, wo sie mit dem Master abschloss. Sie besuchte Meisterkurse bei Christa Ludwig, Christian Gerhaher, Helmut Deutsch, Andreas Scholl, Angelika Kirchschlager, Rudolf Piernay, Helmuth Rilling und Margreet Honig.
Sebastian Kohlhepp
Tenor (Evangelist)
Sebastian Kohlhepp - Tenor (Evangelist)
Sebastian Kohlhepp hat sich in den letzten Jahren auf den internationalen Opern- und Konzertbühnen als einer der besten deutschen Tenöre seiner Generation etabliert und wird für seinen „unwiderstehlichen, strahlenden“ (Opera Magazine) und „unverwechselbaren Tenor“ (Das Opernglas) gelobt.
In den letzten Spielzeiten debütierte er am Teatro Real Madrid, der Scala, dem Opernhaus Zürich, der Bayerischen Staatsoper München, dem Palau de les Arts Valencia, der Semperoper Dresden und den Salzburger Festspielen in Rollen wie Flamand/Capriccio, David/Die Meistersinger von Nürnberg, Manolios/Die griechische Passion, Walther/Tannhäuser, Narraboth/Salome, Ferrando/Cosi fan tutte, Don Ottavio/Don Giovanni und Tamino/Die Zauberflöte unter der Leitung von Andris Nelsons, Christian Thielemann und Vladimir Jurowski, um nur einige zu nennen. In der vergangenen Saison debütierte er in der Titelrolle des Idomeneo an der Oper Köln.
Zu den Höhepunkten der Saison 24/25 gehören seine Rückkehr an die Oper Köln für eine Neuinszenierung von Hadyns Die Schöpfung unter Marc Minkowski und Schumanns Paradies und die Peri in einer halbszenischen Produktion mit accentus und Insula-Orchester in Paris und Wien unter der Leitung von Laurence Equilbey. Im Konzertbereich wird er Beethovens Sinfonie Nr. 9 mit den Berliner Philharmonikern und Kirill Petrenko bei den Osterfestspielen Baden-Baden, Bachs Weihnachtsoratorium mit den Wiener Symphonikern und Václav Luks sowie mit dem Rundfunksinfonieorchester Berlin und Vladimir Jurowski, Bruckners f-Moll-Messe mit dem SWR Sinfonieorchester, Elgars The Dream of Gerontius mit der Niederländischen Philharmonie unter Karina Canellakis und Beethovens Missa Solemnis an der Scala unter der Leitung von Tugan Sokhiev aufführen.
Sebastian Kohlhepp ist ehemaliges Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper und der Oper Stuttgart und war außerdem am Theater an der Wien, am Theater Basel, an der De Nationale Opera Amsterdam und an der Volksoper Wien zu hören.
Im Konzertbereich ist er ebenso gefragt und hat mit Orchestern und Ensembles wie dem Boston Symphony Orchestra, der Sächsischen Staatskapelle Dresden, dem London Symphony Orchestra, dem Orchestre des Champs-Élysées, den Münchner Philharmonikern, der Akademie für Alte Musik, dem Mozarteumorchester, dem RIAS Kammerchor, dem Collegium Vocale Gent, SWR Symphonieorchester und Netherlands Radio Philharmonic sowie Dirigenten wie Teodor Currentzis, Kent Nagano, Manfred Honeck, François-Xavier Roth, Ivor Bolton, René Jacobs, Pablo Heras Casado, Philippe Herreweghe, Peter Dijkstra und Leonardo García Alarcón bei der Aufführung der wichtigsten Werke von Bach, Mozart, Beethoven, Haydn, Mendelssohn und anderen.
Zahlreiche CD-, DVD- und Rundfunkaufnahmen dokumentieren die vielseitige Arbeit von Sebastian Kohlhepp. Zuletzt erschien 2022 bei Harmonia Mundi eine Neuaufnahme von Bachs Messe in h-moll mit dem RIAS Kammerchor und der Akademie für Alte Musik unter René Jacobs. Kohlhepps Lied-Debütalbum „Von Sagen und Helden“, das in Koproduktion mit dem SWR Stuttgart entstand und Werke von Schumann, Liszt und Emil Sjörgen enthält, wurde 2023 veröffentlicht.
Kieran Carrel
Tenor
Kieran Carrel - Tenor
Der deutsch-britische Tenor Kieran Carrel blickt auf eine rege und abwechslungsreiche Karriere in den Bereichen Oper, Konzert und Liederabend zurück.
Als Mitglied der Deutschen Oper Berlin umfasst sein Repertoire Tamino; Don Ottavio; Walther Tannhäuser; Erik Der fliegende Holländer; Froh Das Rheingold; Narraboth Salome; Alfred Die Fledermaus; Graf Almaviva Il barbiere di Siviglia und Lysander Ein Sommernachtstraum.
Zu den Konzerthöhepunkten der laufenden Saison und darüber hinaus zählen Mendelssohns Lobgesang mit dem Netherlands Radio Philharmonic Orchestra und Diego Fasolis; eine Aufnahme und Tournee von Schumanns Das Paradies und die Peri mit Jordi Savall; Bachs Weihnachtsoratorium mit dem WDR Sinfonieorchester Köln, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und dem Gewandhausorchester Leipzig sowie Evangelist in der Johannespassion mit dem Netherlands Chamber Orchestra und Daniel Reuss und die Matthäuspassion mit dem Noord Nederlands Orkest und Hartmut Haenchen.
Zu den jüngsten Konzerten gehören Haydns Die Schöpfung mit dem Thomanerchor Leipzig, Evangelist Bachs Johannespassion mit The English Concert und dem Antwerpener Symphonieorchester sowie Das Paradies und die Peri in Utrecht mit dem Netherlands Radio Philharmonic Orchestra.
Kieran gab sein Rezitaldebüt 2019 im Pierre Boulez Saal in Berlin im Rahmen der Heidelberger Frühling Schubert Woche mit Thomas Hampson und Hartmut Höll und war im selben Jahr Finalist beim Wigmore Hall/Independent Opera International Song Competition, zusammen mit seinem Duopartner Richard Gowers. Kürzlich spielte er ein Schubert-Programm mit Kristian Bezuidenhout beim 2024 MA Festival in Brügge und trat in der Luxemburger Philharmonie mit Graham Johnson auf. Seine Verbindung zum Pierre Boulez Saal und zur Wigmore Hall setzt sich mit Solokonzerten in beiden Sälen fort. Darüber hinaus trat er in der Wigmore Hall in einer Hugo Wolf Song Gala mit Christoph Prégardien und James Baillieu auf, sang Haydn Canzonetten mit András Schiff und Vaughan Williams Serenade to Music mit dem Nash Ensemble.
Kieran hat an einer Gesamtaufnahme von Brahms-Liedern mit Ulrich Eisenlohr bei NAXOS mitgewirkt. Zu seinen weiteren Aufnahmen gehören Mozarts Requiem mit Il Gardellino, CPE Bachs Die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu, Wolfs Italienisches Liederbuch und Schumanns Dichterliebe mit dem Ensemble Opus und Ralf Gothoni.
Kieran studierte in Köln bei Christoph Prégardien, bevor er seine Ausbildung an der Royal Academy of Music in London bei Neil Mackie fortsetzte.
Andreas Wolf
Bass
Andreas Wolf - Bass
Der deutsche Bass-Bariton Andreas Wolf ist einer der gefragtesten Interpreten auf den internationalen Opern- und Konzertbühnen, insbesondere im barocken und klassischen Repertoire.
Zu den Höhepunkten der Saison 2024/25 gehören Aufführungen von Bachs Messe in h-moll unter Leonardo Garcia Alarcon beim Festival Bach Montréal, beim Verbier Festival und mit dem Sao Paulo Symphony Orchestra, eine Tournee mit dem Amsterdam Baroque Orchestra und Ton Koopman mit Händels Esther in den Niederlanden, Brüssel und Budapest, Bachs Weihnachtsoratorium mit dem Rundfunksinfonieorchester Berlin unter Vladimir Jurowski sowie mit dem Gewandhausorchester Leipzig und dem Thomanerchor, Beethovens Sinfonie Nr. 9 mit dem Symfonieorkest Vlaanderen auf einer Tournee durch die Niederlande, Belgien und in Paris, Bachs Matthäuspassion mit dem Noord Nederlands Orkest sowie mehrere Projekte mit der Cappella Mediterranea und Konzerte mit Les Arts Florissants und William Christie in Paris und Berlin.
Andreas Wolf gastierte an großen Opernhäusern wie dem Teatro Real Madrid, der Semperoper Dresden, La Monnaie Brüssel, der Bayrischen Staatsoper München, dem Bolschoi-Theater Moskau, der Opera national du Rhin Straßburg, dem Théâtre du Châtelet Paris, dem Grand Théâtre de Genève und der Oper Stuttgart sowie beim Festival d’Aix-en-Provence, den Bregenzer Festspielen, Innsbrucker Festwochen, Wiener Festwochen und Festival de Beaune in Rollen wie Figaro/Le Nozze di Figaro, Leporello/Don Giovanni, Papageno/Die Zauberflöte, Guglielmo/Cosi fan tutte, Jupiter/Platée, Aeneas/Dido und Aeneas, Zuniga/Carmen, Orbazzano/Tancredi, Falke/Die Fledermaus, Nanni/L’infedelta delusa und Eremit/Der Freischütz.
Sein umfangreiches Konzertrepertoire umfasst die großen Werke von Bach und Händel über Haydn, Beethoven, Schubert und Berlioz bis hin zu Igor Strawinsky und Frank Martin.
Eine besonders enge Zusammenarbeit verbindet Andreas Wolf mit Leonardo Garcia Alarcon und der Cappella Mediterranea sowie mit Ton Koopman und dem Amsterdam Baroque Orchestra. Darüber hinaus arbeitete er mit Dirigenten wie René Jacobs, Andrea Marcon, Raphaël Pichon, Peter Dijkstra, Jérémie Rhorer, Ivor Bolton, Ingo Metzmacher und Vasily Petrenko sowie mit Ensembles wie der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Orchestre National de Radio France, dem Seattle Symphony Orchestra und dem Gulbenkian Orchestra, Orquesta y Coro Nacionales de España, Stavanger Symphony Orchestra, Netherlands Radio Philharmonic, Gothenburg Symphony Orchestra, NDR Radiophilharmonie, Concerto Köln, RIAS Kammerchor, Collegium 1704, Le Concert Spirituel, La Cetra, Il Pomo d’Oro, Het Residentie Orkest, Concert de la Loge, MDR Sinfonieorchester und Hamburger Sinfoniker.
Seine Diskographie umfasst u.a. C.P.E. Bachs Auferstehung und Himmelfahrt Jesu mit dem Vlaams Radiokoor (Passacaille), Händels Semele mit Leonardo García Alarcón (Ricercar), Bachs Messe in h-Moll mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks unter Peter Dijkstra (BR Klassik), Berlioz‘ Messe Solennelle und Händels Messias (Alpha), Händels Serse (Chaconne), Johann Ludwigs Trauermusik, Händels Ode zum Geburtstag von Königin Anne, beide mit der Akademie für Alte Musik Berlin, sowie Bach-Kantaten mit dem Freiburger Barockorchester und Carolyn Sampson, alle für Harmonia Mundi.
Vocalconsort Berlin
Chor
Vocalconsort Berlin - Chor
Das Vocalconsort Berlin gilt als einer der besten und flexibelsten Chöre Deutschlands, 2013 wurde es mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet. 2003 gegründet und damit der jüngste der drei Profichöre Berlins, hat das Vocalconsort keinen Chefdirigenten, sondern arbeitet projektweise mit unterschiedlichen Dirigenten, aber vor allem mit festen künstlerischen Partnern wie Daniel Reuss, Folkert Uhde und Sasha Waltz zusammen. Es ist
neben der Compagnie Sasha Waltz & Guests und der Akademie für Alte Musik Berlin eines der drei „Residenzensembles“ des innovativen Konzertorts Radialsystem V in Berlin.
Wandlungsfähig in Besetzung und Repertoire, dabei aber stets stilsicher und von beeindruckender Homogenität, konnte das Vocalconsort Berlin Erfolge auf ganz unterschiedlichen Gebieten feiern: von Monteverdis „L’Orfeo“ unter René Jacobs bei den Innsbrucker Festwochen über Haydns „Vier Jahreszeiten“ unter Christopher Moulds in Rotterdam und Bernsteins „A Quiet Place“ unter Kent Nagano bis hin zu Peter Ruzickas „Inseln, Randlos“ unter Leitung des Komponisten selbst. Bei Schönbergs „Moses und Aron“ unter Vladimir Jurowski verstärkte das Vocalconsort Berlin in der Inszenierung von Barrie Kosky den Opernchor auf der Bühne. Und auch an vielen erfolgreichen szenischen Produktionen von Sasha Waltz & Guests war das Vocalconsort Berlin maßgeblich beteiligt, etwa an „Dido & Aenes „von Purcell, „L’Orfeo“ von Monteverdi, „Medea“ von Dusapin und „Matsukaze“ von Hosokawa.
Aus seinen CD-Einspielungen ragen Händels „Ode für Queen Ann“ und „Dixit Dominus“ mit Andreas Scholl und der Akademie für Alte Musik Berlin, Händels „Athalia“ mit Nuria Real und dem Kammerorchester Basel sowie die Motetten von Bach unter Marcus Creed heraus. Für die Aufnahme des zweiten Buchs von Gesualdos „Sacrae Cantiones“ unter James Wood erhielt das Vocalconsort Berlin 2013 den ECHO Klassik.
In seinen eigenen Projekten überschreitet das Vocalconsort Berlin gern die Grenzen der klassischen Genres und Disziplinen: „Allegory of Desire“ entstand in Zusammenarbeit mit dem belgischen Ensemble Zefiro Torna und der tunesischen Sängerin Ghalia Benali; „From Inside“ kombinierte in einem von Hans-Werner Kroesinger inszenierten Konzert Werke von Gesualdo und Giacinto Scelsi; „Libera Me“ führt Musik von Lobo, Desprez und Gesualdo mit zeitgenössischem Tanz zusammen.
In den letzten Jahren verstärkte sich auch die Zusammenarbeit mit dem Konzerthausorchester unter der Leitung von Iván Fischer etwa mit Aufführungen der Matthäuspassion und der h-moll Messe von Bach oder dem Requiem von W.A. Mozart. In der Saison 2017/18 gab das Vocalconsort Berlin sein Debüt bei den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle in einer halbszenischen Inszenierung des „Schlauen Füchslein“ von Janacek (Regie: Peter Sellars).
Das Vocalconsort Berlin ist regelmäßig in den Musikmetropolen und auf den großen Festivals Europas präsent, von Amsterdam bis Barcelona, von London bis Wien, von Paris bis Salzburg. Es arbeitete bereits mit Dirigenten wie Marcus Creed, Jos van Immerseel, Ottavio Dantone, Christoph Rousset, Pablo Heras-Casado und Peter Ruzicka zusammen.
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Ralf Sochaczewsky
Choreinstudierung
Ralf Sochaczewsky - Choreinstudierung
Ralf Sochaczewsky erhielt Dirigierunterricht bei Christian Grube und Marc Piollet an der Universität der Künste Berlin. Später studierte er an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Chordirigieren bei Jörg-Peter Weigle und Orchesterdirigieren bei Prof. Reuter.
Er leitet den Berliner Chor Cantus Domus, mit dem er beim Berliner Chorwettbewerb 2017 einen 1. Preis gewann und beim 8. Chorwettbewerb des Deutschen Musikrats in Dortmund einen 3. Preis. Von 1998 bis 2012 dirigierte er den Chor Ensemberlino Vocale und nahm mit ihm erfolgreich an Chorwettbewerben teil (1. Preis beim Chorfest Bremen 2008).
Er arbeitet regelmäßig mit Chören wie dem Berliner Vocalconsort, der Cappella Amsterdam, dem RIAS Kammerchor und dem Berliner Rundfunkchor.
2016 dirigierte er die europäische Erstaufführung des mit dem Pulitzer-Preis 2015 gewürdigten Oratoriums „Anthracite Fields“ von Julia Wolfe mit dem DR Vocalensemble und Bang on a Can-All Stars.
Ralf Sochaczewsky konzertierte mit Orchestern wie dem London Philharmonic Orchestra, dem Konzerthausorchester Berlin, dem National Radio Orchestra Bucarest und dem Kammerorchester der Minsker Philharmonie. Opern dirigierte er am Bolschoi Theater Moskau, der Komischen Oper Berlin, der Opera National du Rhin und der Litauischen Nationaloper.
Ralf Sochaczewsky arbeitete mit verschiedenen Pop-Gruppen und Künstlern wie Stargaze und André de Ridder, Bon Iver, Damien Rice, Lisa Hannigan und Tocotronic zusammen. Mit Cantus Domus ist er regelmäßig bei Festivals wie HaldernPop und KalternPop zu Gast.
Er unterrichtet Chordirigieren an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“. Für seine großen Verdienste um die Berliner Chorszene verlieh ihm der Chorverband Berlin 2017 die Geschwister Mendelssohn Medaille.
Bachs Weihnachtsparodie
Jauchzet, frohlocket – wohl niemand im mitteleuropäischen Kulturraum kann sich der kraftvollen Festlichkeit entziehen, die das großartige Eingangsportal des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach so unvergleichlich ausstrahlt. Nach Bachs Tod fand die erste Wiederaufführung des gesamten Weihnachtsoratoriums, dessen Originalmanuskript im 19. Jahrhundert in den Besitz der Berliner Königlichen Hofbibliothek, der heutigen Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, gelangte, im Jahre 1857 durch die Berliner Singakademie statt.
Allerdings hat Bach nur die Hirten-Sinfonia, die Rezitative, eine einzige Arie und einige Choralsätze original für das Weihnachtsoratorium komponiert. Alle andere Musik, die ausdrucksvollen Chöre, die kontemplativen Arien, etliche Choräle, hat er im sogenannten „Parodie-Verfahren“ recycelt aus früheren Werken. Bach dachte ökonomisch und hielt dabei trotzdem den vollen künstlerischen Anspruch aufrecht, ja er steigerte ihn ständig. So hätte er bestimmt auch 1734 für jeden Weihnachtstag eine Kantate komponieren können wie in den Jahren zuvor – und fertig. Um ein größeres, zusammenhängendes, repräsentatives Werk (für die damals noch drei Weihnachtsfeiertage am 25.,26.,27. Dezember, für Neujahr, den Sonntag nach Neujahr und das Epiphaniasfest am 6. Januar) hatte ihn niemand gebeten. Er aber stellte sich der besonderen persönlichen Herausforderung (wie schon im Falle der beiden Passionen, 1724, 1727) und legte ein großangelegtes, zyklisches Werk vor. Dazu verwendete er schlicht das beste, was er bisher für Vokal- und Instrumentalstimmen komponiert hatte.