Joseph Haydn
Sinfonie Nr. 44 e-Moll Hob I:44
Johannes Brahms
„Ein deutsches Requiem“ für Soli, Chor und Orchester
Vladimir Jurowski
Dirigent
Vladimir Jurowski - Dirigent
Vladimir Jurowski ist seit 2017 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des RundfunkSinfonieorchesters Berlin (RSB). 2023/2024 setzten seine Konzerte, Tourneen und Aufnahmen die Glanzpunkte der Jubiläumssaison „RSB100“. Sein aktueller Vertrag in Berlin läuft bis 2027. Parallel dazu ist er seit 2021 Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in München.
Vladimir Jurowski, einer der gefragtesten Dirigenten unserer Zeit, der weltweit für seine innovativen musikalischen Interpretationen und ebenso für sein mutiges künstlerisches Engagement gefeiert wird, wurde 1972 in Moskau geboren und absolvierte den ersten Teil seines Musikstudiums am Music College des Moskauer Konservatoriums. 1990 siedelte er mit seiner Familie nach Deutschland über und setzte seine Studien an den Musikhochschulen in Dresden und Berlin fort. 1995 debütierte er beim irischen Wexford Festival mit Rimski-Korsakows „Mainacht“ und 1996 am Royal Opera House Covent Garden mit „Nabucco“. Anschließend war er Erster Kapellmeister der Komischen Oper Berlin (1997-2001).
Bis 2021 arbeitete Vladimir Jurowski fünfzehn Jahre lang als Chefdirigent des London Philharmonic Orchestra (LPO) und wurde inzwischen zu dessen „Conductor Emeritus“ ernannt. In Großbritannien leitete er von 2001 bis 2013 als Musikdirektor der Glyndebourne Festival Opera eine breite Palette von hochgelobten Produktionen. Seine enge Verbindung zum britische Musikleben wurde im Frühjahr 2024 von König Charles III. dadurch gewürdigt, dass er Vladimir Jurowski zum Honorary Knight Commander of the Most Excellent Order of the British Empire (KBE) ernannte. Im April 2024 kehrte Vladimir Jurowski als Gast nach London zurück, um mit dem LPO in der Royal Festival Hall den konzertanten Aufführungszyklus von Wagners „Ring“ mit der „Götterdämmerung“ zu vollenden.
Ebenfalls bis 2021 war er Künstlerischer Leiter des Staatlichen Akademischen Sinfonieorchesters „Jewgeni Swetlanow“ der Russischen Föderation und Principal Artist des Orchestra of the Age of Enlightenment in Großbritannien, außerdem Künstlerischer Leiter des Internationalen GeorgeEnescu-Festivals in Bukarest. Darüber hinaus arbeitet er seit vielen Jahren mit dem Ensemble unitedberlin zusammen. Die Auftritte in Russland hat Vladimir Jurowski seit Februar 2022 ausgesetzt. Ukrainische Werke sind und bleiben Bestandteil seines Repertoires ebenso wie die Werke russischer Komponisten.
Vladimir Jurowski hat Konzerte der bedeutendsten Orchester Europas und Nordamerikas geleitet, darunter die Berliner, Wiener und New Yorker Philharmoniker, das königliche Concertgebouworchester Amsterdam, das Cleveland und das Philadelphia Orchestra, die Sinfonieorchester Boston und Chicago, das Tonhalle-Orchester Zürich, die Sächsische Staatskapelle Dresden und das Gewandhausorchester Leipzig. Er gastiert regelmäßig bei den Musikfestivals in London, Berlin, Dresden, Luzern, Schleswig-Holstein und Grafenegg. Obwohl Vladimir Jurowski von Spitzenorchestern aus der ganzen Welt als Gastdirigent eingeladen wird, konzentriert er seine Aktivitäten inzwischen auf jenen geographischen Raum, den er unter ökologischem Aspekt mit vertretbarem Aufwand gut erreichen kann.
Die gemeinsamen CD-Aufnahmen von Vladimir Jurowski und dem RSB begannen 2015 mit Alfred Schnittkes Sinfonie Nr. 3. Es folgten Werke von Britten, Hindemith, Strauss, Mahler und erneut Schnittke. Vladimir Jurowski wurde vielfach für seine Leistungen ausgezeichnet, darunter mit zahlreichen internationalen Schallplattenpreisen. 2016 erhielt er aus den Händen des heutigen Königs Charles III. die Ehrendoktorwürde der Royal Philharmonic Society. 2020 wurde Vladimir Jurowskis Tätigkeit als Künstlerischer Leiter des George-Enescu-Festivals vom Rumänischen Präsidenten mit dem Kulturverdienstorden gewürdigt.
Siobhan Stagg
Sopran
Siobhan Stagg - Sopran
Die Opernsängerin Siobhan Stagg ist eine der außergewöhnlichsten jungen Künstlerinnen, die in den letzten Jahren aus Australien hervorgegangen sind. Nach ihrem Abschluss an der University of Melbourne begann Siobhan ihre Karriere im Young Singers Project der Salzburger Festspiele und als Solistin an der Deutschen Oper Berlin.
Siobhan sang die Titelrolle in Cendrillon an der Lyric Opera of Chicago, Pamina und Susanna am Royal Opera House Covent Garden, Sophie im Rosenkavalier am Opernhaus Zürich, Susanna an der Komischen Oper Berlin, Mélisande an der Opera de Dijon und der australischen Victorian Opera (wofür sie den Green Room Award für die beste weibliche Hauptrolle in einer Oper erhielt); Gilda, Blonde und Cordelia in Reimanns Lear für die Hamburgische Staatsoper; Lady Magnesia und Najade Ariadne auf Naxos für die Bayerische Staatsoper; Blonde für die Niederländische Nationaloper; szenische Aufführungen von Mozarts Requiem beim Festival d’Aix-en-Provence; Woglinde für die Deutsche Staatsoper sowie Morgana Alcina und Marzelline Fidelio für das Grand Théâtre de Genève.
In der Spielzeit 2024/25 wird Siobhan wichtige Beziehungen zu bedeutenden Orchestern wie dem London Symphony Orchestra, dem Gürzenich Orchester Köln, dem Müncher Rundfunkorchester, dem Tasmanian Symphony und dem Aalborg Symphony wiederaufnehmen. Weitere Konzerthöhepunkte sind ihr Debüt mit dem Toronto Symphony Orchestra, dem Hong Kong Philharmonic Orchestra, dem Orchestre national du Capitole de Toulouse, dem Orquesta y Coro de Radio Televisión Española und dem Freiburger Barockorchester.
Zu den nächsten Auftritten gehören ihre Rückkehr an die Royal Opera und ihr Debüt an der Opera Australia und beim Glyndebourne Festival.
Zu den Höhepunkten auf dem Konzertpodium zählen Brahms „Ein Deutsches Requiem“ (Berliner Philharmoniker/Christian Thielemann), Zemlinskys „Lyrische Symphonie“ bei den BBC Proms (BBC Symphony Orchestra/Simone Young), Haydns „Schöpfung (Melbourne Symphony Orchestra/Sir Andrew Davis), Mozart-Arien mit Rolando Villazon bei der Salzburger Mozartwoche (Mozarteumorchester Salzburg/Kristiina Poska) sowie bei den Salzburger Festspielen und dem Festival d’Aix-en-Provence (Ensemble Pygmalion/Raphaël Pichon) und eine Australien-Tournee mit Roberto Alagna.
Gerald Finley
Bariton
Gerald Finley - Bariton
Der aus Kanada stammende Bassbariton und Grammy-Preisträger Gerald Finley ist einer der führenden Sänger und dramatischen Darsteller seiner Generation. Er ist an den wichtigsten Opern- und Konzertorten der Welt zu hören und ist mit preisgekrönten CDs und DVDs in einem breit gefächerten Repertoire bei bedeutenden Labels vertreten. Gerald Finley widmet sich mit Oper, Konzert und Lied einem breiten Spektrum der Gesangskunst und arbeitet dabei regelmäßig mit den großen Orchestern und Dirigenten unserer Zeit zusammen.
Den Beginn machten die Mozart-Partien seines Fachs; sein Don Giovanni und sein Graf in Le nozze di Figaro sind weltweit auf der Opernbühne und auf DVD zu hören. Zu den Schlüsselpartien in jüngster Vergangenheit gehören Guillaume Tell, J. Robert Oppenheimer in John Adams Dr. Atomic und Jaufré Rudel in Saariahos L’amour de loin. Er sang bei der Uraufführung von Mark Anthony Turnages The Silver Tassie die Rolle des Harry Heegan.
Zu den Höhepunkten der Saison 2024/2025 gehören Scarpia in Puccinis Tosca an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin, die Titelpartie in Verdis Macbeth an der Wiener Staatsoper und an der Bayerischen Staatsoper, die Partie des Helge in Marc-Anthony Turnages neuer Oper Festen, Wagners Fliegender Holländer an der Bayerischen Staatsoper, John Adams‘ Antony and Cleopatra an der Metropolitan Opera in New York und die Partie des Don Alfonso in einer Neuproduktion von Mozarts Cosí fan tutte an der Mailänder Scala. Liederabende bringen ihn an das Liceu in Barcelona und an die Bayerische Staatsoper.
Zuletzt war Finley als Hans Sachs in Laurent Pellys Neuinszenierung von Die Meistersinger von Nürnberg in Madrid, als Antonius in der Weltpremiere von John Adams‘ Antony and Cleopatra an der San Francisco Opera, als Scarpia in Puccinis Tosca und Graf in Netia Jones‘ Neuproduktion von Le Nozze di Figaro an der Opéra national de Paris zu erleben. Er debütierte in der Titelrolle von Wagners Der fliegende Holländer an der Staatsoper Berlin, und wurde von den Kritikern als Wolfram in Wagners Tannhäuser am Royal Opera House gefeiert. Des Weiteren sang er Jago in einer Neuproduktion von Otello an der Bayerischen Staatsoper und der Canadian Opera Company, die Titelrolle in Blaubart’s Burg und Graf Almaviva in Le Nozze di Figaro an der Metropolitan Opera, als Graf Almaviva an der Bayerischen Staatsoper, in der Titelpartie in Verdis Falstaff.
Die letzten Jahre brachten wichtige Erfolge im Wagner-Repertoire: als Hans Sachs beim Glyndebourne Festival und an der Opéra de Paris, als Amfortas in Parsifal an der Royal Opera Covent Garden und als Wolfram an der Lyric Opera in Chicago. Zu seinem erweiterten Repertoire gehören Verdis Falstaff an der Canadian Opera (für den er einen DORA Award gewann), ein „unvergleichlicher“ Iago in Otello mit Sir Colin Davis und dem LSO (LSO Live) in Japan, der Bayerischen Staatsoper und der kanadischen Oper, sowie die Titelrolle in Rossinis Guillaume Tell mit der Accademia di Santa Cecilia und Sir Antonio Pappano (EMI), unter anderem auch in der Royal Opera Covent Garden. Zu seinen weiteren wichtigen Rollen zählen Golaud, Eugene Onegin und Nick Shadow.
In der zeitgenössischen Oper hat sich Gerald Finley durch die Uraufführung von zahlreichen Hauptrollen ausgezeichnet, insbesondere durch J. Robert Oppenheimer in John Adams‘ Doktor Atomic (New York Met, ENO London, San Francisco, Chicago und Amsterdam), als Harry Heegan in Turnages The Silver Tassie bei ENO, Howard K. Stern in Turnages Anna Nicole am Londoner Covent Garden und Jaufré Rudel in Kaija Saariahos L’amour de loin für die vielbeachteten Premieren in Santa Fe, Paris und Helsinki. Er sang bei der Weltpremiere die Rolle des Mr. Fox in Tobias Pickers Fantastic Mr Fox an der L.A. Opera. Konzertauftritte umfassen die Titelrolle in Dallapiccolas Il prigioniero (New York Phil mit Alan Gilbert und dem BRSO) und Chou en Lai in Adams‘ Nixon in China mit dem BBC Symphony bei den Proms unter der Leitung des Komponisten.
Als gefeierter Liedsänger arbeitet Gerald Finley regelmäßig mit dem Pianisten Julius Drake; zu seinen jüngsten Auftritten gehören Konzerte bei der Schubertiade, Liederabende in ganz Europa, eine Residenz in der Wigmore Hall sowie an der Carnegie-Zankel Hall und gefeierte Auftritte bei den Salzburger Festspielen, sowie in Edinburgh und Tanglewood. Auf der Bühne stand er unter anderem mit Sir Antonio Pappano, Malcolm Matineau, Simon Lepper und Michael McMahon. Gerald Finley gibt zudem regelmäßig Meisterkurse, u.a. an der Juillard Schol of Music, mit dem Jette Parker Programm für junge Künstler an der Royal Opera Covent Garden sowie mit dem Lindemann Program an der Met.
Seine zahlreichen CD-Veröffentlichungen widmen sich Liedern von Barber, Britten, Ives, Ravel und Schumanns Liederzyklen Dichterliebe und Liederkreis Op. 24 und 39, alle gemeinsam mit Julius Drake für Hyperion, und wurden vielfach gerühmt, darunter mit drei Gramophone Awards in der Kategorie Solo Vocal. Die Veröffentlichung von Schuberts Winterreise gewann 2015 einen kanadischen Juno-Award und die letzte Saison erschienene CD mit Schuberts Die schöne Müllerin vervollständigte ihre Hyperion Schubert Trilogie. Seine CD Great Operatic Arias in English, erschienen bei Chandos, erhielt den kanadischen Juno-Award als bestes Album in der Kategorie Vocal Performance. 2012 wurde die DVD-Veröffentlichung von Doctor Atomic, mit Gerald Finley als J. Robert Oppenheimer, mit dem Grammy für die beste Opernaufnahme ausgezeichnet.
Gerald Finley wurde in Montreal geboren und begann seine musikalische Ausbildung als Sängerknabe in Ottawa, bevor er sein Studium am Royal College of Music, King’s College, Cambridge und dem National Opera Studio abschloss. Er ist Gastprofessor am Royal College of Music. 2014 bestieg er für die Charity „Help Musicians UK“ den Kilimanjaro. 2017 wurde er zum Commander of the Order of the British Empire ernannt, nachdem er davor schon zum Officer of the Order of Canada ernannt wurde. Gerald Finley ist auch eine kanadische Briefmarke gewidmet, mit der Kanadier in der Opernwelt geehrt werden.
Rundfunkchor Berlin
Krista Audere
Choreinstudierung
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Die Sopranistin Elsa Benoit musste ihre Mitwirkung beim RSB-Konzert am 24. November 2024 in der Philharmonie aufgrund winterlicher Reiseschwierigkeiten leider absagen. Wir freuen uns sehr, dass sich die australische Sopranistin Siobhan Stagg bereit erklärt hat, die Partie im Brahms-Requiem zu übernehmen.
Kraftvoll, vehement, schroff
So gebärdet sich die Sinfonie Nr. 44 in e-Moll von Joseph Haydn. Einmal mehr wundert man sich über den nachträglichen Beinamen, der ihr von unberufener, oberflächlicher Hand hinzugefügt wurde: „Trauersinfonie“. So ist es auch nicht der vordergründige Bezug der nach außen gekehrten Trauer, welcher der Sinfonie den Platz vor dem Requiem von Johannes Brahms verschafft.
Sondern ihre Botschaft. Wie Haydn in der e-Moll-Sinfonie lässt Brahms im Requiem keinerlei Milde walten – wenn es um das gar nicht ängstliche Akzeptieren des Unabänderlichen geht. „Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?“ fragt der listige Brahms mit von ihm selbst ausgewählten Bibelworten in deutscher Sprache und mit einer derart wuchtigen Musik, dass den Mächten des Himmels wie der Finsternis das Grausen kommen könnte – angesichts der sich selbst vertrauenden Menschen.
Brahms ließ sich bei der Textauswahl von Bildhaftigkeit und Stimmungsgehalt diverser Bibelstellen leiten, nicht aber von Regularien irgendeiner Kirche. Keine Zeile etwa ist die Übersetzung des lateinischen Messe-Textes oder irgendeiner anderen liturgischen Sequenz. „Was den Text betrifft, will ich betonen, daß ich recht gern auch das ‘Deutsch’ fortließe und einfach den ‘Menschen’ setzte, auch mit allem Wissen und Willen Stellen wie z.B. Evang. Joh. Kap. 3 Vers 16 („Also hat Gott die Welt geliebt“) entbehrte.“
Konzerteinführung: 19.10 Uhr, Südfoyer, Steffen Georgi
Ultraschall Berlin – Festival für neue Musik
Cvijovic, Katzer, Ferek-Petric, Mason, Illés
SCHALLBRÜCKEN – mit Sternenhimmelprojektion
Brahms, Adams
Gedenkkonzert am 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz
Tuercke, Klein, Weinberg
Oktett-Kammerkonzert im Theater im Delphi
Svendsen, Mendelssohn Bartholdy