Johannes Brahms
Variationen über ein Thema von Joseph Haydn B-Dur op. 56a
Felix Mendelssohn Bartholdy
Konzert für Violine und Orchester e-Moll op. 64
Johannes Brahms
Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68
Vladimir Jurowski
Dirigent
Vladimir Jurowski - Dirigent
Vladimir Jurowski ist seit 2017 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. Seinen Vertrag hat er mittlerweile bis 2027 verlängert. Parallel dazu ist er seit 2021 Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in München.
Der Dirigent, Pianist und Musikwissenschaftler Vladimir Jurowski wurde zunächst an der Musikhochschule des Konservatoriums in Moskau ausgebildet. 1990 kam er nach Deutschland, wo er sein Studium an den Musikhochschulen in Dresden und Berlin fortsetzte. 1995 debütierte er beim britischen Wexford Festival mit Rimski-Korsakows „Mainacht“ und im selben Jahr am Royal Opera House Covent Garden mit „Nabucco“. Anschließend war er u.a. Erster Kapellmeister der Komischen Oper Berlin (1997– 2001) und Musikdirektor der Glyndebourne Festival Opera (2001–2013). 2003 wurde Vladimir Jurowski zum Ersten Gastdirigenten des London Philharmonic Orchestra ernannt und war von 2007 bis 2021 dessen Principal Conductor. Ebenfalls bis 2021 war er Künstlerischer Leiter des Staatlichen Akademischen Sinfonieorchesters „Jewgeni Swetlanow“ der Russischen Föderation und Principal Artist des Orchestra of the Age of Enlightenment in Großbritannien, außerdem Künstlerischer Leiter des Internationalen George-EnescuFestivals in Bukarest. Er arbeitet regelmäßig mit dem Chamber Orchestra of Europe und dem ensemble unitedberlin.
Vladimir Jurowski hat Konzerte der bedeutendsten Orchester Europas und Nordamerikas geleitet, darunter die Berliner, Wiener und New Yorker Philharmoniker, das Königliche Concertgebouworchester Amsterdam, das Cleveland und das Philadelphia Orchestra, die Sinfonieorchester von Boston und Chicago, das Tonhalle-Orchester Zürich, die Sächsische Staatskapelle Dresden und das Gewandhausorchester Leipzig. Er gastiert regelmäßig bei den Musikfestivals in London, Berlin, Dresden, Luzern, Schleswig-Holstein und Grafenegg sowie beim Rostropowitsch-Festival. Obwohl Vladimir Jurowski von Spitzenorchestern aus der ganzen Welt als Gastdirigent eingeladen wird, möchte er seine Aktivitäten zukünftig auf jenen geographischen Raum konzentrieren, der unter ökologischem Aspekt für ihn vertretbar ist.
Die gemeinsamen CD-Aufnahmen von Vladimir Jurowski und dem RSB begannen 2015 mit Alfred Schnittkes Sinfonie Nr. 3. Es folgten Werke von Britten, Hindemith, Strauss, Mahler und erneut Schnittke. Vladimir Jurowski wurde vielfach für seine Leistungen ausgezeichnet, darunter mit zahlreichen internationalen Schallplattenpreisen. 2016 erhielt er aus den Händen des heutigen Königs Charles III. die Ehrendoktorwürde der Royal Philharmonic Society. 2020 wurde Vladimir Jurowskis Tätigkeit als Künstlerischer Leiter des George-Enescu-Festivals vom Rumänischen Präsidenten mit dem Kulturverdienstorden gewürdigt.
Alina Ibragimova
Violine
Alina Ibragimova - Violine
In der Saison 2024/25 wird Alina mit dem London Philharmonic Orchestra, dem Detroit Symphony Orchestra, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, den Bamberger Symphonikern, dem WDR Sinfonieorchester, den Düsseldorfer Symphonikern, dem City of Birmingham Symphony und dem Swedish Chamber Orchestra auftreten und mit Vladimir Jurowski, Hannu Lintu, Anja Bihlmaier, Michael Sanderling, Iván Fischer und Krzysztof Urbański zusammenarbeiten. Darüber hinaus setzt sie ihre Partnerschaft mit dem Pianisten Cédric Tiberghien auf Konzertreisen in die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich und Japan fort.
Zu den Höhepunkten der vergangenen zwei Spielzeiten gehörten Konzerte mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Netherlands Radio Philharmonic, dem Budapest Festival Orchestra, der Camerata Salzburg, dem San Francisco Symphony, dem Pittsburgh Symphony, dem Helsinki Philharmonic, dem Royal Stockholm Philharmonic und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, unter Dirigenten wie Robin Ticciati, Ryan Bancroft, Maxim Emelyanychev und Daniel Harding. Außerdem war sie Artist-in-Residence beim Mahler Chamber Orchestra und tourte mit dem Scottish Chamber Orchestra und dem Kammerorchester Basel durch Europa.
Alina tritt regelmäßig im Amsterdamer Concertgebouw, in der Hamburger Elbphilharmonie, im Berliner Pierre Boulez Saal, im Wiener Konzerthaus, in der Londoner Wigmore Hall, im Metropolitan Theatre in Tokio und in der Royal Albert Hall auf, wo sie im Rahmen der BBC Proms Bachs Sonaten und Partita spielte. Sie ist Gründungsmitglied des Chiaroscuro Quartetts – eines der weltweit gefragtesten Ensembles für historische Musik.
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Inniges Herzensjuwel trifft „Beethovens Zehnte“ (von Brahms)
In die Fußstapfen von Beethoven solle er treten, riet Robert Schumann öffentlich seinem jungen Kollegen Johannes Brahms. Der nahm die Herausforderung wörtlich – und zögerte vierzehn Jahre, ehe er sich reif genug fühlte, sie einzulösen. Prompt wurde Brahms‘ Sinfonie Nr. 1 sogleich nach ihrem Erscheinen als „Beethovens Zehnte“ (Hans von Bülow u.a.) apostrophiert. Manchen Zeitgenossen galt sie aber auch als übermäßig schwer und düster. Brahms reagierte darauf mit der vermeintlich heiteren Sinfonie Nr. 2. Vladimir Jurowski wird sie am Ende alle vier mit dem RSB präsentieren – Nummer 1 und 4 in dieser Saison. Daneben erklingen in den RSB-Programmen 24/25 andere zentrale und – glücklicherweise – auch weniger zentrale Werke von Brahms. Vielleicht vermag das Finale der Sinfonie Nr. 1 die letzten Vorbehalte gegen den norddeutschen Bärbeiß zum Schmelzen zu bringen? „Der letzte Satz ist überwältigend. Bei dem Hornsolo zittern alle Herzen mit den Geigen um die Wette.“ (Theodor Billroth, 1876)
Joseph Joachim, der große Geiger des 19. Jahrhunderts, der einst mit seinem Freund Brahms um die Wette komponiert hatte, urteilte ohne Umschweife: „Die Deutschen haben vier Violinkonzerte. Das größte, konzessionsloseste stammt von Beethoven. Das von Brahms, in seinem Ernst, eifert Beethoven nach. Das reichste, das bezauberndste schrieb Max Bruch. Das innigste aber, das Herzensjuwel, stammt von Mendelssohn.“
Konzerteinführung: 19.10 Uhr, Ludwig-van-Beethoven-Saal, Steffen Georgi