20:00 Konzerthaus Berlin

Vladimir Jurowski & Alina Ibragimova

Johannes Brahms

Variationen über ein Thema von Joseph Haydn B-Dur op. 56a

Felix Mendelssohn Bartholdy

Konzert für Violine und Orchester e-Moll op. 64

Johannes Brahms

Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68

Vladimir Jurowski

Dirigent

Alina Ibragimova

Violine

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Inniges Herzensjuwel trifft „Beethovens Zehnte“ (von Brahms)

In die Fußstapfen von Beethoven solle er treten, riet Robert Schumann öffentlich seinem jungen Kollegen Johannes Brahms. Der nahm die Herausforderung wörtlich – und zögerte vierzehn Jahre, ehe er sich reif genug fühlte, sie einzulösen. Prompt wurde Brahms‘ Sinfonie Nr. 1 sogleich nach ihrem Erscheinen als „Beethovens Zehnte“ (Hans von Bülow u.a.) apostrophiert. Manchen Zeitgenossen galt sie aber auch als übermäßig schwer und düster. Brahms reagierte darauf mit der vermeintlich heiteren Sinfonie Nr. 2. Vladimir Jurowski wird sie am Ende alle vier mit dem RSB präsentieren – Nummer 1 und 4 in dieser Saison. Daneben erklingen in den RSB-Programmen 24/25 andere zentrale und – glücklicherweise – auch weniger zentrale Werke von Brahms. Vielleicht vermag das Finale der Sinfonie Nr. 1 die letzten Vorbehalte gegen den norddeutschen Bärbeiß zum Schmelzen zu bringen? „Der letzte Satz ist überwältigend. Bei dem Hornsolo zittern alle Herzen mit den Geigen um die Wette.“ (Theodor Billroth, 1876)

Joseph Joachim, der große Geiger des 19. Jahrhunderts, der einst mit seinem Freund Brahms um die Wette komponiert hatte, urteilte ohne Umschweife: „Die Deutschen haben vier Violinkonzerte. Das größte, konzessionsloseste stammt von Beethoven. Das von Brahms, in seinem Ernst, eifert Beethoven nach. Das reichste, das bezauberndste schrieb Max Bruch. Das innigste aber, das Herzensjuwel, stammt von Mendelssohn.“

Konzerteinführung: 19.10 Uhr, Ludwig-van-Beethoven-Saal, Steffen Georgi

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