Vladimir Jurowski dirigiert Bachs h-Moll-Messe
Johann Sebastian Bach
Messe für Soli, Chor und Orchester h-Moll BWV 232
Vladimir Jurowski
Dirigent
Vladimir Jurowski - Dirigent
Vladimir Jurowski ist seit 2017 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des RundfunkSinfonieorchesters Berlin (RSB). 2023/2024 setzten seine Konzerte, Tourneen und Aufnahmen die Glanzpunkte der Jubiläumssaison „RSB100“. Sein aktueller Vertrag in Berlin läuft bis 2027. Parallel dazu ist er seit 2021 Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in München.
Vladimir Jurowski, einer der gefragtesten Dirigenten unserer Zeit, der weltweit für seine innovativen musikalischen Interpretationen und ebenso für sein mutiges künstlerisches Engagement gefeiert wird, wurde 1972 in Moskau geboren und absolvierte den ersten Teil seines Musikstudiums am Music College des Moskauer Konservatoriums. 1990 siedelte er mit seiner Familie nach Deutschland über und setzte seine Studien an den Musikhochschulen in Dresden und Berlin fort. 1995 debütierte er beim irischen Wexford Festival mit Rimski-Korsakows „Mainacht“ und 1996 am Royal Opera House Covent Garden mit „Nabucco“. Anschließend war er Erster Kapellmeister der Komischen Oper Berlin (1997-2001).
Bis 2021 arbeitete Vladimir Jurowski fünfzehn Jahre lang als Chefdirigent des London Philharmonic Orchestra (LPO) und wurde inzwischen zu dessen „Conductor Emeritus“ ernannt. In Großbritannien leitete er von 2001 bis 2013 als Musikdirektor der Glyndebourne Festival Opera eine breite Palette von hochgelobten Produktionen. Seine enge Verbindung zum britische Musikleben wurde im Frühjahr 2024 von König Charles III. dadurch gewürdigt, dass er Vladimir Jurowski zum Honorary Knight Commander of the Most Excellent Order of the British Empire (KBE) ernannte. Im April 2024 kehrte Vladimir Jurowski als Gast nach London zurück, um mit dem LPO in der Royal Festival Hall den konzertanten Aufführungszyklus von Wagners „Ring“ mit der „Götterdämmerung“ zu vollenden.
Ebenfalls bis 2021 war er Künstlerischer Leiter des Staatlichen Akademischen Sinfonieorchesters „Jewgeni Swetlanow“ der Russischen Föderation und Principal Artist des Orchestra of the Age of Enlightenment in Großbritannien, außerdem Künstlerischer Leiter des Internationalen GeorgeEnescu-Festivals in Bukarest. Darüber hinaus arbeitet er seit vielen Jahren mit dem Ensemble unitedberlin zusammen. Die Auftritte in Russland hat Vladimir Jurowski seit Februar 2022 ausgesetzt. Ukrainische Werke sind und bleiben Bestandteil seines Repertoires ebenso wie die Werke russischer Komponisten.
Vladimir Jurowski hat Konzerte der bedeutendsten Orchester Europas und Nordamerikas geleitet, darunter die Berliner, Wiener und New Yorker Philharmoniker, das königliche Concertgebouworchester Amsterdam, das Cleveland und das Philadelphia Orchestra, die Sinfonieorchester Boston und Chicago, das Tonhalle-Orchester Zürich, die Sächsische Staatskapelle Dresden und das Gewandhausorchester Leipzig. Er gastiert regelmäßig bei den Musikfestivals in London, Berlin, Dresden, Luzern, Schleswig-Holstein und Grafenegg. Obwohl Vladimir Jurowski von Spitzenorchestern aus der ganzen Welt als Gastdirigent eingeladen wird, konzentriert er seine Aktivitäten inzwischen auf jenen geographischen Raum, den er unter ökologischem Aspekt mit vertretbarem Aufwand gut erreichen kann.
Die gemeinsamen CD-Aufnahmen von Vladimir Jurowski und dem RSB begannen 2015 mit Alfred Schnittkes Sinfonie Nr. 3. Es folgten Werke von Britten, Hindemith, Strauss, Mahler und erneut Schnittke. Vladimir Jurowski wurde vielfach für seine Leistungen ausgezeichnet, darunter mit zahlreichen internationalen Schallplattenpreisen. 2016 erhielt er aus den Händen des heutigen Königs Charles III. die Ehrendoktorwürde der Royal Philharmonic Society. 2020 wurde Vladimir Jurowskis Tätigkeit als Künstlerischer Leiter des George-Enescu-Festivals vom Rumänischen Präsidenten mit dem Kulturverdienstorden gewürdigt.
Julia Lezhneva
Sopran I
Julia Lezhneva - Sopran I
Die junge russische Sopranistin Julia Lezhneva überzeugt und begeistert international: ihre Stimme wird als “engelsgleich” (The New York Times) bezeichnet, sie sänge mit “reinem Ton” (Opernwelt) und “makelloser Technik“ (The Guardian). Die Süddeutsche Zeitung schließlich sieht sie als Zauberin: sie kann ihre Stimme fast verschwinden lassen, dabei die aberwitzigsten Vokalkunststücke und Girlandenfeuerwerke aufführen“
Julia Lezhnevas internationale Karriere begann mit einem Paukenschlag, als sie 2010 bei den Classical Brit Awards in der Londoner Royal Albert Hall mit Rossinis Fra il padre auf Einladung von Dame Kiri Te Kanawa für Furore sorgte.
Nur ein Jahrzehnt später entdeckt sie ein breites Repertoire mit verschiedenen Orchestern, Dirigenten, Opern und Oratorien. Mit großem Erfolg gab sie ihre Debüts bei den Berliner Philharmonikern im Oktober 2019 und im Musikverein Wien im Dezember 2019. Auf Wiedereinladung kehrte sie im Januar 2020 zur Mozartwoche Salzburg zurück, diesmal unter Sir András Schiff in Mozarts Le nozze di Figaro und wird dort 2023 in Mozarts Don Giovanni singen.
Im Dezember 2020 gab sie ihr gefeiertes Debüt beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Herbert Blomstedt.
Orchester wie das Gewandhausorchester Leipzig, die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, das Mariinsky Orchester, das Russische Nationalorchester, das Orquestra Nacional de España, das Evgeny Svetlanov Orchestra, das Seattle Symphony Orchestra und das Seoul Philharmonic laden Julia Lezhneva immer wieder ein, und sie arbeitet regelmäßig mit renommierten Dirigenten wie Adam Fischer, Giovanni Antonini, Herbert Blomstedt, Paavo Järvi, Vladimir Jurowski und Andrea Marcon zusammen.
Julia Lezhneva ist ein willkommener Gast bei den Salzburger Festspielen, den Schwetzinger Festspielen, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Lucerne Festival, dem Dubrovnik Festival, dem Festival de la Vézère, dem Sion Festival, dem Nordland Musikfestukke
Julia Lezhnevas Debüt in Händels Alcina (Morgana) an der Staatsoper Hamburg wurde im September 2018 jubelnd gefeiert und die Wiedereinladung für Rossinis Il barbiere di Siviglia und weitere Aufführungen von Alcina erfolgte umgehend. Im Jahr 2021 sang sie die Rolle der Poppea in Händels Neuproduktion der Agrippina (Regie: Barrie Kosky), 2022 die Zerlina im Don Giovanni- wieder an der Staatsoper Hamburg. Darüber hinaus tritt sie in mehreren anderen Opernproduktionen auf, darunter Vivaldis Orlando Furioso (Angelica), Porporas Polifemo (Galatea), Germanico in Germania (Ersinda), Carlo il Calvo (Gildippe), Mozarts Le nozze di Figaro (Susanna, Barberina), Händels Tamerlano und Oreste.
Im Winter 2019 gab sie ihr Debüt in Bachs Weihnachtsoratorium (unter der Leitung von Vladimir Jurowski); in derselben Saison sang sie in Händels Messias und La Resurrezione, Vivaldis Juditha triumphans; sowie in Haydns Schöpfung und der 4. Sinfonie von Mahler.
Julia Lezhneva gibt regelmäßig Liederabende. Ihr Repertoire umfasst Lieder und Arien von russischen, englischen, italienischen und deutschen Komponisten.
Julia Lezhneva veröffentlicht exklusiv bei DECCA records. Im April 2017 veröffentlichte sie gemeinsam mit Concerto Köln ihr letztes Soloalbum mit Arien von Carl Heinrich Graun. Dafür erhielt sie den OPUS Klassik 2018. Jüngste Veröffentlichungen sind Porporas Carlo il Calvo (2022), Vivaldis Gloria mit Franco Fagioli und Diego Fasolis (2018), Porporas Germanico in Germania mit Max Emanuel Cencic (2018), Händel Arien mit Il Giardino Armonico (2015) und ihr umjubeltes Debütalbum Alleluia ebenfalls mit Il Giardino Armonico (2014), außerdem Pergolesi Stabat Mater mit Philippe Jaroussky, Diego Fasolis, I Barocchisti (2013).
Julia Lezhneva wurde 1989 als Tochter zweier Geophysiker auf der russischen Insel Sachalin geboren und erhielt im Alter von fünf Jahren bereits Klavier- und Gesangsunterricht. Sie absolvierte die Gretchaninov Musikschule und führte ihre Gesangs- und Klavierstudien am Moskauer Konservatorium fort. Mit 17 Jahren erlangte sie internationale Aufmerksamkeit als sie Elena Obraztsova International Wettbewerb gewann und mit 18 Jahren zusammen mit Juan Diego Flórez das Rossini Opernfestival in Pesaro eröffnete. 2009 wurde sie mit dem ersten Preis des Pariser Opernwettbewerbs ausgezeichnet und war damit die jüngste Wettbewerbsgewinnerin seiner Geschichte. Die Zeitschrift „Opernwelt“ kürte sie 2011 für ihr Debüt im La Monnaie in Brüssel zur „Jungen Sängerin des Jahres“. Im folgenden Jahr trat sie bei den Victoires de la Monnaie in Brüssel auf.
Zu den Lehrern und Mentoren von Julia Lezhneva gehören Dennis O’Neill, Yvonne Kenny, Elena Obraztsova, Alberto Zedda, Richard Bonynge und Thomas Quasthoff.
Alice Lackner
Sopran II
Alice Lackner - Sopran II
Die Stimme von Alice Lackner wird von der Presse als „betörend sicher, mit astralischen Höhen und Durchschlagskraft“ (Oper!) und als „vollends bezaubernd“ (Tagesspiegel) beschrieben. Sie ist regelmäßig mit Orchestern wie dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Konzerthausorchester Berlin, Gewandhausorchester Leipzig, Essener Philharmoniker, Russisches Staatsorchester Kaliningrad, Brandenburgisches Staatsorchester, lautten compagney Berlin, Ensemble 1700 oder Concerto Theresia zu hören, unter der Leitung namhafter Dirigent*innen wie Vladimir Jurowski, Wolfgang Katschner, Dorothee Oberlinger, Tomáš Netopil, Andrea Marchiol oder Andreas Reize.
Höhepunkte der letzten Saisons waren u.a. das Sopran-Solo in Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 4 im Konzerthaus Berlin, die „Martha“ in der Uraufführung von Gordon Kampes „Dogville“ am Aalto Theater Essen, der „Ruggiero“ in Händels „Alcina“ in einer Produktion der lautten compagney Berlin, oder auch die „Negiorea“ in Andrea Bernasconis „L’Huomo“ im Markgräflichen Opernhaus Bayreuth und bei den Musikfestspielen Potsdam Sanssouci. Weitere Engagements führten sie u.a. in die Berliner Philharmonie, zum Musikfest Berlin, zum George-Enescu-Festival Bukarest, zu den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, zu den Tagen Alter Musik Herne oder zum Mosel Musikfestival.
Zu Alice Lackners Kernrepertoire im Konzertfach zählen die Alt-Partien in Kantaten und Oratorien von J.S. Bach, Händel, Mozart und Mendelssohn. Aber auch seltener gespielte Werke wie die Totenmessen von Duruflé oder Suppè, das „Membra Jesu Nostri“ (Buxtehude), oder „Der Sieg des Glaubens“ (Ries) gehören zum Repertoire der Mezzosopranistin. In jüngster Zeit tritt sie im Konzertfach auch als Sopranistin in Erscheinung, wie z.B. in Mahlers Sinfonie Nr. 4, in Mozarts „Große Messe in c-moll“, in Rossinis „Petite Messe Solenelle“, oder auch in Stravinskys „Les Noces“.
Einen großen Schwerpunkt ihrer Arbeit bildet der Liedgesang. Im Jahr 2021 veröffentlichte Alice Lackner ihre Debut-CD „Ernsthaft?!“ beim Label GENUIN, zusammen mit ihrer Liedbegleiterin Imke Lichtwark. Auf dieser CD befinden sich neben Liedern von Schönberg und Zemlinsky auch Ersteinspielungen von Liedern des Komponisten Sven Daigger. Im Oktober 2023 nahm Alice Lackner für Deutschlandfunk zusammen mit dem Pianisten Philip Mayers eine Ersteinspielung aller Lieder von George Antheil vor. Weitere Aufnahmen für cpo, BR-Klassik und ARTE Concert belegen ihr künstlerisches Schaffen.
Alice Lackner wurde in München geboren, studierte Gesang bei Prof. Kunz-Eisenlohr an der HfMT Köln/Aachen und wird derzeit von Sami Kustaloglu in Berlin fortgebildet. Sie ist Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes und Preisträgerin von „cantatebach!“, der Kammeroper Schloss Rheinsberg, und vom „Podium junger Gesangssolisten“. Als studierte Soziologin ist sie am ZOiS Berlin wissenschaftlich tätig. Ab 2025 übernimmt sie die künstlerische Leitung des Festivals „Güldener Herbst“ in Thüringen.
Hugh Cutting
Altus
Hugh Cutting - Altus
Hugh Cutting, ehemaliger Chorwissenschaftler am St. John’s College in Cambridge, ist kürzlich Absolvent des Royal College of Music, wo er Mitglied des International Opera Studio war. Nach seinem Abschluss wurde ihm die Tagore-Goldmedaille verliehen, die ihm König Karl III. überreichte. Im Herbst 2021 gewann Hugh als erster Countertenor den Kathleen Ferrier Award und ist der erste Countertenor, der zum BBC New Generation Artist (2022–24) ernannt wurde. In der Saison 2021/22 war Hugh Mitglied von Les Arts Florissants 10th Jardin des Voix und erhielt Kritikerlob für seine Darstellung des Arsace in Händels Partenope unter der Leitung von William Christie. Weitere Höhepunkte waren sein Debüt in der Carnegie Hall mit Bachs Matthäus-Passion mit dem Orchestra of St Luke’s und Bernard Labadie; Refugee in Dove’s Flight und Bertarido in Händels Rodelinda mit dem RCM International Opera Studio, Vivaldis Stabat Mater beim London Händel Festival mit Adrian Butterfield; Pergolesis Stabat Mater mit der Southbank Sinfonia; Taveners The Hidden Face mit der City of London Sinfonia; Bachs Matthäus-Passion mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment; Bachs Geist und Seele mit den Oxford Bach Soloists; Händels Messiah mit Instruments of Time and Truth und Edward Higginbottom; Purcell-Oden für eine Königin mit The English Concert und Kristian Bezuidenhout sowie eine Aufführung von Bach- und Händel-Arien mit der Hanover Band und Laurence Cummings.
In dieser Saison gibt Hugh sein Debüt am Opernhaus Zürich mit Monteverdi-Madrigalen in der Ballettvertonung von Christian Spuck.
Zu den bevorstehenden Konzertengagements gehören mehrere Auftritte in der Wigmore Hall zusammen mit Iestyn Davies und dem Ensemble Guadagni, La Nuova Musica, The English Concert und The Sixteen; eine Weltpremiere mit dem BBC Philharmonic und ein Auftritt beim Oxford Lieder Festival; Händels Messias mit The Sixteen und Harry Christophers sowie mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra und Adrian Lucas; Bachs Weihnachtsoratorium mit Monteverdi Choir & Orchestras und John Eliot Gardiner; Bachs h-Moll-Messe mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment und Vaclav Luks; Bachs Matthäus-Passion mit dem Finnischen Rundfunkorchester und Nick Collon und auf einer Europatournee mit Collegium Vocale Gent und Philippe Herreweghe sowie mehrere Projekte mit Les Arts Florissants und William Christie, darunter Polinesso in Händels Ariodante und Arsace Partenope.
Der Gesang steht im Mittelpunkt von Hughs Ambitionen und er versucht, die Möglichkeiten des Countertenor-Repertoires in diesem Bereich zu erweitern. 2022/23 tritt er in Recitals in der Wigmore Hall, beim Ryedale Festival und bei der Thames Recital Series mit „Untethered“ auf, einem Programm, das auf Michael A. Singers Buch „The Untethered Soul“ basiert und sich um das Konzept der Befreiung dreht. nämlich aus den Gedanken und Perspektiven, die unser tägliches Leben stören. Viele dieser Werke werden im Rahmen von Hughs Beteiligung am BBC New Generation Artist-Programm aufgenommen und später auf Radio 3 ausgestrahlt. Er arbeitet häufig mit dem Pianisten George Ireland, dem Lautenisten Danny Murphy und dem Komponisten Piers Connor Kennedy zusammen, sowohl bei Konzerten als auch bei Konzerten.
Hugh arbeitet regelmäßig mit SoundVoice UK und der Komponistin Hannah Conway zusammen und trat zuletzt bei Snape Maltings und King’s Place zusammen mit Roderick Williams und Lucy Crowe in einem Projekt auf, das Identität und Stimmverlust bei unheilbaren Gesundheitszuständen untersucht. Er hat Purcell Royal Odes und Birthday Odes für Queen Mary mit The King’s Consort und Robert King zusammen mit Iestyn Davies und Carolyn Sampson sowie Lamento mit Iestyn Davies und Fretwork für Signum Classics aufgenommen.
Patrick Grahl
Tenor
Patrick Grahl - Tenor
Der in Leipzig geborene Patrick Grahl war zunächst Mitglied des Thomanerchores unter Georg Christoph Biller, anschließend erhielt er dort seine Gesangsausbildung an der Musikhochschule „Felix Mendelssohn Bartholdy“ bei Berthold Schmid und schloss sein Studium mit dem Meisterklassenexamen (mit Auszeichnung) ab. Meisterkurse bei Peter Schreier, Gotthold Schwarz, Gerd Türk, KS Ileana Cotrubas und Prof.Karl-Peter Kammerlander gaben ihm wichtige Impulse für seine künstlerische Entwicklung.
Noch während seines Studiums konnte er sich Partien wie den Alfred (Strauß: Die Fledermaus), Tamino (Mozart: Die Zauberflöte) und Albert (Britten: Albert Herring) erarbeiten und zur Aufführung bringen. Zudem war er als Junger Diener in Richard Strauss` Elektra, in Richard Wagners Tristan und Isolde als Hirte/ Stimme eines jungen Seemanns an der Opéra National de Lyon und als Don Ottavio (Mozart: Don Giovanni) am Teatro La Fenice in Venedig zu erleben.
2016 gewann der Tenor den 1. Preis beim XX. Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb in Leipzig. Seitdem ist er ein viel gefragter Oratorien- und Konzertsänger und gastiert u.a. mit Klangköpern wie dem Gewandhausorchester Leipzig, der Dresdner Philharmonie, der NDR Radiophilharmonie, dem Gürzenichorchester Köln sowie der Accademia Nazionale di Santa Cecilia, dem Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI di Torino und dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Dirigenten wie Sir John Eliot Gardiner, Daniele Gatti, Hartmut Haenchen, Ludwig Güttler, Ton Koopman, Andrew Manze, Leopold Hager, Omer Meir Wellber, Stefano Montanari und Hans-Christoph Rademann. Nach wie vor ist er auch dem Thomanerchor und dem Dresdner Kreuzchor eng verbunden.
Im Kalender gibt es interessante Projekte: in Bukarest singt er die Johannespassion, die Matthäuspassion in Hamburg unter Jörg Endebrock und Leipzig unter Andreas Reize; in Köln Haydns Paukenmesse unter Manfred Honeck; in München das Weihnachtsoratorium unter Andreas Scholl; sowie nach Stuttgart, Ludwigsburg und Wien unter Hans-Christoph Rademann und als Jaquino in Mozarts Fidelio führt ihn eine Tournee durch Brüssel, London und Paris mit dem Insula Orchestra unter Laurence Equilbey. Neben seinen zahlreichen Engagements auf der Konzert- und Opernbühne legt Patrick Grahl großen Wert auf kammermusikalische Projekte und Liederabende. Dabei arbeitet er u.a. mit Pianisten wie Daniel Heide und Klara Hornig zusammen.
Bis 2013 war Patrick Grahl Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn. 2014 gewann er mit dem Ensemble Barockwerk Ost den 1. Preis des Förderpreises Alte Musik des Saarländischen Rundfunks und der Akademie für Alte Musik im Saarland. Zudem war er bis 2018 Mitglied des Männerquartetts Thios Omilos. Seitdem ist er nur noch solistisch tätig.
Christian Immler
Bass
Christian Immler - Bass
Der deutsche Bariton Christian Immler ist derzeit einer der gefragtesten Sänger seines Fachs. Sowohl im Konzert- als auch im Opernbereich arbeitet er mit hervorragenden Dirigenten, Ensembles und Regissueren zusammen und singt Bachs Kantaten ebenso
überzeugend wie Mahlers Orchesterlieder. Christian Immler studierte in seiner Heimatstadt München, in Frankfurt und als Stipendiat des DAAD an der Londoner Guildhall School of Music & Drama bei Prof. Rudolf Piernay. Zudem absolvierte er ein Musikwissenschafts-Studium an der University of London. 2001 erhielt er den ersten Preis des Wettbewerbs Nadia et Lili Boulanger in Paris. In den letzten zehn Jahren begann Christian Immler eine internationale Karriere, die vom Boston Early Music Festival über das Sydney Symphony Orchestra, Suzukis Bach Collegium Japan und dem Montréal Symphony Orchestra bis nach Europa zurück reicht. Monteverdi, Bach, Händel, Mozart, Haydn und Mendelssohn sind eine große Konstante in seinem Repertoire. Zahlreiche Konzerte mit Dirigenten wie Harnoncourt, Minkowski, Pichon, Suzuki, Savall, Herreweghe, Fasolis, Bolton, Nagano, Conlon, Harding, Parrott,orboz, Dantone, Antonini, Christie, Christophers, Bernius, Alarcón und Rousset bestimmen seinen Kalender. Einladungen zu wichtigen Festivals wie Salzburg, Aix-en- Provence, Luzern, Vancouver, BBC Proms, Bergen und Davos folgten. Als Liedsänger war Christian Immler Gast der Wigmore Hall London, der Tonhalle Zürich, der Philharmonie Paris, der Schubertiade Hohenems, des Mozarteums Salzburg und der Frick Collection New York. Am Klavier wurde er begleitet von Pianisten wie Helmut Deutsch, Kristian Bezuidenhout, Christoph Berner, Gerold Huber, Gérard Wyss, Georges Starobinski, Silvia Fraser und Danny Driver. Die Freude an der szenischen Arbeit führt Christian Immler regelmäßig auf die Bühne großer Opernhäuser zurück. So gastiert er regelmässig an der Opéra Comique Paris, am Théâtre des Champs-Elysées Paris, am Grand Théâtre Genf, am Grand Théâtre de Provence, an der Oper Dijon, am Teatro la Fenice Venedig, beim Early Music Festival Boston und an der New Israeli Opera. Mehr als 50 vielfach preisgekrönte Aufnahmen (Grammy Nominierung, Echo Klassik Award, Diapason d’Or, Diapason Découverte, Diamant d’Opéra, France Musiques Enregistrement de l’année) belegen seine Arbeit. In der Saison 2019/20 gibt er sein Rollendebüt als Rocco in Beethovens Leonore unterder Leitung von René Jacobs/Freiburger Barockorchester und wird zusammen mit Laurence Equilbey und dem Insula Orchestra in Webers Freischütz an der Oper Rouen und am Théâtre des Champs-Elysées in Paris sowie in Händels Acis und Galatea an der Oper Massy zu hören sein. Es folgen eine Tournée durch Europa mit Masaaki Suzukis Bach Collegium Japan und mehrere Konzerten in Frankreich mit Raphael Pichons Ensemble Pygmalion. Weiterhin wird Christian Immler wieder mit Réne Jacobs und
Akamus in Berlin zusammenarbeiten und mit dem NHK Symphony Orchestra in Tokio konzertieren.
Neben zahlreicher internationaler Meisterklassen (Fondation Royaumont/Musée d’Orsay, Internationale Sommerakademie Salzburg, Universität Montreal u.a.) unterrichtet Christian Immler Gesang an der Kalaidos Fachhochschule in Zürich.
RIAS Kammerchor Berlin
Chor
RIAS Kammerchor Berlin - Chor
Vor 70 Jahren gegründet, setzt der RIAS Kammerchor heute Maßstäbe in nahezu allen Bereichen der Musikkultur – von gefeierten historisch informierten Interpretationen der Renaissance und des Barock über Werke der Romantik, die nicht selten bei den Hörern zu einer neuen Klangvorstellung der Musik des 19. Jahrhunderts führen, bis hin zu anspruchsvollsten Uraufführungen, in denen die Möglichkeiten zeitgenössischer Vokalmusik ausgelotet und neu definiert werden. Gemeinsam mit dem „Verein der Förderer und Freunde des RIAS Kammerchors“ entwickelt er in der Reihe „ForumKonzert“ an ungewöhnlichen Orten Berlins neue Konzertformen und Konzepte intermedialen Musizierens. Längst sind die ForumKonzerte nicht mehr nur ein Geheimtipp – sie genießen Kultstatus.
Aus der musikalischen Vorreiterschaft erwächst eine kulturelle und gesellschaftliche Verantwortung, der sich der RIAS Kammerchor leidenschaftlich und intensiv annimmt. „KlasseKlänge“, Schulchorpatenschaften, Konzerteinführungen durch Schüler, Förderungen im Dirigentenforum oder in der Akademie für fortgeschrittene Gesangsstudierende sind nur einige Aspekte eines umfangreichen Bildungs- und Vermittlungsprogramms. Auf Konzerttourneen durch Europa und zu den bedeutenden Musikzentren weltweit fungiert der RIAS Kammerchor als Kulturbotschafter Deutschlands und führt auch mit seinen Gastspielen das wertvolle Erbe der deutschen Chorkultur ins 21. Jahrhundert. Kurz gesagt: Der RIAS Kammerchor ist einer der zehn besten Chöre der Welt (Gramophone, 2010).
Seine Geschichte beginnt in jener Stunde Null, die das Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland bedeutete: Nach der Aufteilung Berlins in vier Besatzungssektoren stand der Berliner Rundfunk zunächst unter der Verfügungsgewalt sowjetischer Behörden. Als Reaktion darauf gründete sich im Februar 1946 unter US-Ägide buchstäblich aus dem Nichts ein eigener Rundfunk im Amerikanischen Sektor: der RIAS.
Der Bariton und Dirigent Herbert Froitzheim wurde mit dem Aufbau eines Kammerchors betraut. Am 15. Oktober 1948 war der RIAS Kammerchor geboren. 1954 übernahm Günther Arndt die Position des Chefdirigenten. In den 18 Jahren seiner Tätigkeit vor dem Kammerchor setzte er neue Akzente insbesondere im Bereich der zeitgenössischen Musik. So führte er im März 1958 im Rahmen eines breit angelegten Aufnahmeprojektes des RIAS zur Zweiten Wiener Schule den 50. Psalm in der Vertonung von Arnold Schönberg in hebräischer Sprache auf, ein damals erst acht Jahre altes Werk.
Mit Beethovens Ode „An die Freude“ eröffnete der RIAS Kammerchor mit den Berliner Philharmonikern unter Herbert von Karajan am 15. Oktober 1963 jenen Konzertsaal, in dem der Chor bis heute regelmäßig zu hören ist: die Berliner Philharmonie.
Führende Künstlerpersönlichkeiten der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart haben mit ihren Chefdirigaten den RIAS Kammerchor geformt und geprägt. Uwe Gronostay (1972–1986) stellte die Weichen hin zur historischen Aufführungspraxis und entwickelte jenen gleichermaßen schlanken wie kraftvollen Kammerchor-Klang, für den der Chor heute exemplarisch steht. Marcus Creed (1987–2001) gelang die zunehmende Internationalisierung des RIAS Kammerchores, gerade auch durch die Verbindung von Alter und Neuer Musik. Daniel Reuss (2003–2006) rückte die klassische Moderne ins Zentrum und stärkte die Bindungen zu Kooperationspartnern im In- und Ausland. Hans-Christoph Rademann, der 2007 das Amt des Chefdirigenten übernahm und bis Sommer 2015 innehatte, erweiterte das inhaltliche und klangliche Ausdrucksspektrum und legte einen besonderen Akzent auf die mitteldeutsche Musikgeschichte des 17. –19. Jahrhunderts.
Seit der Konzertsaison 2017/2018 ist Justin Doyle Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des RIAS Kammerchors.
Zahlreiche Auszeichnungen und Preise dokumentieren den künstlerischen Weg und die hohe internationale Reputation des RIAS Kammerchores: Der Preis der Deutschen Schallplattenkritik, der Gramophone Award, der Choc de l’annee, der ECHO Klassik oder der Prix Caecilia sind nur einige der vielen Ehrungen. 2012 erhielt der RIAS Kammerchor den Ehrenpreis „Nachtigall“ der Jury des Preises der deutschen Schallplattenkritik. Eine beständige und erfolgreiche Zusammenarbeit verbindet den Chor mit René Jacobs, der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Freiburger Barockorchester und dem Münchener Kammerorchester unter Alexander Liebreich. Zudem arbeitet der RIAS Kammerchor mit Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Yannick Nézet-Séguin, Andrea Marcon, Thomas Hengelbrock, Florian Helgath, Ottavio Dantone und Rinaldo Alessandrini zusammen.
Der RIAS Kammerchor ist ein Ensemble der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH (roc berlin).
Gesellschafter sind Deutschlandradio, die Bundesrepublik Deutschland, das Land Berlin und der Rundfunk Berlin-Brandenburg.
Gregor Meyer
Choreinstudierung
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Das Konzert wird live auf rbbKultur übertragen.
Aufgrund von Bauarbeiten ist der Zugang zum Konzerthaus derzeit eingeschränkt. Bitte beachten Sie folgende Hinweise:
- Die Zugänge zum Einlass in der Kutschendurchfahrt sind weiterhin passierbar.
- Das Konzerthaus kann nicht direkt mit dem Auto angefahren werden.
- Fahrer können Konzertgäste am besten an der Ecke Friedrichstraße/Taubenstraße absetzen.
- Die Einfahrten zur Tiefgarage in der Jägerstraße und Taubenstraße sind nur von der Friedrichstraße kommend erreichbar.
- Fußgänger nähern sich dem Konzerthaus am besten aus Richtung Westen über die Tauben- oder Jägerstraße. Während der Einlasszeit sind an den Kreuzungen zur Charlottenstraße Mitarbeiter:innen des Konzerthauses positioniert, die an diesen Stellen bei der Orientierung der Gäste behilflich sind.
Konzerteinführung: 19.10 Uhr, Ludwig-van-Beethoven-Saal, Konzerteinführung von Helge Grünewald