Vasily Petrenko dirigiert Britten, Ravel & Rimski-Korsakow
Benjamin Britten
„Four Sea Interludes“ aus der Oper „Peter Grimes“ op. 33 a
Maurice Ravel
„Shéhérazade“ – Drei Poeme für Sopran und Orchester
Texte von Tristan Klingsor
Nikolai Rimski-Korsakow
„Scheherazade“ – Sinfonische Suite op. 35
Vasily Petrenko
Dirigent
Vasily Petrenko - Dirigent
Seit der Saison 2021/22 ist Vasily Petrenko Musikdirektor des Royal Philharmonic Orchestra. Nach seiner vielbeachteten fünfzehnjährigen Amtszeit als Chefdirigent des Royal Liverpool Philharmonic Orchestra (2006-2021) wurde er zum Ehrendirigenten des Orchesters ernannt und ist weiterhin, seit 2015, Chefdirigent des European Union Youth Orchestra. Von 2013 bis 2020 war er Chefdirigent des Oslo Philharmonic Orchestra, von 2009 bis 2013 Chefdirigent des National Youth Orchestra of Great Britain und Erster Gastdirigent des Mikhailovsky Theaters in St. Petersburg von 1994 bis 1997, wo er seine Karriere als Resident Conductor begann.
Vasily Petrenko begann seine musikalische Ausbildung an der St. Petersburger Capella Boys Music School – der ältesten Musikschule Russlands. Anschließend studierte er am St. Petersburger Konservatorium, wo er Meisterkurse bei Koryphäen wie Ilya Musin, Mariss Jansons und Yuri Temirkanov absolvierte.
Er arbeitet mit weltweit renommierten Orchestern zusammen, darunter die Berliner Philharmoniker, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Gewandhausorchester Leipzig, das London Symphony Orchestra, das London Philharmonic Orchestra, das Philharmonia Orchestra, die Accademia Nazionale di Santa Cecilia Rom, die St. Petersburger Philharmoniker, das Orchestre National de France, die Tschechische Philharmonie, das NHK Symphony und das Sydney Symphony Orchestra. In Nordamerika hat er das Philadelphia Orchestra, das Los Angeles Philharmonic Orchestra, das Cleveland Orchestra und die Symphonieorchester aus San Francisco, Boston, Chicago, und Montréal geleitet. Er ist beim Edinburgh Festival, Grafenegg Festival und bei den BBC Proms aufgetreten. Mit über dreißig Opern im Repertoire hat Vasily Petrenko auf vielen Opernbühnen dirigiert, u.a. beim Glyndebourne Festival Opera, an der Opéra de Paris, am Opernhaus Zürich, an der Bayerischen Staatsoper und der Metropolitan Opera in New York.
In der Saison 23/24 ging er mit dem Royal Philharmonic Orchestra auf Tournee durch die USA und Europa und gab sein Debüt beim NDR Elbphilharmonie Orchester in Hamburg. Außerdem kehrte er zu den Philharmonikern von Seoul, Hongkong, Israel und Dresden, den Symphonieorchestern von Pittsburgh und Dallas, der Filarmonica della Scala in Mailand und dem Orchester des Palau de Les Arts in Valencia zurück.
Vasily Petrenko hat sich als Aufnahmekünstler einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Neben einer umfangreichen Diskographie haben seine Sinfoniezyklen von Schostakowitsch, Rachmaninow und Elgar mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra weltweite Anerkennung gefunden. Mit dem Oslo Philharmonic Orchestra hat er Zyklen von Skrjabins Sinfonien und Strauss Tondichtungen sowie ausgewählte Sinfonien von Prokofjew und Mjaskowskij veröffentlicht.
Im September 2017 wurde Vasily Petrenko bei den Gramophone Awards als „Künstler des Jahres“ geehrt, ein Jahrzehnt nach der Auszeichnung als „Young Artist of the Year“ im Oktober 2007. Im Jahr 2010 gewann er den „Male Artist of the Year“ bei den Classical BRIT Awards. Er wurde als zweite Person überhaupt sowohl von der University of Liverpool als auch von der Liverpool Hope University mit der Ehrendoktorwürde (2009) und einem „Honorary Fellowship“ der Liverpool John Moores University (2012) ausgezeichnet. Titel, die seinen immensen Einfluss auf das Royal Liverpool Philharmonic Orchestra und die Kulturszene der Stadt würdigen.
Véronique Gens
Mezzosopran
Véronique Gens - Mezzosopran
Véronique Gens ist eine der beliebtesten Sopranistinnen Frankreichs und kann auf eine beachtliche Karriere in der Oper, im Konzert, bei Liederabenden und bei Aufnahmen zurückblicken: Sie gilt als eine der besten Interpretinnen von Mozart und des französischen Repertoires.
Zu Véronqiue’s jüngsten und kommenden Opernauftritten gehören: Madame Lidoine Dialogues des Carmélites an der Bayerischen Staatsoper und am Théâtre des Champs-Elysées, die Titelrolle von La Fille de Madame Angot an der Opéra Comique, Giulietta Les Contes d’Hoffmann am La Fenice, Clitemestre Iphigénie en Aulide beim Festival d’Aix-en-Provence und für die griechische Nationaloper, die Titelrolle von Charpentiers Médée mit Les Arts Florissants am Teatro Real in Madrid.
Eine der wichtigsten Rollen ihrer Karriere, die Donna Elvira in der Inszenierung des Don Giovanni von Peter Brook unter der Leitung von Claudio Abbado beim Festival d’Aix-en-Provence, brachte ihr weltweite Anerkennung. Ihr Repertoire umfasst die führenden Mozart-Rollen (Contessa Almaviva, Vitellia, Fiordiligi) und die großen Rollen der lyrischen Tragödie (u. a. Iphigénie en Tauride, Iphigénie en Aulide und Alceste), aber auch Heldinnen einer späteren Epoche, darunter: Alice Ford Falstaff; Eva Die Meistersinger von Nürnberg; Madame Lidoine Dialogues des Carmélites und Hanna Glawari Die Lustige Witwe. Véronique Gens gibt außerdem zahlreiche Konzerte und Liederabende mit einem breit gefächerten Repertoire in der ganzen Welt, insbesondere in Paris, Dresden, Berlin, Peking, Wien, Prag, London, Tanglewood, Stockholm, Moskau, Genf und Edinburgh.
Sie trat auf den bedeutendsten Opernbühnen der Welt auf, darunter die Opéra National de Paris, das Royal Opera House Covent Garden, die Wiener Staatsoper, die Bayerische Staatsoper, La Monnaie in Brüssel, das Liceu in Barcelona, das Teatro Real in Madrid, die Niederländische Nationaloper in Amsterdam sowie die Festivals von Aix-en-Provence, Salzburg und Glyndebourne.
Im Jahr 1999 wurde sie bei den Victoires de la Musique Classique zur Sängerin des Jahres gewählt. Ihre zahlreichen Aufnahmen (mehr als achtzig CDs und DVDs) wurden mit mehreren internationalen Preisen ausgezeichnet: zuletzt erhielt ihr Album mit französischen Melodien, Néère, 2016 einen Gramophone Award, während Visions 2018 einen International Classical Music Award und einen International Opera Award erhielt. Auch La Reyne de Chypre von Halévy erhielt 2019 einen Gramophone Award in der Kategorie Oper – außerdem wurde sie 2023 von Gramophone zur „Künstlerin des Jahres“ gekürt und erhielt den Ehrenpreis 2023 der Schallplattenkritik.
Véronique Gens wurde in den Rang eines Chevalier des französischen Ordens La Légion d’Honneur sowie zum Commandeur des Arts et des Lettres und Officier de l’Ordre national du Mérite befördert.
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Geburt eines Ohrwurmes
Wenn die Gestade des Meeres einmal erzählen würden, was sie alles wissen …
Benjamin Britten gelingt 1945 in der Oper „Peter Grimes“ eine ungemein packende Schilderung der düsteren Ereignisse an der englischen Atlantikküste des 19. Jahrhunderts. Nicht anders dem russischen Komponisten Nikolai Rimski-Korsakow, wenn er uns 1888 ausmalt, wie das Schiff Sindbads im Persischen Golf in Seenot gerät. Man meint, die beschwörende Erzählkunst der orientalischen Prinzessin Scheherazade habe den Komponisten selbst zum Erzählen beflügelt, seine orchestrale Klangphantasie geweckt. Die charakteristischen Themen wollen einem den ganzen Abend nicht mehr aus dem Kopf. „Das Programm, dem ich dabei folgte, bestand aus einzelnen unzusammenhängenden Motiven und Bildern aus Tausendundeiner Nacht, die in allen vier Sätzen meiner Suite zu finden sind …“ (Rimski-Korsakow)
Wenige Jahre später bildete gerade das exotische Kolorit und das Fantastisch-Freie der Musik von Rimski-Korsakow die Brücke für das ungeheure Interesse der Fin-de-Siècle-Metropole Paris an allem Russischen und sogar – wegen „Scheherazade“ – am Orient. Maurice Ravel versuchte sich in den 1890er-Jahren an einer Oper über die schillernde Frauengestalt, deren Name „von edlem Antlitz“ bedeutet. 1903 inspirierten ihn drei Poeme des befreundeten Dichters Tristan Klingsor (Pseudonym für Arthur Leclère) zu dem kleinen Orchesterliedzyklus „Shéhérazade“ – ohne Zusammenhang mit dem aufgegebenen Opernprojekt. Dem Musiker Ravel imponierte die Bildhaftigkeit und der Rhythmus der Prosa von Klingsor. Dem Text im Metrum der Silben folgend, entwickeln sich die Melodien wie von selbst aus der Sprache des Dichters.
Konzerteinführung: 19.10 Uhr, Ludwig-van-Beethoven-Saal, Steffen Georgi
Ultraschall Berlin – Festival für neue Musik
Ferek-Petric, Katzer, Cvijovic, Mason, Illés
SCHALLBRÜCKEN – mit Sternenhimmelprojektion
Brahms, Adams
Gedenkkonzert am 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz
Tuercke, Klein, Weinberg
Oktett-Kammerkonzert im Theater im Delphi
Svendsen, Mendelssohn Bartholdy