Sinfonischer Auftakt: Es sungen drei Engel
Vladimir Jurowski, Tamara Stefanovich & Georg Nigl
Igor Strawinsky
Symphonies d’instruments à vent (Bläsersinfonien)
(Fassung von 1920)
Igor Strawinsky
„Abraham und Isaak“ – Geistliche Ballade für Bariton und Kammerorchester
Igor Strawinsky
Konzert für Klavier und Blasinstrumente
Igor Strawinsky
Variationen für Orchester (Aldous Huxley in memoriam)
Paul Hindemith
Sinfonie „Mathis der Maler“
Vladimir Jurowski
Dirigent
Vladimir Jurowski - Dirigent
Vladimir Jurowski ist seit 2017 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. Seinen Vertrag hat er mittlerweile bis 2027 verlängert. Parallel dazu ist er seit 2021 Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in München.
Der Dirigent, Pianist und Musikwissenschaftler Vladimir Jurowski wurde zunächst an der Musikhochschule des Konservatoriums in Moskau ausgebildet. 1990 kam er nach Deutschland, wo er sein Studium an den Musikhochschulen in Dresden und Berlin fortsetzte. 1995 debütierte er beim britischen Wexford Festival mit Rimski-Korsakows „Mainacht“ und im selben Jahr am Royal Opera House Covent Garden mit „Nabucco“. Anschließend war er u.a. Erster Kapellmeister der Komischen Oper Berlin (1997– 2001) und Musikdirektor der Glyndebourne Festival Opera (2001–2013). 2003 wurde Vladimir Jurowski zum Ersten Gastdirigenten des London Philharmonic Orchestra ernannt und war von 2007 bis 2021 dessen Principal Conductor. Ebenfalls bis 2021 war er Künstlerischer Leiter des Staatlichen Akademischen Sinfonieorchesters „Jewgeni Swetlanow“ der Russischen Föderation und Principal Artist des Orchestra of the Age of Enlightenment in Großbritannien, außerdem Künstlerischer Leiter des Internationalen George-EnescuFestivals in Bukarest. Er arbeitet regelmäßig mit dem Chamber Orchestra of Europe und dem ensemble unitedberlin.
Vladimir Jurowski hat Konzerte der bedeutendsten Orchester Europas und Nordamerikas geleitet, darunter die Berliner, Wiener und New Yorker Philharmoniker, das Königliche Concertgebouworchester Amsterdam, das Cleveland und das Philadelphia Orchestra, die Sinfonieorchester von Boston und Chicago, das Tonhalle-Orchester Zürich, die Sächsische Staatskapelle Dresden und das Gewandhausorchester Leipzig. Er gastiert regelmäßig bei den Musikfestivals in London, Berlin, Dresden, Luzern, Schleswig-Holstein und Grafenegg sowie beim Rostropowitsch-Festival. Obwohl Vladimir Jurowski von Spitzenorchestern aus der ganzen Welt als Gastdirigent eingeladen wird, möchte er seine Aktivitäten zukünftig auf jenen geographischen Raum konzentrieren, der unter ökologischem Aspekt für ihn vertretbar ist.
Die gemeinsamen CD-Aufnahmen von Vladimir Jurowski und dem RSB begannen 2015 mit Alfred Schnittkes Sinfonie Nr. 3. Es folgten Werke von Britten, Hindemith, Strauss, Mahler und erneut Schnittke. Vladimir Jurowski wurde vielfach für seine Leistungen ausgezeichnet, darunter mit zahlreichen internationalen Schallplattenpreisen. 2016 erhielt er aus den Händen des heutigen Königs Charles III. die Ehrendoktorwürde der Royal Philharmonic Society. 2020 wurde Vladimir Jurowskis Tätigkeit als Künstlerischer Leiter des George-Enescu-Festivals vom Rumänischen Präsidenten mit dem Kulturverdienstorden gewürdigt.
Tamara Stefanovich
Klavier
Tamara Stefanovich - Klavier
Tamara Stefanovich überzeugt in ihren Konzerten das Publikum weltweit mit ausgeklügelten Recital-Programmen, als Kammermusikerin oder als Solistin der bedeutenden internationalen Orchester. Die Pianistin konzertierte u.a. mit dem Cleveland Orchestra, dem Chicago Symphony Orchestra, dem London Symphony und Philharmonic Orchestra, dem Chamber Orchestra of Europe und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Regelmäßig tritt sie in den renommiertesten Konzertsälen und bei hochkarätigen Festivals auf, darunter die Carnegie Hall in New York, die Berliner Philharmonie, die Wigmore Hall in London, Lucerne Festival und die Salzburger Festspiele. Als Kammermusikerin wird sie in der laufenden Saison beim Musikfest Berlin, im Muziekgebouw Amsterdam und beim Musikfest Herrenhausen zu Gast sein.
Nach einem umjubelten Debut beim Israel Philharmonic Orchestra mit Kirill Petrenko im Dezember 2019, wird Tamara Stefanovich in der Saison 2020/21 mit dem dem Netherlands Philharmonic Orchestra und Markus Stenz im Rahmen der Zaterdag Matinee in Amsterdam und in der Philharmonie Essen konzertieren sowie beim Orchestre Philharmonique du Luxembourg, Iceland Philharmonic Orchestra und dem Radio Filharmonisch Orkest zu Gast sein. Im April 2021 folgt dann ihr Debut beim Oregon Symphony Orchestra.
Zuletzt war Tamara Stefanovich mit dem Tokyo Symphony Orchestra, dem MDR Sinfonieorchester Leipzig, WDR Sinfoniesorchester Köln, dem Chamber Orchestra of Europe und dem Orquestra Sinfônica do Estado de São Paulo in Konzerten zu erleben. Ihre ausgedehnte Rezital-Tournee durch die USA anlässlich Pierre Boulez‘ 90. Geburtstag wurde von Kritikern hoch gelobt.
Eine fruchtbare Zusammenarbeit verbindet Tamara Stefanovich mit Komponisten wie György Kurtág, Pierre Boulez, Hans Abrahamsen und Sir George Benjamin. Zu ihren musikalischen Partnern zählen Patricia Kopatchinskaja, Pierre-Laurent Aimard und Matthias Goerne; regelmäßig arbeitet sie auch mit Dirigentinnen und Dirigenten wie Esa-Pekka Salonen, Vladimir Jurowski und Susanna Mälkki.
Ihre preisgekrönte Diskographie umfasst u.a. eine Aufnahme von Kurtágs „Quasi una Fantasia“ und seines Doppelkonzerts mit dem Asko | Schönberg Ensemble unter Reinbert de Leeuw bei ECM. Sie wurde mit dem Edison Award ausgezeichnet und war für die Einspielung von Bartóks Konzert für 2 Klaviere, Schlagzeug und Orchester mit Pierre-Laurent Aimard und dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Pierre Boulez auf Deutsche Grammophon für einen Grammy nominiert. Nach ihrem ersten Solo-Album, auf dem sie Werke von Bach und Bartók präsentierte, widmet sie sich für ihr zweites Album „Influences“, das nach seiner Veröffentlichung von der Presse hoch gelobt wurde, Werken von Ives, Bartók, Messiaen und Bach (März 2019, Pentatone).
Tamara Stefanovichs pädagogisches Engagement erstreckt sich von einer langjährigen Lehrtätigkeit in Belgrad, Köln und Freiburg bis hin zu ihrer Beschäftigung als Jurorin internationaler Klavierwettbewerbe. In Zusammenarbeit mit dem Klavier-Festival Ruhr hat sie ein innovatives Online-Projekt veröffentlicht (www.explorethescore.org), in dem sie interaktiv Boulez‘ „Notations“ analysiert. Außerdem war sie Kuratorin des Festivals „The Clearing“ im Rahmen der Portland International Piano Series. Die überzeugte Europäerin wurde an der Universität Belgrad ausgebildet, wo sie Psychologie, Soziologie und Pädagogik studierte, ehe sie am Curtis Institute (USA) und an der Musikhochschule Köln ihr Studium fortsetzte.
Georg Nigl
Bariton
Georg Nigl - Bariton
Georg Nigl, gefeierter „Wozzeck“ an der Mailänder Scala, „Lenz“ in Brüssel und Berlin („Sänger des Jahres“ 2015 der Zeitschrift Opernwelt), Bach-Interpret von internationalem Rang. Bereits im Kindesalter war der Sänger eng mit der Musik verbunden. Als Sopransolist der Wiener Sängerknaben trat er auf bedeutenden Bühnen in Erscheinung. Im Studium bei Kammersängerin Hilde Zadek erhielt er weitere wichtige Impulse für seine anschließende Karriere als Bariton.
Sein unverwechselbares Timbre führt ihn an alle wichtigen Opernbühnen und Festivals in Europa. Dabei arbeitet er unter der Leitung von renommierten Dirigenten wie Daniel Barenboim, Teodor Currentzis, Valery Gergiev, Daniel Harding, Nikolaus Harnoncourt, René Jacobs, Kent Nagano, Kirill Petrenko und Sir Simon Rattle sowie mit den wichtigen Regisseuren unserer Zeit zusammen. Besondere Anerkennung verschafft sich Georg Nigl nicht nur als ausführender Solist zahlreicher Uraufführungen, sondern auch als Impulsgeber für Kompositionen und Publikationen, unter anderem von Friedrich Cerha, Pascal Dusapin, Georg Friedrich Haas, Wolfgang Mitterer, Olga Neuwirth und Wolfgang Rihm.
Höhepunkte seit 2021 waren u.a. Papageno sowie die Titelpartie in der Uraufführung von Pascal Dusapins „Macbeth Underworld“ am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, die Titelpartie in Monteverdis „Orfeo“ und die Uraufführung von Beat Furrers „Violetter Schnee“ an der Staatsoper Unter den Linden Berlin. Mit der Titelpartie in Trojahns „Orest“ und als Eisenstein in „Die Fledermaus“ gastierte er an der Wiener Staatsoper, die Titelpartie in Mozarts „Le Nozze di Figaro“ sang er an der Hamburgischen Staatsoper, den bei Presse und Publikum gefeierten „Lenz“ beim Festival von Aix-en-Provence, Reimanns „Lear“ an der Bayerischen Staatsoper sowie den Pilatus in Bachs Johannespassion unter Sir Simon Rattle in der Inszenierung von Peter Sellars mit den Berliner Philharmonikern und auf Tournee mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment.
Die Saison 2021/2022 begann für Georg Nigl mit seinem Debüt beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) im Rahmen des Musikfest Berlin, wo er Strawinskys „Abraham und Isaak“ unter der Leitung von Vladimir Jurowski interpretierte. Im September 2022 gastiert er mit Xenakis‘ „Aïs“ in gleicher Besetzung an gleichem Ort.
Weitere aktuelle Höhepunkte sind die Titelpartie in der Neuproduktion von Monteverdis „Orfeo“ an der Wiener Staatsoper und am Teatro Real in Madrid. Georg Nigl setzt den Monteverdi-Zyklus an der Wiener Staatsoper als Ulisse („Ritorno d’Ulisse in Patria“) fort und stellt mit der Partie des Alberichs in einer konzertanten Aufführung von Wagners „Rheingold“ unter der Leitung von Sir Simon Rattle neuerlich seine Vielseitigkeit unter Beweis. Im Frühjahr 2022 hat er in München Rihms „Terzinen an den Tod“ sowie die Wölfl-Lieder unter der Leitung von Ingo Metzmacher aufgeführt. Im Sommer 2022 war er beim Schleswig-Holstein Musik Festival mit Zimmermanns „Ekklesiastischer Aktion“ und mit Brahms‘ Requiem zu erleben.
Georg Nigls kammermusikalisches Repertoire weist ein weites Spektrum vom Barock über die Wiener Klassik bis zu neuester Musik auf – gemeinsam erarbeitet und aufgeführt mit Alexander Melnikov, Olga Pashchenko, Luca Pianca und Gérard Wyss. Seine Aufnahme „Bach privat“ mit Anna Lucia Richter wurde 2017 mit dem Diapason d’or ausgezeichnet, sein Album „Vanitas“ mit Olga Pashchenko und Liedern von Beethoven, Schubert und Rihm wurde vielstimmig als Entdeckung des Jahres gefeiert. Liederabende führen ihn 2022/2023 zu den Ludwigsburger Schlossfestspielen, zum Musikfest Bremen, in die Elbphilharmonie Hamburg, nach Schwetzingen sowie in die Berliner und Pariser Philharmonie.
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Ralf Sochaczewsky
Assistent des Chefdirigenten
Ralf Sochaczewsky - Assistent des Chefdirigenten
Ralf Sochaczewsky erhielt Dirigierunterricht bei Christian Grube und Marc Piollet an der Universität der Künste Berlin. Später studierte er an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Chordirigieren bei Jörg-Peter Weigle und Orchesterdirigieren bei Prof. Reuter.
Er leitet den Berliner Chor Cantus Domus, mit dem er beim Berliner Chorwettbewerb 2017 einen 1. Preis gewann und beim 8. Chorwettbewerb des Deutschen Musikrats in Dortmund einen 3. Preis. Von 1998 bis 2012 dirigierte er den Chor Ensemberlino Vocale und nahm mit ihm erfolgreich an Chorwettbewerben teil (1. Preis beim Chorfest Bremen 2008).
Er arbeitet regelmäßig mit Chören wie dem Berliner Vocalconsort, der Cappella Amsterdam, dem RIAS Kammerchor und dem Berliner Rundfunkchor.
2016 dirigierte er die europäische Erstaufführung des mit dem Pulitzer-Preis 2015 gewürdigten Oratoriums „Anthracite Fields“ von Julia Wolfe mit dem DR Vocalensemble und Bang on a Can-All Stars.
Ralf Sochaczewsky konzertierte mit Orchestern wie dem London Philharmonic Orchestra, dem Konzerthausorchester Berlin, dem National Radio Orchestra Bucarest und dem Kammerorchester der Minsker Philharmonie. Opern dirigierte er am Bolschoi Theater Moskau, der Komischen Oper Berlin, der Opera National du Rhin und der Litauischen Nationaloper.
Ralf Sochaczewsky arbeitete mit verschiedenen Pop-Gruppen und Künstlern wie Stargaze und André de Ridder, Bon Iver, Damien Rice, Lisa Hannigan und Tocotronic zusammen. Mit Cantus Domus ist er regelmäßig bei Festivals wie HaldernPop und KalternPop zu Gast.
Er unterrichtet Chordirigieren an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“. Für seine großen Verdienste um die Berliner Chorszene verlieh ihm der Chorverband Berlin 2017 die Geschwister Mendelssohn Medaille.
Zwei Schwergewichte der Musik des 20. Jahrhunderts diskutieren heikle religionsphilosophische Fragen. Und finden denkbar verschiedene musikalische Antworten
Konzerteinführung: Einführung von Steffen Georgi auf rsb-online.de