Silvesterkonzert
Torsten Rasch
„Pataphor“ (Auftragswerk des RSB, Uraufführung)
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 mit Schlusschor über Schillers Ode „An die Freude“
Vladimir Jurowski
Dirigent
Vladimir Jurowski - Dirigent
Vladimir Jurowski ist seit 2017 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. Seinen Vertrag hat er mittlerweile bis 2027 verlängert. Parallel dazu ist er seit 2021 Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in München.
Der Dirigent, Pianist und Musikwissenschaftler Vladimir Jurowski wurde zunächst an der Musikhochschule des Konservatoriums in Moskau ausgebildet. 1990 kam er nach Deutschland, wo er sein Studium an den Musikhochschulen in Dresden und Berlin fortsetzte. 1995 debütierte er beim britischen Wexford Festival mit Rimski-Korsakows „Mainacht“ und im selben Jahr am Royal Opera House Covent Garden mit „Nabucco“. Anschließend war er u.a. Erster Kapellmeister der Komischen Oper Berlin (1997– 2001) und Musikdirektor der Glyndebourne Festival Opera (2001–2013). 2003 wurde Vladimir Jurowski zum Ersten Gastdirigenten des London Philharmonic Orchestra ernannt und war von 2007 bis 2021 dessen Principal Conductor. Ebenfalls bis 2021 war er Künstlerischer Leiter des Staatlichen Akademischen Sinfonieorchesters „Jewgeni Swetlanow“ der Russischen Föderation und Principal Artist des Orchestra of the Age of Enlightenment in Großbritannien, außerdem Künstlerischer Leiter des Internationalen George-EnescuFestivals in Bukarest. Er arbeitet regelmäßig mit dem Chamber Orchestra of Europe und dem ensemble unitedberlin.
Vladimir Jurowski hat Konzerte der bedeutendsten Orchester Europas und Nordamerikas geleitet, darunter die Berliner, Wiener und New Yorker Philharmoniker, das Königliche Concertgebouworchester Amsterdam, das Cleveland und das Philadelphia Orchestra, die Sinfonieorchester von Boston und Chicago, das Tonhalle-Orchester Zürich, die Sächsische Staatskapelle Dresden und das Gewandhausorchester Leipzig. Er gastiert regelmäßig bei den Musikfestivals in London, Berlin, Dresden, Luzern, Schleswig-Holstein und Grafenegg sowie beim Rostropowitsch-Festival. Obwohl Vladimir Jurowski von Spitzenorchestern aus der ganzen Welt als Gastdirigent eingeladen wird, möchte er seine Aktivitäten zukünftig auf jenen geographischen Raum konzentrieren, der unter ökologischem Aspekt für ihn vertretbar ist.
Die gemeinsamen CD-Aufnahmen von Vladimir Jurowski und dem RSB begannen 2015 mit Alfred Schnittkes Sinfonie Nr. 3. Es folgten Werke von Britten, Hindemith, Strauss, Mahler und erneut Schnittke. Vladimir Jurowski wurde vielfach für seine Leistungen ausgezeichnet, darunter mit zahlreichen internationalen Schallplattenpreisen. 2016 erhielt er aus den Händen des heutigen Königs Charles III. die Ehrendoktorwürde der Royal Philharmonic Society. 2020 wurde Vladimir Jurowskis Tätigkeit als Künstlerischer Leiter des George-Enescu-Festivals vom Rumänischen Präsidenten mit dem Kulturverdienstorden gewürdigt.
Mirjam Mesak
Sopran
Mirjam Mesak - Sopran
Die estnische Sopranistin Mirjam Mesak ist derzeit Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper, wo sie in Rollen von Iolanta bis Musetta einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen hat. Sie verkörperte die Hauptrolle in Axel Ranischs Film „Orphea in Love“, der an der Bayerischen Staatsoper im September 2022 uraufgeführt wurde, und bewies damit, dass sie nicht nur über eine „herausragende Stimme“ (Crescendo) verfügt, sondern auch eine wunderbare Schauspielerin ist. Der Film kam anschließend deutschlandweit in die Kinos.
In der Saison 2023/24 standen für Mirjam Mesak mehrere spannende Debüts an. Sie machte ihr Hausdebüt an der Opéra de Monte-Carlo, wo sie Tebaldo in einer Neuproduktion von Verdis Don Carlo sang, inszeniert von Davide Livermore. Sie erweiterte ihr Repertoire um die Rolle der Xenia in Boris Godunow an der Bayerischen Staatsoper und war erstmals an der Königlichen Oper in Kopenhagen als Michal in Barrie Koskys Inszenierung von Saul zu sehen. In München übernahm sie außerdem die Rollen der Musetta in La bohème und der Dama di Lady Macbeth in Macbeth und war außerdem in Schostakowitschs Die Nase, inszeniert von Kirill Serebrennikow, dirigiert von Vladimir Jurowksi, in Verdis Il trovatore unter Antonino Fogliani und in Wagners Parsifal unter der musikalischen Leitung von Adam Fischer zu sehen.
In Estland tritt Mirjam regelmäßig mit dem Estnischen Nationalen Symphonieorchester und dem Symphonieorchester Vanemuine auf und ist ein gern gesehener Gast an der Estnischen Nationaloper. In der Saison 2023/24 tritt sie als Solistin in der 2. Sinfonie (Mahler) mit dem Estnischen Nationalen Sinfonieorchester unter der Leitung von Neeme Järvi auf. Später kehrt sie nach Tallinn für zwei Neujahrskonzerte mit dem Estnischen Nationalen Sinfonieorchester unter Kaspar Mänd zurück. Anlässlich des 150. Geburtstags von Rudolf Tobias, dem ersten professionellen estnischen Komponisten und Organisten, interpretiert sie sein Oratorium „Joonas“ mit dem Estnischen Philharmonischen Kammerchor und dem Kammerorchester Tallinn unter der Leitung von Tõnu Kaljuste. Nach einer CD-Aufnahme findet ein Konzert an der Tallinner Methodistische Kirche statt.
In der Saison 2022/23 debütierte Mirjam Mesak in München als Oscar in Johannes Eraths Inszenierung von Un ballo in maschera unter Ivan Repušic und sang Ännchen in Der Freischütz unter der musikalischen Leitung von Lothar Koenigs. Außerdem war Mirjam als Tebaldo (Don Carlo) unter Andrea Battistoni, Anna (Nabucco) unter Daniele Rustioni, 1. Sprite (Rusalka) unter Henrik Nánási zu hören und kehrte zu ihren Rollen in Das schlaue Füchslein unter Mirga Gražinytė-Tyla und als Musetta in La bohème unter Juraj Valcuha zurück. Sie schließ sich kurzfristig den letzten Konzerten von Maestro Marek Janowski als Chefdirigent der Dresdner Philharmonie an und interpretierte erfolgreich „Les illuminations“ von Benjamin Britten.
2021/22 war Mirjam in einer Starbesetzung von La bohème unter der Leitung von Asher Fisch zu hören, die von der Bayerischen Staatsoper international ausgestrahlt wurde. Ihre Darstellung der Musetta wurde dabei für ihre „Schönheit und Eleganz“ (Opera Wire) gelobt. Außerdem war sie als Juliette in Simon Stones bahnbrechender Produktion von Die tote Stadt unter Kirill Petrenko zu hören, die inzwischen auf DVD erschienen ist. Außerdem erntete Mirjam viel Lob für ihre Interpretation von Tschaikowskis Iolanta am Cuvilliés-Theater (ebenfalls auf DVD zu sehen) unter der musikalischen Leitung von Alevtina Ioffe, weil sie der Rolle eine „unglaubliche Tiefe“ (Bachtrack) verleihen konnte. In ihrer Heimatstadt Tallinn gab Mirjam Mesak ein von der Kritik gefeiertes Debüt als Norina in Don Pasquale an der Estnischen Nationaloper unter der Leitung von Arvo Volmer.
Während ihrer Zeit im Münchner Opernstudio hinterließ Mirjam Mesak nicht nur als Iolanta, sondern auch als Freia (Das Rheingold), Nella (Gianni Schicchi) unter der Leitung von Daniele Rustioni und als Taumännchen in Richard Jones‘ Hänsel und Gretel unter Patrick Lange einen hervorragenden Eindruck.
Mirjam Mesak ist Absolventin der Guildhall School of Music & Drama (First Class Honours), wo sie unter der Leitung von Prof. Rudolf Piernay studierte. Sie ist als Solistin in mehreren renommierten Konzertsälen Londons aufgetreten, darunter die Barbican Hall, die Milton Court Concert Hall (u. a. im Rahmen des London Symphony Orchestra-Festivals „This is Rattle“) und die Wigmore Hall.
Im Jahr 2019 wurde sie mit dem Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Darstellende Kunst ausgezeichnet.
Emily d’Angelo
Alt
Emily d’Angelo - Alt
Die kanadische Mezzo-Sopranistin Emily D’Angelo, Lincoln Center Emerging Artist 2020, ist „eine der besten jungen Sängerinnen der Welt“ (NY Times) und hat ihren kometenhaften Aufstieg fortgesetzt und sich fest als eine der aufregendsten und von der Kritik gefeierten Künstlerinnen ihrer Generation etabliert. Die NY Times bezeichnete ihr jüngstes US-Recital-Debüt als „wundersam und kraftvoll“ und sie ist die erste und einzige Sängerin, die mit dem Leonard Bernstein Award des Schleswig-Holstein Musikfestivals ausgezeichnet wurde. D’Angelo, die zu den „Top 30 Under 30“ der kanadischen Klassikszene und den „40 Under 40“ von WQXR NYC Public Radio zählt, hat bei zahlreichen internationalen Wettbewerben den ersten Preis gewonnen, darunter die Metropolitan Opera Competition, die Canadian Opera Company Competition, die George London Competition, die Gerda Lissner Competition, die Innsbruck Baroque Competition und die Operalia Competition, bei der sie unter anderem den ersten Preis, den Zarzuela Prize, den Birgit Nilsson Prize und den Publikumspreis gewann. D’Angelo gab ihr Bühnendebüt im Alter von nur 21 Jahren als Cherubino in Le nozze di Figaro beim Spoleto Festival dei Due Mondi, wo sie 2016 mit dem Monini-Preis ausgezeichnet wurde.
In der Spielzeit 2024/25 übernimmt D’Angelo die Hauptrolle Jess in der mit Spannung erwarteten Metropolitan Premiere der Oper Grounded der Komponistin Jeanine Tesori. Sie kehrt für ihr Rollendebüt als Octavian in Strauss‘ Der Rosenkavalier an die Staatsoper Berlin zurück, eine Rolle, die sie später in der Saison an der Wiener Staatsoper wieder aufnimmt. Ebenfalls in Berlin singt die Mezzosopranistin den Idamante in Idomeneo an der Seite von Rolando Villazón in der Titelrolle. An der Wiener Staatsoper lässt D’Angelo Donna Elvira und Dorabella in Mozarts Don Giovanni und Cosi fan tutte wieder aufleben. In die Rolle des Cherubino in Le Nozze di Figaro kehrt D’Angelo zweimal zurück: an der Bayerischen Staatsoper und an der Metropolitan Opera.
Die gefragte Konzertinterpretin ist Solistin des Adventskonzert des ZDF mit der Staatskapelle Dresden unter der Leitung von Riccardo Minasi in der Frauenkirche in Dresden. Unter der Leitung von Yannick Nézet-Séguin kehrt sie in ihre kanadische Heimat zurück, um Händels Messias mit dem Orchestre Métropolitain in der Basilique Notre-Dame de Montréal aufzuführen. Gemeinsam mit dem RSB-Orchester und dem Dirigenten Vladimir Jurowski singt Beethovens 9. Sinfonie bei den Neujahrskonzerten im Konzerthaus Berlin. Die Mezzosopranistin beendet ihre Konzertsaison als Solistin mit dem Tonkünstler Orchester unter der Leitung von Alessandro de Marchi in einem Haydn-Programm im Auditorium Grafenegg in Österreich.
Im Herbst 2024 erscheint D’Angelos mit Spannung erwartetes zweites Deutsche Grammophon Album freezing. Das Album enthält Kompositionen von Dowland, Purcell, Kodály, Philip Glass, Randy Newman und Jeanine Tesori, neben vielen anderen. Das Album umfasst siebzehn Lieder aus der Folk-Tradition, dem Kunstlied und darüber hinaus.
In den letzten Spielzeiten gab Emily D’Angelo eine Reihe von vielbeachteten Debüts und festigte damit ihren Status als eine der gefragtesten Künstlerinnen der Opernwelt. An der Washington National Opera sang sie die Rolle der Jess in der Weltpremiere von Tesoris Grounded. In den letzten beiden Jahren gab sie ihre Rollendebüts als Ruggiero in Alcina in einer Neuinszenierung von Richard Jones am Royal Opera House, Covent Garden; den titelgebenden Ariodante in einer Neuinszenierung von Robert Carsen am Palais Garnier der Pariser Oper, ihre umjubelte Interpretation des Sesto (La Clemenza di Tito) in einer Neuinszenierung von Laurent Pelly und Juno in Semele an der Bayerischen Staatsoper in einer weiteren Neuinszenierung von Claus Guth. An der Wiener Staatsoper gab die Mezzosopranistin ihr Hausdebüt als Dorabella in Così fan tutte. Weitere Höhepunkte waren ihr Debüt als Ottavia (L’incoronazione di Poppea) bei ihrem Hausdebüt am Opernhaus Zürich, ihr Hausdebüt an der Berliner Staatsoper als Cherubino (Le nozze di Figaro), ihr Rollen- und Hausdebüt als Sesto in La clemenza di Tito am Royal Opera House in London; ihre ersten Auftritte als Idamante in Idomeneo und als Cherubino in Le nozze di Figaro an der Bayerischen Staatsoper; ihr Haus- und Rollendebüt als Angelina in Rossinis La cenerentola an der Semperoper Dresden; ihr Debüt als Prince Charming in Massenets Cinderella (live in HD übertragen) an der Metropolitan Opera; ihr Hausdebüt als Dorabella in Così fan tutte und ihr Rollendebüt als Donna Elvira in Don Giovanni am Teatro alla Scala; ihr Hausdebüt an der Opéra National de Paris als Siebel in Gounods Faust und gleichzeitig als Rosina in Il barbiere di Siviglia sowie ihr Debüt beim Festival von Aix-en-Provence als Orphée in Gluck/Berlioz‘ Orphée et Eurydice, ebenfalls ein Rollendebüt.
Als Mitglied des Lindemann Young Artist Programme war Emily D’Angelo 2019 auf der Bühne der New Yorker Metropolitan Opera New York unter anderem in fogenden Rollen zu hören: als Annio in La clemenza di Tito, Zweite Dame in Die Zauberflöte und Soeur Mathilde in Dialogues des Carmélites, dirigiert von Musikdirektor Yannick Nézet-Séguin und übertragen in Kinosälen auf der ganzen Welt als Teil der Live in HD-Reihe der Met. Sie sang Dorabella in Così fan tutte an der Santa Fe Opera und der Canadian Opera Company, wo sie auch als Rosina in Il barbiere di Siviglia auftrat. In der Spielzeit 2017/2018 gab D’Angelo ihr Rollendebüt als Rosina in Il barbiere di Siviglia beim Glimmerglass Festival in einer Neuproduktion von Francesca Zambello und trat mit dem Los Angeles Philharmonic in Auszügen aus Die Zauberflöte mit Gustavo Dudamel auf.
Emily D’Angelo ist eine begeisterte Konzertinterpretin und tritt regelmäßig in den führenden Konzertsälen der Welt auf, wobei sie mit weltweit renommiertesten Orchestern, Ensembles und Dirigenten zusammenarbeitet. Als Spotlight Artist des Toronto Symphony Orchesters in der Spielzeit 2023/24 präsentierte die Mezzosopranistin ihre Interpretation von Berg’s Sieben frühen Liedern und die enargeia suite ihres gleichnamigen Debütalbums. Bei den Salzburger Festspielen gab D’Angelo ihr Debüt mit dem Mozart Requiem. Mit The English Concert und Harry Bicket gab Emily D’Angelo ihr Debüt in der Carnegie Hall als Händels Serse und gab weitere Konzerte im Vereinigten Königreich und in Spanien. Die Mezzosopranistin trat mit einem Donizetti-Rossini-Programm im Rudolfinum Prag auf und gab Liederabende u. a. in der Carnegie Hall, Park Avenue Armory, Stockholmer Philharmonie, in Toronto, Barcelona und bei dem Peralada Music Festival. Sie sang ihr Debüt mit Alma Mahler’s Sieben Lieder in Madrid unter der musikalischen Leitung von Anja Bihlmaier und Beethoven’s 9. Sinfonie in Boston unter der Leitung von Raphael Pichon. Im Jahr 2021 nahm sie ein Konzertprogramm für die Konzertreihe des Kennedy Center Vocal Arts DC und deren Streaming-Plattform auf. In den vergangenen Spielzeiten hat D’Angelo ein vielfältiges Recital-Repertoire an zahlreichen internationalen Veranstaltungsorten aufgeführt, darunter die Los Angeles SongFest Recital Series, die New York Morgan Library Recital Series, Toronto Koerner Hall, das Santa Fe Festival of Song und die Princeton University Concert Series. Sie spielte die Weltpremiere von Ana Sokolovićs Liederzyklus dawn always begins in the bones und eröffnete Torontos Festival für zeitgenössische Musik „21C“ mit Unsuk Chins snagS&Snarls und der kanadischen Erstaufführung von Matthew Aucoins The Orphic Moment.
D’Angelo sang Vaughn Williams‘ Serenade to Music mit dem Toronto Symphony Orchestra, welches live aufgenommen und 2019 in der Kategorie Best Classical Compendium für den Grammy nominiert und mit dem JUNO Award in der Kategorie Best Classical Album: Large Ensemble ausgezeichnet wurde. Des Weiteren war sie in Konzerten mit dem Montclair Orchestra in Strawinskis Pulcinella, am Teatro del Lago in Chile und bei der Society for the Four Arts in Palm Beach zu hören. Sie debütierte mit Soloprogrammen im Avenue Armory in New York und mit der Chamber Music Society of Lincoln Center im Stavros Niarchos Cultural Center in Athen, welches als erste internationale Produktion vom Fernsehsender PBS in der Reihe Live From Lincoln Center aufgezeichnet und als Odyssey auf DVD/CD veröffentlicht wurde.
Emily D’Angelo ist eine Exklusivkünstlerin von Deutschen Grammophon. Ihr Debütalbum energeia mit Musik aus dem 12. und 21. Jahrhundert von den Komponistinnen Hildegard von Bingen, Hildur Guðnadóttir, Missy Mazzoli und Sarah Kirkland Snider wird von der Künstlerin selbst als „eine Klangwelt, die durch das multisensorische antike Konzept von enargeia zusammengehalten wird“ beschrieben. Das Album erhielt den JUNO und Grammophone Award in 2022.
Emily D’Angelo wurde in Toronto geboren und ist Absolventin des Canadian Opera Company Ensemble Studios sowie des Metropolitan Opera Lindemann Young Artist Development Programms.
Christopher Sokolowski
Tenor
Christopher Sokolowski - Tenor
Mit einer „schimmernden Samtstimme“, „wagnerianischer Kraft“ (Ôlyrix) und einem „strahlenden hohen Register“ (Das Opernglas) fesselt der amerikanische Tenor Christopher Sokolowski das Publikum mit seinen lebendigen, elektrisierenden Darstellungen und etabliert sich in einigen der anspruchsvollsten und ikonischsten Rollen der Oper auf der internationalen Bühne.
In der Spielzeit 2024/25 stehen mehrere bedeutende Debüts an: Sokolowski eröffnet die Spielzeit am Theater Bremen mit seinem Rollendebüt als Lohengrin in einer Neuinszenierung von Frank Hilbrich unter der Leitung von Stefan Klingele. Anschließend tritt er im renommierten Konzerthaus Berlin auf und spielt Beethovens 9. Sinfonie mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter der Leitung von Vladimir Jurowski. Im Anschluss an diese Konzerte kehrt er an die Staatsoper Hannover zurück, um als Manolios in Martinůs Griechischer Passion zu debütieren, in einer Neuinszenierung von Barbora Horáková unter der Leitung von Stephan Zilias.
In der Spielzeit 2023/24 gab Sokolowski sein Debüt in der Titelrolle von Verdis Ernani am Theater St. Gallen und wurde von der Presse hoch gelobt. Er wurde als „Idealbesetzung“ (Oper! Magazin, Kronenzeitung) und als „äußerst überzeugender, intensiver Ernani-Interpret, […] der die Rolle mit natürlicher, perfekter stimmlicher Unterstützung und einem dynamischen, präzise nuancierten Ton auszufüllen vermag“ (Oper Aktuell) gelobt. Darüber hinaus wurde er für seine Darstellung als „unglaublich agiler Darsteller … [mit] einem höchst individuellen Timbre, einer gut entwickelten Mittellage und einer strahlenden Höhe“ (Das Opernglas) gewürdigt, der der Rolle „eine vibrierende Kraft und eine überzeugende, manchmal fast wilde Präsenz“ (Ostschweizer Kultur) verleiht.
Als Mitglied des Opernstudios der Staatsoper Stuttgart war Sokolowski in den Spielzeiten 2018/19 und 2019/20 in über 100 Vorstellungen zu erleben, wobei er sowohl in von der Kritik hochgelobten Neuproduktionen als auch in Repertoirestücken Nebenrollen übernahm. Während seiner Zeit im Studio trat er mit dem Ensemble bei den Baden-Badener Festspielen und der Opéra National du Rhin auf und gab sein Debüt in der Titelrolle von Mozarts La clemenza di Tito am Theater Bregenz. Die Saison 2020/21 „COVID“ brachte Verfilmungen von Werken von Purcell und Monteverdi mit der Staatsoper Stuttgart.
Sokolowski wurde bei mehreren renommierten Wettbewerben ausgezeichnet, zuletzt als großer Finalist des Pariser Opernwettbewerbs am Théâtre des Champs-Elysées, wo er „eine technische Reife zeigte, die weit über sein Alter hinausging und es ihm ermöglichte, die vielen Facetten seiner schimmernden Samtstimme zu beherrschen“ (Ôlyrix). Er erhielt den Rohatyn Great Promise Award des Metropolitan Opera National Council Competition, den Hermann-Leopoldi-Musikpreis des Internationalen Otto-Edelmann-Wettbewerbs in Wien und war einer der Finalisten des Internationalen Cesti-Wettbewerbs in Innsbruck. In Konzerten ist er weltweit mit einem Repertoire aufgetreten, das vom Barock bis zu Uraufführungen reicht.
Der aus dem New Yorker Hudson Valley stammende Sokolowski schloss sein Gesangsstudium an der Jacobs School of Music der Indiana University (M.M.) und am Purchase Conservatory (B.M.) ab. Er war Gastkünstler am Tanglewood Music Center und an der Fondation des Treilles Académie de la Voix.
Christof Fischesser
Bass
Christof Fischesser - Bass
Christof Fischesser wuchs in einer musikalischen Familie auf, erhielt bereits in der frühen Kindheit Instrumentalunterricht und war Mitglied in mehreren Chören und Ensembles. Er studierte Gesang bei Prof. Martin Gründler an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main und gewann im Jahr 2000 den ersten Preis beim Bundeswettbewerb für Gesang in Berlin. Daraufhin engagierte ihn das Badische Staatstheater Karlsruhe als festes Ensemblemitglied und gab ihm bereits früh Gelegenheit, große Partien seines Fachs wie Mephisto (Mefistofele / Boito) oder Figaro (Le nozze di Figaro) zu singen. 2004 wechselte er ins Ensemble der Staatsoper Berlin, von 2012 bis 2015 gehörte er dem Opernhaus Zürich an, mit dem ihn seither eine besonders enge Zusammenarbeit verbindet.
Auch in der Saison 2024/25 kehrt er als Fiesco in Verdis Simon Boccanegra, König Heinrich in Wagners Lohengrin und Rocco in Beethovens Fidelio an dieses Haus zurück. Weitere Engagements führen ihn als Pogner in Die Meistersinger von Nürnberg an die Berliner Staatsoper Unter den Linden, als König Marke in Tristan und Isolde nach Stockholm sowie als Wassermann in Rusalka und Komtur in Don Giovanni an die Bayerische Staatsoper München.
Zu den Höhepunkten der jüngeren Vergangenheit zählen Neuinszenierungen von Verdis Simon Boccanegra am Opernhaus Zürich in einer Regie von Andreas Homoki, in der Christof Fischesser als Jacopo Fiesco zu erleben war oder von Richard Strauss‘ Rosenkavalier an der Bayerischen Staatsoper, wo er seither immer wieder als Ochs begeistert. Gastengagements in dieser Rolle, aber auch als Orest, König Marke, Hunding, La Roche, Blaubart und Rocco führten Christof Fischesser an die Wiener Staatsoper, an das Royal Opera House Covent Garden in London, an die Opéra Nationale de Paris, das Teatro Real in Madrid, die Staatsoper München, die Semperoper Dresden, die Opéra nationale de Lyon, an die Lyric Opera Chicago sowie die Opernhäuser von Amsterdam, Antwerpen, Basel, Kopenhagen und Stockholm. Zudem war er bei den Salzburger Festspielen und dem Festival d’Aix-en-Provence zu hören und folgte einer Einladung der Bregenzer Festspiele die Rolle des Kaspar in Philipp Stölzls Interpretation von Webers Der Freischütz auf der Seebühne zu übernehmen.
Sein breitgefächertes Repertoire umfasst außerdem Rollen wie Landgraf (Tannhäuser), Gurnemanz (Parsifal), Sarastro (Zauberflöte), Sir Giorgio (I Puritani), Banco (Macbeth), Conte di Walter (Luisa Miller), oder Mephisto (Faust /Gounod).
Auch als Konzertsänger ist Christof Fischesser international gefragt und trat u.a. in Janáčeks Glagolitischer Messe in Paris unter Jukka-Pekka Saraste, mit den Wiener Symphonikern unter Fabio Luisi an der Tonhalle Zürich, dem Wiener Konzerthaus und Musikverein, mit Daniel Barenboim und seinem West-Eastern Divan Orchestra in Madrid, Sevilla und Valencia und dem Mahler Chamber Orchestra unter Claudio Abbado beim Lucerne Festival auf. Schlüsselwerke wie Beethovens Missa solemnis, Verdis Messa da Requiem oder Mendelssohns Elias zählen ebenso zu seinem Repertoire wie Brahms‘ Vier ernste Gesänge. Außerdem arbeitete er mit Dirigenten wie Bernard Haitink, Kent Nagano, Antonio Pappano, Philippe Jordan, Yannick Nézet-Séguin oder Kirill Petrenko.
Das künstlerische Schaffen Christof Fischessers wird auf zahlreichen CD- und DVD- Veröffentlichungen dokumentiert, darunter Beethovens Fidelio unter der Leitung von Claudio Abbado, Massenets Manon unter Daniel Barenboim oder Wagners Lohengrin unter Kent Nagano.
Rundfunkchor Berlin
Benjamin Hartmann
Choreinstudierung
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Schwieriger Bruderkuss
Richard Wagner fühlte sich sein Leben lang magisch von ihr angezogen, Hermann Hesse stieß sich an der vulgären Banalität ihres Finales. Die deutsche Arbeitersängerbewegung machte aus ihr in den 1920er-Jahren regelmäßige Massenveranstaltungen, Claude Debussy sah durch eben diese breite Öffentlichkeit das Große an ihr zum „Popanz“ degradiert. Thomas Manns Romanfigur Adrian Leverkühn wollte sie gar ein für allemal zurücknehmen. Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin spielt sie unverdrossen seit 1948 regelmäßig zum Jahreswechsel – nicht weil es so üblich ist, sondern weil dieses besondere Werk, die Sinfonie Nr. 9 von Ludwig van Beethoven, den Menschen rund um den Erdball immer aufs Neue dabei hilft, sich innerlich aufzurichten und buchstäblich zu den Sternen zu greifen.
Vladimir Jurowski stellt dem allzuleicht verflachenden „Gebrauch“ dieser Hohen Musik stets einen akustischen und geistigen Widerhaken gegenüber, ein Werk zeitgenössischer Musik, das die Freuden-Oden-Einbahnstraße möglicherweise provokativ hinterfragt. Diesmal ist es die Uraufführung eines neuen Werkes von Torsten Rasch. Seine Komposition nennt Rasch „Pataphor“. Pataphor ist das weitergedachte Derivat einer Metapher, möglicherweise wieder näher dran an der Realität als die Metapher selbst. Wenn Beethovens Neunte eine gewaltige Metapher dafür ist, was menschliche Utopie zu hoffen wagen kann, „dann wird mein Stück ein Pataphor (der Metapher) sein. Oder ein Beispiel: Wenn der Schwanz einer Eidechse zu lang wird (Beethoven 9), fällt er ab und schafft eine neue Eidechse – ‚Pataphor'“ (Torsten Rasch).
Korrektur
In der Broschüre auf Seite 24 sind falsche Preise für das Konzert am 30.12. im Konzerthaus angegeben. Es gelten die folgenden Preise: € 45 / 48 / 51 /55 /60 / 65
Weitere Konzerte
Ton Koopman dirigiert Bach, Haydn, Händel & Rameau
Rameau, Bach, Händel, Haydn
Marta Gardolińska & Bomsori Kim
Bacewicz, Szymanowski, Mendelssohn Bartholdy