Mensch, Musik! #3 Hotspot Erde
Vladimir Jurowski
William Russell
„Human / Nature / Machine“ – komponiert, gemixt und präsentiert in 4DSOUND im Lichthof
Gina Lo
„Environmental Possibilities“ – Kunstinstallation im Foyer
Alfred Schnittke
„Stimmen der Natur“ für zehn Frauenstimmen und Vibraphon
Jean-Féry Rebel
„Das Chaos“ aus „Die Elemente. Symphonie nouvelle“
Joseph Haydn
Zwei Ausschnitte aus „Die Jahreszeiten“ – Oratorium für Soli, Chor und Orchester Hob XXI:3
Mischa Tangian
„Wasser“ für Orchester
(Uraufführung der revidierten Fassung)
Claude Debussy
„Sirenen“ aus „Drei Nocturnes“ für Frauenchor und Orchester
Eden Lonsdale
„Lichtung“ für Kammerorchester (Uraufführung)
Peter Sculthorpe
„Der Schrei der Erde“ für Orchester (gekürzte Fassung)
Alfred Schnittke
„Marys Lied“ aus der Filmmusik zu „Kleine Tragödien“ nach Alexander Puschkin
Gustav Mahler
„Abschied“ für Mezzosopran und Orchester aus „Das Lied von der Erde“
Vladimir Jurowski
Dirigent
Vladimir Jurowski - Dirigent
Vladimir Jurowski ist seit 2017 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des RundfunkSinfonieorchesters Berlin (RSB). 2023/2024 setzten seine Konzerte, Tourneen und Aufnahmen die Glanzpunkte der Jubiläumssaison „RSB100“. Sein aktueller Vertrag in Berlin läuft bis 2027. Parallel dazu ist er seit 2021 Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in München.
Vladimir Jurowski, einer der gefragtesten Dirigenten unserer Zeit, der weltweit für seine innovativen musikalischen Interpretationen und ebenso für sein mutiges künstlerisches Engagement gefeiert wird, wurde 1972 in Moskau geboren und absolvierte den ersten Teil seines Musikstudiums am Music College des Moskauer Konservatoriums. 1990 siedelte er mit seiner Familie nach Deutschland über und setzte seine Studien an den Musikhochschulen in Dresden und Berlin fort. 1995 debütierte er beim irischen Wexford Festival mit Rimski-Korsakows „Mainacht“ und 1996 am Royal Opera House Covent Garden mit „Nabucco“. Anschließend war er Erster Kapellmeister der Komischen Oper Berlin (1997-2001).
Bis 2021 arbeitete Vladimir Jurowski fünfzehn Jahre lang als Chefdirigent des London Philharmonic Orchestra (LPO) und wurde inzwischen zu dessen „Conductor Emeritus“ ernannt. In Großbritannien leitete er von 2001 bis 2013 als Musikdirektor der Glyndebourne Festival Opera eine breite Palette von hochgelobten Produktionen. Seine enge Verbindung zum britische Musikleben wurde im Frühjahr 2024 von König Charles III. dadurch gewürdigt, dass er Vladimir Jurowski zum Honorary Knight Commander of the Most Excellent Order of the British Empire (KBE) ernannte. Im April 2024 kehrte Vladimir Jurowski als Gast nach London zurück, um mit dem LPO in der Royal Festival Hall den konzertanten Aufführungszyklus von Wagners „Ring“ mit der „Götterdämmerung“ zu vollenden.
Ebenfalls bis 2021 war er Künstlerischer Leiter des Staatlichen Akademischen Sinfonieorchesters „Jewgeni Swetlanow“ der Russischen Föderation und Principal Artist des Orchestra of the Age of Enlightenment in Großbritannien, außerdem Künstlerischer Leiter des Internationalen GeorgeEnescu-Festivals in Bukarest. Darüber hinaus arbeitet er seit vielen Jahren mit dem Ensemble unitedberlin zusammen. Die Auftritte in Russland hat Vladimir Jurowski seit Februar 2022 ausgesetzt. Ukrainische Werke sind und bleiben Bestandteil seines Repertoires ebenso wie die Werke russischer Komponisten.
Vladimir Jurowski hat Konzerte der bedeutendsten Orchester Europas und Nordamerikas geleitet, darunter die Berliner, Wiener und New Yorker Philharmoniker, das königliche Concertgebouworchester Amsterdam, das Cleveland und das Philadelphia Orchestra, die Sinfonieorchester Boston und Chicago, das Tonhalle-Orchester Zürich, die Sächsische Staatskapelle Dresden und das Gewandhausorchester Leipzig. Er gastiert regelmäßig bei den Musikfestivals in London, Berlin, Dresden, Luzern, Schleswig-Holstein und Grafenegg. Obwohl Vladimir Jurowski von Spitzenorchestern aus der ganzen Welt als Gastdirigent eingeladen wird, konzentriert er seine Aktivitäten inzwischen auf jenen geographischen Raum, den er unter ökologischem Aspekt mit vertretbarem Aufwand gut erreichen kann.
Die gemeinsamen CD-Aufnahmen von Vladimir Jurowski und dem RSB begannen 2015 mit Alfred Schnittkes Sinfonie Nr. 3. Es folgten Werke von Britten, Hindemith, Strauss, Mahler und erneut Schnittke. Vladimir Jurowski wurde vielfach für seine Leistungen ausgezeichnet, darunter mit zahlreichen internationalen Schallplattenpreisen. 2016 erhielt er aus den Händen des heutigen Königs Charles III. die Ehrendoktorwürde der Royal Philharmonic Society. 2020 wurde Vladimir Jurowskis Tätigkeit als Künstlerischer Leiter des George-Enescu-Festivals vom Rumänischen Präsidenten mit dem Kulturverdienstorden gewürdigt.
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Neil Barry Moss
Szenische Einrichtung
Neil Barry Moss - Szenische Einrichtung
Neil wurde in Südafrika geboren und studierte Operngesang, Musik- und Theaterwissenschaften in Kapstadt. 2015 absolvierte er den Master in Regie und Dramaturgie in Verona, worauf er im September sein Debüt als Regisseur mit „Die Hochzeit des Figaro“ am Teatro Rossini in Pesaro gab. Von 2016 bis 2019 war er als Regieassistent, Regisseur und Kostümbildner an der Staatsoper Hannover engagiert. Im Juni 2018 gewann Neil den zweiten Preis beim 10. Europäischen Opernregie-Preis EOP in Zürich. Seit Juni 2019 arbeitet er als Spielleiter an der Deutschen Oper Berlin und gab dort im Juni 2020 mit „Das Rheingold auf dem Parkdeck“ sein Hausdebüt. In Zusammenarbeit mit dem Babylon Orchestra wurde im Mai 2021 seine erste Online-Oper, „Unsere Fremden“ mit Musik von Mischa Tangian uraufgeführt.
Teresa Reiber
Szenische Umsetzung
Teresa Reiber - Szenische Umsetzung
Teresa Reiber arbeitet seit 2013 als Regisseurin für Musiktheater. Nach einem Studium der Kultur- und Theaterwissenschaften in Berlin, New York und Rennes hat sie unter anderem Elisabeth Stöppler, Vera Nemirova, Dietrich W. Hilsdorf, Benedikt von Peter, David Hermann und Immo Karaman an der Deutschen Oper Berlin, der Semperoper Dresden und dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden assistiert und mehr als 30 Neuinszenierungen und Wiederaufnahmen betreut. Gastspiele führten sie zu den Salzburger Festspielen, an das Beijing Music Festival und an die Opern in Graz, Stara Zagora und Daegu. Parallel dazu entstanden eigene Regiearbeiten, u.a. »Büchners Frauen« (UA) und »La Calisto« (beide für das Hessische Staatstheater Wiesbaden), die Mono-Oper »Das Tagebuch der Anne Frank« im Atelierfrankfurt und »Pierrot Lunaire« in der Tischlerei der Deutschen Oper Berlin. Von 2016 bis 2018 leitete Teresa den Kinderclub an der Deutschen Oper Berlin und erarbeitete mit 8 bis 12-Jährigen u.a. die Projekte „Donky Shot“ und „Zwischenwelten“.
Mit dem Ensemble utopera hat sie im Oktober 2021 „Alcina“ erarbeitet, mit dem Musiktheaterkollektiv Fuck Marry Kill Productions konzipiert und inszeniert Teresa einen vierteiligen feministischen Opernzyklus in Berlin, Premiere des ersten Teils „Die Krone der Schöpfung“ war im September 2021. Für die Uraufführung von „Die andere Frau“ an der Semperoper Dresden übernahm sie im Januar 2022 die Co-Regie.
Marion Brasch
Textauswahl und -rezitation
Marion Brasch - Textauswahl und -rezitation
Geboren in Ostberlin, arbeitete die gelernte Schriftsetzerin nach Ihrem Abitur in einer Druckerei, bei verschiedenen Verlagen, beim Komponistenverband der DDR und fürs Radio. Sie arbeitet freiberuflich beim RBB-Sender Radioeins und ist seit 2010 schriftstellerisch tätig.
William Russell
Raumklangkünstler
William Russell - Raumklangkünstler
William Russell ist ein in Australien geborener Raumklangdesigner und -künstler, klassischer Perkussionist, Kreativdirektor und Mitbegründer von MONOM Berlin, einem Raumklangstudio und Ausstellungsraum. Seit der Eröffnung am 1. Dezember 2017 im historischen Funkhaus Berlin hat William Russell mit Künstler:innen zusammengearbeitet, um mehr als 50 neue Raumklangwerke zu produzieren und zu präsentieren. Diese stammen von einer Vielzahl lokaler und internationaler Talente, die über alle Genres und Disziplinen hinweg arbeiten, von Musik über Tanz bis hin zu Oper und Theater und neuerdings auch VR und AR.
Williams Schwerpunkt als Künstler selbst liegt auf der Nachbildung der Klangdynamik von Klimaphänomenen und der Kombination mit Musik, um ein einfühlsames Bewusstsein für die eigene Umgebung zu schaffen und die Verbindung zwischen Mensch und Natur zu beleuchten.
Gina Lo
Kunstinstallation
Gina Lo - Kunstinstallation
Gina Lo ist eine taiwanesisch-stämmige Klangkünstlerin, Fieldrecorderin und Performerin, die in Berlin lebt. In ihren aktuellen Projekten erforscht sie die Dreiecksbeziehung zwischen Umwelt, Umgebung und Mensch durch Live-Performances und räumliche Klanginstallationen. Ginas eklektischer Prozess umfasst elektroakustische Instrumentierung, Feldaufnahmen, Gesangsperformances und eigens entworfene Synthesizer, um eine sich ständig verändernde und einzigartige Klangwelt zu kreieren. Die Verbundenheit der Künstlerin mit der Natur ist stark mit ihren früheren Erfahrungen verknüpft: Sie wuchs auf einer subtropischen Insel auf und lebte die meiste Zeit ihres Erwachsenenalters in einem Reisezustand zwischen Ostasien und Südostasien. Sie fand eine abgelegene und unberührte Insel im Süden Kambodschas und fühlte sich sofort verbunden mit dieser Insel. Dort lebte sie ein sehr einfaches Leben abseits von allem zwischen Dschungel und Meer. In diesen Rückzug aus der urbanisierten Gesellschaft verbrachte Gina die Monate damit, das Verhalten der Tiere und der Elemente der Natur zu studieren, und diese Beobachtungen entwickelten sich zu einer ästhetischen und erfahrungsbezogenen Grundlage für die klanglichen und räumlichen Erforschungen der Künstlerin.
Thomas David Mairs
Bühne
Thomas David Mairs - Bühne
Thomas Mairs studierte Bildende Kunst an der University of Victoria in Westkanada und begann anschließend in mehreren Theatern als Bühnenbildner zu arbeiten. Nach seinem Umzug nach Deutschland im Jahr 2011 studierte er Kostümdesign an der UDK Berlin und absolvierte einen Master in Bühnenbild an der Hochschule Weißensee. Er hat an zahlreichen Theatern in Deutschland gearbeitet, darunter das Münchner Volkstheater und das Deutsche Theater in Berlin. Neben der Erstellung von Bühnenbildern arbeitet Mairs als freiberuflicher Illustrator mit den Schwerpunkten Architektur und Topographie.
Gala El Hadidi
Mezzosopran
Gala El Hadidi - Mezzosopran
Bereits im Alter von 18 Jahren wurde Gala El Hadidi festes Ensemblemitglied der Oper Kairo. Und nach ihrem Studium in den USA, wechselte sie zur Semperoper Dresden und gehörte somit dem Ensemble von 2010 bis 2016 an.
Sie sang unter Dirigent:innen wie: Christian Thielemann, Marek Janowski, Jonathan Darlington, Graeme Jenkins, Jan Willem de Vriend, Julia Jones, Omer Meir-Wellber, Asher Fisch, Stefan Lano, Piergiorgio Morandi, Christian Vasquez, Modestas Pitrenas, Alexander Joel, Cornelius Meister, Lorenzo Viotti, Constantin Trinks, Mikhal Kütson, Stefan Klingele und Rani Calderon – und mit Sänger:innen wie: Juan-Diego Florez, Waltraud Meier, Evelyn Herlitzius u.a.
Liederabende und Konzertauftritte führten sie zur Berliner Philharmonie, Konzerthaus Berlin, Stuttgarter Liederhalle, Auditorio Nacional di Madrid, Kennedy Center, Stavanger Konzerthus, Savonlinnasali, Musikhuset Aarhus, St. David’s Hall, Cadogan Hall in London, Qatara Opernhaus. Zu ihren Partien an der Semperoper zählen u.a. die Titelpartie in „Carmen“, Helena („Die Schöne Helena“), Rosina („Il barbiere di Siviglia“), Dorina („Dorina e Nibbio“), Hänsel („Hänsel und Gretel“), Medoro („Orlando“), Prinz Orlofsky („Die Fledermaus“), Sylvia Varescu („Die Csardasfürstin“) („Prinz Bussel“), Cherubino („Le nozze di Figaro“), Maddalena („Rigoletto“), Zweite Magd („Elektra“ & „Daphne“), Zweite & Dritte Dame („Die Zauberflöte“).
Mit der Dresdner Staatskapelle ist El Hadidi auf zwei Deutsche Grammophone CD Produktionen zu hören: ZDF Silvesterkonzert mit Thielemann, Renee Fleming und die Grammy nominierte „Elektra“ von Strauss unter Thielemann.
Vor Kurzem debütierte sie mit Beethovens Neunter an dem Chaise Dieu Festival, als 2. Alt Stimme neben Waltraud Meier in Mahlers Achter bei den Dresdner Musikfestspielen, mit De Fallas „El Amor Brujo“ an den Verbier Festival und die Titelpartie in „Carmen“ an der Ankara Devlet Opera, Theater St. Gallen, Opera de Wallonie, Opera en plein air Festival in Paris, Semperoper Dresden und Opernhaus Zürich. Im Juni 2019 debütierte sie mit „Die Gezeichneten“ im Amsterdamer Concertgebouw, und im September 2019 erschien ihre erste CD-Aufnahme als Berlioz‘ „Cleopatra“ mit der Cammerata des Concertgebouws.
El Hadidi ist in Kairo geboren. Sie erhielt ihren Master of Music an der Yale University, sowie den M.A. in Englisch und Vergleichende Literatur und B.A. in Philosophie vom AUC. Ein Stipendium führte sie an die Internationale Bachakademie Stuttgart und die Savonlinna Musikakademie in Finnland. Während ihres Studiums in Yale wurde Sie von Doris Yarick-Cross unterrichtet, weiterhin belegte sie Meisterkurse von Marylin Horne, Teresa Berganza, Tom Krause und Francesco Araiza. 2010 gewann sie den Förderpreis der Metropolitan Opera National Council Auditions. Beim Internationalen Gesangswettbewerb „Stella Maris“ 2011 gewann sie zwei der drei großen Jurypreise, die eine Test-Aufnahme für die Deutsche Grammophon und ein Gastengagement an der Wiener Staatsoper beinhalten. 2013 wurde sie als erste Ägypterin zur BBC Cardiff Singer of the World nominiert.
Siyabonga Maqungo
Tenor
Martha Jurowski
Gesang
Martha Jurowski - Gesang
Martha Jurowski, 1995 in Berlin geboren, begann ihre Bühnenlaufbahn 2007 als Kindersopran in Richard Jones‘ „Macbeth“-Inszenierung in Glyndebourne.
Nach einem Studium der englischen Philologie und Geschichte und neben ihrer Karriere als professionelle Irish Dance Tänzerin, studierte sie Schauspiel an der London Academy of Music and Dramatic Art. Daraufhin arbeitete sie als Regieassistentin an der Komischen Oper Berlin und am Staatstheater Cottbus, wo sie mit renommierten Regisseuren wie Barrie Kosky, Boris Yukhananov und Andreas Moses zusammenarbeitete. Ihre Gesangsausbildung führte sie nach der Schauspielschule bei Caren van Oijen fort.
Am Staatstheater Cottbus übernahm sie zuletzt eine Rolle in dem Ensemblestück „Catabasis.Dämonen“ und wird in der Spielzeit 2022/23 in Cottbus in der Oper „Gold“ zu erleben sein.
Cantus Domus
Cantus Domus
Cantus Domus wurde vor 25 Jahren von Lena Schoenfelder gegründet. Diese großartige, damals beinahe verwegene Idee, im Haus der Jugend in Berlin-Zehlendorf einen Chor ins Leben zu rufen, war inspirierend und zukunftsweisend. Auf seinem Weg bis heute hat der Chor – von Beginn an unter der künstlerischen Leitung von Ralf Sochaczewsky – viele Menschen bereichert und begeistert. Musikalische Begegnungen und Kooperationen führten den Chor über die Jahre in viele Städte und Orte Deutschlands und nach Belarus, Polen, Nicaragua, England, Norwegen, Frankreich, Georgien und in die Niederlande. Dabei begleiteten Cantus Domus eine große kulturelle Neugier, vielfältige musikalische Ausdrucksformen und eindrucksvolle Konzertformate.
Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Beschränkungen haben die Musik- und Kulturlandschaft in dramatischer Weise getroffen. Wie unzählige Chöre hierzulande und weltweit musste auch Cantus Domus geplante Konzerte und Konzertreisen absagen. Der Chor hat aufgrund der Einschränkungen neue Formate der Chor-, Proben- und Aufnahmearbeit entfaltet und damit auch seinen gesamten künstlerischen Schaffensprozess auf neue Weise stattfinden lassen. Auch wurden in kurzer Zeit einzigartige digitale Kooperationsprojekte durchgeführt mit Künstler*innen wie Shara Nova, Gaby Moreno, dem georgischen Frauenchor Tutarchela, Nicholas Müller, Grainne Hunt und Mohannad Nasser.
Cantus Domus eröffnet seinem Publikum mit eindringlichen Inszenierungen und innovativen Kooperationen neue Zugänge zu Chormusik. Als klassischer Konzertchor sucht er häufig einen Weg jenseits von geläufigen Aufführungsroutinen, zum Beispiel, indem er ungewohnte Konzertorte bespielt (J. S. Bach: „h-Moll-Messe“, Kraftwerk Berlin, 2015) oder das Publikum in seine Konzerte einbezieht (J. S. Bach: „Matthäuspassion“, Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie, 2018). Ein Markenzeichen des Chores ist das 2008 von Paul Liebrecht erarbeitete und stets weiter entwickelte Konzertformat der KonzeptKonzerte. Hier inszeniert Cantus Domus regelmäßig aufwändig choreographierte und musikalisch anspruchsvolle Aufführungen in ungewöhnlichen Räumen (Arthur Honegger: „Le Roi David“ im Vollgutlager der Alten Kindl Brauerei in Kooperation mit dem Choreographen Christoph Winkler, 2017; „Synthesis“ für Chor, Synthesizer und DJ im Kindl-Zentrum für zeitgenössische Kunst und Kultur, 2015 oder „Singingpool“ im Stadtbad Steglitz, 2008).
In den letzten vier Jahren vor der Corona-Pandemie, seit der von Cantus Domus inszenierten und hervorragend rezensierten Uraufführung einer Choroper (Frank Schwemmer: „Macbeth“, 2016, Regie: C. Rindfleisch, Libretto: U. Küchler/J. Fraune), trat Cantus Domus – in unterschiedlicher Größe und Besetzung – in fünf Ländern auf und kooperierte mit rund 40 Orchestern, Partnerchören und Bands in rund 50 Auftritten und Konzerten. Inspirierende internationale Begegnungen fanden zuletzt mit Wood River aus New York, Vox Humana (Oslo), Fahmi Alqhai und der Accademia del Piacere (u.a. aus Spanien, Syrien) sowie mit den georgischen Chören Shavnabada und Tutarchela statt. In deutscher Erstaufführung führten Cantus Domus und Bang on a Can All-Stars (New York) 2018 das mit dem Pulitzer Prize for Music preisgekrönte Oratorium „Anthracite Fields“ von Julia Wolfe in Berlin auf.
Cantus Domus arbeitete unter anderem mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) und Vladimir Jurowski (2019), der Kammerakademie Potsdam und Antonello Manacorda (2018), dem Estnischen Nationalen Sinfonieorchester und Neeme Järvi (2018), dem Konzerthausorchester Berlin (2013), dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und Jonathan Nott (2012) sowie mit dem Rundfunkchor Berlin und Simon Halsey (2007) zusammen.
Neben den zahlreichen Konzerten in großer Besetzung treten verschieden besetzte Kammerensembles des Cantus Domus auch mit kleineren Projekten auf. Dabei bewegt sich der Chor immer öfter in den Grenzbereichen zwischen Klassik und Indie/Pop, zum Beispiel mit Auftritten bei Festivals wie People, Kaltern Pop und Haldern Pop, sowie Kooperationen unter anderem mit Bon Iver, Charlotte Greve, Damien Rice, Helga Davis, Kjartan Sveinsson, Kurt Wagner, Lisa Hannigan, Loney Dear, Mads Brauer, Shara Nova, Stargaze, The Slow Show und Tocotronic.
Die Fixen Nixen
Die Fixen Nixen
»Die Fixen Nixen • Der Chor« wurde 2001 von Uschi Keil, der Geschäftsführerin der Agentur für Drehbuch, Regie, Schauspiel und Kamera »Above the Line, Berlin«, als Chor für Frauen aus Medienberufen initiiert. Heute geben auch Frauen aus anderen Berufen dem Chor ihre Stimmen. »Die Fixen Nixen« haben es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, das Liedgut für Frauenchöre weiter zu entwickeln.
Das Repertoire von »Die Fixen Nixen • Der Chor« ist vielfältig. Kontraste gehören zum Programm: Von Renaissance- und Barockstücken zu coolem Pop. Von deutschen und georgischen Volks- und Wiegenliedern über Barbershop Songs bis hin zu modernen Komponist:innen, wie der Belarussin Oxana Omelchuk und dem Finnen Einojuhani Rautavaara.
Künstlerischer Leiter von »Die Fixen Nixen • Der Chor« ist Ralf Sochaczewsky. Er ist international als Chor- und Operndirigent tätig und arbeitet regelmäßig mit dem »London Philharmonic Orchestra«, dem »Konzerthausorchester Berlin« und dem »Romanian National Radio Orchestra Bucharest« zusammen.
Über »Die Fixen Nixen« sagt er: »Die Nixen, das ist Energie, das sind Bühnenpräsenz und Ausstrahlung. Jede Nixe ist eine inspirierende Person mit eigener, spannender Stimme. Es ist für mich eine besondere Aufgabe, diese individuelle Kraft zu bündeln und einen wunderbaren Chorklang daraus zu formen.«
Ralf Sochaczewsky
Choreinstudierung
Ralf Sochaczewsky - Choreinstudierung
Ralf Sochaczewsky erhielt Dirigierunterricht bei Christian Grube und Marc Piollet an der Universität der Künste Berlin. Später studierte er an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Chordirigieren bei Jörg-Peter Weigle und Orchesterdirigieren bei Prof. Reuter.
Er leitet den Berliner Chor Cantus Domus, mit dem er beim Berliner Chorwettbewerb 2017 einen 1. Preis gewann und beim 8. Chorwettbewerb des Deutschen Musikrats in Dortmund einen 3. Preis. Von 1998 bis 2012 dirigierte er den Chor Ensemberlino Vocale und nahm mit ihm erfolgreich an Chorwettbewerben teil (1. Preis beim Chorfest Bremen 2008).
Er arbeitet regelmäßig mit Chören wie dem Berliner Vocalconsort, der Cappella Amsterdam, dem RIAS Kammerchor und dem Berliner Rundfunkchor.
2016 dirigierte er die europäische Erstaufführung des mit dem Pulitzer-Preis 2015 gewürdigten Oratoriums „Anthracite Fields“ von Julia Wolfe mit dem DR Vocalensemble und Bang on a Can-All Stars.
Ralf Sochaczewsky konzertierte mit Orchestern wie dem London Philharmonic Orchestra, dem Konzerthausorchester Berlin, dem National Radio Orchestra Bucarest und dem Kammerorchester der Minsker Philharmonie. Opern dirigierte er am Bolschoi Theater Moskau, der Komischen Oper Berlin, der Opera National du Rhin und der Litauischen Nationaloper.
Ralf Sochaczewsky arbeitete mit verschiedenen Pop-Gruppen und Künstlern wie Stargaze und André de Ridder, Bon Iver, Damien Rice, Lisa Hannigan und Tocotronic zusammen. Mit Cantus Domus ist er regelmäßig bei Festivals wie HaldernPop und KalternPop zu Gast.
Er unterrichtet Chordirigieren an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“. Für seine großen Verdienste um die Berliner Chorszene verlieh ihm der Chorverband Berlin 2017 die Geschwister Mendelssohn Medaille.
Marco Ordovas
Statist
Cristiano Afferri
Statist
Die neue Konzertreihe Mensch, Musik! im Großen Sendesaal des Hauses des Rundfunks