
Klangsinnlichkeit
Übertragung auf Deutschlandfunk Kultur am 12. Februar 2021 um 20 Uhr
Vasily Petrenko dirigiert Tschaikowskys berühmtes Orchesterwerk und Schostakowitschs Kammersinfonie
Programm
Pjotr Tschaikowsky Serenade für Streichorchester C-Dur op. 48
Dmitri Schostakowitsch Kammersinfonie op. 83a (Bearbeitung des Streichquartettes Nr. 4 D-Dur op. 83 für Kammerorchester von Rudolf Barschai)
Besetzung
Vasily Petrenko - Dirigent
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Offene Herzen
„Wissen Sie, dass ich mich jünger und munterer, beinahe als Jüngling fühle, wenn ich Mozart spiele!“, freute sich Pjotr Tschaikowsky im September 1880 gegenüber seiner Gönnerin Nadeshda von Meck. Es waren die Wochen, in denen er an seiner Serenade für Streichorchester arbeitete. Sie wurde kraft ihrer strömenden Melodik und Klangsinnlichkeit zu einer Art von „Kleiner Nachtmusik“ des 19. Jahrhunderts. Ein persönliches Werk, ein Aufbegehren gegen die innere Leere und Depression – genau wie das Streichquartett Nr. 4 von Dmitri Schostakowitsch. Es ist eines der Schlüsselwerke des Komponisten, entstanden in einer Lebensphase größter Verzweiflung – für die Schublade, ebenso wie die benachbarten und verwandten Werke: der Liederzyklus „Aus jüdischer Volkspoesie“ und das Violinkonzert. Sie alle enthalten persönliche Botschaften, sind Sublimierungen, die möglicherweise Schlimmeres verhinderten. Schostakowitsch war 1948 erneut existentiell angegriffen und künstlerisch genötigt worden, er verlor seine Lehrämter, sah sich verleumdet und totgeschwiegen. Eines der Ventile war ihm 1949 das Streichquartett Nr. 4 , das Rudolf Barschai 1990 für Kammerorchester bearbeitete.
Künstler

Vasily Petrenko
Dirigent
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