Johan Severin Svendsen
Oktett für vier Violinen, zwei Violen und zwei Violoncelli A-Dur op. 3
Felix Mendelssohn Bartholdy
Oktett für vier Violinen, zwei Violen und zwei Violoncelli Es-Dur op. 20
Oleh Kurochkin
Violine
Oleh Kurochkin - Violine
Geiger Oleh Kurochkin wurde 1994 in Jewpatorija auf der ukrainischen Halbinsel Krim als Sohn einer Musikerfamilie geboren. Seinen ersten Geigenunterricht erhielt er im Alter von fünf Jahren. Mit elf Jahren wurde er an der M. Lysenko Kyiv Zentralmusikschule aufgenommen, in die Klasse von Prof. Jaroslava Rivnjak. Von 2012 bis 2016 studierte er an der Nationalen Musikakademie der Ukraine, die er mit einem Bachelor abschloss. Darauf folgte ein Studium an der Robert Schumann Musikhochschule in Düsseldorf bei Prof. Ida Bieler. Im Jahr 2020 macht er an der Folkwang Universität der Künste bei Prof. Boris Garlitsky einen Masterabschluss im Fach Solo Professional Performance. Zurzeit absolviert er an der Folkwang UdK sein Konzertexamen.
Oleh Kurochkin ist Preisträger zahlreicher nationaler und internationaler Wettbewerbe. 2010 erhielt er sowohl mit seinem Klaviertrio den 1. Preis beim Internationalen Kammermusikwettbewerb „Ignacy Jan Paderewski“, als auch als Solist den 1. Preis beim Violinwettbewerb „The Art of the XXI Century“. 2012 hat er den 1. Preis des internationalen Euhen-Stankovich-Violinwettbewerbs gewonnen. Zuletzt wurde er 2018 mit dem „Pierre Guillaume Prize“ im Finale des Eugene Ysaÿe Wettbewerb ausgezeichnet. Im Jahr 2022 erhielt Kurochkin den „Musik:Landschaft Westfalen Festival Award“. Seine solistische Tätigkeit hat ihn in zahlreichen Konzertsäle in Deutschland, Frankreich, Belgien, Italien, Ukraine, Tschechien, Moldawien, Russland, Bulgarien und Ungarn geführt. Ebenfalls als Solist ist er u.a. mit den Sinfonie- und Kammerorchestern von Düsseldorf, Bonn, Berlin, Kyiv, Kharkiv, Dnipro, Krim, Saporischschja und Odesa aufgetreten.
Seit Januar 2023 ist Kurochkin erster Stimmführer beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Als erster Gast-Konzertmeister wirkt er u.a. beim Copenhagen Philharmonic, Sofia Philharmonic, Basler Kammerorchester ITEMPI, bei der Klassischen Philharmonie Bonn, dem Zermatt Festival, Aurora Festival Stockholm, Schleswig-Holstein Festival, Rheingau Festival und der Philharmonie der Nationen mit. Zwischen 2019 und 2020 war Kurochkin Akademist bei den 1. Violinen der Staatskapelle Berlin und von 2021 bis 2022 Mitglied der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker.
Weitere wichtige musikalische Impulse bekam er durch Begegnungen mit einigen der größten Dirigenten unserer Zeit: Daniel Barenboim, Simon Rattle, Kirill Petrenko, Zubin Mehta, Andris Nelsons, Herbert Blomstedt, Christian Thielemann, John Williams, Jukka-Pekka Saraste, Gustavo Dudamel. Kurochkin ist außerdem ein international gefragter Kammermusiker und arbeitet regelmäßig u.a. mit Renaud Capuçon, Patricia Kopatchinskaja, Valery Sokolov, Claudio Bohorquez, Martin Stadtfeld, Alexander Hülshoff, Pedro Halffter, Alexander Zemtsov, Tomáš Jamník und dem „Scharoun Ensemble Berlin“.
Aufgrund seiner Erfolge wurde er zunächst von 2009 bis 2012 mit einem Stipendium der ukrainischen Regierung gefördert, erhielt von 2015 bis 2019 ein „Deutschlandstipendium” und im Jahr 2017 den DAAD-Studienabschlusspreis. Seit 2018 ist er Stipendiat der Villa Musica Stiftung, die ihm die historische Geige „Ex-Schubert“ Pietro Guarneri (Mantua, 1702) über drei Jahre zur Verfügung stellte. Seit 2019 wird Kurochkin von der Yehudi Menuhin Live Music Now und der Deutschen Kammerphilharmonie Neuss am Rhein sowie seit 2020 vom “Vere Music Fund” unterstützt. Im März 2022 wurde Kurochkin zum Initiator und Mitbegründer des Projekts UAmusic.DE, der Plattform für die Unterstützung ukrainischer Musiker, die ihre Heimat aufgrund des russischen Angriffskriegs verlassen mussten.
Seit 2021 spielt Oleh Kurochkin die ihm von der Martha von Castelberg Stiftung verliehene Michele Deconet “ex Castelberg” (Venedig, 1775).
Giulia Sofia Scilla
Violine
Martin Eßmann
Violine
Martin Eßmann - Violine
Martin Eßmann, 1971 in Dresden geboren, begann das Geigenspiel mit 6 Jahren, angeregt durch musikalische Tradition in der Familie.
Nach dem Besuch der Spezialschule für Musik folgte das Violinstudium an der Berliner Musikhochschule „Hanns Eisler“.
Bereits während des Studiums sammelte Martin Eßmann kammermusikalische Erfahrungen als Mitglied des Schill-Quartetts. Mit diesem folgten erste kammermusikalische Rundfunkproduktionen für DS-Kultur, RIAS und WNYC (New York). 1993 unternahm das Schill-Quartett eine Amerika-Tournee und 1995 wurde es Preisträger beim Internationalen Mozart-Wettbewerb in Salzburg. Als Mitglied im Berliner Kammerorchester konnte Martin Eßmann seine kammermusikalischen Ambitionen weiterführen.
Seit 1996 ist er Mitglied des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin in der Gruppe der 2. Geigen.
Enrico Palascino
Violine
Enrico Palascino - Violine
Enrico Palascino, 1982 in Turin geboren, ist seit 2011 Mitglied im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Er tritt regelmäßig als Kammermusiker und Solist auf und spielt als Gast beim Hessischen Rundfunk, dem Bayerischen Rundfunk, dem Westdeutschen Rundfunk und dem Konzerthausorchester Berlin. Er bekam seinen ersten Geigenunterricht mit acht Jahren, studierte später bei Giacomo Agazzini am Conservatorio Giuseppe Verdi di Torino und setzte dann, dank der Claudio-Abbado-Musikstiftung DESONO, sein Studium bei Valeri Gradow in Mannheim und bei Stephan Picard in Berlin fort. Ein Zusatzstudium der Kammermusik bei Susanne Rabenschlag absolvierte er in Mannheim. Mit dem Yuval-Quartett wurde er Bundespreisträger bei „Jugend musiziert“. Es folgten Auftritte u.a. bei den Schwetzinger Festspielen, Live-Aufnahmen mit Deutschlandradio sowie Tourneen in Spanien und Italien.
2016 folgte er seiner Familie nach Namibia. Dort gründete er mit der Sängerin Gretel Coetzee eine Musikschule für benachteiligte Kinder in Windhoek (YONA). Er half bei der Neugründung des Namibian National Symphony Orchestra (NNSO), veranstaltete Konzerte, komponierte und arrangierte namibische Volkslieder und setzte sich in der Öffentlichkeit dafür ein, ein besseres Verständnis der klassischen Musik in Namibia zu ermöglichen.
Seit August 2018 wieder in Berlin, hat er sich seitdem weiterhin für YONA und das NNSO engagiert, woraus u.a. die erste Oper Namibias „Chief Hijangua“ hervorging, die 2023 im Humboldt Forum Berlin aufgeführt wurde. In seiner freien Zeit trainiert Enrico leidenschaftlich Triathlon.
Lydia Rinecker
Viola
Lydia Rinecker - Viola
Lydia Rinecker ist seit 2016 Solobratscherin im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Von 2014 bis 2015 spielte sie auf gleicher Position in der Staatskapelle Weimar. Die 1989 in Meiningen geborene Musikerin besuchte das Musikgymnasium Schloss Belvedere in Weimar und studierte anschließend an den Musikhochschulen in Weimar und Berlin im Hauptfach Viola bei Erich Krüger und Ditte Leser.
Sie ist Preisträgerin verschiedener nationaler und internationaler Wettbewerbe. So erhielt sie neben mehrfachen 1. Preisen beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ den 1. Preis beim 17. Internationalen Johannes-Brahms-Wettbewerb, einen 3. Preis beim Walter-Witte-Violawettbewerb 2011 sowie den Sonderpreis für „eine herausragende Begabung“ beim 62. Internationalen Musikwettbewerb der ARD, gestiftet von der Talentförderung Henning Tögel. 2011 war sie Stipendiatin der „Hans und Eugenia Jütting“-Stiftung Stendal.
Orchestererfahrungen sammelte sie während ihrer Studienzeit als Substitutin im Gewandhausorchester Leipzig sowie der Staatskapelle Weimar. Als Solistin gastierte Lydia Rinecker u.a. bei der Staatskapelle Schwerin, dem Orchester des Theaters Vorpommern, der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie, dem tschechischen Orchester „Virtuosi Brunensis“ und dem Jungen Sinfonieorchester Berlin.
Sie spielt eine um 1860 in Pest gebaute Viola des Geigenbauers Karl Brandl.
Isabel Kreuzpointner
Viola
Isabel Kreuzpointner - Viola
Volkmar Weiche
Violoncello
Volkmar Weiche - Violoncello
Volkmar Weiche besuchte von 1979 bis 1983 die Spezialschule für Musik in Dresden. Anschließend studierte er von 1983 bis 1987 an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden. Während dieser Zeit nahm er an Kursen von u.a. Erkki Rautio, Nathaniel Rosen und Michael Sanderling teil. 1986 begann Volkmar Weiche seine berufliche Laufbahn als Substitut an der Dresdner Philharmonie.
Seit 1988 ist er als Cellist beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin tätig, seit 2001 als Vorspieler der Celli im RSB. Außerdem betätigt sich Volkmar Weiche als Solocellist im Kammerorchester Berlin, im Neuen Berliner Kammerorchester und im Neuen Potsdamer Kammerorchester. Er engagiert sich kammermusikalisch darüber hinaus in verschiedenen weiteren Besetzungen, darunter im Celloquartett „Just Four Cellos“.
Seit 1999 ist er Dozent und Lehrer bei der Deutschen Streicherphilharmonie, dem jungen Patenorchester des RSB.
Peter Albrecht
Violoncello
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Im Bann der Acht
Von König und Klerus in Acht und Bann geschlagen worden zu sein, das bedeutete im Mittelalter die völlige Rechtlosigkeit eines Menschen, einen „Vogelfreien“ durfte jedermann straflos töten. Zum Glück haben sich die Verhältnisse seitdem grundlegend geändert, auch wenn man sich mal nicht an alle Normen und Regeln hält. Zum Beispiel an die absolute Dominanz der Gattung des Streichquartettes in der Kammermusik. Manche renitenten Komponisten haben diesen verschworenen „Viererbund“ gründlich aufgebrochen und überraschend neue, zum Beispiel weniger symmetrische oder deutlich demokratischere musikalische Kommunikationsformen entwickelt. Vom Duo, über das Trio, Quintett, Sextett, Septett, Oktett bis hin zum Nonett zählen alle Instrumentalvereinigungen zur Kammermusik, noch dazu in jeweils unterschiedlichen Besetzungen.
Das Oktett ist deren stabilsten eine. Denn bisweilen verdoppelt es einfach ein Quartett. Nicht aber in dem genialen Jugendstreich des 16-jährigen Felix Mendelssohn Bartholdy. Im Handumdrehen befinden wir uns in unmittelbarer Nähe zur luftig-leichten „Sommernachtstraum“-Musik. Felix‘ Schwester Fanny mochte am liebsten „den Besenstiel in die Hand nehmen, um der lustigen Schar besser zu folgen.“
Von erheblicher Wirkung ist auch der gar orchestrale Oktettwurf des im Vergleich zu Mendelssohn eine Generation jüngeren Norwegers Johan Severin Svendsen, der an Mendelssohns einstiger Wirkungsstätte in Leipzig studiert hat. Das Ergebnis anno 1866: 40 Minuten Stürmen und Drängen, Schwelgen und Schwärmen.
Achtspännig führen acht leidenschaftliche, junge RSB-Mitglieder die beiden Prachtstücke in die Arena!
Weitere Konzerte
Antonello Manacorda dirigiert Schumann, Barber & Ives
Ives, Barber, Schumann