19:30 Theater im Delphi

Oktett-Kammerkonzert im Theater im Delphi

Johan Severin Svendsen

Oktett für vier Violinen, zwei Violen und zwei Violoncelli A-Dur op. 3

Felix Mendelssohn Bartholdy

Oktett für vier Violinen, zwei Violen und zwei Violoncelli Es-Dur op. 20

Oleh Kurochkin

Violine

Giulia Sofia Scilla

Violine

Martin Eßmann

Violine

Enrico Palascino

Violine

Lydia Rinecker

Viola

Isabel Kreuzpointner

Viola

Volkmar Weiche

Violoncello

Peter Albrecht

Violoncello

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Im Bann der Acht

Von König und Klerus in Acht und Bann geschlagen worden zu sein, das bedeutete im Mittelalter die völlige Rechtlosigkeit eines Menschen, einen „Vogelfreien“ durfte jedermann straflos töten. Zum Glück haben sich die Verhältnisse seitdem grundlegend geändert, auch wenn man sich mal nicht an alle Normen und Regeln hält. Zum Beispiel an die absolute Dominanz der Gattung des Streichquartettes in der Kammermusik. Manche renitenten Komponisten haben diesen verschworenen „Viererbund“ gründlich aufgebrochen und überraschend neue, zum Beispiel weniger symmetrische oder deutlich demokratischere musikalische Kommunikationsformen entwickelt. Vom Duo, über das Trio, Quintett, Sextett, Septett, Oktett bis hin zum Nonett zählen alle Instrumentalvereinigungen zur Kammermusik, noch dazu in jeweils unterschiedlichen Besetzungen.

Das Oktett ist deren stabilsten eine. Denn bisweilen verdoppelt es einfach ein Quartett. Nicht aber in dem genialen Jugendstreich des 16-jährigen Felix Mendelssohn Bartholdy. Im Handumdrehen befinden wir uns in unmittelbarer Nähe zur luftig-leichten „Sommernachtstraum“-Musik. Felix‘ Schwester Fanny mochte am liebsten „den Besenstiel in die Hand nehmen, um der lustigen Schar besser zu folgen.“

Von erheblicher Wirkung ist auch der gar orchestrale Oktettwurf des im Vergleich zu Mendelssohn eine Generation jüngeren Norwegers Johan Severin Svendsen, der an Mendelssohns einstiger Wirkungsstätte in Leipzig studiert hat. Das Ergebnis anno 1866: 40 Minuten Stürmen und Drängen, Schwelgen und Schwärmen.

Achtspännig führen acht leidenschaftliche, junge RSB-Mitglieder die beiden Prachtstücke in die Arena!

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