Eugène Ysaye
Sonate für zwei Violinen a-Moll op. post.
Ernest Chausson
Konzert für Violine, Klavier und Streichquartett D-Dur op. 21
David Nebel
Violine
Kosuke Yoshikawa
Violine
Kosuke Yoshikawa - Violine
Kosuke Yoshikawa wurde 1984 in Tokio als Sohn einer musikalischen Familie geboren und erhielt mit drei Jahren seinen ersten Violinunterricht. Anschließend setzte er seine Ausbildung an der Toho Gakuen School of Music in Tokio bei Toshiya Eto fort. Von 2003 bis 2010 studierte er an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Josef Hell und bestand mit Auszeichnung. Später studierte er an der Hochschule für Musik und Theater in München bei Ana Chumachenco und absolvierte 2013 sein Masterstudium ebenfalls mit Auszeichnung. Für seine weitere umfassende Ausbildung sorgte der Privatunterricht bei Rainer Honeck, Konzertmeister der Wiener Philharmoniker.
Yoshikawa war von 2010 bis 2011 Mitglied der Orchesterakademie der Bayerischen Staatsoper. 2011 erlangte er eine feste Stelle in den Ersten Violinen im Münchener Kammerorchester. Seit 2017 ist er Vorspieler der Ersten Violinen im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Er spielt als Aushilfe bei Orchestern wie den Münchner Philharmonikern, der Bayerischen Staatsoper, dem Gürzenich Orchester Köln und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen.
Zu seinen solistischen Erfolgen zählen u.a. Preise beim Stefanie Hohl Wettbewerb in Wien und dem Internationalen Violinwettbewerb in Sion-Vallais. Als Solist spielte Kosuke Yoshikawa u.a. mit den Mitgliedern des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, der Bayerischen Philharmonie, der Baden-Badener Philharmonie und Prager Philharmonie. Er hat eine große Leidenschaft für Kammermusik und spielt mit mehreren Ensembles sowie mit verschiedenen Violinduos, einem Klaviertrio und Streichquartetten.
Richard Polle
Violine
Richard Polle - Violine
Richard Polle wurde als Sohn einer Musikerfamilie geboren. Als Sechsjähriger erhielt er seinen ersten Geigenunterricht bei seiner Mutter. Mit 12 Jahren begann Richard seine Ausbildung als Jungstudent an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar bei Jost Witter und setzte diese zwei Jahre später am Musikgymnasium Schloss Belvedere Weimar fort. Er absolvierte sein Bachelorstudium bei Josef Rissin an der Hochschule für Musik Karlsruhe mit Auszeichnung und seinen Master bei Antje Weithaas an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin.
Er gewann zahlreiche nationale und internationale Wettbewerbe. So errang er erste Preise und Sonderpreise in der Solowertung und im Duo beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“, beim internationalen Violinwettbewerb „Postacchini“ in Fermo (Italien), „Villa de Llanes“ in Llanes (Spanien), war Preisträger beim internationalen Violinwettbewerb „Kocian“ in Ústí nad Orlicí (Tschechische Republik), beim internationalen Bodensee-Violinwettbewerb und beim Wettbewerb des Kulturfonds Baden e.V.
Er konzertierte mit dem Kammerorchester der Rheinischen Philharmonie Koblenz, der Thüringen Philharmonie Gotha-Suhl, dem Philharmonischen Orchester Erfurt, der Philharmonie der Stadt Kirow (Russland), dem Jungen Sinfonieorchester Berlin, dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim sowie dem Kurpfälzischen Kammerorchester Mannheim und nahm an mehreren Meisterkursen, u.a. bei Thomas Christian, Olga Parkhomenko, Roman Nodel, Ana Chumachenko, Boris Garlitsky und Jörg Widmann teil.
Richard Polle war Stipendiat des Kultusministeriums Thüringen, der Sparkassenstiftung Erfurt, des Freundeskreises der Hochschule für Musik Karlsruhe, des Musikinstrumentenfonds der Deutschen Stiftung Musikleben und erhielt das Gerd Bucerius Förderstipendium der ZEIT-Stiftung in der Deutschen Stiftung Musikleben.
Von 2014 bis 2016 war er Stipendiat in der Orchesterakademie des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin und seit 2016 ist er festes Mitglied der Ersten Violinen.
Lydia Rinecker
Viola
Lydia Rinecker - Viola
Lydia Rinecker ist seit 2016 Solobratscherin im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Von 2014 bis 2015 spielte sie auf gleicher Position in der Staatskapelle Weimar. Die 1989 in Meiningen geborene Musikerin besuchte das Musikgymnasium Schloss Belvedere in Weimar und studierte anschließend an den Musikhochschulen in Weimar und Berlin im Hauptfach Viola bei Erich Krüger und Ditte Leser.
Sie ist Preisträgerin verschiedener nationaler und internationaler Wettbewerbe. So erhielt sie neben mehrfachen 1. Preisen beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ den 1. Preis beim 17. Internationalen Johannes-Brahms-Wettbewerb, einen 3. Preis beim Walter-Witte-Violawettbewerb 2011 sowie den Sonderpreis für „eine herausragende Begabung“ beim 62. Internationalen Musikwettbewerb der ARD, gestiftet von der Talentförderung Henning Tögel. 2011 war sie Stipendiatin der „Hans und Eugenia Jütting“-Stiftung Stendal.
Orchestererfahrungen sammelte sie während ihrer Studienzeit als Substitutin im Gewandhausorchester Leipzig sowie der Staatskapelle Weimar. Als Solistin gastierte Lydia Rinecker u.a. bei der Staatskapelle Schwerin, dem Orchester des Theaters Vorpommern, der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie, dem tschechischen Orchester „Virtuosi Brunensis“ und dem Jungen Sinfonieorchester Berlin.
Sie spielt eine um 1860 in Pest gebaute Viola des Geigenbauers Karl Brandl.
Hans-Jakob Eschenburg
Violoncello
Hans-Jakob Eschenburg - Violoncello
Hans-Jakob Eschenburg erhielt ersten Violoncellounterricht am Konservatorium Rostock. Nach dem Studium bei Josef Schwab an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin war er von 1984 bis 1988 Erster Solocellist des Rundfunk-Sinfonieorchesters Leipzig.
Mit dem renommierten Petersen-Quartett, dessen Gründungsmitglied er war und dem er bis zum Jahr 2000 angehörte, gewann er mehrere internationale Wettbewerbe (Prag, Evian, Florenz, München) und gastierte auf den großen Konzertpodien und bei zahlreichen Festivals in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Australien. Mehrere der zahlreichen CD-Aufnahmen des Petersen-Quartetts wurden mit internationalen Preisen ausgezeichnet.
Seit 1999 ist Hans-Jakob Eschenburg Erster Solocellist des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. Die gleiche Position hatte er im Kammerorchester „Carl Philipp Emanuel Bach“ inne. Er tritt immer wieder als Solist und Kammermusiker in Erscheinung, u.a. als Mitglied verschiedener Kammermusikensembles wie dem Gideon-Klein-Trio. Hans-Jakob Eschenburg lehrt im Rahmen einer Honorar-Professur an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Auch engagiert er sich als Mentor der Orchesterakademie des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin.
Yuki Inagawa
Klavier
Yuki Inagawa - Klavier
Yuki Inagawa wurde in Sapporo, Japan geboren und studierte in Tokyo bei Keiko Takeuchi und in Berlin bei Georg Sava.
Mit sechs Jahren erhielt sie ihren ersten Klavierunterricht, dem bald Unterricht in den Fächern Komposition, Ensembleunterricht und Gesangsausbildung folgte.
Früh errang sie Preise bei verschiedenen Wettbewerben und spielte Preisträgerkonzerte in Japan, Ungarn und Deutschland. Im Jahr 2003, während ihres Aufbaustudiums an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin, erhielt sie den Steinway Förderpreis.
Wegen ihres intelligenten und hochsensiblen Ensemblespiels ist Yuki Inagawa eine sehr gefragte Kammermusikpartnerin. Mit den Musikerinnen und Musikern des Rundfunk-Sinfonierorchesters Berlin konzertiert sie seit 2001 regelmäßig als Tasteninstrumentalistin in mehreren Kammermusikensembles, die in allen wichtigen Sälen Berlins und bei verschiedenen Open-Air-Konzerten auftreten.
Als Orchestertasteninstrumentalistin und Korrepetitorin hat sie außerdem Engagements u.a. beim Konzerthausorchester Berlin, der Komischen Oper Berlin und der Deutschen Oper Berlin, dem Deutschen Filmorchester Babelsberg und war an zahlreichen CD- und Rundfunkaufnahmen sowie Filmproduktionen beteiligt. Im Februar 2018 erschien ihre erste Kammermusik-CD mit Gernot Adrion, dem stellvertretenden Solobratschisten des RSB, welche ausgezeichnete Kritiken erhielt.
Ihre andere große Liebe gilt der Chormusik und der Chorsinfonik. Seit fast 20 Jahren arbeitet sie als Korrepetitorin bei dem Berliner Konzert Chor. Auch beim Ernst Senff Chor geht sie dieser Tätigkeit nach. Seit 2003 arbeitet Yuki Inagawa zudem intensiv für den Clara-Schumann-Kinder- und Jugendchor der Schostakowitsch-Musikschule Berlin-Lichtenberg im Leitungsteam.
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Ungeahnte Brillanz
Die sechs Sonaten für Violine solo von Eugène Ysaÿe, des großen belgischen Geigers und Komponisten am Anfang des 20. Jahrhunderts, stehen in einer Traditionslinie der Soloviolinliteratur, die von den französischen und italienischen Barockmeistern über Johann Sebastian Bach bis hin zu Niccolò Paganini reicht. Hingegen ist die 1915 entstandene Sonate für zwei Violinen noch weitgehend unbekannt. Sie wurde 1964 von Leonid Kogan und seiner Frau Jelisaveta Gilels aus dem Manuskript erstmals auf Schallplatte eingespielt und seitdem höchst selten aufgeführt. Das ist einigermaßen unglaublich, handelt es sich doch um ein exorbitantes Meisterwerk! Vielleicht ist es die anno 1915 völlig aus der Zeit gefallene Schönheit, die diese bisweilen streng an Bach angelehnte wie gleichermaßen harmonisch üppige Sonate trotz ihrer brillanten Klangpracht und der überbordenden romantischen Virtuosität bisher ein erstaunliches Schattendasein hat führen lassen.
Ein kammermusikalisches Violinkonzert, wo das Soloinstrument nicht vom Orchester, sondern von einem Klavierquintett begleitet wird, ist das Konzert op. 21 von Ernest Chausson. Das faszinierende Werk fußt auf den französischen „Concerts“ des 18. Jahrhunderts einerseits – Kammermusik mit Esprit und ohne virtuose Selbstdarstellerei – und auf dem gewaltigen, wagnerisch inspirierten Klavierquintett von Chaussons Lehrer César Franck. 1892 in Brüssel uraufgeführt, verdankte das Konzert für Violine, Streichquartett und Klavier seinen spontanen Erfolg nicht zuletzt der Kunst des Geigers Eugène Ysaÿe, für den Ernest Chausson den Solopart ausgeformt hatte.