Igor Strawinsky
Suite Nr.2 für kleines Orchester
Béla Bartók
Konzert für Violine und Orchester Nr. 2
Pjotr Tschaikowsky
Sinfonie Nr. 2 c-Moll op. 17
Elim Chan
Dirigentin
Elim Chan - Dirigentin

„Kopf, Herz und Körper müssen beim Dirigieren zur Einheit finden“, ist Elim Chan überzeugt. „Es kommt darauf an, Musik mit den Händen auszudrücken und dabei eine starke eigene Sprache zu entwickeln.“ Die präzise Gestik der jungen Künstlerin in Kombination mit der natürlichen Plastizität ihrer Gestaltung findet sowohl in Nordamerika als auch in Europa große Anerkennung.
Von einem „Wunder an Kontrolle und Verständnis“ sprach Boston Classical Review im Januar 2022 nach Elim Chans Debüt beim Boston Symphony Orchestra. Nicht minder enthusiastisch fielen die Reaktionen wenige Monate später bei der ersten Zusammenarbeit der jungen Dirigentin mit dem Cleveland Orchestra aus. Dessen Form, so notierte Cleveland.org, sei an jenem Abend unter Elim Chans Leitung „dem Ideal verführerisch nahe“ gekommen.
Keine andere Dirigentin ihrer Generation ist derart gefragt bei den Top-Orchestern beider Kontinente und trifft dabei durchweg auf vergleichbar hochkarätige Solistinnen und Solisten. Dabei verfügt die 1986 in Hong Kong geborene Künstlerin über ein denkbar breit gefächertes Repertoire der sinfonischen Literatur von der Klassik bis zur Gegenwart.
Elim Chan ist seit 2019 Chefdirigentin des Antwerp Symphony Orchestra und seit 2018 feste Gastdirigentin des Royal Scottish National Orchestra. In der Saison 2022-23 widmet der Wiener Musikverein Chan eine dreiteilige Portraitreihe, die neben ihrem Debüt bei den Wiener Symphonikern auch Konzerte mit dem ORF Radio-Symphonieorchester und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen umfasst. Mit dem Antwerpen Symphony Orchestra geht sie auf eine Tournee durch die Musikzentren Spaniens.
Weitere Highlights der Spielzeit sind die Debüts beim Pittsburgh und San Francisco Symphony Orchestra, bei den Orchestern in Toronto, Cincinnati und Atlanta, sowie die Wiedereinladung des Los Angeles Philharmonic. Ihren Wirkungskreis in Europa erweitern Programme u. a. mit dem Oslo Philharmonic, dem Finnish Radio Symphony Orchestra und dem Deutschen Symphonie Orchester Berlin.
Elim Chan studierte am Smith College in Northampton, Massachusetts, sowie an der University of Michigan. 2014 gewann sie als erste Frau die Donatella Flick Conducting Competition, was ihr 2015-16 eine einjährige Assistenz beim London Symphony Orchestra und die Zusammenarbeit mit Valery Gergiev ermöglichte. In der nachfolgenden Spielzeit nahm Elim Chan am Dudamel Fellowship-Programm des Los Angeles Philharmonic teil. Wichtige künstlerische Impulse verdankt sie Bernard Haitink, dessen Meisterklassen in Luzern sie 2015 besuchte.
Patricia Kopatchinskaja
Violine
Patricia Kopatchinskaja - Violine

Patricia Kopatchinskajas Fokus liegt darauf, zum Kern der Musik vorzudringen, zu ihrer Bedeutung für uns – jetzt und hier. Mit einer Kombination aus Tiefe, Brillanz und Humor verleiht Kopatchinskaja ihrer Musik einen unnachahmlichen Sinn für Theatralik. Die New York Times beschrieb Kopatchinskaja als „einen Spieler von seltener Ausdrucksenergie und entwaffnender Ungezwungenheit, von Launen und theatralischem Ehrgeiz“. Kopatchinskajas unverwechselbarer Ansatz vermittelt immer den Kern des Werks, sei es mit einer unkonventionellen Aufführung eines Ob klassisches klassisches Violinrepertoire oder ein originelles Bühnenprojekt, das sie als experimentelle Performance-Dramaturgin präsentiert.
In der Spielzeit 2022/23 überschreitet Kopatchinskaja erneut die Grenzen mit einem gewagten musikalischen Experiment und kreiert gemeinsam mit Herbert Fritsch und dem bildenden Künstler Jannis Varelas eine Neo-Dada-Opernproduktion Vergeigt am Theater Basel. Es ist Kopatchinskajas Artist Spotlight-Saison am Barbican Center und sie übernimmt außerdem die Position der Associated Artist des SWR Experimentalstudios, einem der bedeutendsten internationalen Forschungszentren im Bereich elektronischer Musik. 2022/23 präsentiert Kopatchinskaja außerdem ihr neues Projekt „Auf der Suche nach einer verlorenen Melodie“, das von György Ligetis Oeuvre inspiriert ist, und eine Wiederaufnahme von Maria Mater Meretrix mit Anna Prohaska auf Europatournee, bei der sie das Bild der Frau im Laufe der Jahrhunderte in einem musikalischen Mosaik präsentiert erscheint diese Saison auch auf CD. Im weiteren Verlauf trifft sich Kopatchinskaja wieder mit Fazil Say, seinem langjährigen Konzertpartner in Sachen Kriminalität, zu einer ausgedehnten Europatournee, um die Veröffentlichung ihrer neuen Aufnahme einzuläuten.
Zu den Höhepunkten der vergangenen Saison gehörten Europatourneen mit dem Budapest Festival Orchestra, Il Giardino Armonico und dem Philharmonia Orchestra, eine Rückkehr zu den BBC Proms 2022 und ihre weitere Residenz als künstlerische Partnerin bei der Camerata Bern. Kopatchinskaja brachte ihr unbegrenztes kreatives Potenzial, ihre Vielseitigkeit und ihr vielfältiges Repertoire in innovativen kuratierten Projekten in Residenzen bei den Berliner Philharmonikern, dem Orchestre Philharmonique de Radio France und der Elbphilharmonie Hamburg ein und bereicherte jedes Programm mit exzentrischen Neuinterpretationen.
Ihr absoluter Schwerpunkt liegt auf der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts und der Zusammenarbeit mit lebenden Komponisten wie Luca Francesconi, Michael Hersch, György Kurtág, Márton Illés, Esa-Pekka Salonen. Kopatchinskaja leitet inszenierte Konzerte an Veranstaltungsorten auf beiden Seiten des Atlantiks und arbeitet mit führenden Orchestern, Dirigenten und Festivals weltweit zusammen. Nach dem internationalen Erfolg ihrer früheren Zusammenarbeit mit dem Mahler Chamber Orchestra – Bye Bye Beethoven – kehrte Patricia Kopatchinskaja für die Uraufführungen einer neuen Konzertinszenierung mit dem Ensemble zurück – Les Adieux – ein Projekt, das sich mit der raschen Verschlechterung der Umwelt und dem Verlust von Umwelt auseinandersetzt die natürliche Welt. Kopatchinskajas andere Projekte erforschen Musik, die in zeitgenössischen Kontexten inszeniert wird, wie beispielsweise Dies Irae, eine weitere musikalische Reflexion über die wachsende Umweltkrise. Sie kaufte diese Produktion während des globalen COP26-Gipfels in Glasgow. Kopatchinskaja tritt auch als Gesangskünstlerin in Ligetis Mystères du macabre oder Schönbergs Pierrot lunaire auf, wo sie die Rolle des Pierrot selbst übernimmt, auch in ihrem Projekt, Kurt Schwitters‘ Gedicht Ursonate als Film im Dada-Stil zu präsentieren. Nach seiner jüngsten Aufführung in der Berliner Philharmonie und im Festspielhaus Baden-Baden wird Ursonate anlässlich des 75. Todestages von Kurt Schwitters im Sprengel Museum Hannover, dem Sitz der Kurt und Ernst Schwitters-Stiftung, gezeigt.
Kopatchinskajas Diskografie umfasst über 30 Aufnahmen, darunter die mit dem Grammy-Preis ausgezeichnete „Death and the Maiden“ mit dem Saint Paul Chamber Orchestra, ein Projekt, das auch als halbszenische gefilmte Performance mit der Camerata Bern nachgebildet wurde und auf HarrisonParrotts digitaler Plattform Virtual Circle uraufgeführt wurde. Zu den jüngsten CD-Veröffentlichungen der Saison gehörten „Les Plaisirs Illuminés“ mit Sol Gabetta und Camerata Bern, das mit einem BBC Music Magazine Award ausgezeichnet wurde, und „Le monde selon George Antheil“ mit Joonas Ahonen (beide bei Alpha Classics).
Kopatchinskaja ist humanitäre Botschafterin von Terre des Hommes, dem führenden Schweizer Kinderhilfswerk, und wurde 2017 vom Bundesamt für Kultur mit dem Schweizer Grossen Preis für Musik ausgezeichnet.
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Weitere Konzerte
Kammerkonzert im Studio14
Haydn, Dean, Palascino, Debussy
Cantus Domus
Mayer, Hensel-Mendelssohn, Schubert, Beethoven, Mendelssohn Bartholdy
Anna Rakitina & Behzod Abduraimov
Janáček, Prokofjew, Dvořák