Elim Chan & María Dueñas
Moderierte Probe 28.06.2024 10 Uhr Haus des Rundfunks. Eintritt frei. Hier anmelden!
Carl Maria von Weber
Ouvertüre zur Oper „Der Freischütz“
Max Bruch
Violinkonzert Nr. 1 g-Moll
Pjotr Tschaikowsky
Sinfonie Nr. 2 c-Moll op. 17
(“Kleinrussische”)
Elim Chan
Dirigentin
Elim Chan - Dirigentin
„Kopf, Herz und Körper müssen beim Dirigieren zur Einheit finden“, ist Elim Chan überzeugt. „Es kommt darauf an, Musik mit den Händen auszudrücken und dabei eine starke eigene Sprache zu entwickeln.“ Die präzise Gestik der jungen Künstlerin in Kombination mit der natürlichen Plastizität ihrer Gestaltung findet sowohl in Nordamerika als auch in Europa große Anerkennung.
Von einem „Wunder an Kontrolle und Verständnis“ sprach Boston Classical Review im Januar 2022 nach Elim Chans Debüt beim Boston Symphony Orchestra. Nicht minder enthusiastisch fielen die Reaktionen wenige Monate später bei der ersten Zusammenarbeit der jungen Dirigentin mit dem Cleveland Orchestra aus. Dessen Form, so notierte Cleveland.org, sei an jenem Abend unter Elim Chans Leitung „dem Ideal verführerisch nahe“ gekommen.
Keine andere Dirigentin ihrer Generation ist derart gefragt bei den Top-Orchestern beider Kontinente und trifft dabei durchweg auf vergleichbar hochkarätige Solistinnen und Solisten. Dabei verfügt die 1986 in Hong Kong geborene Künstlerin über ein denkbar breit gefächertes Repertoire der sinfonischen Literatur von der Klassik bis zur Gegenwart.
Elim Chan ist seit 2019 Chefdirigentin des Antwerp Symphony Orchestra und seit 2018 feste Gastdirigentin des Royal Scottish National Orchestra. In der Saison 2022-23 widmet der Wiener Musikverein Chan eine dreiteilige Portraitreihe, die neben ihrem Debüt bei den Wiener Symphonikern auch Konzerte mit dem ORF Radio-Symphonieorchester und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen umfasst. Mit dem Antwerpen Symphony Orchestra geht sie auf eine Tournee durch die Musikzentren Spaniens.
Weitere Highlights der Spielzeit sind die Debüts beim Pittsburgh und San Francisco Symphony Orchestra, bei den Orchestern in Toronto, Cincinnati und Atlanta, sowie die Wiedereinladung des Los Angeles Philharmonic. Ihren Wirkungskreis in Europa erweitern Programme u. a. mit dem Oslo Philharmonic, dem Finnish Radio Symphony Orchestra und dem Deutschen Symphonie Orchester Berlin.
Elim Chan studierte am Smith College in Northampton, Massachusetts, sowie an der University of Michigan. 2014 gewann sie als erste Frau die Donatella Flick Conducting Competition, was ihr 2015-16 eine einjährige Assistenz beim London Symphony Orchestra und die Zusammenarbeit mit Valery Gergiev ermöglichte. In der nachfolgenden Spielzeit nahm Elim Chan am Dudamel Fellowship-Programm des Los Angeles Philharmonic teil. Wichtige künstlerische Impulse verdankt sie Bernard Haitink, dessen Meisterklassen in Luzern sie 2015 besuchte.
María Dueñas
Violine
María Dueñas - Violine
Die spanische Geigerin María Dueñas verzaubert ihr Publikum mit der atemberaubenden Vielfalt an Farben, die sie ihrem Instrument entlockt. Ihr technisches Können, ihre künstlerische Reife und ihre kühnen Interpretationen bilden die Inspiration für begeisterte Kritiken, ziehen Wettbewerbsjurys in ihren Bann und bringen ihr Einladungen zu Auftritten mit vielen der weltbesten Orchester und Dirigenten der Welt ein.
María Dueñas‘ Liebe zur klassischen Musik wurde durch die Aufnahmen, die ihre Eltern regelmäßig zu Hause hörten, sowie Konzertbesuche in ihrer Heimatstadt geweckt. Geboren 2002 in Granada, begann sie als Sechsjährige mit dem Geigenspiel, bereits ein Jahr später wurde sie am Konservatorium in Granada aufgenommen. 2014 gewann sie ein von Juventudes Musicales de Madrid gestiftetes Auslandsstipendium sowie das Wardwell-Stipendium der Humboldt-Stiftung und zog zunächst nach Dresden, um an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber zu studieren. Dort wurde sie schon bald vom Dirigenten Marek Janowski entdeckt, auf dessen Einladung hin sie später ihr Debüt als Solistin beim San Francisco Symphony Orchestra gab. Seit 2016 studiert sie bei dem renommierten Geigenpädagogen Boris Kuschnir an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien.
„Rückhaltlos und erfreulich individuell“ pries die Frankfurter Allgemeine Zeitung ihr Spiel, während The Strad ihren kometenhaften Aufstieg als „scheinbar unaufhaltsam“ bezeichnete, nachdem sie eine ganze Reihe an internationalen Violinwettbewerben gewonnen hatte. Hierzu zählte nicht zuletzt ihr per Livestream übertragener Sieg beim Menuhin-Violinwettbewerb 2021, bei dem sie nicht nur den ersten Preis und den Publikumspreis gewann, sondern auch eine weltweite Online-Fangemeinde. Die Reihe ihrer Wettbewerbssiege begann mit dem Zhuhai International Mozart Competition 2017 und dem Vladimir Spivakov International Violin Competition 2018. 2021 war sie nicht nur beim Menuhin-Wettbewerb erfolgreich, sondern gewann auch den ersten Preis des „Getting to Carnegie“-Wettbewerbs, den Grand Prix des Viktor Tretyakov International Violin Competition und den Förderpreis des Rheingau Musik Festivals. Außerdem wurde sie von BBC Radio 3 als New Generation Artist 2021-23 ausgewählt. Im April 2023 wurde sie in ihrer spanischen Heimat mit dem bedeutenden Premio Princesa de Girona de las Artes y las Letras ausgezeichnet.
Im Jahr 2022 unterzeichnete María Dueñas einen Exklusivvertrag mit der Deutschen Grammophon. Ihr aufsehenerregendes Debütalbum mit dem Titel Beethoven and Beyond erschien im Mai 2023. Mit den Wiener Symphonikern unter Manfred Honeck ist sie nicht nur mit Beethovens Violinkonzert samt den von ihr selbst komponierten Kadenzen zu hören, sondern auch mit fünf Paradestücken von Kreisler, Saint-Saëns, Spohr, Wieniawski und Ysaÿe sowie mit den Kadenzen, die von eben diesen Komponisten für den ersten Satz des Beethoven-Konzerts geschrieben wurden.
Ihre Freude am Komponieren entdeckte die vielseitige Künstlern, als sie begann, Kadenzen für Mozarts Violinkonzerte zu schreiben. Ihr Stück Farewell für Soloklavier wurde beim Jugend-Kompositionswettbewerb „Von fremden Ländern und Menschen“ 2016 preisgekrönt. Es wurde vom Pianisten Evgeny Sinaiski eingespielt und liegt auch als Musikvideo vor. Ihre jüngste Komposition, Homage 1770 für Violine solo, wurde im Sommer diesen Jahres von der Deutschen Grammophon veröffentlicht. Als engagierte Kammermusikerin konzertierte María Dueñas unter anderem mit dem Bariton Matthias Goerne und dem Pianisten Itamar Golan. Außerdem brachte sie mehrere Werke zur Uraufführung, darunter die Sonate von Julian Gargiulo und die ihr gewidmeten Solo-Capricen des verstorbenen katalanischen Komponisten Jordi Cervelló.
Sie hat inzwischen mit vielen der international führenden Orchestern musiziert, darunter das Pittsburgh Symphony Orchestra, Philadelphia Orchestra, San Francisco Symphony, Oslo Philharmonic, die Dresdner Philharmonie, Staatskapelle Berlin, NDR Elbphilharmonie Orchester und BBC Symphony Orchestra unter Dirigenten wie Manfred Honeck, Herbert Blomstedt, Marek Janowski, Yannick Nézet-Séguin, Gustavo Gimeno, Michael Sanderling, Alain Altinoglu und Alan Gilbert. Beim Évian-Festival 2023 trat sie gemeinsam mit Renaud Capuçon auf. Eine enge Verbindung pflegt María Dueñas zu Los Angeles Philharmonic und Gustavo Dudamel. Nach ihrem Debut 2021 in der Hollywood Bowl sorgte im Jahr darauf insbesondere die Uraufführung des ihr gewidmeten Violinkonzerts Altar de cuerda von Gabriela Ortiz für internationales Aufsehen, nicht nur in der Walt Disney Concert Hall, sondern auch in der New Yorker Carnegie Hall, in Boston und beim Cervantino Festival in Mexiko. 2024 folgen weitere Konzerte in Los Angeles sowie auf Tournee in Barcelona, Paris und London.
Zu Höhepunkten der Saison 2023/2024 zählen darüber hinaus eine Tournee mit der Kammerphilharmonie Bremen unter Paavo Järvi, Konzerte mit der Dresdner Philharmonie unter Kent Nagano und ihre Debuts beim Swedish Radio Symphony Orchestra unter Daniel Harding, den Münchner Philharmonikern (erneut mit Manfred Honeck), der Accademia di Santa Cecilia in Rom, dem Orchestre philharmonique de Radio France unter Mikko Franck sowie den Bamberger Symphonikern unter Christoph Eschenbach.
Die Deutsche Stiftung Musikleben zeichnete María Dueñas als Preisträgerin des Wettbewerbs des Deutschen Musikinstrumentenfonds aus und stellt ihr seither eine Violine von Nicolò Gagliano, Neapel 17?4, aus dem Besitz der Bundesrepublik Deutschland leihweise zur Verfügung. Sie spielt außerdem die Stradivari Camposelice von 1710, eine großzügige Leihgabe der Nippon Music Foundation.
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Das Konzert wird am 14.07.2024 um 20.03 Uhr auf Deutschlandfunk Kultur übertragen.
María Dueñas spielte von Johan Halvorsen Chant De La ‚Veslemoy‘ als Zugabe.
Schweren Herzens musste Frau Kopatchinskaja aus persönlichen Gründen von diesem Engagement zurücktreten.
Wir freuen uns sehr, dass wir die Ausnahmegeigerin María Dueñas für dieses Konzert gewinnen konnten, die Max Bruchs Violinkonzert Nr. 1 in g-Moll op. 26 spielen wird.
Konzerteinführung: 19.10 Uhr, Ludwig-van-Beethoven-Saal, Konzerteinführung von Steffen Georgi