Edward Gardner dirigiert Szymanowskis „Stabat mater“
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Karol Szymanowski
„Stabat mater“ für Soli, Chor und Orchester op. 53
Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 4 G-Dur
Edward Gardner
Dirigent
Edward Gardner - Dirigent
Edward Gardner ist Chefdirigent des London Philharmonic Orchestra und Musikdirektor der Norwegischen Oper und des Norwegischen Balletts. Darüber hinaus ist er Ehrendirigent des Bergen Philharmonic Orchestra, nachdem er von 2015 bis 2024 dessen Chefdirigent war.
Edward eröffnet seine erste Saison als Musikdirektor der Norwegischen Oper und des Norwegischen Balletts mit Konzertaufführungen von Wagners Der fliegende Holländer und Mahlers Sinfonie Nr. 2 „Auferstehung”. Anschließend dirigiert er zwei voll inszenierte Opern: Verdis La Traviata und Janáčeks Das schlaue Füchslein, nachdem er zuvor bereits Bartóks Herzog Blaubarts Burg, Zemlinskys Eine florentinische Tragödie und Verdis Un ballo in Maschera inszeniert hat.
In seiner vierten Saison mit dem LPO wird Edward neun Konzerte in der Royal Festival Hall sowie eine US-Tournee dirigieren, die in der Carnegie Hall und in europäischen Großstädten wie Wien, Frankfurt und Hamburg ihren Höhepunkt findet. Zu den Höhepunkten der Londoner Saison zählen Strauss‘ Alpensinfonie, Doppelkonzerte mit Ravel und Rachmaninow sowie mehrere Weltpremieren, die mit Mahlers Sinfonie Nr. 8, der Sinfonie der Tausend, enden.
Als gefragter Gastdirigent tritt Edward in dieser Saison mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Frankfurter Rundfunk, dem Dallas Symphony Orchestra, dem New World Symphony Orchestra, dem Minnesota Orchestra, dem Seoul Philharmonic Orchestra, dem Sydney Symphony Orchestra und dem West Australian Symphony Orchestra auf. Zu seinen Debüts in den letzten Spielzeiten zählen das New York Philharmonic, das Philadelphia Orchestra, das Cleveland Orchestra, das San Francisco Symphony Orchestra, die Staatskapelle Berlin, das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und die Wiener Symphoniker; erneut eingeladen wurde er vom Gewandhausorchester Leipzig, dem Montreal Symphony Orchestra, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und dem Orchestra del Teatro alla Scala di Milano. In Großbritannien arbeitet er seit langem mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra zusammen, dessen erster Gastdirigent er von 2010 bis 2016 war, sowie mit dem BBC Symphony Orchestra, das er sowohl bei der Eröffnungs- als auch bei der Abschlussgala der BBC Proms dirigierte.
Im Frühjahr 2025 kehrte Edward an das Royal Opera House zurück, um die Weltpremiere von Mark-Anthony Turnages Festen zu dirigieren, nachdem er sein Debüt mit einer Neuproduktion von Káťa Kabanová gegeben hatte. Im Juni kehrte er an die Bayerische Staatsoper zurück, um Rusalka zu dirigieren, nachdem er 2022 mit Peter Grimes und 2023 mit Verdis Otello debütiert hatte.
Edward war acht Jahre lang (2007-15) Musikdirektor der English National Opera und baute durch Inszenierungen von La damnation de Faust, Carmen, Don Giovanni, Der Rosenkavalier und Werther auch eine enge Beziehung zur Metropolitan Opera auf. Darüber hinaus dirigierte er an der Mailänder Scala, der Chicago Lyric Opera, der Glyndebourne Festival Opera und der Opéra National de Paris.
Edward hat eine umfangreiche Diskografie bei Chandos vorzuweisen. Seine zahlreichen Aufnahmen mit dem Bergen Philharmonic Orchestra umfassen Werke von Brahms, Sibelius, Nielsen, Grieg, Bartok, Schönberg und Britten, und ihre Aufnahme von Janáčeks Glagolitischer Messe wurde für einen Grammy nominiert. Seine Aufnahme von Tippetts The Midsummer Marriage für LPO Live wurde mit dem Gramophone Opera Award 2023 ausgezeichnet, und ihre jüngste Veröffentlichung ist Berlioz‘ La damnation de Faust.
Amanda Majeski
Sopran
Amanda Majeski - Sopran
Die international renommierte amerikanische Sopranistin Amanda Majeski ist eine gefeierte Interpretin von Mozart, Strauss, Wagner und Händel. Sie wird auch für ihre Darstellung der Káťa Kabanová von Janáček hoch gelobt, mit der sie am Royal Opera House, Covent Garden (Beste neue Opernproduktion bei den Olivier Awards 2019) debütierte und nach dem Konzert des London Symphony Orchestra unter der Leitung von Sir Simon Rattle im Jahr 2023 als „Katya des Augenblicks” bezeichnet wurde.
Auf der Konzertbühne trat Majeski mit dem Los Angeles Philharmonic (Dirigent Gustavo Dudamel), dem Boston Symphony Orchestra, dem London Symphony Orchestra, dem Sydney Symphony Orchestra, den Nürnberger Symphonikern und dem Sinfonieorchester Aachen auf. Ihre Aufführung von Gutrune Götterdämmerung mit dem Hong Kong Philharmonic unter der Leitung von Jaap van Zweden wurde bei Naxos Records veröffentlicht. Zu ihren zahlreichen Recital-Auftritten zählen das Italienische Liederbuch im 92nd Street Y mit dem Pianisten Julius Drake und ihr Solo-Recital-Debüt in der Carnegie Hall.
Majeski hat Abschlüsse vom Curtis Institute of Music und der Northwestern University. Sie war Mitglied des Merola-Programms der San Francisco Opera, des Gerdine Young Artist Program am Opera Theatre of St. Louis und des Steans Institute in Ravinia und ist Absolventin des Ryan Opera Center. Zu ihren Auszeichnungen gehören der George London Foundation Award, der erste Preis des Palm Beach Opera Vocal Competition und ein Sara Tucker Study Grant der Richard Tucker Foundation.
Agnieszka Rehlis
Alt
Kostas Smoriginas
Bariton
Kostas Smoriginas - Bariton
Der litauische Bassbariton Kostas Smoriginas ist einer der gefragtesten Sänger der Gegenwart. Bekannt für seine „glühende, gottgegebene“ Stimme sowie seine „vollendete Darbietung“, kann Kostas „mit einem einzigen Satz die Bühne beherrschen“ und „singt ebenso gut, wie er schauspielert“.
Kostas Smoriginas ist einer der gefragtesten Bassbaritone der Gegenwart. Er debütierte an der Deutschen Staatsoper Berlin als Escamillo in Carmen und hat diese Rolle seitdem mit den Berliner Philharmonikern und Sir Simon Rattle (aufgenommen für EMI Classics), bei den Salzburger Osterfestspielen, am Royal Opera House Covent Garden, beim Santa Fe Music Festival, an der Semperoper Dresden und am National Centre for Performing Arts in Peking gesungen.
In der vergangenen Saison sang Smoriginas Jochanaan in Salome an den Häusern in Hannover, Antwerpen und Malmö. Bei seiner Rückkehr an die Oper Zürich führte er das Verdi-Requiem mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin auf und gab sein Debüt an der Bayerischen Staatsoper als Heerrufer des Königs Lohengrin an der Seite von René Pape und Piotr Beczała.
Aufgrund seiner hohen Nachfrage als Konzert- und Opernsänger hatte er Engagements für Szymanowskis Stabat Mater mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra (Edward Gardner) und dem London Symphony Orchestra (Valery Gergiev), Strawinskys Les Noces und Beethovens 9. Sinfonie bei den BBC Proms, Dvoraks Te Deum mit dem Orchestre de Paris, Beethovens 9. Sinfonie mit dem Frankfurter Rundfunkorchester, Rachmaninows Die Glocken mit dem Boston Symphony Orchestra (Andris Nelsons) und Schostakowitschs 13. Sinfonie mit dem Tschechischen Philharmonischen Orchester. Er nahm die Rolle des Pietro Simon Boccanegra neben Dmitri Hvorostovsky, Ildar Abdrazakov und Barbara Frittoli auf.
Smoriginas studierte an der Litauischen Musik- und Theaterakademie, bevor er sein Land beim BBC Cardiff Singer of the World Competition vertrat. Er absolvierte das Royal College of Music und war Mitglied des Jette Parker Young Artist Programme am Royal Opera House.
Rundfunkchor Berlin
Gijs Leenaars
Choreinstudierung
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Das himmlische Leben
„Um wieviel verständlicher sind für mich in gefühlsmäßiger Hinsicht jene naiven Worte: ‚Stała Matka bolejąca, koło krzyża łzy lejąca‘ als jene für mich – in begrifflicher Hinsicht – ebenfalls verständlichen Worte: Stabat Mater dolorosa juxta crucem lacrimosa…“ Für den polnischen Komponisten Karol Szymanowski ging es 1926 bei der Komposition des Stabat mater nicht um einen liturgisch verwertbaren Beitrag zur Kirchenmusik, sondern um ein aus tiefem menschlichem Gefühl und persönlicher Anteilnahme entspringendes Musikwerk, ein tönendes Gebet, das den Kirchenraum nicht braucht zu seiner Entfaltung. Herrlich ketzerisch und zugleich oder gerade deshalb voller ehrlichem Ethos fährt Szymanowski fort: „Es handelt sich um religiöse Musik: Sie musste also auch weit entfernt sein von der offiziellen liturgischen Musik.“
Auf derselben Ebene rangiert die Sinfonie Nr. 4 von Gustav Mahler. Ihr Finale besteht aus dem Lied „Das himmlische Leben“, das Mahler aus der Volksliedsammlung „Des Knaben Wunderhorn“ entlehnt hat. Eine „Singstimme mit kindlich heiterem Ausdruck; durchaus ohne Parodie“ soll laut Mahler dieses himmlische Sauf- und Fresslied anstimmen. Das deftige Hohelied auf die weltlichen Genüsse entpuppt sich als trotziges, rührend-linkisches Stoßgebet derer, die das zu feiern genötigt sind, was sie nicht haben. Dem voraus gehen drei Sätze von Gustav Mahler, die auf das Schönste von seiner solitären Fähigkeit künden, uns emporzuheben in eine bessere, in eine geläuterte Welt.
Konzertübertragung: Das Konzert wird am 20.11.2025 um 20.00 Uhr auf Deutschlandfunk Kultur übertragen.