Sir Andrew Davis & Julia Hagen
Ekstase mit Understatement – Elgars großartiges Cellokonzert, Vaughan Williams wird 150 & Geheimtipp Tippett
Michael Tippett
Kleine Musik für Streichorchester
Edward Elgar
Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll op. 85
Ralph Vaughan Williams
Sinfonie Nr. 5 D-Dur
Sir Andrew Davis
Dirigent
Sir Andrew Davis - Dirigent

Sir Andrew Davis ist seit 2000 Musikalischer Leiter und Principal Conductor der Lyric Opera Chicago. In Laufe seiner mehr als 45-jährigen Karriere war er Musikalischer und Künstlerischer Leiter einiger der weltweit angesehensten Orchester und Opernhäuser. Um nur einige Stationen seiner Laufbahn zu nennen: BBC Symphony Orchestra (Ehren- und Chefdirigent 1991–2004), Glyndebourne Festival Opera (Musikalischer Leiter 1988–2000), Melbourne Symphony Orchestra (Ehren- und Chefdirigent 2013-2019) und Toronto Symphony Orchestra (Ehrendirigent und Principal Conductor 1975–1988) – hier wurde er zudem erneut als Künstlerischer Leiter ad interim bis 2020 berufen. Außerdem hält er beim Royal Liverpool Philharmonic Orchestra den Ehrentitel “Conductor Emeritus”. Als einer der gefeiertsten Dirigenten unserer Zeit hat Sir Andrew mit nahezu sämtlichen großen Orchestern, Opernensembles und Festivals der Welt gearbeitet.
1944 im englischen Hertfordshire geboren, erhielt Sir Andrew Davis seine musikalische Ausbildung am King’s College in Cambridge zunächst im Fach Orgel. Schon früh wandte er sich dem Dirigieren zu und ist im symphonischen Bereich gleichermaßen wie in der Opern- oder Chorwelt zu Hause. Sein vielseitiges Repertoire reicht vom Barock bis in die Gegenwartsmusik.
Er blickt auf eine sehr umfangreiche und vielfach ausgezeichnete Diskographie zurück und ist heute Exklusiv-Künstler des Labels Chandos Records. Unter seinen jüngsten Einspielungen sind Aufnahmen der Werke von Massenet, Goossens, Berlioz, Bliss und Elgar (ausgezeichnet mit dem 2018 Diapason d’Or de l’Année in der Kategorie Symphonische Musik), eine Produktion mit Kompositionen von Finzi, Grainger, Delius, Ives, Holst und Händel (2018 nominiert für einen GRAMMY® in der Kategorie Beste Choraufführung) sowie mit Werken von York Bowen (2012 nominiert für einen GRAMMY® in der Kategorie Beste Orchestereinspielung).
Sir Andrew Davis wurde 1992 für seine Verdienste um die die britische Musik zum Commander of the British Empire ernannt und 1999 von Königin Elisabeth II. in den Adelsstand erhoben.
Julia Hagen
Violoncello
Julia Hagen - Violoncello

Die 1995 in Salzburg geborene Cellistin Julia Hagen zählt zu den vielversprechendsten Instrumentalist:innen ihrer Generation. Bereits im Alter von 5 Jahren erhielt sie ihren ersten Unterricht bei Detlef Mielke am Musikum Salzburg. Anschließend studierte sie am Salzburger Mozarteum bei Enrico Bronzi, sowie an der Universität Wien bei Reinhard Latzko und von 2013 bis 2015 in der Klasse von Heinrich Schiff. 2015 zog es die junge Musikerin an die Universität der Künste Berlin, wo sie bei Prof. Jens Peter Maintz studierte. Seit 2019 ist Julia Hagen Stipendiatin der Kronberg Academy bei Wolfgang Emanuel Schmidt.
In der Saison 2020/2021 war Julia Hagen erneut solistisch und kammermusikalisch im Rahmen des „Great-Talent-Zyklus“ des Wiener Konzerthauses zu hören sein. Dazu zählt auch ein Rezital mit dem Pianisten Igor Levit. Des weiteren war sie mit dem Mozarteum Orchester Salzburg zu Gast. Sie gab ihr Debut beim Mehuhin Festival Gstaad und war gemeinsam mit Aaron Pilsan mit einem Rezital im Brucknerhaus Linz zu erleben.
Höhepunkte der Saison 2021/2022 sind ein Konzert mit dem City of Birmingham Orchestra unter der Leitung von Mirga Gražinytė-Tyla im Brucknerhaus Linz, ihr Debut beim Radio-Sinfonieorchester Berlin unter der Leitung von Sir Andrew Davies, sowie ihr Debut bei der Schubertiade Hohenems mit einem Rezital gemeinsam mit Igor Levit. Sie wird eine enge künstlerische Partnerschaft mit dem Brucknerorchster Linz mit Konzerten in Salzburg, in Linz und im Gasteig in München, eingehen. Im Januar 2022 wird sie erneut auf eine ausgedehnte Japan-Tournee gehen. Kammermusikalisch wird sie zahlreiche Konzerte mit dem französischen Quatuor Arod spielen, sowie bei den Festspielen Mecklenburg Vorpommern zu Gast sein. Auf Einladung des künstlerischen Leiters Maximilian Hornung ist sie außerdem beim Festival „VivaCello“ in Liestal zu erleben.
Julia Hagen spielt ein Violoncello von Francesco Ruggieri (Cremona, 1684), welches ihr privat zur Verfügung gestellt wird.
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Zwei- oder sogar dreimal mag der gut informierte Musikfreund angesichts dieses Programmes seufzen: endlich! Natürlich wird das Violoncellokonzert von Edward Elgar spätestens seit der legendären Interpretation durch Jaqueline du Pré in der olympischen Klasse der Musik wahrgenommen. Doch was ist mit der Sinfonie Nr. 5 (1938-1943) des englischen Gentlemans Ralph Vaughan Williams? Verrät die Angabe der Tonart D-Dur bei einem ausladenden Werk aus der Mitte des 20. Jahrhunderts etwas über den „Fortschrittsgrad“ dieser Musik? Einer ihrer besten Anwälte, Sir Andrew Davis, präsentiert das Werk des Landsmannes bei seinem ersten Dirigat am Pult des RSB. Festzuhalten ist, dass auf den britischen Inseln die Moderne immer schon weniger spektakulär vorangetrieben worden ist als auf dem europäischen Festland. Das gilt auch für den Benjamin Britten im Geiste (nicht nur des Pazifismus) verwandten Komponisten Michael Tippett. Die Kleine Musik für Streichorchester (1946) will keinen Umsturz auslösen. Umso glasklarer spielt sie mit Versatzstücken der barocken Streicherkunst, die sie in phantasievoll verträumtes Sonnenlicht taucht.
Konzerteinführung: 19.10 Uhr, Ludwig-van-Beethoven-Saal, Konzerteinführung von Steffen Georgi
Konzerteinführung: 19.10 Uhr, Südfoyer, Konzerteinführung von Steffen Georgi