20:00 Konzerthaus Berlin

Franz Schmidt & Béla Bartók mit Christian Tetzlaff

Béla Bartók

Konzert für Violine und Orchester Nr. 2

Franz Schmidt

Sinfonie Nr. 4 C-Dur

David Afkham

Dirigent

Christian Tetzlaff

Violine

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Musik für das Jenseits

Eine Trompete ganz allein eröffnet die fast 50-minütige Sinfonie Nr. 4 C-Dur von Franz Schmidt. Der Wiener Musiker, als Cellist Mitglied der Wiener Philharmoniker unter der Ägide von Gustav Mahler, hatte den Verlust seiner Tochter zu beklagen, die nach der Geburt ihres ersten Kindes gestorben war. Auch Gustav Mahler hatte einst eine Tochter zu Grabe tragen müssen. Und auch er ließ eine seiner Sinfonien, jene, die seit Beethoven mit dem Schicksal verbunden wird, mit einem Trompetensolo beginnen: die Sinfonie Nr. 5 cis-Moll.
So sehr Schmidt Mahler als Dirigent schätzte (ein „Erdbeben von unerhörter Intensität“), so kritisch stand er Mahlers Sinfonien gegenüber. Dessen Weltanschauungsdramen stellte er eine implodierende Innensicht, eine so kontrollierte wie kontemplative Musik entgegen. Das kann mindestens genauso ergreifend sein wie bei Mahler! Beiden gelang es, die Sinfonie weit über das autobiographische Moment hinaus ins 20. Jahrhundert zu tragen – was beispielsweise Arnold Schönberg für unmöglich hielt. Die Musikwelt feiert 2024 Schönbergs 150. Geburtstag. Schmidt wurde im gleichen Jahr 1874 geboren!

Konzerteinführung: 19.10 Uhr, Ludwig-van-Beethoven-Saal, Steffen Georgi

Konzert mit

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