Das radioeins-Erzählkonzert – „Der Zauberberg“
Kurzfristig können noch Plätzer frei werden
Meike Rötzer erzählt den Roman von Thomas Mann. Dazu erklingt dort erwähnte und darauf bezogene Musik.
Jacques Offenbach
„Geneviève de Brabant“ – Galop
Hans Rott
Sinfonie Nr. 1 E-Dur
3. Satz: Frisch und lebhaft
Claude Debussy
„Prélude à l’après-midi d’un faune“ für Orchester
Dmitri Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 10 e-Moll op. 93
2. Satz: Allegro
Richard Wagner
„Tannhäuser“- „Blick‘ ich umher in diesem edlen Kreise“ (Ansprache des Wolfram, 2. Akt) WWV 70
Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 2 c-Moll
3. Satz: In ruhig fließender Bewegung (Schluss)
Gioacchino Rossini
„Il barbiere di Siviglia“ – „Largo al factotum“, Arie des Figaro
Charles Gounod
„Faust“ (Margarethe) – « Avant de quitter ces lieux », Lied des Valentin
Franz Schubert
„Die Krähe“ – Lied Nr. 15 aus „Die Winterreise“ D 911
Bearbeitung für Bariton und Bassklarinette
Franz Schubert
„Der Lindenbaum“ – Lied Nr. 5 aus „Die Winterreise“ D 911
Valentin Uryupin
Dirigent
Valentin Uryupin - Dirigent
„Nie war Tschaikowski moderner und der Dirigent Valentin Uryupin lebt dies konsequent und ziemlich umwerfend aus.“ – Süddeutsche Zeitung
Valentin Uryupin fühlt sich als Dirigent im symphonischen wie im Opernrepertoire gleichermaßen zu Hause. In beiden Bereichen hat er in den letzten Jahren teils enge künstlerische Partnerschaften mit Orchestern und Häusern aufgebaut. So stehen auch in der aktuellen Saison neben Debüts mehrere Wiedereinladungen an, unter anderem zum ORF Radio-Symphonieorchester Wien, zum Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, bei dem er im Rahmen einer CDD-Produktion für Sony Classical debütiert hatte, und zum Teatro Regio Torino, wo er eine Neuproduktion von Tschaikowskis Pique Dame leitet; beim Rotterdam Philharmonic Orchestra ist er nach seinem erfolgreichen Einspringer im Frühjahr 2024 erstmals mit regulären Saisonkonzerten zu Gast.
Auch wichtige Debüts stehen in der aktuellen Spielzeit an, unter anderem beim Chamber Orchestra of Europe, das er bei Konzerten mit Cellistin Julia Hagen in Antwerpen und Gent dirigiert, an der Staatsoper Berlin (Carmen) und an der Bayerischen Staatsoper (Purcells Dido and Aeneas sowie Schönbergs Erwartung). Eine inzwischen enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit der Oper Frankfurt. In der vergangenen Saison dirigierte er dort eine Neuproduktion von Tschaikowskis Die Zauberin, mit der er in der aktuellen Spielzeit erneut zu erleben ist; zuvor hatte er schon höchst erfolgreich mit Ödipus Rex und Jolanthe am Pult gestanden.
Als Gastdirigent arbeitete er außerdem unter anderem mit den Wiener Symphonikern, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Netherlands Philharmonic Orchestra, dem New Japan Philharmonic, der Tapiola Sinfonietta, dem SWR Symphonieorchester, dem Orchestra della Toscana, dem Orchestra Filarmonica del Teatro Comunale di Bologna, der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, dem Gulbenkian Orchestra, dem Prague Radio Symphony Orchestra, dem Janáček Philharmonic Ostrava, dem Belgrade Philharmonic Orchestra, dem George Enescu Philharmonic Orchestra, dem Orchestre de Chambre de Lausanne und dem Danish National Symphony Orchestra. Als Operndirigent leitete er hoch gelobte Produktionen an das Staatsoper Stuttgart, am New National Theatre Tokyo, an der Staatsoper Hannover, am Theater Nürnberg und bei den Bregenzer Festspielen (Eugen Onegin, 2021 und Siberia, 2022). Auch bei den Tiroler Festspielen Erl war er mehrfach zu Gast. Er arbeitete mit Solist:innen wie Patricia Kopatchinskaja, Lars Vogt, Thomas Hampson, Bryn Terfel, Barbara Hannigan, Pepe Romero, Asmik Grigoryan, Vadim Gluzman, Vadim Repin, Juri Baschmet, Denis Matsuev, Nikolai Luganski, Sergei Chatschatrjan und Marc-André Hamelin. Das Repertoire von Valentin Uryupin umfasst alle Epochen von Joseph Haydn und Jan Dimas Zelenka bis Thomas Adès, Jörg Widmann und Kaija Saariaho.
Im Herbst 2021 wurde Valentin Uryupin Chefdirigent und künstlerischer Leiter der Novaya Opera in Moskau. Dort präsentierte er mit Korngolds Die tote Stadt und Massenets Cendrillon zwei große Produktionen, ehe er seinen Posten an dem Haus niederlegte. Als künstlerischer Leiter des Rostov Symphony Orchestra entwickelte er von 2015 bis 2021 das Orchester zu einem der renommierten Klangkörper Russlands.
Valentin Uryupin wurde 1985 im ukrainischen Losowa geboren. Bevor er am Dirigentenpult Erfolge feierte, entschied er als Klarinettist mehr als 20 internationale Wettbewerbe für sich und konzertierte weltweit. Beide seiner Studien – Klarinette und Dirigieren – absolvierte der Gewinner des 8. internationalen Dirigentenwettbewerbs Sir Georg Solti (2017) am Moskauer Staatskonservatorium. Zu seinen Lehrern zählen Gennadi Roschdestwenski und der Klarinettist Evgeny Petrov; zudem assistierte er Valery Gergiev, Teodor Currentzis und Vladimir Jurowski, und er bekam in dessen letztem Meisterkurs wichtige Impulse von Kurt Masur. Angesichts seiner zahlreichen Dirigate tritt seine Solistenkarriere inzwischen in den Hintergrund; allerdings ist er gelegentlich in play-conduct-Konzerten in beiden Rollen, als Dirigent und Klarinettist, zu erleben, und er ist ein begeisterter Kammermusiker.
Meike Rötzer
Erzählerin
Meike Rötzer - Erzählerin
Die Schauspielerin und Verlegerin Meike Rötzer, geboren 1971 in Bünde, absolvierte ihre Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München. 1996 debütierte sie am Badischen Staatstheater in Karlsruhe und spielte ab 2000 auf den Städtischen Bühnen Kiel. Weitere freie Produktionen wie u.a. an dem Berliner Theater Berliner Sophiensæle folgten. Ihr Debüt vor der Kamera begann direkt auf großer Leinwand in Kinofilmen wie ‹Einer meiner ältesten Freunde› (1994) und ‹Ab nach Tibet!› (1994). Meike Rötzer spricht seit 2007 für Hörspiele und Hörbücher ein, wie z. B. ‹Wir müssen die Liebe neu erfinden› (2023) von Mona Chollet oder ‹Eva› (2023) von Verena Keßler. Für ihre Arbeit an Katja Petrowskajas ‹Vielleicht Esther› wurde sie im Jahr 2023 für den Deutschen Hörbuchpreis als beste Interpretin nominiert. In dem von ihr produzierten Podcast ‹NATURerKUNDEN› bespricht sie seit 2021 die Themen Natur und Tiere mit wechselnden Gesprächspartner:innen. Von 2008 bis 2022 wirkte sie als Lektorin für Belletristik im Verlag Matthes & Seitz Berlin. Rötzer gründete 2022 den Erzählbuchverlag, über den sie Hörbücher publiziert. Die Dramen und Romane der Weltliteratur werden verdichtet und in gegenwärtiger Sprache erzählt. Sie tritt mit den Erzählsoli u. a. am Deutschen Theater Berlin, Literaturhaus Frankfurt auf, radioeins strahlt seit 2022 die von ihr mitbegründete Erzähllounge »Richtig gutes Zeug!« aus.
Foto © Nik Konietzny
Julian Orlishausen
Bariton
Julian Orlishausen - Bariton
Julian Orlishausen erhielt seine musikalische Grundausbildung beim Windsbacher Knabenchor. Sein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik Würzburg bei Prof. Endrik Wottrich ergänzte er durch zahlreiche Meisterkurse u.a. bei Cheryl Studer, Francisco Araiza, Grace Bumbry, Michael Volle und Edda Moser.
Seinem Debüt an der Oper Leipzig schlossen sich schnell erste Engagements u.a. am Staatstheater Kassel, dem Theater Chemnitz, der Wiener Volksoper und der Staatsoper Stuttgart an. Mittlerweile ist Julian regelmäßiger Gast zahlreicher Opernhäuser und Opern-Festivals wie den Internationalen Gluck Festspiele Nürnberg, den Händelfestspielen Halle, den Seefestspielen Mörbisch, den Tiroler Festspielen Erl und dem Opernfestival Lyon.
Neben der Oper kennzeichnet eine rege Konzerttätigkeit das Schaffen des jungen Künstlers, darunter Liederabende mit dem renommierten Pianisten Gerold Huber. Konzerte führten ihn bereits in viele der wichtigsten Konzertsäle, darunter die Philharmonie Bamberg, die Liederhalle Stuttgart, die Alte Oper Frankfurt, die Philharmonie am Gasteig München, der Herkulessaal München, die Meistersingerhalle Nürnberg, das Konzerthaus und die Philharmonie Berlin, die Philharmonie Köln das Gewandhaus Leipzig. Dabei arbeitete er mit Orchestern wie dem Orchester der Deutschen Oper Berlin, den Dresdner Philharmonikern, dem Staatsopern Orchester Stuttgart, den Münchner Symphonikern, den Bamberger Symphonikern, dem Gewandhaus Orchester Leipzig, dem Konzerthausorchester Berlin und dem Deutschen Sinfonie Orchester (DSO) unter Dirigenten wie Ulf Schirmer, Philippe Auguin, Lothar Koenigs, Michael Sanderling, Daniel Klajner, Giuseppe Finzi, Rudolf Bibl, Dimitri Jurowski, Markus Bosch und Gustav Kuhn.
Zu den Highlights seiner bisherigen Auftritte zählen ein überwältigender Erfolg mit den „Liedern eines fahrenden Gesellen“ von Gustav Mahler an der Staatsoper Stuttgart und seine Debüts sowohl an der Oper Leipzig, als Vater in „Hänsel und Gretel“ von Humperdinck als auch an der Opéra National de Lyon als Tschang Ling in Zemlinskys „Der Kreidekreis“. Bei den Tiroler Festspielen Erl feierte er als Ratefreund in der vom ORF ausgestrahlten Produktion von Braunfels „Die Vögel“ unter dem Dirigat von Lothar Zagrosek einen umjubelten Erfolg und gab sein Debüt beim Transsiberian Festival in Novosibirsk als Wolfram in „Tannhäuser“ von Wagner.
Im Frühjahr 2022 kehrte Julian zurück an die Opéra National de Lyon mit einer Neuproduktion von Franz Schrekers Oper „Irrelohe“ in der Regie von David Bösch und unter dem Dirigat von Bernhard Kontarsky zurück und wurde für seine Interpretation des „Peter“ von der internationalen Presse gefeiert. Ausserdem gab er sein USA-Debut in Minneapolis mit Mahlers 8. Sinfonie und dem Minnesota Orchestra unter Osmo Vänskä. Dieses Konzert ist vor kurzem beim renommierten Label BIS Records auf CD erscheinen.
Auftritte 23/24 führten Julian an das Gewandhaus Leipzig mit dem MDR-Sinfonieorchester, ins Konzerthaus Berlin mit dem Kreuzchor Dresden, nach Budapest mit dem Helsinki Baroque Orchestra, mit Bachs Matthäus-Passion nach Lugano mit „I Barocchisti“ und Diego Fasolis, als Tsching Ling ans Badische Staatstheater Karlsruhe und erneut an die Opera de Lyon als Geisterbote in einer Neuproduktion von „Die Frau ohne Schatten“ von Strauss unter Daniele Rustioni.
Julian ist Ensemblemitglied des Staatstheaters Darmstadt und dort bereits als Renato in „Maskenball“, Germont in „La Traviata“, als Don Giovanni, Marcello in „La Bohème“, als Enrico in „Lucia di Lammermoor“, als Belcore in „L´Elisir d´Amore“, als Heerrufer in „Lohengrin“, und als Orest in „Elektra“, sowie demnächst als Kurwenal „Tristan und Isolde“ und Wozzeck zu erleben.
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Weltliteratur – klangvoll erzählt
Abends an der Bar erzählt jemand tolle Geschichten: Abenteuer, Drama, Verwicklung, Liebe, Weisheit, Witz. Die radioeins-Erzähllounge erzeugt seit 2023 genau diese Situation. Die Schauspielerin und Autorin Meike Rötzer erzählt mit eigenen Worten, was sie sich zuvor herausgelesen hat aus der ergiebigsten aller Quellen: aus der Weltliteratur. Nun wird die radioeins-Erzähllounge zum radioeins-Erzählkonzert mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Das literarische Radioformat geht auf die Livebühne, musikalisch erweitert durch das große Sinfonieorchester und den wandlungsfähigen Solo-Bariton Julian Orlishausen, dirigiert von einem bekennenden „Zauberberg“-Fan: Valentin Uryupin.
Ganz im Sinne des Dichters, dessen Verhältnis zur Musik weit über das eines bloßen Liebhabers hinausgeht, bedient das Musikprogramm sowohl einige der im Roman erwähnten musikalischen Vorlieben von Hans Castorp – etwa Rossini, Gounod und Schubert – folgt aber auch den Zwischentönen und Metaebenen Thomas Manns selber und seinem nach musikalischen Architekturprinzipien gebauten, 100-jährigen Kultroman „Der Zauberberg“. Sympathisches Draufgängertum à la Offenbach, berührende Verflechtung von Biographie und Werk bei Hans Rott, weltverstehende Ironie bei Gustav Mahler, raffinierte Psychologie bei Richard Wagner bis hin zur blinden Gewaltphantasie, schockierend bloßgestellt von Dmitri Schostakowitsch.
Die Veranstaltung dauert ca. 3 Stunden inkl. Pause.
Für einen ersten Einblick in die radioeins Erzähllounge – hier klicken!
Ultraschall Berlin – Festival für neue Musik
Ferek-Petric, Katzer, Cvijovic, Mason, Illés
SCHALLBRÜCKEN – mit Sternenhimmelprojektion
Brahms, Adams
Gedenkkonzert am 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz
Tuercke, Klein, Weinberg
Oktett-Kammerkonzert im Theater im Delphi
Svendsen, Mendelssohn Bartholdy